Kurz und knapp – darum geht’s
Am Fuß einer Klippe am Bodensee wird ein Autowrack gefunden – offensichtlich absichtlich von der Straße abgedrängt. Blutspuren, Kleidungsstücke und Schleifspuren zum Wasser deuten auf ein Verbrechen hin, doch die Leiche der vermissten Mona Seitz fehlt. Die Konstanzer Kommissare Klara Blum und Kai Perlmann ermitteln im engen Geflecht eines Dorfes, in dem jeder etwas zu verbergen scheint. Als sie dem ehemaligen Fußballstar und Monas heimlichem Liebhaber Fritz Schönborn auf die Spur kommen, ahnen sie nicht, dass dieser nur ein Teil eines komplexen Puzzles ist, das sie in tödliche Gefahr bringen wird…
Inhalt der Tatort-Folge „Die schöne Mona ist tot“
Gutgelaunt und ein Liedchen trällernd schlendert Kommissarin Klara Blum durch die Gänge des Polizeipräsidiums Konstanz, als sie der ernüchternde Anruf erreicht: Eine attraktive Frau wird vermisst. Bei grauem Himmel und nebelverhangener Sicht auf den Bodensee steht Blum mit ihrem Kollegen Kai Perlmann am Fuß einer steilen Böschung. Wie ein zerknülltes Spielzeug liegt Monas Auto zerschmettert am Ufer – stummes Zeugnis eines gewaltsamen Unfalls.
„Ich streite jeden Streit ab“, behauptet der ehemalige Dorfliebling und jetzige Versicherungsmakler Fritz Schönborn mit einem überheblichen Lächeln, während er nervös eine Zigarette nach der anderen anzündet. Die Ermittler spüren instinktiv seine Unaufrichtigkeit. Der einst gefeierte Fußballheld ist längst auf dem absteigenden Ast, seine Versicherungsagentur läuft schlecht. Blum, deren melancholischer Blick selbst an guten Tagen Unheil zu wittern scheint, lässt nicht locker.
Kaum wagen sich die Ermittler in das Dorf, das wie ein überdimensionales Freilichttheater wirkt, in dem jeder seine Rolle perfekt einstudiert hat, stoßen sie auf die erste Mauer des Schweigens. Die Dorfbewohner klammern sich an ihr wohlbehütetes Geheimnis wie an eine kostbare Perle, während der Nebel über dem See jede Sicht auf die Wahrheit zu verschlucken droht.
In Christian Seitz, Monas Ehemann, der sich lieber mit einem Glas Bordeaux seiner Trauer hingibt als tränenreich zusammenzubrechen, finden die Kommissare einen weiteren Verdächtigen. „Mona konnte tun, was sie wollte – bis auf Sex“, gibt der zutiefst kultivierte Journalist zu – ein Eingeständnis, das wie ein Stein in das stille Wasser des Falls plumpst und konzentrische Kreise zieht.
Die Ermittlungen gleichen der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen. Jeder neue Hinweis führt nur tiefer in das Labyrinth aus Eifersucht, finanziellen Verstrickungen und alten Wunden. Als Klara Blum und Kai Perlmann schließlich Monas rotes Kleid aus dem See fischen, wirkt es wie ein blutiges Menetekel – doch von einer Leiche fehlt jede Spur.
Die Wahrheit im Dorf ist wie die Oberfläche des Bodensees: Bei flüchtigem Blick ruhig und klar, doch darunter brodeln dunkle Strömungen. Der Zorn auf Christian Seitz, der vor Jahren durch einen Zeitungsartikel über einen geschützten Vogel die Grundstückspreise im Ort zum Einsturz brachte – bis auf sein eigenes – lodert wie ein stilles Feuer in den Augen der Dorfbewohner. Monas Bruder, der jähzornige Metzger Stefan Mader, schleift derweil sein Messer und lädt sein Gewehr durch.
Hinter den Kulissen
Die 861. Folge der Tatort-Reihe wurde vom Südwestrundfunk (SWR) unter der Regie von Ed Herzog produziert und an authentischen Schauplätzen rund um den Bodensee gedreht. Die Dreharbeiten fanden in Konstanz, Sipplingen, Baden-Baden und Bodman statt und vermitteln die charakteristische Atmosphäre der Bodenseeregion.
Neben den etablierten Ermittlern Eva Mattes als Klara Blum und Sebastian Bezzel als Kai Perlmann brilliert ein hochkarätiges Ensemble: Sylvester Groth, der später zum Magdeburger Polizeiruf-Kommissar wurde, spielt den kultivierten, blassen Ehemann Christian Seitz. Ronald Zehrfeld, bekannt aus dem preisgekrönten Film „Barbara“, verkörpert den abgehalfterten Dorfschönling Fritz Schönborn mit einer Mischung aus Arroganz und Verzweiflung. In der Titelrolle der verschwundenen Mona überzeugt Silke Bodenbender durch ihre charismatische Präsenz in den Rückblenden.
„Die schöne Mona ist tot“ feierte seine Uraufführung am 30. November 2012 bei der Filmschau Baden-Württemberg und wurde am 3. Februar 2013 erstmals im Fernsehen ausgestrahlt. Von der Kritik wurde diese Folge als einer der besten Bodensee-Tatorte der letzten Jahre gefeiert. Besonders hervorgehoben wurden der trockene Humor, der die sonst melancholische Grundstimmung der Konstanzer Tatorte aufbricht, sowie die überraschenden Wendungen, die mit den typischen Konventionen der Krimireihe brechen.
Nach der Ausstrahlung wurde in Fankreisen besonders die ungewöhnliche Erzählstruktur diskutiert, die viele Zuschauer überraschte und die Frage aufwarf, inwieweit die klassischen Sehgewohnheiten bei einem Format wie dem Tatort noch zeitgemäß sind. Das Drehbuch von Wolfgang Stauch, der auch für den umstrittenen Münsteraner Tatort „Das Wunder von Wolbeck“ verantwortlich zeichnete, erhielt besonderes Lob für seine dichte Atmosphäre und die komplexen Figurenzeichnungen.
gähn
hallo Leute
war sehr interessant, aber diese handwerklichen Fehler nehmen zu. Heute wird von der Polizei aus dem Bodensee ein rotes Kleid von der angeblich Toten herausgefischt. Jeder muss davon ausgehen, dass das ein Kleid ist und nicht irgendein roter Beutel, Fischsack oder sonstwas ist.
Und nun zehn Minuten vor Schluss der Vorstellung hat die die wiederaufgetauchte “ Tote“ genau das rote Kleid an , das sie anhatte, als sie angeblich ermordet un in den See geworfen wurde.
Das ist amateurhaft!
Der Polizeiruf und andere geben sich mehr Mühe bzw haben mehr Kompetenz in diesen Dingen
mfg
Joachim Klute
grade den tatort gesehen..leck mich am ar…… ist der sylvester groth ein geiler schauspieler!!
So geht Tatort! Was für eine Wohltat an schauspielerischer Leistung, Handlung, hintergründigen Charakteren, Nachdenklichkeit, psychologischen Abgründen,… das alles umrahmt von tollen Bodensee Landschaftsaufnahmen. Danke ans Bodensee Tatort-Team für die gute Unterhaltung!!
tut mir leid….also Spannung wollte nun so wirklich gar nicht aufkommen….nachdem sie die Leiche nicht gefunden hatten und gleich 2mal betont wurde „keine Leiche, kein Mord“….war irgendwie ziemlich schnell klar, dass die schöne Mona noch lebt…
Kann man mir mal den Schluss erklären , die Ermittler gehn direkt zur Ferienwohnung, die schöne Mona ist weck das Verhör ist schnell gemacht .Die Wohnung liegt 20 Autominuten von der Ferienwohnung weck was15 km sein können.Mona zu Fuss unterwegs ,15km und hat gerade einen Baxter entfernt bekommen! Es hat keinen anschein als hätte sie Autostop gemacht da sie unter dem Gartenzaun hervor kommt.Dann redet sie noch länger als das Verhör mit ihrem Mann,Hallo ist Mona Chuck Norris
Oh mein Gott war das wieder ein bescheidene deutsche Fernsehproduktion! Wer bitteschön war für die Dialoge verantwortlich? Und die Storry?! Das war doch nicht euer Ernst?! Das Ermittlerteam geht auch überhaupt nicht klar! Ne gelangweilte Mutti mit ihrem Dackel! Ach ja und die eingebauten Witze waren der Hammer. Ich glaub ich werde nächste Woche noch drüber lachen!
@klute : Auf tatort-fundus.de ist ein schönes Foto mit Mona am Steuer des Wagens mit rotem Kleid und rot/rosa Mantel, der naß sicher noch wesentlich dunkler wirkt. Dann ergäbe roter Mantel-herausgefischt und rotes Kleid-angezogen schon Sinn .
In der Tat war es mal schön sich vor den Fernseher zu setzen und zu wissen, dass einen jetzt ein ganz klasssicher Tatort erwartet. Ich kann mich an sich auch nicht beschweren, meiner Meinung nach kam die Spannung auf, als irgendwie klar war, dass die Mona nicht tot ist und man sich dann dachte: „Stirbt sie jetzt doch noch aufgrund des Titels?!“
Klara Blum sehe ich ansonsten immer gerne, nur der Perlmann ist mittlerweile so grau und austauschbar geworden. Das finde ich so schade. Wahrscheinlich macht er nicht mehr lange, der Sebastian Bezzel.
@klute: Willymuecke hats erklärt: Aus dem See wurde der Mantel den sie getragen hat gefischt, das Kleid hatte sie permanent an.
Interessante Charakterverzerrung diesmal zwischen Klara Blum und Kai Perlmann, kompromimitiert mit spissigem Lebensalter-Klischees auf Landschaftsmillieu. Lustiger Ausgang irgendwie, auch der Zuschauer wurde teuflisch reingelegt, sodass man Perlmann’s Verbissenheit und Schaerfe liebt und Blum’s neckische Flirtereien mit Perlmann. Gutes Ende, da nur 1 MInute zuvor der Showdown ein bisschen nervte, wegen „ueberlebender Leiche“, was immer schlechter Krimi ist. Dann aber wurde das auch gegenueber dem Edgar-Wallace-Pointe „getoetet“. Teuflisches Drehbuch, niemals langweilig und wie schon erwaehnt, interessante Charkterverzerrung einer der besten TATORT-Duos. Meisterklasse, Wolfgang Stauch (bis auf „Mona’s schoene Auftritt “ ; )
nico haupt, krimivoyeurism-veteran , new york city
Der war echt super, Bodensee halt….gell!!!
Ich hab da mal ne Frage, wer hat denn jetzt eigentlich die „schöne Mona“ in den Bodensee geschubst– ich meine wer hat denn eigentlich den Autounfall verursacht???
Hat jemand den Tatort (Der Tod der schönen Mona) aufgenommen und kann ihn mir irgendwie zur Verfügung stellen?
Ich habe als Statist mitgespielt und habe die Folge verpasst. Wäre super wenn mir jemand helfen könnte. In der Mediathek ist die Folge schon wieder draußen.
Mail: MichaelEgerter@gmx.de
Hallo Michael,
nutze doch einfach den ARD Mitschnittservice, da bekommt man den Mitschnitt einfach zugestellt.
Der war endlich mal richtig spannend. Aber warum ist der coole Zeitungsredakteur und dann-doch-Mörder denn nur überhaupt auf dieses dumme Huhn reingefallen?
Psychologisch sehr überzeugendes Drehbuch. Künstlerisch ziemlich gut umgesetzt! Klare Empfehlung!
Der Tatort Nummer 861 aus Konstanz mit den Hauptkommissaren Blum und Perlmann. Ermittelt wird in einem mysteriösen Vermisstenfall, im und um den Bodensee herum. Das vermeintliche Opfer, eine Dorfschönheit mit Männererfahrung, wird gesucht und Hauptkommissarin Blum glaubt nicht so recht an ihren Tod. Was sich auf tragische Weise auch bewahrheiten wird. Ein nicht uninteressanter Tatort-Fernsehfilm um Liebe, Verrat, Erpressung, Entführung und Mord. Sehenswerter Tatort-Krimi er beiden Bodensee-Ermittler. Die Maske stammte von Zahel und Krieg, Continuity durch Felix Triebel. Wer das rote Kleid geschneidert hat, ist nicht bekannt.
ein richtig schöner gelungener Tatort…
Für Perlmann ist auch hier die zweite Geige eine Last. Die erste aber wagt er gar nicht erst zu bemühen.