Kurz und knapp – darum geht’s
Eine idyllische Familienauszeit im Freizeitpark endet im Albtraum: Die siebenjährige Sandra verschwindet spurlos, nachdem ihre Eltern sie allein im Hotelzimmer zurücklassen. Am nächsten Morgen wird das Mädchen tot in der Wildwasserbahn gefunden – erstickt und ohne Unterhose. Kommissarin Lena Odenthal und ihr Kollege Mario Kopper stehen vor einem Rätsel: War es ein Sexualstraftäter, ein eifersüchtiger Anwalt oder gar die eigene Mutter? Als die Ermittler tiefer in den Fall eintauchen, geraten sie in einen Strudel aus Schuld, Verzweiflung und gefährlichen Verdächtigungen – und ahnen nicht, dass die Wahrheit sie selbst an den Rand des Erträglichen bringen wird …
Inhalt der Tatort-Folge „Der Schrei“
Die Nacht ist kühl, der Freizeitpark liegt verlassen da, nur das Knarren der alten Achterbahn durchbricht die Stille. Kommissarin Lena Odenthal stapft durch das nächtliche Gelände, ihr Mantel schützt kaum gegen die feuchte Kälte. Sie ist müde, doch der Fall lässt ihr keine Ruhe. Ein Kind ist tot, und die Frage, wer es getan hat, treibt sie um. Mario Kopper, ihr Kollege, kämpft derweil mit seinen eigenen Problemen: Sein Neffe Giuliano, den er vorübergehend bei sich aufgenommen hat, bringt sein Leben durcheinander. Doch im Vergleich zu dem, was die Fichters durchmachen, sind seine Sorgen klein.
Die Familie Fichter hatte eigentlich einen schönen Tag im Park verbracht. Doch als Ruth und Peter Fichter nach einem Abendessen ins Hotelzimmer zurückkehren, ist ihre Tochter Sandra verschwunden. Die Suche endet am nächsten Morgen in einer Tragödie: Das Mädchen wird tot in der Wildwasserbahn gefunden – erstickt und ohne Unterhose. Die Ermittler stehen vor einem schwierigen Fall. Zwei Verdächtige rücken schnell in den Fokus: Tom Heye, ein wegen Kindesmissbrauchs vorbestrafter Schreiner, und Werner Rahn, ein Anwalt, der die Nacht vor seiner Hochzeit allein im Park verbrachte. Doch beide haben scheinbar wasserdichte Alibis – oder doch nicht?
Odenthal und Kopper graben tiefer. Heye, nervös und voller Angst, verstrickt sich in Widersprüche. Seine Vergangenheit lastet schwer auf ihm, und die Ermittlerin spürt, dass er etwas verbirgt. Doch ist er wirklich der Täter? Rahn hingegen wirkt distanziert, fast kalt. Seine Eifersucht auf einen alten Freund seiner Verlobten gibt den Ermittlern Rätsel auf. War er es, der in der Nacht des Mordes im Park unterwegs war?
Doch dann wendet sich der Fall unerwartet: Ruth Fichter, die Mutter des Opfers, verhält sich zunehmend seltsam. Ihre Erinnerungen an die Tatnacht sind lückenhaft, und ihre Ehe mit Peter scheint am Zerbrechen. Odenthal spürt, dass Ruth mehr weiß, als sie zugibt. Doch ist sie eine trauernde Mutter – oder eine Mörderin? Als die Kommissarin Ruth mit ihren Fragen konfrontiert, bricht die Frau zusammen. Der Schrei ihrer Tochter hallt in ihren Ohren, ein Albtraum, aus dem sie nicht erwachen kann.
Die Ermittler geraten in einen Strudel aus Verdächtigungen und emotionalen Abgründen. Jeder Schritt bringt sie näher an die Wahrheit – und doch scheint die Lösung immer weiter weg. Als Odenthal schließlich eine entscheidende Entdeckung macht, ahnt sie nicht, dass dieser Fall sie selbst an ihre Grenzen bringen wird …
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Der Schrei“ ist eine Produktion des Südwestrundfunks (SWR) in Zusammenarbeit mit Maran Film. Gedreht wurde die Folge vom 5. Juni bis zum 3. Juli 2010 an verschiedenen Schauplätzen, darunter der Erlebnispark Tripsdrill, der mit seiner surrealen Atmosphäre einen perfekten Hintergrund für die düstere Geschichte bot. Weitere Drehorte waren Ludwigshafen, Baden-Baden und Karlsruhe.
Ulrike Folkerts und Andreas Hoppe verkörpern erneut das bewährte Ermittlerduo Lena Odenthal und Mario Kopper. Gaststars wie Annika Kuhl (Ruth Fichter), Roeland Wiesnekker (Peter Fichter) und Fabian Busch (Tom Heye) liefern eindrucksvolle schauspielerische Leistungen, die den Film emotional aufladen.
Die Erstausstrahlung am 17. Oktober 2010 erreichte 8,48 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 22,9 Prozent. Der Film wurde für seine atmosphärische Inszenierung und die komplexe Charakterzeichnung gelobt, auch wenn einige Kritiker die zahlreichen psychologischen Wendungen als überladen empfanden.
Ein besonderes Detail: Die Dreharbeiten im Freizeitpark fanden außerhalb der Öffnungszeiten statt, was den Filmemachern die Möglichkeit gab, die sonst so lebendige Kulisse in eine gespenstische Leere zu verwandeln. Die Achterbahn, die im Film eine zentrale Rolle spielt, wurde eigens für die Dreharbeiten nachts beleuchtet, um ihre bedrohliche Wirkung zu verstärken.
Hoffentlich wird’s gut. Hört sich stark nach dem Standard-Odenthal-Rezept an: Familie mit gravierenden Problemen – v.a. Kinder – und eine sozialkritische KOmmissarin
Hab die Folge gekuckt und bin um Ende hin eingeschlafen…wer war der Täter?
Nee, das war ja wohl nix. Es war ein krampfhaft bemühter Tatort. Man muss immer sensibel sein, wenn die Opfer Kinder sind. Aber hier hatte ich den Eindruck, man wollte mal wieder was für die Tränendrüse machen, und es fehlte die passende Story. Die Ermittlungen liefen ja hauptsächlich in einem stillgelegten Freizeitpark. Wo bitte waren denn da die Besucher??? Ich glaube kaum, dass ein Park nur wegen Mordermittlungen tagelang zumacht. Genauso wenig ist es wohl Kindern gestattet, sich tagelang im Präsidium aufzuhalten, auch wenn sie der Cousine angehören. Giuliano hat jedenfalls hauptsächlich genervt, und zwar nicht nur die Ermittler, sondern auch den Zuschauer.
mittelmaessig mit unzufriedendem Ende, aber ueberzeugendenden Schauspielern. Nicht der beste Odenthal/Kopper, aber auch nie richtig schlecht. Nachdem es sich langsam spannend aufgebaut hatte ist eine Nebenhandlung [inkl. Verdachtsmoment] immer unertraeglicher geworden, der dann auch noch in die Aufloesung rutscht. Schade um die grossartige Leistung von Annika Kuhl, ein anderer Ueberrachungstaeter waere besser gewesem, das [hier] oben kritisierte Sozialdrama war aber okay m.E.
Wer war denn nun der Täter? Der Cousin?
Der Tatort 776 aus Ludwigshafen mit den ständig bereiten Hauptkommissaren Kopper und Odenthal von der dortigen Mordkommission. Ein erschütternder Tatort-Spielfilm um einen Kindes-Mord. Die Verdächtigen kommen gleich an der Perlenschnur, in einem beliebten Freizeitpark. Männer ohne Kinder treiben sich da rum, einer tatsächlich pädophil angehaucht. Ein weiterer ist Rechtsanwalt und extrem eifersüchtig, aber auf wen. Aber nicht genug, auch die Mutter der toten Kleinen wird noch verdächtigt, verhält sich irgendwie komisch. Der Täter letztlich ein menschlicher Lump, welcher eine unbequeme Zeugin loswerden wollte. Trotz der enormen dienstlichen Anspannung, gelang des Kopper noch verwandtschaftliche Beziehungen zu pflegen, nicht ohne Hilfe von der Odenthal. Genre: Sanfter Tatort-Thriller würde ich sagen.
Die Schauspieler haben sich redlich bemüht und konnten einem leidtun, dieses hölzerne Konstrukt aufführen zu müssen. Denn wo das Drehbuch statt vorgetäuschter seelischer Tiefe nur platte Klischees verbreitet, sind auch sie machtlos. Gänzlich unerträglich der unglaubhaft hingekrampfe Überraschungsschlus und die Figur von Koppers Neffen, die auch eine Rosamunde Pilcher nicht kitschiger hinbekommen hätte. Dazu die billige Rummelplatzästhetik der Kamera in den Traumsequenzen. Ein deutlich unterdurchschnittlicher TO.
Ein Tiefpunkt der Krimis mit Odenthal und Kopper.
Wie die Bersker ohne Rücksicht auf Verluste pflügen sie durch Beziehungen und Familien.
Ich empfand diesen Tatort DER SCHREI als einen der tragischsten überhaupt. Intensiv, gut gespielt und sehr bewegend. So viel Leid ohne ein wirkliches Verbrechen.