Tatort Folge 322: Frau Bu lacht



Die Tatort-Folge 322 „Frau Bu lacht“ mit Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl in den Rollen der Münchner Hauptkommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr wurde anlässlich des 25. Geburtstags der Tatort-Reihe im Jahr 1995 gedreht. Der Regisseur Dominik Graf setzte das Drehbuch um, in dem die Münchner Kommissare zum Tatort in eine Neubausiedlung gerufen werden. Hier, in einem Gemeinschaftsraum der Siedlung, wurde dem Konditor Andreas Mauritz aus nächster Nähe in den Hals geschossen. Die Ermittler sind ratlos über die Hintergründe der Tat, denn weder ein Motiv ist erkennbar, noch hatte das Opfer Kontakt zum kriminellen Milieu.

Batic und Leitmayr suchen die Frau des Toten auf. Die Thailänderin Sita, die nur schlecht Deutsch spricht, kann den beiden Fahndern jedoch keine hilfreichen Informationen geben, die zur Aufklärung des Falls „Frau Bu lacht“ beitragen. Außerdem macht die Witwe einen äußerst verängstigten Eindruck auf die zwei Münchner Kommissare. Sita versucht, ihre Angst mit asiatischen Beschwörungsformeln einzudämmen – Ivo Batic und sein Kollege Leitmayr schauen sich fragend an, ahnen aber, dass der Ursache ihrer Angst nachgegangen werden sollte… Hat sie etwa ihren Mann ermordet, und fürchtet sich nun als Täterin davor, entdeckt zu werden?

Die beiden Hauptkommissare stellen weitere Nachforschungen an, um ihren Verdacht zu erhärten. Ihre Recherchen ergeben, dass Andreas Mauritz seine Frau vor zweieinhalb Jahren über eine Ehevermittlungsfirma kennen gelernt hatte. Sita brachte die fünfjährige Tochter Soey mit in die Ehe. Das Umfeld des Ehepaars bestätigt Batic und Leitmayr, dass die Mauritz‘ eine glückliche Ehe führten. Als die Witwe bei der Beisetzung ihres Mannes selbst nur knapp einem Mordanschlag entkommt, scheidet sie – vorerst – als Verdächtige aus: Wer hat es auf die Familie Mauritz abgesehen?

Die Ermittlungen führen die Kripo-Beamten schließlich zu einem Rechtsanwalt, Dr. Zimmer, der seine asiatische Frau ebenfalls über die ominöse Agentur „Flügel“ kennen gelernt hat. Seine Frau ist mit ihrer kleinen Tochter seit Wochen spurlos verschwunden. Als Leitmayr sie in Traunstein aufspürt und zur Rede stellt, erzählt sie ihm den Grund für ihre Flucht…

In der Zwischenzeit schleust sich sein Kollege Batic als interessierter Kunde in das besagte Vermittlungsunternehmen ein. Im Gespräch mit der Unternehmensleitung wird Ivo Batic stutzig: die Firma hat sich anscheinend auf die Vermittlung von Frauen mit kleinen Kindern spezialisiert. Als herauskommt, dass Soey, die Tochter von Andreas Mauritz, von ihrem Stiefvater sexuell missbraucht wurde, glauben die Ermittler die Mörderin im Fall „Frau Bu lacht“ zu kennen: Sita. Doch die ist mit ihrer Tochter längst geflohen…

Der Titel „Frau Bu lacht“ ist eine Anspielung auf die Märchen um Frau Bu, darin liest die Hauptfigur Sita ihrer Tochter vor. Nicht nur der Titel ist außergewöhnlich, diese Tatort-Folge gehört in ihrer Machart zu den eher experimentellen Episoden der Krimireihe: es kommen einige identische Bildfolgen mit fast identischen Dialogen vor, bizarre Raumperspektiven und Kamerafahrten sowie die Totale, wie man sie sonst nur aus dem Kino kennt.

Die Erstausstrahlung des BR-Tatorts „Frau Bu lacht“ lief am Sonntag, den 26. November 1995 erstmals im Ersten.

Besetzung

Kommissar Ivo Batic – Miro Nemec
Kommissar Carlo Menzinger – Michael Fitz
Kommissar Franz Leitmayr – Udo Wachtveitl
Sita Mauritz – Anna Villadolid
Dr. Zimmer – Ulrich Noethen
Evangelina – Petra Kleinert
Jenny – Barbara-Magdalena Ahren
Crickett – Maverick Quek
u.a.

Stab

Regie – Dominik Graf
Kamera – Benedict Neuenfels
Buch – ünter Schütter
Musik – Dominik Graf und Helmut Spanner

Bilder: HR/BR


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30 Meinungen zum Tatort Folge 322: Frau Bu lacht

  • Laura Krämer • am 17.11.07 um 17:55 Uhr

    Frau Bu lacht ist sicherlich der schönsten und spannendsten Tatort den die Kommissare aus München je gedreht haben .
    Und von meiner Seite aus ist dieser Tatort ein zurecht preisgekrönter Krimi .

    Antworten
  • Roland Wittig • am 7.3.09 um 15:00 Uhr

    Wer kann mir sagen von wem der Song mit dem tanzenden Hühnchen ist b.z.w. wo man ihn herunterladen kann.

    danke vielmals Roland ein Tatortfan

    Antworten
  • Kollmannsberger Zupfi • am 30.3.09 um 12:52 Uhr

    Zwei sehr gute Gags sind in diesem Tatort:

    1. Knusprige Frösche, die nicht mehr knusprig wären, nähme man die Knochen heraus.
    und
    2. Deja-Vu, das Gefühl etwas schon mal erlebt zu haben.
    und
    2. Deja-Vu, das Gefühl etwas schon mal erlebt zu haben.

    Beides übrigens aus der Monty Python Serie Flying Circus (1968-1974) geklaut (fast wortwörtlich)!

    Antworten
  • friedl hannes • am 2.2.10 um 23:00 Uhr

    kann mir jemand sagen wie der song heißt,der in der tatort Folge frau bu lacht in der bar gespielt wird,in dem das verrückte huhn tanzt. vielen dank

    Antworten
  • Andrea • am 4.2.10 um 23:17 Uhr

    Hätte auch gern gewusst wie der song heisst, mit dem tanzenden Huhn
    Danke

    Antworten
  • Roland • am 10.1.12 um 23:30 Uhr

    Hätte auch gern gewusst wie der song heisst, mit dem tanzenden Huhn

    Vielen Dank

    Antworten
  • M. Schneidereit • am 14.5.13 um 19:37 Uhr

    Einer der besten Tatorte aller Zeiten. Sicher vergleichbar mit Reifeprüfung uns Der oide Depp.

    Antworten
  • realist • am 5.11.13 um 21:25 Uhr

    Entschuldigt, was aber bitte ist an diesem Tatort spannend und gut???
    So ein langweiliger „Nonsens“ und dabei so toll angepriesen…..echt zeitverschwung….

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  • Meika Podewski • am 5.11.13 um 22:02 Uhr

    Super Tatort! Und wo bekomme ich die Musik aus dem Tanzlokal her?Ist jemand schon fündig geworden?

    Danke.

    Antworten
  • Tatortfan • am 15.4.14 um 21:17 Uhr

    Dominik Graf würgs*

    Wer bitte will in Deutschland diesen Thai-Mist sehen?

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  • gruzenalln • am 5.8.14 um 20:16 Uhr

    Super Folge, einer der besten. “sperr Königin nicht auf Toilette eeeeeee“

    Antworten
  • Bazzi • am 5.8.14 um 22:31 Uhr

    So, ich fand den Tatort heute Frau bu lacht wieder einmal nur noch genial!! Ich bin eh ein Münchner Kommissare Fan
    Aber, weiss nun endlich jemand den Interpreten des Liedes im Nachtlokal mit dem Hühner kostüm Mann ??? Ich werd noch Wahnsinn
    Danke schon mal im Voraus

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  • tina.. • am 6.8.14 um 17:20 Uhr

    Ich fand den tatort recht gut. Es muss doch nicht ständig Gemetzel und Blutvergießen geben oder? Find als Münchnerin sowieso jeden Batic und Leiti TO gut ;)

    Antworten
  • Ben • am 6.8.14 um 18:30 Uhr

    Weiss wiklich Niemanden denn Interpreten des Liedes mit das tantende Huhn ?

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  • Marie • am 6.8.14 um 20:11 Uhr

    Ich suche auch schon die ganze Zeit nach dem Lied und finde es einfach nicht… Habs auch schon mit Shazam probiert aber die App findet leider auch nichts! Naja wäre cool wenns hier trotzdem noch wer raus finden würde ;)
    LG

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  • Norbert • am 9.8.14 um 17:02 Uhr

    Ehrlich gesagt, diese Folge hat mich nicht vom Hocker gerissen. Anfangs ein ziemliches Durcheinander wegen Verständigungsproblemen – bis ich dann endlich mal begriffen habe, worum es überhaupt geht, war der Film zu Ende. Dazu kommt, dass ich nicht unbedingt ein Thai-Fan bin.

    Antworten
  • tina.. • am 9.8.14 um 20:57 Uhr

    Ja, da muss ich norbert recht geben. Manchmal war es wirklich schwer zu verstehen. Beim 2.mal ansehen, wirds besser ;)

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  • Marie • am 18.8.14 um 0:13 Uhr

    Hab mal bei der ARD nachgefragt wegen dem Song, die Antwort lautet wie folgt:

    „Leider ist die Musik nicht verfügbar. Die Musik wurde von Regisseur Dominik Graf und dem Komponisten Helmut Spanner eigens für diesen Tatort erdacht. Sie kann nicht im Handel bezogen werden.“

    Tja, kann man wohl vorerst nix machen : /

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  • Tai Fei • am 25.9.14 um 12:58 Uhr

    Kritiker und Publikum sind sich hier einig, dieser Tatort ist einer der Besten der Reihe. Was wie eine Weihe der TV-Unterhaltung klingt, hinterlässt in Wirklichkeit einen bitteren Nachgeschmack über die Abgründe des ÖR-Fernsehens.

    Inszenatorisch kann der Film noch punkten, inhaltlich bekommt man aber wieder einmal Klischee mit katastrophalen logischen Fehlern und Falschinfos. Zudem suhlt man sich mal wieder in den Niederungen des deutschen Stammtischs und darf Vorurteilen und Rassismen frönen, welche man dann sogar noch mit dem Anspruch „sozialkritisch“ zukleistert, wobei man nur eines der billigsten Tropen „das arme unschuldige Opfer“ hervorkramt.

    Spätestens seit Gerhard Polts „Mai Ling“ WISSEN wir, dass Männer mit asiatischen Frauen sexistische Ausbeuter sind. Wir WISSEN, dass Asiatinnen stille, zarte Opfer sind, die jeden Sexismus und Ausbeutertum still über sich ergehen lassen. Wir WISSEN, dass Männer mit asiatischen Frauen potenziell pädophil veranlagt sind usw. usf..
    Seit Jahrzehnten wird dieses Klischee von allem dt. Medien bedient. Die ausländischen Ehepartner (der Fokus liegt hier vor allem auf den Frauen) in binationalen Ehen werden praktisch ständig in die Opferrolle gedrängt. Interessanterweise ändert sich diese Perspektive im Allgemeinen sofort, sollte eine dieser Ehen geschieden werden. Medial, staatlich als auch im „gesundem Volksempfinden“ ist der ausländische Ehepartner dann zumeist ein Sozialschmarotzer, welcher eine Scheinehe einging um für sich das Aufenthaltsrecht zu erschleichen. Frauen wird dann oft noch die Herkunft aus dem Rotlichtmilieu unterstellt.

    Nun geht dieser Tatort nicht ganz so weit. Dem Charakter der Sita wird hier keine Scheinehe unterstellt. Ihr Backround wird als politisch Verfolgte dargestellt, was allerdings zu logischen Problemen führt. Politisch Verfolgte bewerben sich i.d.R. nicht bei Heiratagenturen, um Ihrer Verfolgung zu entgehen und komischerweise hat sie am Schluss auch kein Problem damit wieder in ihr Heimatland zurückzukehren, obwohl sie doch dort verfolgt wird. Aber bereits ein anderer Charakter, nämlich Dim, wird schon in die Nähe des Rotlichtmilieus geschoben. Sie findet Unterschlupf bei einer Bekannten mit recht „anrüchigem“ Job. Im weiteren Verlauf werden dann noch Aufenthaltstitel und Staatbürgerschaftsrecht bunt durcheinander gewürfelt, dass es eine wahre Freude ist. Stammtischbehauptungen, wie anlasslose Einbürgerungen werden einfach übernommen, wieder besseres Wissens.

    Man kann selbstverständlich argumentieren, dass solche Ausgangslagen sehr wohl in der Realität vorkommen. Das wird auch niemand bestreiten, jedoch wird dieses Schema seit Jahrzehnten pauschalisiert. Inzwischen wird es in der Realität ja schon auf die zweite und dritte Generation bezogen, welche hier geboren und aufgewachsen ist. Das staatlicherseits ALLES unternommen wird, um tatsächliche Unterdrückungen in binationalen Ehen aufrecht zu erhalten, wird praktisch nirgends thematisiert. Dass binationale Paare grundsätzlich schikaniert und verfassungsverletzend diskriminiert werden spielt ebenfalls nirgends eine Rolle. Dass binationale Ehen und Pädophilie medial ständig in Zusammenhang gebracht werden spielt auch keine Rolle (siehe u.a. auch Zwangsehendebatte). Seit Jahrzehnten schwingt in DE über binationalen Paare ständig der Verdacht der Rassenschande. Um dieses „Phänomen: binationale Ehe“ zu erklären, wird dem ausländischen Partner zumeist ein wirtschaftliches Motiv untergeschoben, was ihn wahlweise als Opfer oder Täter erscheinen lässt und der deutsche Partner wird i.d.R. als Looser, Perverser oder Asozialer disqualifiziert.

    Auch inhaltlich muss sich der Film gefallen lassen, dass er lediglich die billige Trope „unschuldiges Opfer“ bedient. Sitas Charakter erhält keine Entwicklung, bis auf die Ausgangslage, sie ermordet ihren Mann, ist ihr Charakter völlig defensiv. Abgelenkt von dieser miesen Charakterzeichnung wird hier dadurch, dass die Antagonisten absolut übermächtig und pervertiert dargestellt werden. Damit disqualifiziert sich der Film ebenfalls beim Storytelling.

    Was übrig bleibt, ist dümmliche Banalunterhaltung auf technisch hohem Niveau mit rassistischen Grundprämissen. Ärgerlich ist dabei, dass so etwas mit öffentlichen Geldern finanziert wurde.

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  • Tine • am 5.4.16 um 20:33 Uhr

    Für alle, die immer noch auf der Suche nach dem Song aus der Hänchentanzszene sind:

    helmut-spanner.de/cms/index.php?idcatside=216

    Der Song heißt KICKIN‘ AWAY

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  • Dirk • am 15.4.16 um 6:49 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 322 aus München. Die Hauptkommissare Batic und Leitmayr von der Mordkommission ermitteln nach einem Tötungsdelikt im Dunstnebel eines Vermittlungsbüros für asiatische Frauen, führen gar eine großartige Razzia durch. In diesem Tatort-Spielfilm, aus dem Jahre 1995, hat so ziemlich jeder eine Frau. Mauritz seine Sita, Zimmer seine Dim, Leitmayr seine Jenny. Und Batic? Der hat seine Tanten, aus Kroatien – glaub‘ ich. Warum ich mir diesen klischeebehafteten Tatort-Spielfilm nach all den Jahren noch einmal angetan habe, ist nur mit dem Wort Neugier zu erklären. Die Geschichte von diesen exotischen Models, welche in die Länder einreisen um sich vermögende Männer vermitteln zu lassen, ist so alt, wie es Kataloge gibt. In diesem Fall wurde ein überspitzter Vorfall gedreht, in dem die beiden Hauptkommissar den Sinn für die Realität und als Verfechter des Rechts völlig verloren haben, was ihrer weiteren Karriere aber keinen Abbruch tat. Möge der Geist des Blitzes und des Donners auf sie niedergehen.

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  • wolko • am 23.6.18 um 11:47 Uhr

    Ganz ausgezeichneter Tatort. Machte Spass anzuschauen von Anfang bis Ende und spannend auch noch.
    Prima.

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  • MadMonkey • am 1.10.20 um 8:47 Uhr

    Einer der besten Tatort Folgen die es gibt. Ihr stimmt einfach alles. Großes Highlight unbedingt Mal anschauen. Vielleicht die beste Folge mit Batic.

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  • Rundstahl • am 28.12.20 um 10:41 Uhr

    @taifi so ein geschwurbel

    Einer der besten tatort

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  • Paul • am 21.9.21 um 3:41 Uhr

    Die Zahl 322 und ein Pädophilenring, ah ja…
    Ansonsten alles andere als sehenswert.

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  • Der Fremde • am 8.9.22 um 16:34 Uhr

    Recht interessant, sich einen hochgelobten TO mit Batic/Leitmayr von vor ca. 27 Jahren anzusehen.
    Ich fand ihn leicht überdurchschnittlich, aber nicht ganz so toll.
    Z.B. ist es trotz aller Rahmen-Umstände m.E. nicht okay, dass Batic/Leitmayr die Mörderin vorsätzlich an den Polizeikontrollen am Flughafen vorbeischmuggeln und dadurch ins Ausland entkommen lassen.
    Hier verkehrt sich der „Rechtsstaat“ in „Willkür-“ bzw. „Unrechts-Staat“.
    Bei allem Verständnis …

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