Kurz und knapp – darum geht’s
In einem Hamburger Nobelhotel macht ein Koch eine schockierende Entdeckung: Hotelbesitzer Paul Rhese liegt erfroren im Tiefkühlraum, nachdem jemand die Temperatur absichtlich auf eisige minus 30 Grad heruntergeregelt hat. Die Kommissare Stoever und Brockmöller stehen vor einem Netz aus familiären Verstrickungen und beruflichen Konflikten, denn der Tote hatte sich sowohl bei Verwandten als auch bei Angestellten unbeliebt gemacht. Als die Ermittler zu einer raffinierten Konfrontation am Tatort laden, droht das Eis zu brechen – und plötzlich geraten sie selbst in Lebensgefahr…
Inhalt der Tatort-Folge „Tod auf Eis“
Dampf steigt auf, als einer der Köche am frühen Morgen die schwere Tür des Kühlraums öffnet und im grellen Licht der Neonröhren eine schockierende Entdeckung macht. Der Hotelbesitzer Paul Rhese starrt mit gefrorenen Augen ins Leere – bei minus 30 Grad zu Tode erfroren. Ein Anblick, der selbst die hartgesottenen Kommissare Stoever und Brockmöller erschaudern lässt.
Manfred Krugs Kommissar Stoever wirkt angespannt, als er die luxuriösen Gänge des Hotels durchschreitet. Die Hamburger Edelherberge mit ihren gedämpften Lichtern und diskret flüsternden Angestellten ist ein Mikrokosmos voller Geheimnisse – und er muss sie alle aufdecken. Sein Kollege Brockmöller, gespielt von Charles Brauer, zeigt mehr Feingefühl im Umgang mit den Verdächtigen, was das perfekte Gegengewicht zu Stoevers direkter Art bildet. Doch beide spüren: In diesem Hotel ist die Atmosphäre kälter als im Kühlraum selbst.
„Mein Mann und ich haben seit Jahren nur noch über geschäftliche Dinge gesprochen“, gibt Magda Rhese kühl zu Protokoll, während ihr Blick verrät, dass hinter der Fassade noch ganz andere Emotionen brodeln. Die familiären Verstrickungen gleichen einem Labyrinth: Da ist Rheses uneheliche Tochter Silvia Eichholtz, die ausgerechnet als Hotelmanagerin eingestellt wurde – ein ständiger Dorn im Auge seiner Ehefrau. Magdas Sohn aus erster Ehe, Adalbert von Plackwitz, wurde vom Hausherrn rausgeworfen, nachdem er beim Diebstahl aus dem Weinkeller ertappt wurde. Und auch Rheses Schwester Helene fordert ihren Anteil am Hotel, den der Verstorbene ihr stets verwehrte.
„Ein Hotel ist wie ein Uhrwerk“, murmelt Stoever, während er durch die Küche streift, wo der jähzornige Koch gerade lärmend Töpfe durch die Luft wirbelt. „Wenn ein Rädchen nicht funktioniert, steht alles still.“ Die Fahndung nach dem Mörder gleicht tatsächlich dem Zerlegen eines komplexen Mechanismus – jedes Zahnrad, jede Feder könnte der gesuchte Defekt sein.
Als die Kommissare entdecken, dass der Hausmeister Husemann gemeinsame Sache mit Lieferanten machte und der verstorbene Hotelchef ihm auf die Schliche zu kommen drohte, verdichten sich die Hinweise. Doch Stoever spürt instinktiv: Es war nicht nur eine Person allein. In einem kühnen Schachzug versammelt er alle Verdächtigen am Ort des Geschehens – im eiskalten Kühlraum, wo die Wahrheit ebenso schmerzhaft zutage tritt wie die Kälte auf der Haut. Als Stoever seine Vermutungen äußert, eskaliert die Situation plötzlich gefährlich…
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Tod auf Eis“ wurde vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) produziert und erstmals am 7. September 1986 in der ARD ausgestrahlt. Es handelt sich um die Folge 185 der Krimireihe und markiert den fünften Fall für Kriminalhauptkommissar Paul Stoever (Manfred Krug) sowie den zweiten Fall, in dem er gemeinsam mit seinem Kollegen Peter Brockmöller (Charles Brauer) ermittelt – ein Duo, das später zu einem der beliebtesten Ermittlerteams der Tatort-Geschichte werden sollte.
Die Dreharbeiten fanden in Hamburg statt, wobei ein dortiges Hotel als Hauptschauplatz diente. Für die Regie zeichnete Dietrich Haugk verantwortlich, ein erfahrener Krimi-Regisseur, der sonst vor allem bei Serien wie „Der Kommissar“, „Derrick“ und „Der Alte“ Regie führte. „Tod auf Eis“ und „Der King“ waren die zwei Tatort-Filmen, bei denen er in dieser Funktion tätig war.
In der hochkarätigen Besetzung sticht besonders Schauspielerin Johanna von Koczian hervor, die in diesem Tatort einen ihrer beiden einzigen Auftritte in der Krimireihe hatte. Der zweite folgte ein Jahr später im Münchner Tatort „Gegenspieler“ mit Helmut Fischer als Kommissar Lenz.
Mit beeindruckenden 20,08 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 52 Prozent erreichte die Erstausstrahlung Traumquoten. Der Krimi gehört damit zu den erfolgreichsten Tatort-Folgen der 1980er Jahre und festigte den Status des noch jungen Ermittlerduos Stoever und Brockmöller als Publikumslieblinge.
Super Tatort schon oft gesehen- aber suuuupergut ;-)
Die Überführung der Täter kann aber Aufgrund der Spurenlage nicht sein. Als erstes hat die Ehefrau Ihren Ehemann in den Tiefkühlraum gesperrt und anschliessend hat der Hausmeister die Sosse umgekippt als er das Thermostat aufdrehen wollte. Die Ehefrau hatte aber rote Flecken am Schuh von der Sauce welches daraufhin wies das Sie im Keller war? Wenn Sie aber vor dem Hausmeister dort war, konnte Sie keine Flecken am Schuh haben. Oder habe ich da was übersehen?
Der Tatort aus Hamburg, die Nummer 185. Den habe ich schon in Erstsendung gesehen, mit den beiden Hauptkommissaren Stöver und Brockmöller von der hanseatischen Mordkommission. Sie ermitteln in einem Fall von Kälte-Mord, eigentlich ein leiser Tod, den will aber auch niemand haben. Das Personengeflecht wieder einmal quer durch den Garten. Wer mit wem, wer gehört zu wem, wer will was. Wahrscheinlich alle. Am Ende eine Zusammenziehung aller Verdächtigen, Hercule Poirot läßt grüßen. Mal was anderes von diesen zwei Beamten-Beamten, aber der Erfolg kennt keine Grenzen. Gut zu sehen, dieser Tatort.
Ein Krimi in Agatha-Christie-Manier, aber leider ohne rechten Flair: zu viele Nebenpersonen verhindern, dass man am Ende Interesse hat, wer den Täter war.
Psychologisch gut aufgebautes, witzig und amüsant durchkonstruiertes Kammerspiel.
Stellt eine echte Verbesserung des langweiligen Hercule Poirot dar.
Aufgrund vieler Szenen und Zitate („damit er nicht schlecht wird“ :-))) ein Tatort für die Freunde des schwarzen Humors. Ebenso sehenswert ein Wilfried Baasner als cholerischer, dabei nicht immer politisch ganz korrekter Koch – große Klasse! Ich finde die Auflösung am Ende nicht so schlüssig, doch fühlte mich gut unterhalten. Das ist die eine Erkenntnis. Die andere (und die teile ich sicher mit vielen anderen Zuschauern) ist die Feststellung, dass ich in diesem Hotel niemals arbeiten wollte.
Der Tatort „Tod auf Eis“ ist ein kammerartiges Kriminalstück aus einem interessanten Hotel. Vor allem das Personal ist alles andere als langweilig. Ganz toller Stoever Tatort. Kultig. 5 Sterne
Das war ja das reinste Schmierentheater.
So eine dämliche, chaotische Story können selbst die eigentlich guten Schauspieler nicht wieder rausreißen. Dazu noch diese schrille Musik und der ewig rumschreiende Koch.
Der steife Oberkellner läuft rum, wie bei Loriot. In der Rückschau einfach nur lächerlich.
Diese Tatort-Folge gehört eher zu den schlechteren.
Die gab’s leider auch früher schon.
Heiliger Sankt Florian
Verschon‘ mein Haus
zünd and’re an
Ein Tatort aus Hamburg in der Wiederholung mit der Nummer 185 und aus dem Jahr 1986. Ein erfolgreiches Duo, immer gerne gesehen.
Die Meinung vom 17.10.2015 halte ich.