Tatort Folge 541: Mietsache



Die Kommissare Jan Casstorff (Robert Atzorn) und Eduard Holicek (Thilo Prückner) aus Hamburg müssen in dem Tatort „Mietsache“ den Mord an dem skrupellosen Immobilienunternehmer Heinrich Kehl aufklären, der sich einige Feinde gemacht hatte.


Eines Tages schwimmt in der Hamburger Elbe ein Mensch. Dabei handelt sich jedoch nicht um einen Bewohner der Hansestadt, welcher dringend eine Erfrischung oder eine Runde Sport benötigt hatte, sondern um einen leblosen Körper.

Bei dem Toten handelt es sich in dem Tatort „Mietsache“, wie die Kommissare Casstorff und Holicek bald feststellen, um Heinrich Kehl, der ein bewegtes Leben hinter sich hatte. Als Produzent von Pornofilmen hatte der Tote in den 1980ern sein Geld verdient und war nach der Wiedervereinigung als Immobilienspekulant tätig gewesen. Durch diese skrupellosen Geschäfte hatte der Unternehmer zunächst ein Vermögen gemacht, auf den Reichtum folgte jedoch bald wieder der Bankrott.

In dem Tatort „Mietsache“ war Kehl schließlich durch einen Stromschlag umgekommen. Weil der Tote laut der Obduktion anscheinend Seifenschaum eingeatmet hatte, vermuten Casstorff und Holicek, dass er sich in der Badewanne seiner Wohnung aufgehalten hatte. Vermutlich hatte dann jemand ein an den Strom angeschlossenes elektrisches Gerät in das Wasser gehalten und so den tödlichen Stromschlag hervorgerufen. Somit könnte als Tatort das Mehrfamilienhaus in Hamburg infrage kommen, in dem Kehl gelebt hatte. Eigentlich gehört das Haus offiziell der Schwester des Toten – der Unternehmer hatte es ihr überschrieben – doch Kehl fungierte auch weiterhin als Vermieter. Bei seinen Mietern, den anderen Bewohnern, war der Tote jedoch gar nicht beliebt. So hatten sich einige der Anwohner bereits daran gemacht, eine Zukunft der Immobilie ohne Kehl zu planen.

Doch das Mordopfer, das anscheinend ein Tyrann und gleichzeitig ein Frauenheld gewesen war, hatte nicht nur in seiner eigenen Immobilie Feinde. So hatte Kehls Bankrott im Tatort „Mietsache“ nicht nur sein ganzes Geld gekostet, sondern auch bei seinen Geschäftspartner einen großen Schaden verursacht. Anscheinend wurden einige der Partner durch Kehls Insolvenz selbst ruiniert, weswegen sich sogar manche aus Verzwiflung umgebracht hatten. Auch Kehls damaliger Partner, ein Mann namens Bürger, hat seit dem Bankrott mit seinem Leben zu kämpfen. So ist dieser seitdem dem Alkohol verfallen.

Weil Bürger anscheinend zum Zeitpunkt des Mordes in Hamburg gewesen war, versuchen Casstorff und Holicek im Tatort „Mietsache“, ihn als möglichen Verdächtigen zu finden. Der ehemalige Partner ist jedoch verschwunden, woraufhin sich Holicek auf die Suche nach ihm macht. Casstorff hört sich währenddessen weiter im Umfeld des Opfers um und stellt fest, dass auch die früheren Mitarbeiter des Unternehmers den Tod ihres alten Chefs keinesfalls bedauern. Langsam aber sicher taucht der Kommissar aus Hamburg immer weiter ein in den Sumpf aus Beschuldigungen, Eifersucht und Lügen. Ein Motiv für einen Mord hätten im Tatort „Mietsache“ sicherlich viele der Beteiligten aus diesem Sumpf, doch wer war es?


Der NDR beauftragte mit den Dreharbeiten zur Tatort-Folge 541 „Mietsache“ Daniel Helfer („Ich bring dich hinter Gitter“). Das Drehbuch wurde gemeinsam von Brigitte Drodtloff und Thomas Bohn geschrieben. Letzterer hatte bereits zuvor ein Skript für die Tatort-Reihe verfasst und auch schon als Regisseur hinter der Kamera gestanden.

„Mietsache“ erlebte seine TV-Premiere am 5. Oktober 2003 im Ersten Programm.

Besetzung
Jan Casstorff – Robert Atzorn
Eduard Holicek – Thilo Prückner
Carmen Radzynska – Bibiana Beglau
Jenny Graf – Julia Schmidt
Annemarie Weber – Katja Weitzenböck
Friedrich Bürger – Michael Hanemann
Bruno Kern – Jürgen Schornagel
Daniel Casstorff – Fjodor Olev
Luise Bernd – Antje Hagen
Judith Vorbeck – Nina Petri

Stab
Kamera – Simon Schmejkal
Musik – George Kochbeck
Buch – Thomas Bohn
Buch – Brigitte Drodtloff
Regie – Daniel Helfer

Bilder – NDR/Thorsten Jander


3 Meinungen zum Tatort Folge 541: Mietsache

  • Dirk • am 31.12.15 um 17:15 Uhr

    Der Tatort aus Hamburg mit der Nummer 541. Der Hauptkommissar Casstorff und sein Kollege Holicek ermitteln in einer Mordsache. Ermordet wurde ein Immobilienbesitzer, angeblich rücksichtslos und auf Geld fixiert gewesen war der. Nun ist er tot. Solider und sozialkritischer Tatort und der Familienanhang von Casstorff durfte auch nicht fehlen. Ein Bezug zu der Frau Hauptkommissarin Lindholm vom Tatort-LKA Hannover ist durchaus denkbar und man tut sich innerlich fragen, hat die Schreibkraft und der Bürobote ähnliche Probleme. Dennoch, für mich damals einer mit der besten Tatort-Kommissar und ein wenig aus der Erinnerung geraten. Er taucht aber ab und an noch als Inselkommissar auf und ist immer gerne gesehen.


  • MadMonkey • am 1.3.21 um 6:21 Uhr

    Richtig angenehmer Sommer Tatort aus Hamburg mit einem eher muffigen Casstorff. Holicek hingegen hat zuviel am Hustensaft geschnüffelt und ist irgendwie high. Netter Film. 4 Sterne


  • Paul • am 1.8.22 um 2:27 Uhr

    Mäßig…


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