Es ist der letzte Tatort-Einsatz für den Hamburger Hauptkommissar Trimmel (Walter Richter): Zusammen mit seinem Assistenten Petersen. Und so ist auch eine Huldigung, dass der Kult-Kommissar bei seinem Abtritt nach immerhin zwölf Jahren im Titel der Folge verewigt wurde: „Trimmel und Isolde“.

Die Tatort-Folge beginnt am Es ist der Abend des 30. Septembers 1981. Der bekannte Dirigent Siegfried Matuschek führt an diesem Abend das Orchester der Hamburgischen Staatsoper zu Höchstleistungen. Das Stück: Richard Wagners Tristan und Isolde. Im Publikum sitzt auch seine Tochter, noch eine Isolde (Nachname: Brothüter), und ihr italienischer Liebhaber Valpone.

Am nächsten Tag geht bei der Hamburger Polizei ein Notruf ein. Kaum verständlich fleht eine Frau um Hilfe. Ihr Name: Isolde. Als Trimmels Kollegen in der Wohnung der Anruferin eintreffen, finden die Beamten die schwer verletzte Frau am Boden liegend vor. Offensichtlich wurde sie brutal niedergeschlagen. Kurz darauf erliegt sie noch am Tatort ihren Verletzungen. Auf dem Plattenspieler dreht sich indes immer noch eine Schalplatte – Wagners Tristan und Isolde. Der Lautstärkeregler steht auf der höchsten Stufe. Für Trimmel ist gleich klar: Bei dieser Lautstärke kann selbst der direkte Nachbar, Herr Dalkow, nichts von der Tat mitbekommen haben. Dieser kann das bestätigen und gibt zudem zu Protokoll, dass Isolde – die Tochter des berühmten Wagner-Dirigenten – selbst ein großer Fan des Komponisten war und ständig und sehr laut sein dessen Stücke gehört habe. Selbst ihre Ehe mit dem Redakteur Klaus Brothüter sei daran gescheitert und sie könne von Glück reden mit Valpone einen so musikbegeisterten neuen Partner gefunden zu haben.

Wie aufs Stichwort erscheint Valpone dann auch am Tatort. Der Tod seiner Freundin ist ein Schock für ihn. Trimmel und Petersen nehmen ihn zum Verhör mit aufs Revier und erfahren, dass Valpone für die Tatzeit ein Alibi hat. Indes gerät der Ex-Mann des Opfers unter Verdacht. Viele Indizien sprechen für seine Schuld und dann belastet er sich auch noch selbst. Bei seiner Vernehmung kann er sich extrem gut in die Täterrolle hineinversetzen – zu gut für einen Unschuldigen. Doch reicht diese Aussage als Schuldgeständnis vor Gericht? Nein, befinden die Richter und setzen Brothüter auf freien Fuß.

Unterdessen stellt sich heraus, dass die Tochter der Ermordeten und ihres Ex-Gatten den Täter gesehen haben muss. Für Trimmel ist klar, dass das Mädchen als einzige Zeugin in höchster Lebensgefahr schwebt. Für Trimmel und Isolde beginnt eine nervenaufreibende Mörderjagd.

Die Tatort-Folge 141 „Trimmel und Isolde“ ist eine Produktion des NDR und feierte am 19. September 1982 in der ARD Premiere. Es ist Trimmels letzter Einsatz und mit seinem Abtritt ging eine Ära zu Ende. Immerhin war er es, der in „Taxi nach Leipzig“ den allersten Tatort-Fall löste und damit den Startschuss für die erfolgreichste deutsche Krimi-Serie gab.

Besetzung
Klaus Bothüter – Hertmut Becker
Marlies Effenberger – Christiane Krüger
Rechtsanwalt Schenkel – Klausjürgen Wussow
Dalkow – Hans Kahlert
Valpone – Wolfgang Unterzaucher
Kohlhäufel – Norbert Goth
Gerber – Wolfgang Müller
Westphal – Horst Michael Neutze
Staatsanwalt Portheine – Dieter Brammer
Richter Schellhorn – Paul Edwin Roth
Siegfried Matuschek – Prof. Uwe Röhl
Isolde Bothüter – Gaby Blum
Isolde Bothüter jun. – Judith Heinsohn
Trimmel – Walter Richter
Petersen – Ulrich von Bock
Laumen – Joachim Richert
Krombach – Edgar Hoppe
Karin Stiller – Elisabeth Ackermann
u.a.

Stab
Drehbuch – Friedhelm Werremeier
Regie – Peter Weck
Kamera – Gerd Thieme
Szenenbild – Gerd Staub
Kostüme – Ingeburg Wolf
Ton – Norbert Kinski
Schnitt – Annemarie Bremer
Produktionsleitung – Günther Handke