Tatort Folge 710: Wolfsstunde



Münster ist in heller Aufregung. „Müssen wir nun alle Angst haben?“, ist in der Lokalpresse zu lesen. Die junge Jurastudentin Julia Braun wurde in ihrer Wohnung erwürgt aufgefunden – nackt, gefesselt und geknebelt. Ein furchtbarer Sexualmord, den nun Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) von der Kripo Münster aufklären muss. Hilfe bekommt er dabei wie immer von Rechtsmediziner Prof. Karl-Friedrich Boerne, der die Leiche sogleich obduziert. Boerne stellt bei der Untersuchung fest, dass der Todeszeitpunkt des Opfers um 3.30 Uhr gewesen sein muss, zur sogenannten Wolfsstunde.

Kommissar Thiel entdeckt währenddessen bei seinen Ermittlungen, dass es vor elf Monaten bereits einen ähnlichen Fall gab, bei dem eine junge Frau misshandelt wurde. Und vor einem halben Jahr wurde ein Schraubenzieher für einen Wohnungseinbruch in gleicher Weise benutzt wie im aktuellen Mordfall. Frank Thiel ist sich damit sicher, dass er es mit einem Serientäter zu tun hat und er lenkt seine Untersuchungen in diese Richtung.

Prof. Boerne und Staatsanwältin Klemm sind hingegen der Überzeugung, dass der Ex-Freund von Julia, André Pütz, der Hauptverdächtige im Fall „Wolfsstunde“ ist. Der junge Mann arbeitet als freier Fotograf und ist häufig in den globalen Krisengebieten unterwegs. In letzter Zeit allerdings hat er Julia Braun regelmäßig nachgestellt. Er wollte wieder eine Beziehung mit der jungen Frau eingehen, und er drängte sie, es noch einmal mit ihm versuchen. Das genügt, um André Pütz vorläufig zu verhaften. Als Hauptkommissar Thiel und Prof. Boerne den Verdächtigen zu Hause aufsuchen, ergreift dieser die Flucht. Trotz dieser Reaktion ist Thiel nach wie vor skeptisch, in Pütz den mutmaßlichen Täter gefunden zu haben. Die Parallelen zwischen den drei Fällen lassen den erfahrenen Kriminalisten nicht los.

Frank Thiel geht den älteren Fällen genauer auf den Grund. Er findet bei seinen Recherchen heraus, dass die attraktive Bankangestellte Anna Schäfer bei dem Einbruchsfall vor sechs Monaten ebenfalls vergewaltigt wurde. Hat sie bloß überlebt, weil sie sich wehren konnte? Anna reagiert kühl und unnahbar auf den Ermittler Thiel. Sie traut ihm offensichtlich nicht. Als die junge Frau in einem Einkaufszentrum zufälligerweise an dem Täter vorbei geht, erkennt sie ihn an seiner Stimme wieder…


Der Tatort-Folge 710 „Wolfsstunde“ behandelt ein Thema, das die Hauptfigur Kommissar Thiel an ein traumatisches Erlebnis aus der Vergangenheit erinnert. Kein leichter Fall für den Kriminalbeamten. Der Begriff Wolfsstunde kommt daher, dass früh morgens zwischen 3.00 und 4.00 Uhr kaum ein Mensch wach ist – nur die Wölfe ruhen nicht.

Die Erstausstrahlung von Thiels und Boernes 14. gemeinsamen Fall lief am 9. November 2008 im Ersten; 10,14 Millionen Zuschauer schalteten an dem Abend ein.

Videos zur Produktion

Gastauftritt Jörg Pilawa



30 Sekunden aus den ersten 30 Minuten



Besetzung

Prof. Karl-Friedrich Boerne – Jan Josef Liefers
Kommissar Frank Thiel – Axel Prahl
Staatsanwältin Wilhelmine Klemm – Mechthild Großmann
Assistentin Silke Haller „Alberich“ – ChrisTine Urspruch
Nadeshda Krusenstern – Friederike Kempter
Herbert Thiel – Claus D. Clausnitzer
André Pütz – Thomas Dannemann
Sascha Kröger – Arnd Klawitter
Anna Schäfer – Katharina Lorenz
u.a.

Stab

Drehbuch – Kilian Riedhoff, Marc Blöbaum
Regie – Kilian Riedhoff
Kamera – Marcus Kanter
Szenenbild – Thomas Schmid
Musik – Peter Hintertür


Die Folge "Tatort Folge 710: Wolfsstunde" gibt es auch auf DVD/Bluray. Jetzt Preise und Verfügbarkeit prüfen im DVD Archiv.

49 Meinungen zum Tatort Folge 710: Wolfsstunde

  • isseult • am 9.11.08 um 23:29 Uhr

    Hallo!
    Woher wusste Börne, dass Kröger doch der Täter war? Bitte dringend um Aufklärung!


  • Gerald • am 9.11.08 um 23:47 Uhr

    Nun ja er hat es zumindest vermutet und anschließend bewiesen..


  • Cicely • am 9.11.08 um 23:59 Uhr

    …ja, aber für die Vermutung muss es doch einen Impuls gegeben haben. Mir war, als wäre ihm beim Musikhören eine Idee gekommen. Wer weiß mehr?


  • patrizius • am 10.11.08 um 11:32 Uhr

    hab ich mich auch gefragt. Erst dachte ich, er hat ein problem mit dem dolby surround, aber irgendwie hat er ja was entdeckt oder?


  • Mee • am 10.11.08 um 13:41 Uhr

    Peinlich – nichts als Peinlich!!! Sowas schlechtes hab ich ja selten gesehen. Eine der (Haupt) Witzfiguren schlimmer als die andere! Bai dem einen wurde eindeutig Dr. House als Vorbild genommen. Schlecht – Grottenschlecht!


  • Johannes • am 11.11.08 um 10:53 Uhr

    noch mal zum Musikhören, habe mich auch gefragt, was Börne da entdeckt hat. Mir war so, dass Wagner lief (Tristan und Isolde?) und er irgendetwas mit der Balance eingestellt hat; also irgendetwas unterschiedliches aus den beiden Lautsprechern gehört hat. Aber auf welche Lösung soll er dabei gekommen sein? ist mir völlig schleierhaft.


  • markus • am 1.12.08 um 12:37 Uhr

    Hi all,

    schoen, dass Ihr alle diskutieren koennt, …, ich bin zur Zeit in Ausralien und suche jemanden der mir Tatorte von Juli 08 bis heute gegen Geld aufnehmen und schicken kann,

    Wer jemanden weiss, bitte unter markus.rehde@mac.com melden,

    cheers, guys, Markus


  • Malc • am 13.3.09 um 22:59 Uhr

    Aus meiner Sicht der mit Abstand schwächste Münsteraner Tatort. Thiel setzt seine Entwicklung vom Grummelbär zum Soziopathen fort, verliert jede Objektivität, und behält am Ende dank seines zum wiederholten Male überstrapazierten Bauchgefühls und einer reichlich an den Haaren herbeigezogenen Schicksalsfügung recht. Dass so am Ende so einiges in der Folge ungereimt bleibt (die Verbindung der 3 Vergewaltigungen, Boernes Fehldiagnose) ist ebenso unbefriedigend wie die stillschweigende Unterstellung, das Ergebnis rechtfertige Thiels Verhalten gegenüber seinen Mitarbeitern und die schwere Missachtungen der Grundrechte eines Verdächtigen, für dessen Schuld zu diesem Zeitpunkt kaum mehr als sein „Bauchgefühl“ spricht. Der Reiz eines guten Krimi ist m.E., dass er spannend und letztlich doch logisch ist. Nach diesem Maßstab ist „Wolfstunde“ ein ganz schwacher Krimi.

    Um wie viel stärker wäre diese Folge gewesen, hätte Thiel sich am Ende eine zu starke Befangenheit eingestehen müssen während der Fall von Boerne und Krusenstern (die für starkes Verhalten am Ende als letzte Idiotin dasteht) aufgeklärt wird.


  • Sensenmann • am 25.3.09 um 20:39 Uhr

    ich fand ich eigentlich ganz ok, obwohl so einiges seltsam war, wie die boerne aktionen, aber im vergleich zu den anderen Münster-tatorts war es ein schlechter tatort.
    Mein lieblingstatort ist ja Satisfaktion (münstertatort), weil dort boerne auch mal von einer anderen seite gezeigt wird, nämlich von der wilden seite, die jeder normale mensch in jüngeren jahren auch mal hatte


  • Krümel • am 30.12.09 um 17:29 Uhr

    Juhuuuuuuu…

    Endlich mal wieder ein Tatort Münster im Fernsehen. Das neue Jahr fängt gut an:)


  • Krümel • am 1.1.10 um 16:05 Uhr

    Wusstet Ihr eigentlich, dass dieser Tatort auf einer wahren Begebenheit beruht? Ich kenne die Straße in Münster, wo das damals passiert ist und es ist immer ein komisches Gefühl, wenn man dran vorbei fährt….


  • isolde • am 1.1.10 um 23:31 Uhr

    Hi, ich weiss das die Diskussionen hier schon etwas länger her sind ,aber ich habe Wolfstunde jetzt erst gesehen und wollte mal wissen ob das jemals geklärt was Boerne beim Musikhören entdeckt hat und wie er auf Kröger gekommen ist. Kann jemand helfen?


  • Silke • am 3.1.10 um 22:03 Uhr

    Ich habe Wolfsstunde auch erst jetzt gesehen und frage mich dasselbe. Würde mich total interessieren, ob es dazu inzwischen Neues gibt.


  • Martin • am 5.1.10 um 1:46 Uhr

    Hallo,

    bin hier gelandet wegen der gleichen Frage. Vielleicht ist es auch eher metaphysisch gemeint, also Boerne hört Musik und liest den Artikel über den toten Fotografen und hat plötzlich das Gefühl, das etwas nicht stimmt. Erst denkt er, es läge an seiner Anlage, und dann merkt er, dass es das nicht ist. Ein akuter Anfall von Bauchgefühl also, ist ja manchmal ansteckend ;-)


  • johnny7 • am 21.12.10 um 22:55 Uhr

    Das Musikstück, das Boerne in dieser Szene hört, ist übrigens nicht, wie oben fälschlicherweise angegeben, von Wagner, sondern der Anfang des ersten Satzes der fünften Sinfonie von Gustav Mahler (dem auch zu Recht das größte Plakat in Boernes Büro gebührt).

    In der Szene kann ich auch nicht erkennen, was Boerne auf den richtigen Täter bringen sollte; eine mögliche Erklärung wäre, dass er doch zu der Einsicht kommt, eine DNA-Analyse des Kaugummis könnte ja nicht schaden.

    Zu der Folge allgemein muss ich sagen, dass es gerade durch die angespannte Situation vor allem Thiels selten spannend ist, wer denn nun der Täter ist und mit welchem Hintergrund. Trotzdem ist es nicht gerade ein gelungener Zug, den Täter im Einkaufszentrum zu entlarven, da er sich dort wirklich nicht pervers verhalten hat und das Vergewaltigungsopfer in der Folge mehrere Männer der Tat bezichtigt.


  • Hubert krame r • am 4.10.12 um 20:23 Uhr

    Würde gerne wissen, wo sich das Restaurant „Ital.“ Sich befindet? Kann mir einer von EUCH einen Tipp geben. Danke!


  • Stubenfliege • am 1.12.12 um 17:26 Uhr

    Dies ist mit Abstand der allerschwächste Tatort Münster den ich gesehen habe und es ist mir schleierhaft, wie das Drehbuch durchkam. Ich hätte es schon beim Lesen in die Tonne gekloppt, statt die arme Filmcrew für Nichts und wider Nichts rumackern zu lassen.

    Zum einen ist der Fall selbst unfassbar dünn bzw. die deduktiven Entwicklung und andererseits ist das Thema viel zu ernst und grob deplatziert für einen münsteraner Tatort. Daher wirken auch hier sämtliche Darsteller neben ihrer Rolle, kein Wortgefecht zündet, alle keifen sich gegenseitig an und betreiben Kleinkrieg gegeneinander, nicht nur Boerne und Thiel, sondern wirklich alle. Nur nervig und man foltert sich als Zuschauer so durch die Handlung bis zum offensichtlichen Ende.

    Solche Themen und Inszenierungen sind pures Gift für Tatort Münster und man kann nur hoffen, dass sowas in Zukunft nicht noch mal versucht wird.


  • THOMAS FISCHER • am 8.8.13 um 18:02 Uhr

    WANN WIRD DIESER TATORT ENDLICH WIEDERHOHLT ?
    WOLFSSTUNDE – UND EINE LEICHE ZUVIEL .

    DIESE BEIDEN FEHLEN MIR LEIDER NOCH .

    UND NICHT ZU KAUFEN .
    GUTEN ABEND . TH. FISCHER


  • Elektra • am 10.9.13 um 1:18 Uhr

    Die Musik, die Boerne zur Lösung führt (wenn’s denn die Musik ist), stammt zwar aus Mahlers 5. Symphonie, es handelt sich aber um das Adagietto und damit um den 4. und nicht den 1. Satz. Nur so, der Würdigung dessen mit dem größten Poster wegen. ;-)


  • tatort-fan • am 19.2.14 um 16:26 Uhr

    Eine spannende Folge aber nicht die beste…
    mich würde das auch mal interessieren wie Boerne darauf gekommen ist.


  • ich • am 27.2.14 um 15:51 Uhr

    Karl-HEINZ Boerne??????
    Das war wohl wieder ein echter Tatortkenner!
    Zur Info: Der Rechtsmediziner heißt Karl-Friedrich Boerne!


  • Trödel • am 2.4.14 um 23:48 Uhr

    Ich kann die negativen Meinungen die teilweise hier geschrieben wurden nicht nachvollziehen! Ich fand den Tatort hervorragend. Katharina Lorenz( Anna Schäfer) hat sehr gut ihre Rolle gespielt und war eine starke Schauspielpartnerin an Thiels Seite. Die kühlen, traurigen und doch „nichts-sagenden“ zweideutigen Blicke die mehr Mals zwischen thiel und Anna ausgetauscht wurden und dass thiel „spürt“ dass Anna tatsächlich vergewaltigt wurde und nicht halluziniert fand ich schauspielerisch gut umgesetzt und EINDEUTIG nachvollziehbar! (An die weiter oben, die über Thiels „Bauchgegühl“ meckern). Axel prahl konnte in dieser tatortfolge endlich mal die anderen Schauspieler „an die Wand spielen “ (sonst wird er immer stark von Jan Josef liefers dominiert, weil der auch ein starker Charakterdarsteller ist).


  • tatort-fan • am 20.5.14 um 20:17 Uhr

    Was mich an der Folge stört ist, dass Boerne und Thiel sich so in den Rücken fallen! Sie sollten lieber zusammen halten und nicht gegeneinander ermitteln. Das ist der Kritikpunkt, sonst war er ganz in Ordnung. Die Anfangs Szene NAJA… gibt bessere aber sonst fand ich ihn ganz spannend.


  • tatort-fan • am 22.5.14 um 17:49 Uhr

    Und noch mal zwei Sache zur Beschreibung…
    1. Und vor einem halben Jahr wurde ein Schraubenzieher für einen Wohnungseinbruch in gleicher Weise benutzt wie im aktuellen Mordfall. 
    … Schraubenzieher? Ich erinnere mich nicht, vielleicht hab ich’s aber auch einfach nur verpennt :’D

    2. Als die junge Frau in einem Einkaufszentrum zufälligerweise an dem Täter vorbei geht, erkennt sie ihn an seiner Stimme wieder…
    …vorbei geht? Hat der die nicht im Café oder so angesprochen? :D


  • Der Graf • am 9.6.14 um 23:18 Uhr

    Ungewöhnlich humorlos und düster für einen Thiel / Boerne-Tatort ; aber trotzdem ein guter Tatort!

    Es wird vielleicht nicht jedem Fan gefallen haben, dass „Wolfsstunde“ so ungewohnt ist für das Team „Thiel / Boerne“, aber ich fand den Tatort trotzdem super!

    Thiel ist als Einziger auf der richtigen Spur und gerät sowohl mit der Staatsanwältin als auch mit seiner Assistentin aneinander, die andere Überzeugungen haben. Er erhält keinerlei Unterstützung und auch auf Boerne kann er nicht zählen, der ebenfalls von einer falschen Spur überzeugt ist.
    Trotz allem lässt Thiel nicht locker und nimmt eine Frau ins Visier, die was zu verbergen hat.

    Im Gegensatz zu den anderen Thiel / Boerne – Fällen ist Thiel mehr oder weniger auf sich alleine gestellt und seine sonstigen Gespräche mit Boerne und der Staatsanwältin kommen viel humorloser und ernster rüber.
    Am Ende kommt es zu einem Showdown zwischen Thiel und dem wahren Täter.

    Ein Tatort ohne Humor und zu hundert Prozent toternst!

    Ungewohnt von Thiel und Boerne, aber trotzdem super!


  • Tatort-Münster Fan • am 20.1.15 um 19:01 Uhr

    Der Spannendste Krimi den ich je gesehen habe. Unglaublich!


  • Wolfram • am 22.1.15 um 9:55 Uhr

    War ziemlich gut, der Tatort „Wolfsstunde“. Und, vermutlich im Gegensatz zu den ganzen Kritikastern kann ich von mir behaupten, daß ich hunderte „Tatort“ gesehen habe, häufig auch die Wiederholungen.
    Mir scheint, daß die meisten „Kritiker“ in ihrem Fernsehrausch den bergeweise gesendeten US-Serien verfallen sind (meistens, weil es „in“ ist … ), die sicher oft gut sind, aber genauso, wie (fast) alle anderen auf 45 bis 90 min beschränkten Filme natürlich unlogische Stellen beinhalten.
    In den meisten Krimis spielt Intuition eine Rolle (falls euch das noch nicht aufgefallen sein sollte). Ob das in der Realität auch so ist, keine Ahnung. Ist aber egal, denn es sind in erster Linie „Spiel“-Filme, falls euch das entgangen sein sollte.


  • Christof • am 23.1.15 um 1:42 Uhr

    Wie kam Boerne darauf, plötzlich die DNA zu überprüfen? Mich beruhigt, dass nicht nur mich das befremdet. Die Musik als Lösung scheidet m.E. aus, da Alberich zur gleichen Zeit auf die gleiche Idee kam. Folglich kann das Umdenken nur aufgrund der Zeitungsmeldung, beziehungsweise des Abschlusses der Ermittlungen erfolgt sein. Es wäre m.E. psychologisch stimmig, wenn Boerne nach dem langen heftigen Konflikt mit Thiel, der geschlagen abzieht, in seiner Siegeslaune beim Abfall der Spannung ganz plötzlich schlechtes Gewissen und Zweifel bekommt, vielleicht ausgelöst durch das Fragezeichen in der Schlagzeile der Zeitung, und deshalb auf Nummer sicher gehen will. Als ich die Zeitung sah, fiel mir zudem eine Ähnlichkeit im Gesichtsausdruck des toten Verdächtigen, (der nun erstmals in gesundem Zustand zu sehen war), mit dem tatsächlichen Täter auf, und ich überlegte einen Augenblick, wer von beiden es sei. Dieser Eindruck kann subjektiv gewesen sein oder gewollt, d.h. auch Boernes Assoziation.
    Mir schien, als hätte die Folge eine sehr gute psychologische Beratung erfahren. Das Verhalten des tatsächlich schuldigen in dem unmöglichen Verhör z.B. erinnerte mich an den Anfang von „Das Leben der Anderen“. Er verhielt sich genau so, wie dort das Verhalten der „Schuldigen“ beschrieben wird.


  • Udo B • am 23.1.15 um 3:46 Uhr

    Ganz klar 5 Sterne…auf jeden Fall ansehen !!!


  • mirafmira • am 23.1.15 um 20:40 Uhr

    So schlecht fand ich ihn persönlich nicht.. Obwohl Thiels Verdacht der zusammenhängenden Vergewaltigungungen etwas weit hergeholt waren, war es auch diesmal spannend anzusehen, wie diese interessanten Figuren Thiel und Börne zusammen arbeiten. Es ist einfach immer wieder ein Vergnügen.. Natürlich war auch die Nebengeschichte mit Alberich und Boerne nicht allzu realistisch. Aber echte Tatort-Münster-Fans stehen trotzdem dahinter! ;-) der TO ist immerhin schon 7 Jahre alt.


  • ERwin Henkel • am 23.1.15 um 23:07 Uhr

    4 Sterne gebe ich für diesen Krimi, weil er gute Spannung bietet. Aber ich muss anderen Lesern Recht geben, Thiel gefällt auch mir nicht so wirklich, die polizeiliche Arbeit wird wenig überzeugend dargestellt, die psychologische Abnormität zu stark in den Vordergrund gestellt. Und Boernes plötzlicher Sinneswandel ist schlichtweg rätselhaft.

    Aber egal. Ist halt Fiktion, und da muss es wohl so sein. Insgesamt gesehen eine Folge, die man weiterempfehlen mag, auch wenn sie eher untypisch für einen Münster-TO ist.


  • psiris • am 18.3.15 um 23:51 Uhr

    Am Anfang sieht man, wie der Täter die Stereoanlage anmacht. In der entscheidenden Szene spielt Boerne das anscheinend nach. Woher weiß er das? Wie ist er dazu gekommen, sich die Couch anzuschauen (?) und die Stereoanlage auszumachen? Denkt er auf einmal, dass es etwas gab, das der tote Verdächtigte nicht machen konnte?


  • Nikolaus • am 23.3.15 um 22:01 Uhr

    Sicher nicht der beste Tatort aus Münster aber trotzdem sehr gut!


  • Dirk • am 23.6.15 um 15:39 Uhr

    Der Tatort Nummer 710, in Wiederholung, aber immer wieder spannend und sehenswert. Er beginnt mit einem Requiem und endet mit einem Requiem, zu Ehren der gequälten und verstorbenen Seelen. Wolfsstunde. Der hätte auch heißen können: Wie ein Schrei im Wind! Heißt er aber nicht. In Münster gibt es es keine freien Wölfe, zumindest keine vierbeinigen, eher graue und schlaue, die heißen dann aber Haie. Hauptkommissar Thiel von der Münsteraner Mordkommission ermittelt in einem Fall von Vergewaltigungen und Sexualmorden. Ihm zur Seite stehen Professor Boerne und Kommissarin Krusenstern. B. zeigt sich mal wieder als betuchter, arroganter und neidischer Gerichtsmediziner, an dessen Professionalität jedoch nicht zu zweifeln ist. KHK T. erkennt in dem Mehrfach-Opfer des Triebmörders, welches bei der ersten Tat mit dem Leben davon gekommen ist, gleich zu Anfang die Lösung dieses merkwürdigen Falles. Er setzt alles auf eine Karte und gewinnt. Aber der Preis ist hoch, sehr hoch. Wolfsstunde.


  • Seebaer • am 8.4.16 um 11:41 Uhr

    Die Musik im Film.
    Gustav Mahler: Adagietto, aus: 5. Symphonie


  • Gudrun • am 27.12.16 um 13:52 Uhr

    Für mich eine der schlechteren Folgen. Boerne klischeehaft mit seiner Rechthaberei. Einzig die Szenen, wo Boerne chattet, sich mit Alberich trifft und die Schluss Szene machen diese Folge noch sehenswert.


  • Flixi • am 13.2.17 um 13:54 Uhr

    Ich fand die Folge nie sonderlich gut, weil sie mir zu düster, zu klischeehaft war. Mittlerweile habe ich meine Meinung geändert. Für mich ist es sicherlich nach wie vor nicht die Beste Folge – da bevorzuge ich doch Satisfaktion, Eine Leiche zuviel, Das ewig Böse etc. -, aber eine sehr gute. Vier Sterne von mir dafür. Thiel in einer seiner stärksten Folgen. Gefühlsbetont, instinktsicher hoch drei. Boerne zeigt sich als das, was man eigentlich vermeiden will, nämlich als A….loch, der weder Taktgefühl hat, noch Empathie empfindet. Ein absolut schwacher Charakter, der nur sich selbst sieht. Das ändern auch nicht die Chat Szenen oder die Szene im Restaurant mit Alberich. Auch da zeigt er sich von seiner negativen Seite. Anstatt das Ganze mit Humor zu nehmen, ist es ihm unangenehm, peinlich. Allein zum Ende hin, in der Schluss Szene sieht man, dass es ihm leid tut. Er hat dann aber nicht die Stärke es Thiel zu sagen.

    Was mich davon abhält 5 Punkte zu geben? Boernes krasse Charakterisierung und einige Ungereimtheiten.


  • MadMonkey • am 10.5.17 um 16:32 Uhr

    Dieser Münster Tatort hat Mir sogar mal recht gut gefallen. Win netten Gastauftritt hat such mein guter alter Freund F.F. ACE Pilawa haha. Der will auch überall seine Nase reinstecken. Lustig unterhaltsam gut


  • Dieter Pete • am 31.3.20 um 23:56 Uhr

    Die Szene, die Boernes Entscheidung zu einem DNA-Vergleich vorausgeht, ist sorgfältig aufgebaut. Im Vordergrund mittig ein Schachspiel (als Bild für Boernes Ratio), rechts und links eine Lampe, rechts und links ein Lautsprecher, Boerne dazwischen, Wein trinkend und in Mahlers Trauermarsch (Anfang der 5.) schwelgend. Er liest die Schlagzeile, die fragt, ob der Vergewaltiger unter die Räder gekommen sei; die Täterschaft steht also (für den Journalisten) nicht fest. Darüber stolpert Boerne, oder über eine Störung in der Musikwiedergabe, vielleicht beides … die symmetrische Anordnung des Bildes könnte für die beiden möglichen Täter stehen, und Boerne bewegt sich suchend zwischen den Polen.
    Frau Haller hatte sich schon früher von Thiels Überzeugung beeindrucken lassen; sie sagte zu Thiel, sie könne den DNA-Vergleich nicht hinter Boernes Rücken vornehmen.
    Schließlich treffen sich beide nachts in der Pathologie, und Frau Haller, dann doch eigenmächtig handelnd, hält die Lösung schon in der Hand.
    Thiel glaubt der vergewaltigten Frau, dazu befähigt durch seine Erlebnisse mit seiner Exfrau, mehr als sie sich selbst (glauben kann – sie sieht in ihrer seelischen Verwüstung in jedem Mann den Täter); trotz eigener Fehlleistungen gegenüber der Frau verfolgt Thiel diese Spur gegen alle Widerstände. Sein Charakter bewährt sich (das Schachspiel könnte auf das »Siebente Siegel« verweisen).
    Ein hervorragender Film, wie ich finde, Schauspiel, Drehbuch, Regie, Kamera sehr gut. Und es geht in dem Film um was.


  • HerrBert • am 30.12.20 um 21:42 Uhr

    Im Vergleich zu späteren Folgen aus Münster, gar nicht so schlecht. Wenn auch die Charaktere aufgesetzt wirken. Leider wird auch hier immer von Szene zu Szene erzählt, ohne in einen mitreißenden Rhythmus zu kommen. Aber: durchaus spannend. Ein guter Tatort!

    Wer bitteschön hat denn aus den, auch in dieser Folge, anklingenden szenischen Witzen, diesen unsäglich schlechten Klamauk gemacht, der heutzutage aus dem Münsterland kommt?


  • Mariana Eluță • am 31.12.20 um 13:15 Uhr

    Was hat Anna Schäfer zu verbergen?


  • Katja • am 15.4.21 um 17:51 Uhr

    Immer noch meine absolute Lieblingsfolge vom Tatort Münster – sowieso das beste Ermittlerteam überhaupt, für mich…
    Habe die Folge schon einige Male gesehen, immer wieder… einfach genial !!!
    Grüsse aus der Schweiz :)
    WEITER SO… Münster-Tatort ist DER BESTE !!!!!!!


  • Winfried Vorbeck • am 29.5.21 um 22:47 Uhr

    Der ernsteste Münster-Tatort. In den letzten 12 Jahren habe ich die Folge wohl 5- oder 6-mal gesehen. Und jedes mal bin ich begeistert.

    Vielleicht ist es sogar mein Lieblings-Tatort. Ich leide mit Anna Schäfer mit, möchte Thiel helfen und Boerne etwas zwischen die Zähne geben.


  • Gulo • am 6.12.21 um 1:21 Uhr

    Ein sehr guter Tatort in meinen Augen, intensiv, hochspanend, mit Tiefgang und alle Figuren sind sehr überzeugend gespielt.
    Allerdings frage ich mich, warum die ARD ihren eigenen Film entwertet indem sie diesen Text voranstellt:
    „Das folgende fiktionale Programm wird, als Bestandteil der Fernsehgeschichte, in seiner urprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen mit diskriminierender Sprache und Haltung.“
    Damit ist der übersensible, zensurfanatische Zeitgeist dann wohl auch beim Tatort angekommen. „Diskriminierende Sprache“? Weil der Vergewaltiger einmal vom „Fickblick“ seines Opfers fantasiert und von „feucht sein“? Gibt es wirklich Zuschauende, die damit ein Problem haben? Und wo soll bitte die „diskriminierende Haltung“ sein? Der Film kritisiert doch gerade das Problem, dass vergewaltigten Frauen oft kein Glauben geschenkt wird. Oder liegt es daran, dass das Opfer an einer Stelle die Schuld für die Vergewaltigung bei sich selbst sucht? Das ist ein psychologischer Mechanismus, der hilft, ein Gefühl von Kontrolle zurückzugewinnen: Wenn ich mich in Zukunft anders verhalte, bin ich sicher und es wird mir nicht nochmal passieren! Diesen Prozess in den Film einzubauen, heisst doch nicht, dass der Schuldvorwurf des Opfers an sich selbst für zutreffend gehalten wird!
    Dazu gibt es noch ein paar Aspekte, die eigentlich auch der härtesten Feministin sympathisch sein müssten, z.B. wenn Thiel in seinem Übereifer selbst mehrfach auf typisch männliche Weise übergriffig und verletzetnd gegenüber Frauen wird…
    Sorry, ich kann mir beim besten Wilen nicht erklären, welchen Sinn der oben zitierte „Vorspruch“ haben soll. Wenn dieser Film nur noch historisch intressant sein darf, frage ich mich wirklich, in was für verrückten Zeiten wir leben (und warum die ARD dermaßen bereitwilig vor den absurden Extremen des Zeitgeistes auf die Knie geht).


  • Gulo • am 6.12.21 um 1:24 Uhr

    Sorry für die Tippfehler: „hochspannend“, „verletzend“, „besten Willen“ usw.


  • Karin L. • am 19.9.22 um 21:40 Uhr

    Was für ein toller Tatort, habe den 2008 verpasst.

    Spannend und authentisch vom Anfang bis zum Ende.

    Köstlich Tristan und Zaunkönig, Albarich und Boerne als Online-Date!

    Wenn ich das mit dem Jahrgang 2022 vergleiche, den ersten Folgen nach der Sommerpause, wo man dauernd mit der Fernbedienung spielt vor Enttäuschung und Langeweile……es ist ein Trauerspiel.

    So geht Tatort.


  • Der Fremde • am 1.1.23 um 12:05 Uhr

    Für mich der beste Münster-TO: erstens da ernst zu nehmendes Thema + wenig Klamauk; zweitens wg. Katharina Lorenz!
    Dienstag im BR wieder zu sehen … *mich-freu*


  • Der Fremde • am 3.1.23 um 22:01 Uhr

    Habe die Folge heute nach vielen Jahren wieder gesehen und sie war so gut, wie ich diese in Erinnerung hatte.
    Mir ist Katharina Lorenz damals zum ersten Mal (sehr positiv) aufgefallen. Seither sah ich einige Filme mit ihr (‚Tel Aviv-Krimis‘, etc.), aber an die Rolle der Anna Schaefer kam sie danach aus meiner Sicht nicht mehr heran.

    „Best of 20“ in der ewigen TO-Rangliste!


  • Dirk • am 8.5.23 um 15:08 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 710 aus dem Jahr 2008. Der spannendste Tatort-Spielfilm aus Münster und einer der besten und ein berechtigter Quotenhit. Gezeigt wird die kompromisslose Intensiv-Fahndung nach einem mörderischen Sexualstraftäter.
    Meine Meinung vom 23.06.2015 halte ich.


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