Der 13. Fall für Tatort-Hauptkommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) „Salzleiche“ spielt vor dem Hintergrund der Atomindustrie. Die Geschichte des Fernsehkrimis dreht sich um den illegalen weltweiten Handel mit radioaktivem Material. So führt die Spur die Hannoveraner Kommissarin zunächst nach Gorleben, wohin die Castor-Behälter transportiert werden, und später auch nach Spanien, wo sie – parallel zu ihre dienstlichen Ermittlungsarbeit – einer privaten Angelegenheit nachgeht: sie will den Vater ihres Sohnes besuchen. Als sie ihn allerdings auf der Straße mit zwei anderen Kindern sieht, lässt sie von diesem Vorhaben ab. Erstmals ist die alleinerziehende Powerfrau in ungewöhnlich vielen privaten Situationen zu sehen; der Zuschauer erhält einen neuen, zuweilen überraschenden Einblick in das labile Seelenleben der toughen Kommissarin.
Zu Beginn des Hannover-Tatorts „Salzleiche“ erfährt Charlotte Lindholm vom Mord an dem Wachmann Sven Gutzkow. Die Untersuchung der Leiche ergibt, dass der Tote bereits seit einem halben Jahr in den Salzhalden des Erkundungsbergwerks Gorleben verschüttet liegt. Die Ermittlungen führen die Kriminalbeamtin zu einem Fall von Erpressung: Der Leiter der Betreibergesellschaft des atomaren Zwischen- und Endlagers, Sören Kasper, wird seit geraumer Zeit unter Druck gesetzt. Die Identität des Erpressers ist unklar. Gutzkows Kollege Augenthaler und der schlecht gelaunte Geologe Sandmann machen sich verdächtig, zumal letzterer von seinem Chef entlassen wurde. Bei Augenthaler könnten finanzielle Gründe das Tatmotiv darstellen, dessen Haus steckt nämlich noch immer im Rohbau. Eine dritte Verdächtige ist die Aktivistin Welany, die verbissen gegen Atomkraft protestiert.
Jakob Halder, Polizeihauptmeister in der örtlichen Dienststelle, greift Kommissarin Lindholm bei ihren Untersuchungen im Fall „Salzleiche“ unter die Arme – und diese Unterstützung kann die Ermittlerin derzeit gut gebrauchen. Bei ihrer gemeinsamen Arbeit werden die beiden Fahnder allerdings auf Schritt und Tritt beobachtet. Charlotte Lindholm findet schließlich einen Schließfachschlüssel, dessen Bedeutung für den Fall sie aber noch nicht kennt. Da wird sie von Belinda, einer Freundin, gewarnt: die Angelegenheit sei eine Nummer zu groß für sie. Doch die ehrgeizige Hauptkommissarin lässt nicht locker.
Als sie herausfindet, dass sich Gutzkow vor seinem Tod mit dem spanischen Terroristen Ahmadin getroffen hat, schickt Charlottes Chef sie kurzerhand nach Barcelona. Dort eingetroffen entdeckt sie – wie der Zufall es will – auf dem Hauptbahnhof das Schließfach, zu dem der sichergestellte Schlüssel passt. Sie ahnt nicht, dass sie mit der Öffnung des Faches in ein Wespennest sticht und sich selbst in größte Gefahr bringt …
Die Dreharbeiten zum Tatort-Folge 711 „Salzleiche“ fanden im April bis Mai 2008 in Hannover, im Wendland und in Barcelona statt. Das Kamerateam erhielt außerdem eine besondere Drehgenehmigung, in einem 800 Meter tiefen Salzbergwerk zu filmen. Die Erstausstrahlung des Krimis am 16. November 2008 im Ersten sahen sich 9,29 Millionen Zuschauer an; das entsprach einem Marktanteil von über 25 Prozent.
Besetzung
Hauptkommissarin Charlotte Lindholm – Maria Furtwängler
Stefan Bitomsky – Torsten Michaelis
Martin Felser – Ingo Naujoks
Belinda – Catrin Striebeck
Sören Kasper – Stephan Grossmann
Jakob Halder – Matthias Bundschuh
Augenthaler – Rainer Bock
u.a.
Stab
Regie – Christiane Balthasar
Kamera – Hannes Hubach
Buch – Johannes W. Betz und Max Eipp
Musik – Johannes Kobilke
Kann mir bitte jemand erklären, warum das Kind von Frau Lindholm jetzt von einem Spanier ist..?? war gestern total verwirrt, denn sie war doch von ihrem freund schwanger der erschossen wurde..?? HILFE !!!
Was mich immer nervt: Wenn gleich am Anfang so ein Klops kommt. Die Castoren kommen aus La Hague, nicht aus Le Havre. Jetzt würd mich nur noch interessieren, was im Drehbuch stand…
@Petra
Das habe ich mich auch gefragt…
Vielleicht soll Lindholm drehbuchtechnisch als „geheimnisvolle Dame im Polizeigeschäft“ umgebaut werden?
@Klugsch…
Die Tatortdrehbuchgeschichte ist, glaub ich, voll solcher Ähnlichkeiten.
Übrigens:
Zitat: Als sie davon erfährt, das Gutzkow sich
müsste
Als sie davon erfährt, dass Gutzkow sich
sein.
Ansonsten fand ich diese Folge sehr viel besser als die enttäuschende Pilawa-Hype-Münsterfolge.
@Petra
Es war schon in vorherigen Folgen bekannt, dass das Kind von einem Spanier ist.
Nach dem Tod Ihres Lebensgefährten (gespielt von Hannes Jännicke) hat sie sich im Urlaub mit einem Spanier eingelassen. Er ist der Vater des Kindes.
Vielleicht schaue ich nach dem genauen Dialog nochmal nach, bei dem das Geheimnis gelüftet wurde.
Was mich immer wieder nervt, sind Kleinigkeiten die bei dem niedersächsischen Tatort verdreht bzw. falsch dargestellt werden. In der Folge Salzleiche soll Jakob Halder vom Dienstgrad einen Polizeihauptmeister spielen.
Gesehen hat man aber einen Oberkommissar mit einer blauen Uniform und zwei silbernen Sternen. …schlecht recherchiert! Für die Zukunft: Mittleren Polizeivollzugsdienst gibt es in Niedersachsen nicht mehr!
Wohl die schlimmste aller Lindholm-Folgen. An Selbstüberschätzung von „Lady Cool“ kaum zu toppen. Und lasst doch Lindholms Privatszenen weg, sie lenken tierisch von der Story ab.
Der Tatort 711. Ein paar Jahrzehnte zu spät, aber anscheinend immer noch aktuell. Hauptkommissarin Lindholm, die mit ihrer Wohngemeinschaft und dem vaterlosen Kindl, ermittelt in und außerhalb Deutschlands im Auftrag des Landeskriminalamtes in Niedersachsen. Es geht um Mord und es geht um mehr. Als Allround-Ermittlerin schafft sie es, sich selbst mit Espana-Terroristen anzulegen. Bravo. Die ist Marken-Ermittlerin, so eine sieht er gerne.
Über die Qualität dieser Lindholm-Folge mag man ja durchaus geteilter Meinung sein.
Was mich persönlich allerdings ärgert …. nein, sogar stinkesauer macht, ist die Sendezeit.
Die letztlich auch ein Hinweis darauf ist, dass der RBB seine Ankündigung / Drohung tatsächlich umsetzt. Nämlich künftig alle montäglichen TO-Wiederholungen von der Hauptsendezeit auf 22.15 Uhr zu verschieben. Damit also dem SWF und BF folgt.
Ein intressantes Drehbuch mit guter Story.
Kein „Oskar“ aber man kann ihn anschauen.