Kurz und knapp – darum geht’s
Ein brutal ermordeter Jugendamtsmitarbeiter und ein spurlos verschwundenes Kind: In Köln stehen die Kommissare Ballauf und Schenk vor einem Fall, der ihnen unter die Haut geht. Der Sozialarbeiter Mario Steinbrück wurde erstochen, als er die vierjährige Clara von ihrer überforderten Mutter abholen wollte, um sie in ein Heim zu bringen – doch nun fehlt vom Kind jede Spur. Je tiefer die Ermittler in die Welt zwischen überlasteten Behörden, verzweifelten Eltern und Pflegefamilien eintauchen, desto mehr verstricken sie sich in ein Netz aus Lügen, das weit über einen bloßen Verzweiflungsakt hinausgeht…
Inhalt der Tatort-Folge „Kaltes Herz“
Ein kalter Märzmorgen in Köln. Nebel hängt noch in den Straßen, als Kommissar Ballauf zähneknirschend die Treppe eines tristen Hochhauses in einer Sozialbausiedlung hinaufsteigt. Oben empfängt ihn bereits sein Kollege Schenk, der mit einem Kopfnicken auf die offene Wohnungstür deutet. Drinnen, in der verwahrlosten Wohnung: ein Toter, Mario Steinbrück vom Jugendamt, erstochen mit mehreren Messerstichen. Ein verlassenes Kinderbett, ein vergessenes Plüschtier – aber vom Kind fehlt jede Spur.
Noch während die Spurensicherung arbeitet, torkelt Stefanie Karstmann, gerade einmal 21 Jahre alt, in ihre Wohnung. Offensichtlich angetrunken, stehen der jungen Frau Panik und Überforderung ins Gesicht geschrieben. „Wo ist Clara? Wo ist meine Tochter?“, schreit sie und stößt dabei gegen Ballauf, der sie mit harter Stimme in die Schranken weist. Sein sonst so gutmütiger Gesichtsausdruck ist einem Anflug von Wut gewichen. Beide Kommissare reagieren allergisch auf Eltern, die ihre Kinder vernachlässigen. Besonders Schenk, dessen eigene familiäre Vergangenheit ihn immer wieder einholt, kann seine Abneigung kaum verbergen.
Im tristen Grau des Jugendamtes, wo Akten wie Grabsteine aufgereiht sind und die Überlastung der Mitarbeiter beinahe greifbar in der Luft liegt, suchen die Kommissare nach Antworten. Matthias Hellwig, ein Kollege des Toten, wirkt nervös. „Steinbrück ging oft über Grenzen hinaus“, erklärt er mit leicht zitternder Stimme. „Manchmal zu weit.“ Seine Worte hängen wie dunkle Wolken im kahlen Büroraum.
Die Fahndung nach Clara gestaltet sich wie die Suche nach einem Tropfen Wasser in einem Ozean. Der Vater, Michael Donker, ein gebrochener Mann mit traurigem Blick, hat ein Alibi. Die Mutter, Stefanie Karstmann, die ihre Tochter regelmäßig einsperrte und allein ließ, wirkt wie ein verängstigtes Kind in einem Erwachsenenkörper.
Dann stoßen Ballauf und Schenk auf die Pflegefamilie Küppers. Auf ihrem liebevoll renovierten Bauernhof, ein freundliches Licht in der Dunkelheit des Falles, leben bereits mehrere Pflegekinder. „Wir geben denen ein Zuhause, die sonst keines hätten“, sagt Tanja Küppers, während ihr Mann Axel schweigend daneben steht, die Hände tief in den Taschen vergraben. Warum hatten sie es abgelehnt, Clara aufzunehmen? Im Wohnzimmer spielen Kinder, fröhliche Stimmen dringen nach draußen – doch unter der Oberfläche dieser Idylle scheint etwas zu brodeln.
Als Stefanie Karstmann in einem Anfall von Verzweiflung Claras Vater mit einem Messer attackiert, verdichten sich die Ereignisse wie ein aufziehendes Unwetter. Während Ballaufs und Schenks Assistentin Franziska, selbst schwanger, die aufgelöste Mutter verhört, beginnen die Kommissare das System zu durchschauen, in dem Steinbrück gearbeitet hat – ein System, das wie ein Labyrinth aus Vorschriften, Geldmangel und menschlichen Tragödien erscheint…
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Kaltes Herz“ ist eine Produktion der Colonia Media im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR) und wurde unter der Regie von Thomas Jauch verwirklicht. Die Dreharbeiten fanden vom 25. Januar bis zum 25. Februar 2009 in Köln und Umgebung statt. Das Drehbuch stammt aus der Feder von Peter Dommaschk und Ralf Leuther, die mit ihrer Geschichte den Fokus auf soziale Problematiken und das oft überlastete Jugendamt legen.
In den Hauptrollen brillieren wie gewohnt Klaus J. Behrendt als Max Ballauf und Dietmar Bär als Freddy Schenk, die hier ihren 46. gemeinsamen Fall lösen. In Gastrollen sind unter anderem Charly Hübner als Jugendamtsmitarbeiter Matthias Hellwig zu sehen, der später durch seine Rolle als Kommissar Alexander Bukow im „Polizeiruf 110“ aus Rostock bekannt wurde, sowie Miriam Horwitz als überforderte junge Mutter Stefanie Karstmann und Christian Blümel als Michael Donker. Tessa Mittelstaedt spielt die schwangere Assistentin Franziska, während Thomas Lawinky und Dagmar Leesch als Pflegeeltern Axel und Tanja Küppers zu sehen sind.
Bei seiner Erstausstrahlung am 21. März 2010 erreichte „Kaltes Herz“ 9,88 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 26,60 Prozent – ein beachtlicher Erfolg für das Kölner Ermittlerduo.
Eine historische Besonderheit: Teile des Films wurden im Historischen Stadtarchiv Kölns gedreht, das nur wenige Tage nach den Dreharbeiten einstürzte. Somit erhielt dieser Tatort unfreiwillig einen dokumentarischen Charakter, der die letzten Aufnahmen des bedeutenden Archivs für die Nachwelt festhält.
Als filmisches Kuriosum gilt Freddy Schenks Dienstwagen in dieser Folge: ein Ford Courier Sedan Delivery aus dem Jahr 1958 – passenderweise Schenks eigener Jahrgang. Das zweifarbige (blau und schwarz) Fahrzeug mit dem Kennzeichen K-XL 550 ist bislang das älteste von Schenk präsentierte Auto in der langjährigen Tatort-Reihe.
die story zum Tatort Kaltes Herz hört sich vielversprechend an. sollte dennoch wieder so ein halbgares filmchen dabei rauskommen, sollte man mal über einen neuanfang nachdenken.
Ich freu mich riesig auf Ballauf und Schenk im Tatort kaltes Herz :-)
@bolly: was meinst du mit einem neuanfang?
puh ich nehm den tatort auf. bin heute abend nämlich nicht zuhause. Ballauf und Schenk sind auch die sympathistischen alle Kommissare!
Oh, das kommt auch och heute! Wie super!
Die Story klingt spannend und generell ist Tatort die perfekte „Sonntag-Abend-Serie“…
Die Kritiken und die Story sprechen für sich! Das wird heute Abend ein spitzen Tatort.
Bin gespannt auf heute abend. Die Kritiken in den TV-Zeitschriften gehen ja meilenweit auseinander.
Ein Sonntag ohne Tatort ist kein Sonntag für mich und da ich Max Ballauf und Freddy Schenk sehr gerne sehe, freue ich mich schon auf den Abend.
bisher ein wirklich viel versprechender tatort…
schön spannend…
und man hat noch keine vorahnung was genau passiert ist.
eine frage mal.
kann mir einer sagen von welcher band das lied ist…was heute sehr häufig gespielt wird.??
Wie bitte kann man ein Video auf einer SIM Karte speichern???
Garnicht, eine Simkarte hat glaube ich nur 500 byte speicher also viel zu wenig…
kann mir jemand sagen, was das für amerikanischer kombi war, der heute in „kaltes herz“ zu sehen war?
war mal was anderes als die gesamten letzten. alles in allem bin ich sehr zufrieden. mir war nicht langweilig, aber ich habe mich immer wieder erwischt, auf die uhr zu gucken. die zeit verging irgendwie nicht. auf den typen vom jugendamt habe ich gleich zu beginn getippt… war schon fast wieder offensichtlich abwegig – wie schon mal erwähnt.
fand es gut gespielt – auch die mutter wie ich finde. aber älter als 20 sah sie auf alle fälle aus – was ja heutzutage nich tunüblich ist. hat die mutter dem kind also ne schlaftablette reingehauen, der vater hat das mädel kurz darauf abgeholt und dann kam der steinbrück und wollte eigentlich das kind abholen und wurde abgestochen?!
super tatort, wiedermal. und der wäschekorb ist auch leergebügelt.
Mich würde auch dringend interessieren, was das für ein Auto war heute…
Die Handlung war zwar ein wenig verworren, der Tatort insgesamt aber wieder gut und sehenswert. Am meisten interessiert mich auch der Ami-Kombi aus der Folge. Was war das genau für ein Modell???
Das war ein Ford Fairlane Courier…
Bitte helft mir, damit ich schlafen kann ;o))
Ich musste vom Fernseher weg, als der Sozialarbeiter gestand, seinen Kollegen erstochen zu haben. Aber was war nun mit dem Kind? Mir fehlen die letzten 7 oder 8 Minuten. Was ist passiert???
Mir hat der Tatort gar nicht gefallen. Ein einziger Haufen Klischees, lieblos aneinander geklebt. Verschwundenes (eingesperrtes) Kind, verwahrloste Wohnung, überarbeitete Jugendamtsmitarbeiter (teils erfolglos („Sie haben es mir verpsrochen …“) und auch noch ein Betrüger). Nebenbei wird eine ungewollte Schangerschaft, dank Karneval, ein Ultraschallbild und eine Abtreibung die dann doch nicht stattfindet von einer Fehlgeburt gekrönt. Pflegeeltern für Notfälle die eine so enge Bindung an „ihre Kinder“ haben, dass sie den Ausweg im Suizid suchen obwohl ihnen noch eine Pflegetochter erhalten blieben ist… Und wie kam die verdammte Mütze (mit DNS) zu den Pflegeeltern?
Dann die Oma die keine ist die seelenruhig das Kind versteckt (das natürlich dort bleibt) … Nee. Das war n Schuß in den Ofen.
Für meinen Geschmack eine eher schwache Episode. Viel zu vollgepackt mit Merkwürdigkeiten.
Als Beispiel „Herr Schenk kommt in Wohnung des Toten und stellt sofort fest, dass das Notebook fehlt … hä? … hat der etwa Röntgenaugen und somit schon die ganze Bude abgescheckt?“
Ein anderes Beispiel: „Franziska ist schwanger von einem Frosch (also von einem unbekannten Mann, der zu Karneval als Frosch verkleidet war). Mal abgesehen, dass sie eigentlich ein cleveres Mädchen spielt, hat das wohl zu Karneval nicht so ganz hingehauen. Fragt man heutzutage nicht mal mehr nach dem Namen bevor man Sex miteinander hat? Oder hat man heutzutage grundsätzlich ungeschützten Sex mit völlig Unbekannten? Und für wie naiv werden die Zuschauer verkauft, das eine „ungewollte“ Schwangerschaft das scheinbar größte Problem darstellen könnte?“
Neu waren einige häßliche „Slum“-Ansichten von der rechten Rheinseite Kölns mit Schrebergärten, Gas-Tanks und Autobahnabfahrten zwischen Gremberg, Vingst und Deutz, aber sonst?
Gääähhhhn!
Völlig übertrieben fand ich, wie die schwangere Hilfskommissarin im Gespräch mit der Mutter des verschwundenen Mädchens wie eine „Heilige“ dargestellt wurde.
Und dass ausgerechnet eine Polizistin an Karneval ungeschützten Sex mit einem anonymen „Frosch“ haben soll, ist ja wohl wenig glaubwürdig – aller „Jeckness“ zum Trotz!
Der schwächste Ballauf/Schenk seit langem.
Schwach? Hm… eher ungewöhnlich – gerade für einen Tatort mit diesen Kommissaren. Und dadurch wieder genial.
Wir haben jedenfalls die ganze Zeit diskutiert und überlegt und Jeden beschuldigt – der unterschiedlichsten Dinge.
Die einzelnen Geschichten gingen mir sehr nah und ich fands toll, daß mal nicht Sex, Liebe, Drogen und und und der Anlaß für die Tat waren.
Schon schlimm, was da so abging. Würde mich interessieren, wie sehr es den Realitäten entsprach, wie beim Jugendamt gearbeitet „werden muß“, wenn man helfen will…
Hallo, weiß zufällig jemand von wem das Lied war, was ganz zu Anfang gespielt wurde, als die Mutter in der Disko getanzt hat???
Ich fnd ihn gar nicht so schlecht,leider schaut keiner mit mir Daheim Tatort (sie mögen das nicht).
Ich habe ihn im Gästezimmer mit einem Glas Wein geschaut.
Mein Tatortzimmer kann man es auch nennen.
@Sabine: Das war von Radiohead. „Nude“ von der „In Rainbows“.
@third man! Tausend Dank, ich hatte vermutet, dass es Radiohead sein könnte, war aber nicht sicher! Höre ich mir jetzt gleich mal an!!!!!
Also der Ami-Schlitten war fast das beste am ganzen Tatort! gibt es den demnächst hier zu gewinnen?;)
Hi Krümel,
eine gute Frage ;-) ich frage mal bei WEST COAST COUSTUMS an…
Dieser Tatort war absolut ok. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.
Einfach hier den Plot nacherzählen und dann sagen das mans doof fand ist keine Kritik.
Die Geschichte war solide durchdacht und wurde zu einem Happy End geführt. (Was ich definitiv bevorzuge wenn es um Kinder geht! *grusel*)
Allerdings ist Christinas Kritik an dem Handlungsstrang mit dem „Frosch“ absolut berechtigt. Eine ungewollte Schwangerschaft ist ja wohl noch eines der überschaubareren Übeln die ungeschützter Sex mit einem Unbekannten mit sich bringen kann.
Einfach nur Schrott und schon gefühlt 5000x gesehen. Überforderte Asi-Familien in miesen Gegenden. Bäh.
Und von Franziskas angeblicher Schwangerschaft hat man in späteren Folgen gar nichts mehr gehört. Ergo überflüssiger Nebenstrang.
komplexe sozialdrama-meisterleistung mit perfekter zuschauer-irrefuehrung bis zum schluss. Genial ;
Der Tatort Nummer 759 aus Köln. Die Hauptkommissare Ballauf und Schenk ermitteln in Sache Mord an einem abwegigen Jugendamtsmitarbeiter und Franziska ging mit einem Frosch. Nein nicht zum Teich, sondern ins Bett. Was für eine Welt. Neben diesem Tötungsdelikt geht es auch noch um eine Entführung eines kleinen Mädchens, die Kommissare vermuten einen zusammenhängenden Fall. Des Rätsels Lösung sieht aber ganz ganz anders aus. Langatmiger bis langweiliger Tatort-Fernsehfilm der einen nicht gerade aus dem Fernsehsessel hievte. Leider machte die Schlamperei im Bereich der behördlichen Kinderbetreuung und -fürsorge bundesweit schon Schlagzeilen und die Fälle von korrupten Jugendamtsmitarbeitern liegen auch noch nicht all zulange zurück. Somit haben die beiden beliebten Tatort-Kommissare zumindest eine erhebliche Realitätsnähe aufgezeigt. Und Franziska !?!
ich finde diesen Tatort aus köln sehr schön zu sehen mit den Komisare Ballauf Und Schenk natürlich und ich finde es ist auch spannend zu sehen bis zum schluss wo sie das Entführten Mädchen gefunden haben auch. am besten fand ich wo sie am Wurstbraterei standen wo sie ihr Kölsch getrunken haben und einen currywurst gegessen haben wo in der hinter grund der Kölner dom zu sehen ist ich gebe die beiden Komisare 70 Sterne
dieser Tatort kam immer wieder Fernsehen und immer wieder kann man an sehen finde ich es gibt für die zwei Komisare aus Köln soll sie 30 Sterne kriegen von mir
ich fand den tatort sehr gut zu sehen weil ich drei mal gesehen und ich fand den sehr gutes gibt 10 sterne
Ein Gutter Tatort kann man wieder sehen finde ich nämlich ich habe drei mal
gesehen und ich fand den sehr gut 30 Sterne
Kaltes Herz, Totes Herz, Rabenherz: Die Phantasie der TO-Folgen-Titel-Erfinder ist ausbaufähig!
Ansonsten kann ich zur gegenständlichen Folge sagen, dass sie ‚old school‘ gestaltet wurde und dass es interessant ist, Charly Hübner vor 13 Jahren in einer Rolle als richtiger ‚Jammerlappen‘ zu sehen. Eine für mich neue Facette seines Schaffens.