# Tatort-Folge „Der gelbe Unterrock“ – Beschreibung
Kurz und knapp – darum geht’s
Während des Mainzer Karnevals wird die junge Marianne Klefisch in ihrer Wohnung erstickt aufgefunden. Kommissarin Buchmüller stößt bei ihren Ermittlungen schnell auf Harry Wagner, einen psychisch gestörten Kleiderfetischisten, bei dem der gelbe Unterrock des Opfers gefunden wird. Doch hinter dem Mord steckt ein komplexes Netz aus Drogengeschäften und Verrat – mit dem verstörten Harry als manipuliertem Werkzeug. Als die Ermittler den wahren Auftraggeber des Verbrechens aufspüren wollen, müssen sie nicht nur den Täter jagen, sondern auch den rachsüchtigen Vater des Opfers davon abhalten, im Getümmel der Fastnacht Selbstjustiz zu üben…
Inhalt der Tatort-Folge „Der gelbe Unterrock“
In seiner düsteren Wohnung tanzt Harry Wagner mit einem gelben Unterrock, während im Radio eine verschlüsselte Botschaft für ihn gesendet wird. Der psychisch gestörte junge Mann, der noch bei seiner besorgten Mutter lebt, scheint in einer eigenen Welt gefangen zu sein – eine Welt aus Fetischen und Zwängen.
Ein unheimliches Klingeln an der Tür der Familie Klefisch – Marianne, die allein zu Hause ist, öffnet ahnungslos. Harry dringt unter einem Vorwand ein und hält die verängstigte Frau stundenlang in seiner Gewalt. „Ich will dir nichts tun, ich will nur mit dir befreundet sein“, flüstert er, während er sie immer wieder „Molly“ nennt. Als Geräusche von draußen zu hören sind, drückt Harry in Panik ein Kissen auf Mariannes Gesicht, bis sie leblos daliegt.
Kommissarin Buchmüller, die erste Frau an der Spitze eines Tatort-Ermittlerteams, nimmt mit ruhiger Präzision die Ermittlungen auf. Nicole Heesters verleiht ihrer Figur eine natürliche Autorität, die sich gegen die männerdominierte Polizeiwelt der späten 1970er Jahre behaupten muss. In der winterlich-grauen Mainzer Innenstadt, die im krassen Gegensatz zum sonst so farbenfrohen Karnevalsbild steht, sucht sie nach Spuren des Täters.
Die Kommissarin stößt auf ein verstörendes Detail: Der Mord scheint mit Drogengeschäften in einer Apotheke zusammenzuhängen, wo sowohl Marianne als auch eine gewisse Molly Fiedler gearbeitet haben. Wie ein unsichtbares Spinnennetz ziehen sich die Verbindungen durch die Stadt, während die Fastnacht wie eine groteske Maske über dem Verbrechen liegt.
„Es war der Vetter, Theo, der den schwarzen Unterrock überbrachte – ein Auftrag in Stoff eingehüllt“, gesteht ein Zeuge, während die Ermittlung voranschreitet. Die Jagd nach dem Täter gleicht einem düsteren Versteckspiel, bei dem sich Harry im Wirrwarr des Karnevals verbirgt wie eine Nadel im Heuhaufen aus bunten Kostümen und Masken.
Während Buchmüller dem wahren Täter auf die Spur kommt, versucht Herr Klefisch, mit einer Waffe bewaffnet, durch die Karnevalsmenge zu drängen – entschlossen, den vermeintlichen Mörder seiner Tochter zu richten. Ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel beginnt, bei dem die Grenzen zwischen Narren und Tätern verschwimmen wie die winterliche Luft über dem nächtlichen Mainz.
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Der gelbe Unterrock“ wurde vom Südwestfunk (SWF) produziert und am 10. Februar 1980 erstmals ausgestrahlt – mit einer beachtlichen Einschaltquote von 14,12 Millionen Zuschauern, was einem Marktanteil von 43,0 Prozent entsprach. Regie führte Kristian Kühn, der auch das Drehbuch verfasste, während Jörg Höhn für das Szenenbild und Annette Ganders für die Kostüme verantwortlich zeichneten.
Nicole Heesters spielte in diesem Film zum dritten und letzten Mal die Rolle der Kommissarin Marianne Buchmüller – die historisch erste weibliche Tatort-Ermittlerin überhaupt. Sie beendete ihre Tatort-Karriere nach nur drei Folgen, da sie, wie sie später erklärte, nicht zu sehr mit ihrer Rolle identifiziert werden wollte. Heute bezeichnet sie sich selbst als „die Mutter aller folgenden Tatort-Kommissarinnen“.
Besonders bemerkenswert ist die Rezeptionsgeschichte dieser Folge: „Der gelbe Unterrock“ gehörte zu den sogenannten „Giftschrank-Folgen“ – mit einem senderinternen Sperrvermerk versehen und jahrzehntelang nicht wiederholt. Die Verantwortlichen des Südwestfunks befanden, dass der Film erhebliche qualitative Mängel in Drehbuch und Umsetzung habe und dass Gewaltphantasien gegenüber Frauen allzu deutlich geschildert würden. Zudem hatten sich nach der Erstausstrahlung zahlreiche Zuschauer über die düstere Darstellung des Karnevals geärgert.
Erst am 16. Januar 2016, nach fast 36 Jahren, wagte der SWR eine Wiederholung der Folge – allerdings im späten Abendprogramm. In Fankreisen gilt „Der gelbe Unterrock“ bis heute als eine der am schlechtesten bewerteten Tatort-Episoden.
Wenn wird diese Folge wieder einmal
gesendet.
Hallo,
wir haben für die Tatort Folgen oben einen Terminfeed eingerichtet.
Hier kann man dann (wenn alle bisherigen Tatort Folgen eingetragen sind) sehen wann welche Folgen in den nächsten 4 Wochen wiederholt bzw. neu gesendet werden.
Die Folge „Der gelbe Unterrock“ fanden die Verantwortlichen vom Südwestfunk so grottig schlecht, dass sie in den „Giftschrank“ kam. Die Folge wird also nicht wieder gesendet werden. Angeblich kann man sie aber beim SWR für 580 Euro (!!!) als Video haben.
Hmm. Joachim. Also ich fand die Folge nun nicht so skandalös. Allerdings wurde die Folge im Jahre 2000 für DM 580 und nicht EUR 580 (genau lesen) angeboten. Ich habe sie in meinem Archiv ;-)
wirklich unglaublich, habe mir diesen Film gestern angesehen, einfach nur undurchsichtig.
Die Handlung habe ich kaum verstanden.
Der erste Tatort mit Nicole Heesters (Der Mann auf dem Hochsitz), war noch sehenswert, aber
die beiden weiteren enttäuschten leider, schade….
Der schlechteste Tatort von allen (und ich hab fast alle gesehen) – und das mir als Mainzer!
Frage mich, was sich die Macher dabei gedacht haben.
Die 580 Mücken hab ich mir zum Glück gespart. YouTube sei Dank! :)
Das zweite der beiden Fotos scheint aus „Mitternacht, oder kurz danach“ zu sein.
Hannelore Hoger spielte in der Folge „Der gelbe Unterrock“ gar nicht mit.
Unglaublicher b- c-slasher TATORT (Nr. 119) mit merkwuerdigen Szenen ;
schon am Anfang, wahrend der Mordhandlung wird
der Taeter Harry von mindestens zwei Zeugen konfrontiert,
was ihm scheinbar uberhaupt nichts ausmacht
und die zweite Person wird sogar unmittelbar danach rausgeschnitten.
Dann ist da noch ein merkwuerdiger Angriff eines Unbekannten
auf Harry, mit unerklaerlichen Gruenden ;
natuerlich lohnt sich der TATORT einzig wegen Udo Thomer,
Rolf Zacher, Henry van Lyck und Hermann Lause.
Dann gibt es noch Barbara Sukowa in einer Lebenrolle ;
die Handlung, der Charakters des Moerders und sein Aussehen
erinnert stark an einen TATORT von 2010, „Hauch des Todes“,
mit Lena Odenthal (Ulrike Fokerts) und Lars Eidinger
als Haupttaeter ;
Warum das Rauschgiftdezernat 1980 Verdaechtige mit SUPER 8 (ohne Ton)
filmen laesst und Zeugen taubstimm, bleibt auch ein bizarres Raetsel,
oder wieso die meissten Passanten waehrend der Fassenacht unverkleidet sind ;
mit dem Muellwagen abhauen bleibt auch eine einmalige Meisterleistung,
die Polizisten konnten sich wohl kein Auto leisten ;-
es kommt noch besser : der Taeter wird ueberhaupt nicht verhaftet,
stattdessen Rolf Zacher wegen Drogenhandels,
was ein weiteres Mysterium bleibt ;
Der Film soll am 16. Januar 2016 um 23.25 Uhr im SWR gezeigt werden.
Hallo Zusammen,
wer kann mir wie der Song ganz am Ende des Films heißt und von wem er ist?
Danke ;-)
Ich habe mich sehr gefreut, diesen Tatort jetzt endlich sehen zu können. Warum gilt diese Folge als eine der schlechtesten der Reihe ?
Schade… Nicole Heesters und das übrige Ensemble spielen zwar auch hier gut… Aber wenn Dialoge keinen Sinn ergeben und schlecht geschrieben sind, das Drehbuch keine nachvollziehbare Handlung aufweist und die Kameraeinstellungen ebenfalls nicht selten unbeholfen daherkommen… – da können auch die Schauspieler nichts mehr retten… Wäre schön gewesen, wenn es danach nochmal einen guten Mainzer „Tatort“ gegeben hätte… So empfehle ich allen, die einmal alle 3 Mainzer Fälle „hintereinander“ sehen wollen, die folgende Reihenfolge: „Der gelbe Unterrock“ (1980), „Der Mann auf dem Hochsitz“ (1978), „Mitternacht oder kurz danach“ (1979) – dann steigert es sich… (kann sein, dass manche auch „Hochsitz“ besser als „Mitternacht“ finden… Aber „Unterrock“ ist leider, leider filmhandwerklich sehr schwach…) Einen Stern vergebe ich für die gute schauspielerische Leistung von Nicole Heesters und ihren Ensemble-Kolleginnen/-Kollegen… Ansonsten kann dieser Film leider mit nichts punkten… :-( Schade!
„wer kann mir wie der Song ganz am Ende des Films heißt und von wem er ist?“
Hallo Berthold,
das ist „Cadillac Moon (live)“ von dem grossartigen Willy DeVille.
ein katastrophaler Tatort!!!
Der Tatort mit der Nummer 109 aus dem Jahr 1980. Ein absoluter Tatort-Klassiker, welcher noch heute die Gemüter erregt und das ist gut so. Die erste Tatort-Kommissarin betritt die Fernsehbühne, Frau Buchmüller aus Mainz und die Fernsehnation schaut gebannt. Die Kommissarin ermittelt in einer Mordsache, die auf ein mieses Sexualdelikt schließen lässt und das passt vor allem den Sendeanstalten nicht. Buchmüller und ihr Tatort-Einsatz verschwindet in die Versenkung, im Büro würde man sagen: „Ablage Rundordner“. Aus damaliger Sicht, als gelangweilt schauender Jugendlicher, meines Erachtens zu Recht. Langweiligkeiten und mittellose Dialoge, gepaart mit schauspielerischen Defizit-Leistungen, wechselten sich ab. Verwöhnt durch damaliges amerikanisches Action-Kino war man halt. Aus heutiger Sicht der Klassiker schlechthin und unbedingt wiederholungswert. Ehrlich.
Ach, ich fand den ganz nett. Spannungsarm war er auch nicht. Guter unterhaltsamer Fall.
Ich fand den Film ganz gut.
Würde Ihn gerne noch einmal sehen.
Unfassbar schlechter Tatort, ein Stern ist noch zu wenig :-)
Ein Tatort-Fernsehspiel aus Mainz mit der Nummer 109 und aus dem Jahr 1980, Jahrzehnte durch eine Senderbefugnis in den sogenannten „Giftschrank“ gelandet. Da hat sich wohl damals jemand auf „den Schlips getreten“ gefühlt. Wenn man bedenkt was schon in den 1970iger Jahren an kleinen und großen Fernsehspielen von heutigen „Gedenk-Regisseuren“ auf den Bildschirm flimmern durfte. Eine Wiederholung im Sommertheater ist wünschenswert.
Die Meinung vom 18.06.2016 halte ich.
Schön, dass diese viel besprochene TO-Folge doch noch den Weg aus dem ‚Giftschrank‘ gefunden hat. Ich hab‘ diese noch nie gesehen … 😁
Null Sterne.
Der fast schlechteste Tatort, den ich gesehen habe. Schlechter war nur einer aus den frühen 70er Jahren, in dem ein Sittenstrolch durch eine nächtliche Stadt irrte.
Zu diesem Film:
Eine komplett wirre Geschichte ohne Sinn und Verstand, dramaturgisch ohne Intension, mit grottenschlechten Dialogen. Dazu noch lahm verfilmt und tranig geschauspielert.
Mag dieser Tatort wegen seiner Thematik über all die Jahre nicht gezeigt worden sein. Zurecht muss man ihn nicht zeigen: weil er einfach nur schlecht ist.
Zwar mag ich gelegentlich ‚Trash-TOs‘. Hier war aber ’strafverschärfend‘, dass diese Folge mit 102 Minuten um ca. eine Viertelstunde länger dauerte als ein heute üblicher TO.
Zu heftige bildliche Gewaltdarstellung ggüber Frauen gab es m.E. ’nur‘ in den ersten 20 Minuten (Gewalt inkl. Mord an Fr. Klefisch).
Im Wesentlichen stimme ich mit @HerrBert überein, dass die Folge ziemlich schlecht ist, sie sollte m.E. aber vom ‚Giftschrank‘ in eine der ‚unteren Schubladen‘ wandern. Als eine Art ‚Zeitdokument‘, was damals als ‚unzeigbar‘ beurteilt wurde … 😯
Zur Zeit (8.2.2024) über mediathekViewWeb.de abruf- und downloadbar
@Nico Haupt (falls er noch mitliest):
Also zumindest der Vorwurf, dass der Täter (des Mordes) nicht verhaftet wird, stimmt nicht. In der wirren End-Auflösung des Falles kommt die Kommissarin ja zum Schluss, dass der Mord nicht durch Harry begangen wurde, sondern dieser das Opfer nur mit dem kurzen Drücken des Polsters auf ihr Gesicht besinnungslos machte und die finale Tat (Erwürgen mit dem Elektrokabel) durch – den ebenfalls in der Whg. anwesenden – Dorian Specht erfolgte (um seine Drogen-Geschäfte weiterhin ungestört betreiben zu können). Harry wird ’nur‘ wegen anderer Delikte belangt.
Ich verstehe aber durchaus, wenn nicht alle diese Folge bis zum Schluss aufmerksam verfolgten (ich hab‘ mir gestern nochmals die Schluss-Sequenz angesehen) … 😉