Tatort Folge 397: Gefallene Engel



Nach drei Morden suchen die beiden Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) aus München im Tatort „Gefallene Engel“ nach einem Serienmörder mit religiösen Wahnvorstellungen.

Tatort – Gefallene Engel – Vorschauvideo



In der Münchener Kanalisation wird eine Leiche gefunden. Da der Tote laut der Gerichtsmedizin schon vor zwei bis drei Wochen gestorben und sein Körper dementsprechend stark verwest ist, kann die Identität des Mannes im Tatort „Gefallene Engel“ zunächst nicht festgestellt werden. Zumindest lassen die teuren Kleidungsstücke darauf schließen, dass der Tote wohlhabend war. Dazu finden die Polizisten in der Jackentasche des Mannes ein Heiligenbild, das ein religiöses Weltbild nahelegen könnte.

Die beiden Ermittler Batic und Leitmayr bekommen kurz darauf jedoch noch mehr zu tun, als eine weitere Leiche entdeckt wird – diesmal auf einer Deponie für Müll. Als die Fahnder auf der Deponie eintreffen, war der Mann noch am Leben, doch den Weg ins Krankenhaus überlebt er wegen seiner starken Verletzungen nicht mehr. Da der Tote den Schlüssel eines Hotels bei sich trägt, können die Beamten im Tatort „Gefallene Engel“ ihn ohne Probleme identifizieren.

Bei dem Mann handelt es sich um den Geschäftsmann Reinhardt Bode, der auf Dienstreise in der bayrischen Hauptstadt war. Batic und Leitmayr begeben sich deswegen zu der Firma, die auch Bode besuchen wollte – einem Pharmaunternehmen, das ältere Arzneimittel in Länder auf der ganzen Welt exportiert. Im Gespräch mit dem Besitzer Klaus Aigner erfahren die beiden, dass dieser auch mit Bode befreundet war und die beiden eine Fusion ihrer Unternehmen geplant hatten.

Eine Mitarbeiterin Aigners berichtet Batic im Tatort „Gefallene Engel“ jedoch auch, dass sich die zwei Männer noch vor kurzen extrem gestritten hatten, woraufhin Aigner als Mordverdächtiger festgenommen wird. Zuvor hatten die Fahnder aus München außerdem entdeckt, dass die exportierten Arzneimittel teilweise nicht nur alt, sondern sogar schon abgelaufen und damit eigentlich nicht mehr einsetzbar waren.

Als es ein drittes Mordopfer gibt, wird der Besitzer des Pharmaunternehmens jedoch wieder entlastet. Denn zu dem Zeitpunkt, als der Journalist namens Mathias Lang ermordet wurde, befand sich Aigner im Polizeigewahrsam. Damit beginnt die Suche nach dem Täter für die Münchener Kommissare im Tatort „Gefallene Engel“ von neuem. Dabei stoßen sie darauf, dass Lang, der eigentlich in Hamburg wohnt, wegen einer Enthüllungsstory nach München gereist war. Und schon bald zeigt sich auch, dass zwischen den drei toten Männern eine Verbindung besteht. Denn sowohl der Tote in der Kanalisation als auch Bode und Lang hatten irgendein religiöses Utensil bei beziehungsweise an sich. So wurde bei Bode eine Marienreliquie gefunden, während sich der Journalist im Tatort „Gefallene Engel“ Hinweise auf bestimmte Bilbelstellen als Tattoo hatte stechen lassen.

Auf einen Hinweis des Rezeptionisten werden Batic und Leitmayr darauf aufmerksam, dass der Geschäftsmann Bode vor seinem Tod nach einem Bordell gesucht hatte. Dieses noble Etablissement stellt eine weitere Verbindung zwischen den Toten dar, denn auch die Leiche im Abwassersystem, die in der Zwischenzeit als Wiener Geschäftsmann Wolfgang Heindl identifiziert wurde, und Lang hatten im Tatort „Gefallene Engel“ das Bordell besucht. Da die drei Toten alle auf dieselbe Weise ermordet wurden, nämlich durch eine Kohlenmonoxidvergiftung, vermuten Batic und Leitmayr, dass die drei das Opfer desselben Serienmörders wurden, der sich seine Opfer aufgrund von religiösen Wahnvorstellungen aussucht.

Die Kommissare machen sich im Tatort „Gefallene Engel“ mit Hochdruck an die Suche nach dem Täter, der sich schon sein nächstes Opfer ausgesucht hat…


Die vom Bayrischen Rundfunk produzierte Tatort-Folge 397 „Gefallene Engel“ stellt bereits den 20. Fall für das Münchener Ermittler-Duo Batic und Leitmayr dar. Die Episode wurde erstmalig am 20. September 1998 gesendet. Der Regisseur Thomas Freundner sorgt dadurch, dass ein bayrischer Radiomoderator (Arthur Dittlmann) sich im Tatort selbst spielt, dafür, dass der Krimi möglichst authentisch wirkt. Außerdem griff Freundner ein Erlebnis der Schauspieler Johanna Bittenbinder, die sich im Tatort ebenfalls selbst verkörpert, auf, bei dem sie während einer Aufführung mit einem religiösen Thema von fanatischen Marienverehrern angegriffen wurde.

Besetzung
Franz Leitmayr – Udo Wachtveitl
Ivo Batic – Miroslav Nemec
Carlo Menzinger – Michael Fitz
Bruno – Edgar Selge
Klaus Aigner – Jürgen Tonkel
Sandra Jehlen – Kathrin Freundner
Dr. Fremmer – Martin Blau
Empfangschef – Heinz Rilling
Jenny – Nkechinyere Madubuko
Lara – Cornelia Corba
Pfarrer – Rolf Illig
Frances – Eva Hassmann

Stab
Kamera – Jo Heim
Regie – Thomas Freundner
Buch – Peter Probst

Bilder – NDR/Bayerischer Rundfunk/Klick/ v.d. Heydt(S2)


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6 Meinungen zum Tatort Folge 397: Gefallene Engel

  • Fannie • am 24.6.10 um 21:13 Uhr

    „Gefallene Engel“ – ein wirklich toller Münchner Tatort!


  • Gerald • am 25.6.10 um 7:22 Uhr

    Dem kann ich nur zustimmen. Was ich ja interessant fand, das dieses mal ein Tatort war, wo die zerfressene Leiche gezeigt wurde.


  • Dirk • am 1.5.16 um 14:35 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 397 aus München. Die beiden Hauptkommissare Batic und Leitmayr suchen einen Serienmörder, welcher schon von der Kirche wegen seiner überdurchschnittlichen Ansprüche ex-kommuniziert worden ist und um München herum sein Unwesen treibt. Die feine kriminalistische Kleinarbeit führt die beiden Mordermittler unter anderem in ein Nobel-Hobel und Leitmayr verguckt sich in eine Professionelle. Ja, tatsächlich und dieser Ausrutscher kostet ihm fast das Leben. Ein wirklich spannender Tatort-Psycho-Thriller aus anno 1998 mit einem fanatisch eingespielten Ermittlertrio, um den Hauptkommissar Menzinger, hier in einer tragenden Rolle, nicht zu vergessen. Sehenswerter Show-Down am Ende des Streifens und ein interessanter Ausblick in die auslaufenden 1998iger Jahre.


  • MadMonkey • am 9.1.21 um 6:48 Uhr

    Super angenehmer Tatort aus München. Tolle Dialoge mit viel Humor erlockern die Story immer wieder. Eva Hassmanns Rücken weiß auch zu entzücken. Nice


  • spiderman916 • am 7.11.21 um 16:36 Uhr

    Gestern zum ersten Mal gesehen. Solider klassischer Tatort, tolle Zeitreise in den Neunzigern. Klasse Ksmeraeinstellungen zeitweise. Sehr sehenswert!


  • Gulo • am 6.5.22 um 2:01 Uhr

    Großartiger Tatort aus München mit dem Thema religiöser Fanatismus (damals noch katholisch). Schön, dass der buddhistisch gewordene Unterkommissar auch die absurden Seiten anderer Religionen in den Film einbringt. Und dass der fanatisch fromme Mörder bei Eva Hassmann schwach wurde, kann ich gut verstehen. Sie hat eine bemerkenswerte Ausstrahlung und Attraktivität.


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