Tatort Folge 767: Operation Hiob

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Erscheinungsjahr: 2010
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Kommissar: Eisner

Kurz und knapp – darum geht’s

Ein brutaler Überfall erschüttert Wien: Getarnt als Müllmänner dringen zwei Attentäter auf das Firmengelände der „Intercomp“ vor und töten zwei Sicherheitsbeamte sowie den Finanzchef des Unternehmens. Chefinspektor Moritz Eisner wird von seinem Vorgesetzten Ernst Rauter in die streng geheime „Operation Hiob“ eingewiesen – er soll einen Undercover-Ermittler unterstützen, der den Kosovo-Albaner Dr. Ziu, Kopf eines mächtigen Drogensyndikats, überführen will. Was zunächst als Routineeinsatz erscheint, wird für Eisner zum persönlichen Albtraum, als seine ahnungslose Tochter Claudia ins Visier der skrupellosen Verbrecher gerät. Als die Ermittler im Hafen von Bratislava dem entscheidenden Drogendeal näherkommen, muss Eisner erkennen, dass in diesem gefährlichen Spiel niemand ist, wer er zu sein scheint…

Inhalt der Tatort-Folge „Operation Hiob“

Spätabends sitzt Moritz Eisner bei einem Glas Rotwein mit seinem Kollegen Bernhard Weiler zusammen. Der erfahrene Inspektor, nur noch wenige Tage vom wohlverdienten Ruhestand entfernt, philosophiert über die Verbrecher von früher und heute. „Alles wird härter, schneller. Das ist nicht mehr meine Zeit“, seufzt er wehmütig. Da klingelt Eisners Telefon – sein Vorgesetzter Rauter beordert ihn zu einem Tatort, der alles bestätigt, was Weiler gerade beklagt hat.

In der fahlen Morgendämmerung zeigt sich das ganze Ausmaß des nächtlichen Anschlags: Auf dem Betriebsgelände der Firma „Intercomp“, die offiziell mit Haushaltsgeräten handelt, liegen zwei tote Sicherheitsbeamte. Der Finanzchef, zunächst schwer verletzt, wurde später im Rettungswagen von den Tätern verfolgt und brutal hingerichtet. Schnell wird klar: Die Import-Export-Firma ist nur eine Fassade für ein Heroin-Imperium, und der Anschlag war der Auftakt eines erbarmungslosen Drogenkriegs.

Eisner wird ohne Umschweife in die „Operation Hiob“ des Bundeskriminalamts eingeweiht – eine seit Jahren laufende Geheimoperation, bei der ein verdeckter Ermittler in das Syndikat eingeschleust wurde. Mit Eisners Hilfe soll er an Dr. Ziu herangeführt werden, den gerissenen Kopf der Organisation, der Eisner mit einem undurchsichtigen Lächeln volle Kooperation bei der Suche nach den Attentätern verspricht und nebenbei erwähnt, dass „es sich für ihn lohnen würde“, die Täter zu finden.

Die ersten Spuren führen zu Timur Krymow, einer Größe in Wiens Rotlichtmilieu, der offenbar ins lukrative Drogengeschäft einsteigen will. Während Eisner mit seinem Kollegen Weiler in einem gigantischen Berg aus Abfall nach Zigarettenstummeln der Täter sucht – die Spurensuche gleicht der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen – werden Krymows Mitarbeiter als die Attentäter identifiziert. Doch ihr Auftraggeber bezahlt seinen Vorstoß ins Drogengeschäft bald mit dem Leben – eine eiskalte Vergeltung des Syndikats.

Der Boden unter Eisners Füßen beginnt zu wanken, als er erfährt, dass Dr. Ziu seine Kommunikation überwacht und sogar seinen Namen und den seiner Tochter Claudia in Gesprächen erwähnt. Ein früher Drogenkontakt Claudias, der längst der Vergangenheit angehören sollte, wird plötzlich zur Waffe gegen Eisner. In rasender Sorge versucht er, seine Tochter zu erreichen, die ausgerechnet jetzt einen neuen Freund kennengelernt hat und nicht ahnt, in welcher Gefahr sie schwebt.

Während die „Operation Hiob“ ihrem Höhepunkt zustrebt und ein entscheidender Drogendeal im Hafen von Bratislava bevorsteht, kommen Eisner Zweifel an der Loyalität seines Vorgesetzten. Hat Rauter ihn nur als Ablenkungsmanöver benutzt? Als der Undercover-Ermittler den vermeintlichen Drogentransport übernehmen soll, überschlagen sich die Ereignisse, und Eisner muss in letzter Sekunde eingreifen, um ein Blutbad zu verhindern. Doch ob die jahrelange „Operation Hiob“ tatsächlich zum Erfolg führt oder ob Dr. Ziu seinen Verfolgern wieder einmal einen Schritt voraus ist, steht plötzlich auf Messers Schneide…

Hinter den Kulissen

Der Tatort „Operation Hiob“ ist der 22. Fall des österreichischen Ermittlers Moritz Eisner, gespielt von Harald Krassnitzer. An seiner Seite sind Heribert Sasse als kurz vor der Pensionierung stehender Inspektor Bernhard Weiler, Hubert Kramar als Sektionschef Ernst Rauter und Nicholas Ofczarek als BKA-Beamter zu sehen. In der wichtigen Rolle der Claudia Eisner tritt Sarah Tkotsch auf, die hier zum achten Mal als Tochter des Ermittlers mitwirkt.

Unter der Regie von Nikolaus Leytner, der für seine anspruchsvollen Inszenierungen mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde (Deutscher Fernsehpreis, Grimme-Preis), entstand ein atmosphärischer Krimi, der tief in die Strukturen des organisierten Verbrechens eintaucht. Gedreht wurde vom 12. Oktober bis zum 9. November 2009 in Wien und im slowakischen Bratislava.

Bemerkenswert ist, dass „Operation Hiob“ auf einer wahren Begebenheit basiert. Drehbuchautor Max Gruber recherchierte mit Unterstützung des österreichischen Bundeskriminalamts mehr als ein Jahr für diesen Fall. Die besondere Kameraführung des Films, die teilweise so gestaltet ist, dass sie Schnitte überflüssig macht, wurde von Kritikern hervorgehoben.

Der Film, der am 4. Juli 2010 im Ersten Programm der ARD erstmals ausgestrahlt wurde, erreichte 5,94 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 20,7 Prozent. Die Kritiker lobten besonders die realistische Darstellung der Vergeblichkeit von Polizeiarbeit im Kampf gegen das organisierte Verbrechen und die atmosphärische Inszenierung, die trotz des brisanten Themas auf übertriebene Action oder Gewaltexzesse verzichtet.

Videos zur Produktion

ARD Trailer

ORF Trailer

Besetzung

Hauptkommissar Moritz Eisner – Harald Krassnitzer
Inspektor Bernhard Weiler – Heribert Sasse
Robert Kovar – Jürgen Maurer
Claudia Eisner – Sarah Tkotsch
Ernst Rauter Hubert Kramer
Roland Petritsch – Christian Dolezal

Stab

Drehbuch – Max Gruber
Regie – Nikolaus Leytner
Kamera – Hermann Dunzendorfer

Bilder: rbb/ORF/Satel Film/Petro Domenigg

15 Kommentare

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  1. vor 15 Jahren

    Endlich wieder ein neuer Tatort im TV. Bin gespannt

  2. vor 15 Jahren

    Hallo zusammen,

    irgendwie hab ich das Ende überhaupt nicht verstanden. Ich hab die Tonaufnahme am Ende nicht mitbekommen. Kann mich da jemand aufklären?

    Danke

    RootDigger

  3. vor 15 Jahren

    Wer war denn nun der Verräter?


  4. Ende der Erstausstrahlung

  5. vor 15 Jahren

    Ich habe es leider auch nicht ganz verstanden.. und bis jetzt noch nichts gefunden. War jemand aufmerksamer als ich???

  6. vor 15 Jahren

    also die ösi-Dialoge waren manchmal nicht zu verstehen, ebenso wie das Tonband am Schluß, gleiche Frage wie meine Vorredner, wer war der Maulwurf?

  7. vor 15 Jahren

    Hallo, mir geht es wie RootDigger und jamg: Ick weeß nich, wie dat Ende war. Evtl. gibt es eine Fortsetzung dieses Krimis, dann wird bestimmt bis zum letzten Bit aufgeklärt. Schade, dass es keinen schlüssigen Schluss gab.

  8. Jan
    vor 15 Jahren

    Luca Conti (V-Mann) erzählt Dr. Ziu (Kopf des Syndikats) in einer Szenze, dass er seine Infos von Claudia (Tochter von Moritz Eisner) hätte. Er würde sie im Austausch für Drogen bekommen. Der Junge aus der Bibliothek erfährt aber, dass Claudia keine Drogen (mehr) nimmt und erzählt dies Dr. Ziu (das ist das aufgezeichnete Telefonat am Ende). Also weiss Dr. Ziu, dass Conti ihn belogen hat.

  9. vor 15 Jahren

    achsoooooooo

    Danke Jan… das ergibt dann doch ein bisschen Sinn. Also gab es eigentlich keinen wirklichen Maulwurf sondern der „Drogen-Geschichten-Poker“ der Polizei ist aufgeflogen uns somit auch der Deal geplatzt.

  10. vor 15 Jahren

    Weiß zufällig jemand, wer den Schnitt gemacht hat bei dieser Folge? Danke…

  11. vor 11 Jahren

    Toller Tatort, dem es an Spannung und Action nicht fehlt. Wer die Wiener verstehen kann ist hier sehr gut unterhalten.

  12. vor 11 Jahren

    Das war ein toller Tatort – nur war der ältere Kollege etwas strange…
    Ich weiß nicht warum, aber früher hab ich meist die Wiener T. nicht gesehen, seit aber Bibi (Adele) mitmacht schau ich mir sie immer an. Das sind immer gute – spannende – unterhaltsame Folgen! Und die zwei sind einfach klasse zusammen.

  13. vor 9 Jahren

    Der Tatort Nummer 767 aus Wien. Der Chefinspektor Moritz Eisner wird einer geheimen Operation innerhalb des österreichischen Bundeskriminalamtes zugeteilt. Weiß der Hammer, wie die auf diesen OP-Namen kam, aber er steht für eine Niederlage oder zumindest einen Pyrrhussieg der Staatsmacht und Eisner war Hauptverantwortlicher. Nebenher muss er sich auch noch um die Nebensächlichkeit einer Tochter kümmern, welche über die Gabe verfügt, nach Hause zurück zu finden. Kein schlechter Tatort-Kriminalfilm über den entbrannten Krieg zweier mächtiger Drogenkartelle und der verdeckt arbeitenden Polizei. Geschenkt wir sich nichts und Tote gibt’s auf allen Seiten. Sehens- und wiederholungswert.

  14. vor 7 Jahren

    Bis zu dieser Folge war ich Fan…..ich bin dreimal eingeschlafen, das Wiener Genuschel der Beteiligten war meist nicht zu verstehen….Bibi fehlte total und damit war auch der Reiz weg, den dieser Tatort sonst ausmachte…..an den Haaren herbei konstruierte Story…..gebt den Autoren mehr Geld und holt gute Geschichten an Land…das Niveau von der Folge war echt schlecht, gestelzt und leider überhaupt nicht spannend

  15. vor 7 Jahren

    Ich wusste gar nicht dass Herr Puigdemont früher als Kriminaler Bernhard Weiler im Wiener Tatort mitspielte.
    Der Tatort ist ausgesprochen spannend bis zur letzten Minute. Prima

  16. vor 5 Jahren

    Das nenne ich mal einen Tatort. Realistisch, spannend und unterhaltsam. Wenn man den mit den letzten beiden Sonntagabenden 22.02.20 im Schwarzwald und am 01.03.20 in Nürnberg vergleicht, tun sich Abgründe auf. Und mit Bibi wurde Eisner noch besser.

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