Tatort Folge 816: Borowski und der coole Hund

Kurz und knapp – darum geht’s

In der Morgendämmerung an einem verlassenen Kieler Badestrand springt ein Mann nach einer Liebesnacht in die Ostsee – und wird von unter Wasser verborgenen Bambusspießen grausam aufgespießt. Kommissar Klaus Borowski und seine Kollegin Sarah Brandt nehmen fieberhaft die Ermittlungen auf, als plötzlich auch ein schwedischer Kollege aus Malmö erscheint: Ein mysteriöser Tollwut-Fall bei einem kleinen Mädchen scheint mit dem Mord am Wasser zusammenzuhängen. Während die Ermittler der Spur einer Frau folgen, die Männer über Sex-Chats kennenlernt, werden weitere tödliche Fallen entdeckt. Als Borowskis schwedischer Freund Kommissar Enberg auf eigene Faust ermittelt, ahnt noch keiner, dass der Täter seine Spiele längst nach eigenen Regeln spielt…

Inhalt der Tatort-Folge „Borowski und der coole Hund“

Schwerer Nebel liegt über dem Kieler Hafen, als ein Mann in einem letzten Moment der Freiheit von einem hölzernen Steg ins Wasser springt. Sekunden später färbt sich die Ostsee blutrot. Die Frau, Ina Santamaria, mit der er zuvor eine leidenschaftliche Nacht verbracht hatte, steht hilfslos am Ufer – von ihrem Liebhaber fehlt jede Spur außer der blutige Schleier im Wasser.

Hauptkommissar Klaus Borowski quält sich derweil mit pochenden Zahnschmerzen aus dem Bett, die er mit hastigen Schlucken Wodka zu betäuben versucht. Seine noch relativ neue Kollegin Sarah Brandt scheint eigene Probleme zu haben, die sie kaum verbergen kann, wenn sie denkt, dass niemand hinsieht. Die Nachricht vom blutigen Fund am Strand reißt beide aus ihren persönlichen Sorgen.

Was am Tatort auf sie wartet, ist selbst für den abgebrühten Borowski ungewöhnlich: Der Mann wurde regelrecht aufgespießt – jemand hatte im seichten Gewässer angespitzte Bambusstäbe so platziert, dass sie für einen Schwimmer unsichtbar blieben. „Das ist kein spontaner Mord“, murmelt Borowski, während der kalte Ostseewind um seinen Mantel peitscht, „das ist eine durchdachte Hinrichtung.“

Die Obduktion offenbart eine weitere makabre Entdeckung: Das Opfer war mit dem Tollwut-Virus infiziert. Ein zu seltsamer Zufall, als dass er keiner wäre. Borowski und Brandt nehmen sich die mysteriöse Frau vom Strand vor. Ina Santamaria, die wie eine gefährlich schillernde Perle wirkt – schön und unnahbar zugleich. Im Verhörraum erzählt sie mit irritierender Gelassenheit, wie sie den Mann erst vor wenigen Stunden in einem Internet-Chat kennengelernt hatte. Der Flirt im Netz, das schnelle Treffen, die Nacht am Strand – für sie scheinbar Routine.

Brandt, deren durchdringende Blicke und zielgenaue Fragen Borowski immer wieder überraschen, hackt sich in Inas Computer ein und entdeckt ein Netzwerk aus Chatverläufen und Männerbekanntschaften. „Sie sammelt sie wie andere Briefmarken“, sagt Brandt trocken zu ihrem Chef, während Regentropfen wie Tränen an den Fensterscheiben des Polizeipräsidiums hinablaufen. Die beiden Frauen geraten aneinander – ein Zusammenstoß zweier gegensätzlicher Welten.

Während die Untersuchungen laufen, trifft ein unerwarteter Gast in Kiel ein: Stefan Enberg, Kommissar aus Malmö und alter Freund von Borowski. Sein Fall – ein kleines Mädchen, das an Tollwut starb, nachdem es von einem Hund gebissen wurde – scheint mit dem Kieler Mord zusammenzuhängen. Der schwedische Kollege, ein Mann mit rauer Kante und direkten Methoden, bringt frischen Wind in die Ermittlungen. Sein Versuch, mit Brandt zu flirten, prallt an ihr ab: „Cooler Hund funktioniert bei mir nicht.“

Die Ermittler stoßen auf einen Mann mit Vorstrafen, der kürzlich große Mengen Bambus gekauft hat. Als Borowski und Enberg seine Gartenlaube aufsuchen, entgeht der Kieler Kommissar nur knapp dem Tod – eine mit Bambusspießen gespickte Falltür schnappt zu. Die Spur führt zurück zu Ina Santamaria, deren Vergangenheit plötzlich in neuem Licht erscheint.

Zwei Jahre zuvor hatte sie versucht, sich im Nord-Ostsee-Kanal zu ertränken. Sie wurde gerettet – doch dieser Vorfall scheint eine tiefere Bedeutung zu haben, die nur langsam an die Oberfläche dringt. Wie ein dunkler Schatten hängt eine Frage über dem Fall: Wer könnte so besessen sein, jeden zu bestrafen, der Ina zu nahe kommt?

Während Enberg eigene Nachforschungen anstellt und dabei einen gefährlichen Weg einschlägt, versuchen Borowski und Brandt, das Zentrum eines komplexen Netzes aus Besessenheit und Rache zu finden. Doch der Täter ist ihnen immer einen Schritt voraus, beobachtet sie aus dem Verborgenen – und sein krankes Spiel ist noch lange nicht zu Ende…

Hinter den Kulissen

Der Tatort „Borowski und der coole Hund“ ist der 18. Fall für den Kieler Kommissar Klaus Borowski (Axel Milberg) und der zweite gemeinsame Einsatz mit seiner Kollegin Sarah Brandt (Sibel Kekilli). Der Film basiert auf einer Vorlage des renommierten schwedischen Krimi-Autors Henning Mankell, der bereits früher die Geschichte zum „Tatort: Borowski und der vierte Mann“ beisteuerte. Für die Adaption zeichnet Drehbuchautor Michael Proehl verantwortlich, während Christian Alvart mit seinem Gespür für visuelle Spannung Regie führte.

Die Dreharbeiten fanden vom 3. Mai bis zum 1. Juni 2011 in Kiel und Umgebung sowie in Malmö und Südschweden statt. Die grenzüberschreitende Krimihandlung spiegelt sich somit auch in den authentischen Drehorten wider. Neben dem Stammensemble glänzen Mavie Hörbiger als geheimnisvolle Ina Santamaria und der schwedische Schauspieler Magnus Krepper als Kommissar Stefan Enberg.

Der Film wurde von der Nordfilm GmbH in Zusammenarbeit mit dem Norddeutschen Rundfunk produziert und feierte seine Uraufführung am 1. Oktober 2011 beim Filmfest Hamburg. Bei seiner Erstausstrahlung am 6. November 2011 erreichte der Krimi beachtliche 8,49 Millionen Zuschauer – ein Marktanteil von 22,6 Prozent. Der Titel des Films bezieht sich übrigens auf eine Szene, in der Sarah Brandt ihrem schwedischen Kollegen Enberg klarmacht, dass seine Flirtversuche bei ihr nicht verfangen: „Cooler Hund funktioniert bei mir nicht.“

Die Kritiker lobten besonders die düstere Atmosphäre des Films und die ungewöhnliche Bildsprache. Mit seiner Mischung aus nordischer Melancholie und raffinierter Thriller-Spannung reiht sich „Borowski und der coole Hund“ in die Tradition der skandinavischen Krimis ein – kein Wunder, da Henning Mankell mit seinen „Wallander“-Romanen zu den Pionieren dieses Genres zählt.

Videos zur Produktion

ARD Plus Trailer

ARD Trailer

Besetzung

Hauptkommissar Klaus Borowski – Axel Milberg
Sarah Brandt – Sibel Kekilli
Dr. Stormann [Gerichtsmediziner] – Samuel Finzi
Roland Schladitz – Thomas Kügel
Stefan Enberg – Magnus Krepper
Ernst Klee [Kriminaltechniker] – Jan Peter Heyne
Ina Santamaria – Mavie Hörbiger
u.a.

Stab

Drehbuch – Michael Proehl
Regie – Christian Alvart
Aufnahmeleitung – Jan Zigulla
Filmgeschäftsführung – Markus Götze
Herstellungsleitung – Jan Michael Kremer
Innenrequisite – Karola Soos
Kamera – The Chau Ngo
Kostüme/Kostümbild – Ivana Milos
Producer – Holger Ellermann
Produktionsleitung – Peter Nawrotzki
Produzent – Kerstin Ramcke
Set-Aufnahmeleitung – Muriel Amstalden
Szenenbild – Birgit Kniep-Gentis
Ton/Filmtonmeister – Torsten Többen

Bilder: NDR/Marion von der Mehden

26 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

×
  1. vor 13 Jahren

    Wann kapieren es die verantwortlichen im Fernsehen endlich, dass in einer Dunkelkammer wenn Fotos entwickelt werden kein Rotlicht(nur bei Strichfilmen) brennt! Jedes Mal diese Anfängerfehler, das nervt. Gelb-Grün oder Orange sind bei SW-Entwicklung angesagt. Wer Farbbilder vergrößert hat garantiert auch kein Rotlicht an, da ist es fast Stockfinster im Labor(Natriumdampflampe)

    Der Täter, perfekt digital mit Kamera, Bewegungsalarm aufs Mobiltelefon abgesichert, wird wohl eher einen Drucker und einen Computer in der Wohnung haben als ein Fotolabor.

    Aber noch viel mehr nerven die Alleingänge der Kommisare, kein Handy für den kollegialen Notruf, zu doof um die Knarre festzuhalten – wie die aus dem Netz fallen kann – einfach schlecht inszeniert, dann lass ich sie halt schon beim Sturz fallen.

    Ach ja, da war ja noch die Sequenz – ich benutze dIe Schöne als Lockvogel – ohne Absicherung, Überwachung, … , schau aber regelmäßig aus dem Fenster. Zu viel hineingepackt, weniger ist mehr.

    So gut wie der Tatort stellenweise war, dass und einige andere Szenen versauen mir den Fernsehabend.

    Dann doch lieber Tatort „Münster“, da weiss man was man hat.

  2. vor 13 Jahren

    Normaler Weise mag ich den Münsteraner am liebsten, aber dieser hier war spannend. Nett fand ich auch dieses länderübergreifende Deutschland/Schweden.

    PS: Andere Leute mit ihrer Erbsenzählerei … Ist doch für die Story piepegal ob da nu rotes Licht leuchtet oder blaues oder gar keins. Man kann sich auch künstlich aufregen.

  3. vor 13 Jahren

    Endlich mal wieder ein Tatort, der nicht krampfhaft eine „belehrende“ Sache thematisiert. Hier gehts ab. Popcorn pure. Und vor allem wohn ich nur einige Hundert Meter von den Kieler Stadtwerken entfernt. Hier ging in einem Baugebäude die Post ab. Ich bin selbst neulich mal dort hingegangen wo die Kamera war.
    Seebad Düsternbrook – Mein Lieblingsplatz um Kaffee zu trinken. Auch das Sprungbrett gibt es, nur bin ich nie dort reingesprungen. Viele sind der Meinung, dass das älteste Seebad in Kiel mit Seebar zu nahe in der Förde liegt.
    Am Ende – Eiderschleuse Flemhude am Nord-Ostsee-Kanal. Eine super schöne Schleuse, die zum Flemhuder See führt.
    Weiter so Herr Borowski.

  4. vor 13 Jahren

    Der war sooooo klasse – sehr gerne würde ich ihn nochmal sehen. Weiß jemand, wo und ob man diesen Tatort irgendwo kaufen kann – oder wann er wiederholt wird?
    Kann man sich da irgendwo registrieren lassen, dass man informiert wird, wann die Wiederholung kommt?

    Vielleicht hat ihn auch jemand aufgenommen und kann mir eine Kopie zur Verfügung stellen???

    LG
    Silke

  5. ria
    vor 13 Jahren

    @Tatort_Fotolabor
    Sorry, dich enttäuschen zu müssen, aber es ist absolut üblich bei der Schwarz-weiß-photopapierentwicklung Rotlicht zu verwenden! Ich weiß, das, da ich regelmäßig selber Photos von analogem Kleinbild/Mittelformatfilm entwickle, sowohl mit PE als auch mit Barytpapier. Allgemein gilt natürlich, je dunkler umso besser. Aber „Gelb-Grün oder Orange“ darf man beim besten Willen nicht anschalten. Liegt an der Wellenlänge des Lichts. Bei der Entwicklung des Filmmaterials muss natürlich vollkommene (!) Dunkelheit herrschen.
    LG, eine Analogphotografin

  6. vor 12 Jahren

    huhu Silke,

    guckst Du hier: Di 29.01.2013 Eins Festival um 22:50:
    Tatort Folge 816: Borowski und der coole Hund.

    Ansonsten habe ich das auch aufgezeichnet.

    Gruß

  7. vor 11 Jahren

    Ich frage mich ab weshalb die Folgen von Borowski immer um 22 Uhr ausgestrahlt werden; Ich habe die meisten Borowskis noch nicht gesehen aber um 22 Uhr möchte ich gerne schlafen…

  8. Kai
    vor 11 Jahren

    Sehr spannend.
    Gutes Team.
    Ich mag ihn sehr, den Borowski.
    Obwohl ich immer noch der Frau Jung eine Träne nachweine, gehört der Kieler Tatort zu den drei Besten.
    Einzig den Hut von Borowskis Chef fand ich affig.
    Sah aus wie Pfarrer Braun.

  9. vor 11 Jahren

    Vier Sterne diesmal von mir. Aber auch nur, weil der Tatort spannend war und gute Unterhaltung bot. Ansonsten war die Kritik berechtigt, die andere vor mir angeführt hatten. Nein, ich meine nicht das Rotlicht, das ist nun wirklich egal. Wohl aber diese unsinnigen Alleingänge, ganz ohne Absicherung. Mit wirklicher Polizeiarbeit hat das wohl wenig zu tun.

    Gut fand ich, dass endlich mal wieder etwas Büroatmosphäre gezeigt wurde, obwohl ich nicht glauben kann, dass es irgendwo in Deutschland ein derartiges Polizeibüro gibt. Die stelle ich mir doch eher grau und langweilig vor, mehr dienstbezogen.

    Die Handlung als solche war so schlecht nicht. Aber vermag ein Rettungssanitäter, der über Jahre hinweg im Einsatz unzählige Menschen behandelt, wirklich Zeit und Energie finden, so auf eine bestimmte Person fixiert zu sein? Ich kann es mir nur schwer vorstellen, obwohl ich weiß, dass vieles möglich ist.

    Aber, wie gesagt, spannende Fernsehunterhaltung, und das wollen wir ja.

  10. vor 11 Jahren

    Zitat Karlnewman:

    „Ich frage mich ab weshalb die Folgen von Borowski immer um 22 Uhr ausgestrahlt werden; Ich habe die meisten Borowskis noch nicht gesehen aber um 22 Uhr möchte ich gerne schlafen…“

    Hast Du keine Möglichkeit der Aufzeichnung? Ich könnte dabei helfen ;-) Auch mit ein paar weiteren Borowski-Folgen.

    nobby.a[ät]gmx.de

  11. vor 11 Jahren

    Hallo, wie heist das Musikstück welches an Ende des Filmes anläuft als Borowski vor der Tafel steht und danach den Leichenwagen nach Schweden fährt?
    Ist bestimmt ein Klasse Stück wenn man es ganz hören könnte.
    Danke!

  12. vor 11 Jahren

    Meine Bewertung fehlt ja noch – Tolle Borowski-Folge mit Thriller-Qualität und Hochspannung. Großes Kino!

    Das Musikstück ist wohl eine Komposition für den Film. Ich kann es über die Suchprogramme nicht finden.

  13. ich
    vor 11 Jahren

    Ich mag an sich die Tatorte mir Borowski sich sehr gerne, auch wenn ich noch nicht viele gesehen habe.

    Aber bei diesem Tatort war ich geschockt: Viel zu brutal! (bambuspfähle- so ein Mist! )

    Außerdem finde ich Tatorte, in denen kommisare oder andere gute Hauptpersonen sterben doof.

    Und noch ein die Kritikpunkt:
    Wie kommt Enberg überhaupt auf die Idee, dass der Hund aus Deutschland kommt? Ich fand die komplette Handlung zum Thema Tollwut ziemlich sinnlos. Und wenn ich mir die Geschichte so anschaue, dann gabes auch noch einige andere Unstimmigkeiten. Alles in allem erinnert mich die Geschichte an einen Krimi, dem eine Freundin und ich mal zusammen geschrieben haben, so als absolute Laien. Zu Beginn des Schreibens haben wir ganz fieberhaft Ideen gesammelt, langen einen ganz kompletten Kriminalfall entworfen, haben begeistert Dialoge geschrieben, aber mit der Zeit fiel uns immer weniger ein. Schließlich wollten wir die Geschichte einfach nur noch schnellstmöglich zum Ende bringen. In unserer Eile aber hatten wir einige Details von Anfang ganz vergessen, so das wir jetzt eine komplett unvollständige und sehr vorläufig klingende aber immerhin fertige Geschichte haben.
    So ahnlich kann mir auch die Lösung für das Tollwutproblem vor: als ob der Drehbuchautor keine Lust mehr gehabt hätte, sich noch eine Lösung aus zu denken. Also nimmt man sich halt mal ganz schnell einen schusseligen Tierschützer der Hunde klaut und eine Urlauberin, die den zulegen Hund nach Schweden gebracht hat.
    Mein Fazit: zu brutal, zu überladenes Drehbuch, nicht komplett durchgeplant.
    Verdiente 2 *

  14. vor 11 Jahren

    Soviel zum Thema Henning Mankell..seine Idee mit dem Tod durch Bambuspfähle wurde endlich in einem Borowski- Krimi umgesetzt- sehr spannend und auf keinen Fall wie vorher behauptet wurde als „Mist“ zu deklarieren!! Liebe Grüße..

  15. vor 11 Jahren

    Ich mag dieses Ermittler-Duo wirklich sehr gern, aber könnte man nicht mal dem Herrn Borowski einen rudimentären Grundlehrgang in der Waffenhandhabung angedeihen lassen?
    Es ist ja durchaus richtig die Waffe mit beiden Händen zu führen, jedoch keinesfalls mit dem Daumen der zweiten Hand hinter dem Schlitten der Waffe.
    Jeder der auch nur einmal in seinem Leben so eine Waffe abgefeuert hat weiss wovon ich rede…….

  16. vor 10 Jahren

    Etliche Kieler Tatorte habe ich mir schon am Sonntagabend angeschaut, aber alle nur einmalig. Diesmal sah ich in Wiederholung den Tatort ….und der coole Hund. NDR, 03.02.15, 22.00 h. Obwohl noch gut in Erinnerung, tippte ich gleich den Täter falsch. Ich war sicher, der mit der „nervigen Mutter“ war es. Falsch gedacht! Aber bis heute weiß ich nicht, wer der coole Hund eigentlich war. Etwa der schwarz-weiße Bobtail-Mischling mit den Blenda-Med Zähnen, versteckt unter den Ferienhäusern. Wer es wohl wissen könnte? Nicht uninteressant war es, wie der schwedische Kommissar sich in das Büro von B. schlich und anschließend auch so arbeitete, wie er B. empfangen hat. Eine Elch-Salami aus dem Supermarkt und zwei Liter schwarz gebrannten Wodka. Der Wodka wurde als Begrüßungsschluck in der Wohnküche des B. ordentlich geleert. Hier wäre ein Szene in einer Kieler Hafenkneipe bei drei Flensburger und zwei Küstennebel sicherlich angebrachter gewesen, zumindest für zwei auf einer Mord-Fahndung angesetzten Kommissare. Anschließend verwandelten sie sich eher in Privat-Ermittler, anlehnend an die Nummernserien der amerikanischen Detektiv-Endlos-Serien. Man sollte bei soliden NDR Drehbüchern bleiben und keine Spitzen-Literatur in Anspruch nehmen. Passt irgendwie nicht zu Borowski. Schauspieler waren in den Rollen gut besetzt, aber “ Der Schwede“.

  17. vor 10 Jahren

    Die Story ist etwas dünn und an einigen Stellen unglaubwürdig. Mavie Hörbiger spielt weit unter ihren Möglichkeiten, ebenso Sibel Kekilli, die hier in dieser Folge zum sidekick degradiert wurde. Wenn so hervorragende Schauspielerinnen dabei sind, sollte etwas daraus gemacht werden – so hätte doch aus der Szene, in der sich ihre Charaktere anzicken, ein richtig schöner Krieg entstehen können. Die beiden Damen hätten das sicher faszinierend ausgespielt. Stattdessen haben wir den schwedischen Kommissar Engbert, der wie ein Clochard in Deutschland ermittelt und deshalb natürlich gemeuchelt wird. Die Figur von Engbert fand ich blödsinnig angelegt. Schauspieler Magnus Krepper schlägt sich wacker und versucht zu retten was geht, aber das vermurkste Skript lässt ihm nicht allzu viel Raum. Es sollte ein abgründiger Schwedenkrimi werden, aber der kommt nicht richtig in Gang. Den Komplettabsturz verhindert das solide Spiel von Axel Milberg als unerschütterlicher Borowski.

  18. vor 10 Jahren

    Der Tatort Nummer 816, heute auf WDR, 20:15 h, Wiederholung. Schon mehrmals gesehen, wird sich an meiner Meinung vom 04.02.2015 nichts geändert haben. Es sei denn, der Hund hat sich verändert. Ehrlich.

  19. vor 10 Jahren

    Ich mag es, wenn Geschichten lange offen und mysteriös bleiben und vom Erzähler nicht von Anfang an mit allzu deutlichen Hinweisen gewedelt wird, und ich finde es durchaus erfrischend, wenn die Vorlagen mal unkonventioneller werden. Klar war der Schwede in einem korrekten deutschen Krimi gewöhnungsbedürftig, aber auch amüsant. Und die Pointe wurde nicht zu früh verraten. Für mich solide vier Unterhaltungssterne.

  20. vor 5 Jahren

    Eher ein mittelmäßig inszenierter Tatort. Wenig spannend aber noch ok

  21. vor 4 Jahren

    Hochspannender „Doppel-Fall“, der zweite nach Vorlage Henning Mankells, der meiner Meinung nach wesentlich besser funktioniert als der erste.
    Äußerst brutal für einen Sonntag Abend 20:15 Uhr Krimi.

    Mit Christian Alvart an der Regie auch ein Profi am Start.

    Als Manko würde ich auch den schwedischen Ermittler ansehen. Da ich bereits spätere Tatorte gesehen hatte war mir von Anfang an klar, dass dieser in diesem Fall zu Tode kommen wird, denn irgendwo muss Borowski ja den roten Volvo her haben.

    Gewidmet ist der Film Jeanette Würl, die im Juni 2011 verstorbene, zuständige NDR-Redakteurin.

  22. vor 4 Jahren

    an Dirk (Frage vom 04.02.2015): der coole Hund war der Kommissar aus Schweden. Sarah Brandt bezeichnet ihn einmal so. Aber da muss man schon genau hinhören :)
    Ich fand die Folge ziemlich spannend. Allerdings hatte ich die Sanitäterin in Verdacht.

  23. vor 2 Jahren

    Ja, der ‚coole Hund‘ ist tatsächlich der schwedische Kollege! Sehr gut von @Nelly (in einem Nebensatz von Fr. Brandt) erkannt. ;-)
    Beim 1. Mal ansehen dachte ich damals, es sei dieser tollwütige Hund gemeint, aber der ist ja eigentlich nicht ‚cool‘ …

    Ich mag die Sprache von Magnus Krepper, bringt skandinavisches Flair!

  24. vor 1 Jahr

    Borowski und der coole Hund – id est tatsächlich Stefan Enberg,
    treffend dazu der Roman „Kalte Hunde“ auf Borowskis Nachttisch bei Minute 03:27 (wobei die Zeitangaben der beiden Digitalwecker 6:44 Uhr bzw. 6:45 Uhr wie im echten Leben manchmal nicht immer genau mit der Uhrzeit auf Borowskis danebenliegender Armbanduhr übereinstimmen ;-))

    Dieser Kommissar Stefan Enberg ist wirklich ein verdammt cooler Hund, unter anderem in der Art wie es ihm gelingt, seinen Kollegen trotz gerade selbst erlittener tödlicher Verletzungen noch aus eigener Kraft den entscheidenden Hinweis auf die richtige Spur in dem Fall zu geben (032:21 + 1:07:03), was hier zum Glück sehr zutreffend durch die abermals wirklich aufmerksame Sarah Brandt absolut richtig erkannt und – mindestens ebenso wichtig – genauso trefflich von ihr gedeutet wird, was selbst für den feigen vermummten Mörder trotz dessen „Mordsintelligenz“ so insgesamt nicht vorhersehbar war. Die düster-getragene kongeniale Filmmusik von Michl Britsch wechselt passend in just diesem ermittlungsrelevant entscheidenden Moment bei 1:07:03 übrigens kaum wahrnehmbar denselben Akkord des Tonmaterials haltend im Intervall zwischen dem Grundton und der Terz kurz von (der kleinen Terz) „Moll“ zur (großen Terz) „Dur“ … GRANDIOS, MAXIMALER KANN MAN DIESE BEDEUTUNG AUCH MINIMAL AKUSTISCH NICHT WIEDERGEBEN !!

    Fesselnde Gesamtstory mit einer trotzdem sehr schönen versöhnlich-tröstenden Schlussgeste: Borowski zeigt wahre Größe und bringt bzw. fährt seinen ermordeten Freund Enberg im Bestattungswagen persönlich zurück von Kiel nach Schweden – was weit mehr ist als nur cool …

    @Silke • am 23.1.12 um 17:29 Uhr:
    Da auch ich gerade diese 816. TO-Episode unverändert sooooo klasse finde, hab ich sie erst im Februar 2023 noch für ganz wenig Kosten, aber dafür sehr gerne und jetzt dauerhaften Genuss hier erstanden:
    Tatort Kiel – Borowski und Brandt – Staffel 1, Folge 2 „Tatort: Borowski und der coole Hund“, ursprüngliches Sendedatum: November 6, 2011 Prime Video, verkauft von Amazon Digital Germany GmbH für 2,99 Euro

  25. vor 8 Monaten

    @Tatort_Fotolabor • am 7.11.11 um 19:13 Uhr

    Da bin ich doch selbst Jahre später unverändert noch ganz derselben Ansicht wie @Martina • am 19.11.11 um 1:27 Uhr (Auszug) – „… Ist doch für die Story piepegal ob da nu rotes Licht leuchtet oder blaues oder gar keins. Man kann sich auch künstlich aufregen.“

    Gerade weil in dieser ungewöhnlich harten und brutalen TO-Episode zumindest von mir gefühlt wahrgenommen gleich eimerweise rotes Kunstblut fließt empfehle ich, der diesen „coolen Hund“ (- und ballert euch nicht sofort gegenseitig über den Haufen…“, eine absolut coole Ansage von Kommissar Stefan Enberg als Einsatzleiter an sein Polizeiteam zum nächtlichen Einsatzbeginn in Südschweden bei der Jagd auf den tollwütigen Hund, Min. 16:56) schon mehrfach gesehen hat, einfach mal die Einstellung zum Farbmenü in der schwarz-weißen Ansicht wie z. B. in der Münchener TO-Folge 696 „Der oide Depp“ zutreffend aufgrund der dortigen Handlung Mitte der 1960-er Jahren eingesetzt, um so auch diesen „coolen Hund“ mal aus einer ungewohnten Blickwinkel-Variante zu sehen ;o)

  26. vor 2 Wochen

    „Viceversa“-Bitte an die Redaktion, das derzeitige Eingangsfoto auf „Borowski und der coole Hund“ (TO-Episode 816), ganz offensichtlich versehentlich kopiert aus „Borowski und der vierte Mann“ (TO-Episode 765, EA 26.12.2010), durch ein zutreffendes aus „Boro und der coole Hund“ zu tauschen …

Neue Tatort-Folgen
Baden-Baden
14 Folgen
Berlin
96 Folgen
Bern
12 Folgen
Braunschweig
1 Folgen
Bremen
49 Folgen
Bremerhaven
1 Folgen
Dortmund
27 Folgen
Dresden
39 Folgen
Duisburg
29 Folgen
Düsseldorf
15 Folgen
Erfurt
2 Folgen
Essen
22 Folgen
Frankfurt
87 Folgen
Freiburg
1 Folgen
Göttingen
5 Folgen
Hamburg
105 Folgen
Hannover
30 Folgen
Heppenheim
1 Folgen
Kiel
51 Folgen
Köln
100 Folgen
Konstanz
31 Folgen
Leipzig
44 Folgen
Lübeck
2 Folgen
Ludwigshafen
81 Folgen
Luzern
17 Folgen
Mainz
7 Folgen
München
124 Folgen
Münster
47 Folgen
Nürnberg
10 Folgen
Saarbrücken
45 Folgen
Schwarzwald
14 Folgen
Stade
1 Folgen
Stuttgart
78 Folgen
Weimar
11 Folgen
Wien
89 Folgen
Wiesbaden
13 Folgen
Zürich
8 Folgen