Kurz und knapp – darum geht’s
Ein illegal beschäftigter Putzmann stürzt unter mysteriösen Umständen aus einem Hochhaus in Berlin. Als die Kommissare Till Ritter und Felix Stark die Leiche in einer Grünanlage finden, tauchen sie tief in die afrikanische Gemeinde der Stadt ein. Doch je mehr sie über das Leben des Opfers erfahren, desto mehr geraten sie in ein Netz aus illegaler Beschäftigung, Erpressung und familiären Konflikten. Als sie schließlich den einzigen Zeugen des Mordes aufspüren, ahnen sie nicht, in welch gefährliches Spiel sie hineingezogen werden …
Inhalt der Tatort-Folge „Dschungelbrüder“
Die Nacht ist kalt, der Wind wirbelt Papierfetzen über den Gehweg, als Kremlin, der Chef einer Putzkolonne, das Hochhaus verlässt. Plötzlich landet ein Körper mit einem dumpfen Aufprall vor seinen Füßen. Es ist Koffi, einer seiner illegal beschäftigten Putzleute. Kremlin reagiert nicht wie erwartet: Statt die Polizei zu rufen, beseitigt er die Leiche und entdeckt in der Hand des Toten eine goldene Mitgliedsnadel eines Golfclubs. Für ihn ist klar: Hier steckt mehr dahinter.
Am nächsten Morgen finden Ritter und Stark die Leiche in einer Grünanlage. Die Ermittlungen führen sie in die afrikanische Gemeinde Berlins, eine Welt, die den Kommissaren fremd ist. Sie treffen auf Freda Amadou, die schwangere Freundin des Opfers, die sich weigert, mit ihnen zu sprechen. Warum schützt sie den afrikanischen Studenten Taribo, den einzigen Zeugen des Mordes? Und was hat ihr Vater, der erfolgreiche Geschäftsmann Willy Amadou, mit dem Fall zu tun?
Die Spuren führen die Kommissare immer tiefer in ein Milieu aus illegaler Beschäftigung und erbarmungslosen Geschäften. Kremlin, der schmierige Putzkolonnen-Chef, nutzt die Situation für seine eigenen Zwecke und erpresst Willy Amadou. Doch als Ritter und Stark endlich Taribo aufspüren, geraten sie in eine gefährliche Situation, die sie so nicht erwartet hätten …
Hinter den Kulissen
Die Tatort-Folge „Dschungelbrüder“ wurde vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) produziert und von Lars Becker, bekannt für seine „Nachtschicht“-Reihe, inszeniert. Gedreht wurde der Film in Berlin, wobei die afrikanische Gemeinde der Stadt authentisch porträtiert wird. Die Folge feierte ihre Erstausstrahlung am 26. Oktober 2003 und erreichte mit 6,51 Millionen Zuschauern einen Marktanteil von 17,90 Prozent.
In den Hauptrollen sind Dominic Raacke als Till Ritter und Boris Aljinovic als Felix Stark zu sehen. Gaststars wie Armin Rohde als Kremlin und Annabelle Mandeng als Freda Amadou verleihen der Folge zusätzliche Tiefe. Besonders hervorzuheben ist die Darstellung der afrikanischen Kultur in Berlin, die ohne Klischees auskommt und den Zuschauer in eine oft unsichtbare Welt eintauchen lässt.
Trivia: Nach der Ausstrahlung diskutierten viele Zuschauer über die realistischen Darstellungen der Lebensumstände illegaler Einwanderer in Deutschland. Die Folge gilt bis heute als einer der sozialkritischsten Tatorte der Reihe.
Besetzung
Till Ritter – Dominic Raacke
Felix Stark – Boris Aljinovic
Taribo George – Chima Oneyle
Freda Amadou – Annabelle Mandeng
Lutz Weber – Ernst-Georg Schwill
Willi Amadou – John E. Yamoah
Kremlin – Armin Rohde
Wiegand – Veit Stübner
Stab
Musik – Frank Wulff, Hinrich Dageför, Stefan Wulff
Buch – Lars Becker
Kamera – Benedict Neuenfels
Regie – Lars Becker
Erstausstrahlung der Tatort – Folge „Dschungelbrüder“ – 26.10.2003
Bilder – RBB
Hallo,
hat jemand eine die Folge Dschungelbrüder und kann mir eine Kopie davon machen?
Eine Arbeitskollegin hat in dieser Folge eine Nebenrolle gehabt und ich möchte ihr diese gerne schenken.
Über eine Baldige antwort wäre ich dankbar.
Vielen Dank.
MFG
Gabi
Am besten fand ich das Gesicht von Taribo, als er den koffer doch noch abgeben muss:
„Oh, den hätte ich fast vergessen“ :-D
zum Film selber: interessant zu sehen wie die Kripo arbeitet, wenn wir den Täter schon kennen!
Passabler Tatort, der mir gut gefallen hat.
Gruß vom Neuen
Peter
Der Tatort mit der Nummer 544 aus der Bundeshauptstadt Berlin und ein absurder Tötungsfall, zeigen den beiden Hauptkommissaren Ritter und sein Stark, vom dortigen Landeskriminalamt, in diesem Tatort aus dem Jahr 2003, kriminalistische Logik auf. Ein schwarzer Mann fällt aus einem Hochhausfenster, direkt hinter und fast auf einen weißen Mann. Der reagiert ganz cool, untersucht die Leiche, erkennt darin seinen illegalen Mitarbeiter und findet bei Durchsuchung des Leichnams gleich Hinweise auf den Täter. Da kann man doch nebenher Kohle machen, denkt sich der Widerling, weg mit der Putze und ran an die Knete, durch erpresserische Handhabungen. Da muss man erst einmal drauf kommen, Ritter und Stark sind anfangs völlig ahnungslos. Ein interessanter Standard-Tatort-Spielfilm, einmal etwas anderes würde ich meinen, der Geschichte wegen. Mehr aber auch nicht.
Mittelprächtiger Fall aus Berlin. Allein wegen Armin Rohde sehenswert. Sonst plätschert es eher 90 Minuten vor sich hin. Spannende Momente eher rar.
Ich schließe mich Mad Monkey an. Abgesehen von R&S war Armin Rohde der einzige, der eine gute schauspielerische Leistung abgeliefert hat. Die Handlung: geht so, da man von Anfang wusste, wer der Mörder war; es war alles vorhersehbar.
Ich muss noch was ergänzen. Wer denkt sich eigentlich solche schwachsinnigen Dialoge aus:
Tochter: „Ich bekomme ein Kind.“
Vater: „Du bist doch nicht etwa schwanger?“
(doch, du Trottel, genau das bedeutet es, wenn man ein Kind bekommt, dass man SCHWANGER ist!)
Ich glaube bei diesem Tatort aus dem Jahr 2003 und mit der Nummer 544 haben meine drei Mit-Kommentatoren recht.
Die Meinung vom 05.09.2016 halte ich.