Tatort Folge 765: Schlafende Hunde

Der Mord an einer Rentnerin aus Bremen bringt die beiden Kommissare Inga Lürsen (Sabine Postel) und Nils Stedefreund (Oliver Mommsen) im gut recherchierten Tatort „Schlafende Hunde“ illegalen Machenschaften der (ehemaligen) Stasi auf die Spur.

Tatort Schlafende Hunde -Trailer

Im Tatort „Schlafende Hunde“ ist es bereits 20 Jahre her, seit die Mauer gefallen und Deutschland wieder vereinigt wurde. Doch einige der Strukturen und Geschäfte, die sich zu Zeiten des geteilten Landes entwickelt haben, scheinen auch zwei Jahrzehnte später noch zu bestehen. Das bemerken zumindest Lürsen und Stedefreund Stück für Stück, als sie einen komplizierten und verwickelten Fall aufzuklären versuchen.

Zu Anfang sieht es im Tatort „Schlafende Hunde“ gar nicht nach einem Fall von größerer Tragweite aus – eigentlich haben die Ermittler gar keinen Mordfall zu lösen, wenn nicht Lürsens Instinkte gewesen wären. Der Krimi beginnt mit dem Tod von Ruth Thalheim, einer Rentnerin aus Bremen, welche leblos in ihrer Wohnung entdeckt wird. Alles sieht nach einem natürlichen Tod aus und doch findet es Kommissarin Inga Lürsen seltsam, dass Thalheims Wohnung über umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen verfügte und trotzdem der Hund der Toten aus diesem Hochsicherheitstrakt verschwunden ist.

Aus diesem Grund ordnen die beiden Fahnder eine Obduktion der Toten an und machen sich an die Suche nach dem verschwundenen Haustier. Stedefreund gelingt es im Tatort „Schlafende Hunde“ schon wenig später, den Hund zu finden. Dass an dem Halsband des Tieres der Schlüssel von einem Schließfach befestigt ist, stärkt Lürsens Misstrauen in dem Fall noch mehr. Und so gucken sich die Ermittler aus Bremen Ruth Thalheims Vergangenheit an, wobei sie bemerken, dass die Tote in der DDR einige Jahre wegen politischer Gründe inhaftiert gewesen war.

Nach dem Aufenthalt im Bautzener Gefängnis hatte die Frau Hans Rodenburg, einen westdeutschen Händler, kennengelernt und wurde vom ihm auch nach der Wiedervereinigung dabei unterstützt, in Bremen ein neues Leben aufzubauen. Lürsen, die Rodenburg von früher kennt, berichtet dem Händler im Tatort „Schlafende Hunde“ von Thalheims Tod, woraufhin er geschockt reagiert und sämtliche Beteiligung abstreitet. Per Zufall bemerkt aber Stedefreund, dass Rodenburg nicht immer der nette Mann ist. Denn der Fahnder überhört einen Streit zwischen Rodenburg und dem Chef einer Sicherheits-Firma Schröder. Durch die Verfolgung von Schröder kommt Stedefreund zu einer Lagerhalle, wo er in einer beschädigten Kiste Panzerfäuste bemerkt. Haben es die beiden Bremer Kommissare im Tatort „Schlafende Hunde“ also mit einem illegalen Waffenhandel zu tun, an dem auch Rodenburg beteiligt ist?

Eine neue Spur ergibt sich, als die Bremer Beamten das Schließfach finden, zu dem der beim Hund gefundene Schlüssel gehört. Dort finden sich ein Video und ein Bericht über einen Ex-Stasi-Mitarbeiter. Diese wichtigen Unterlagen erreichen Lürsen jedoch nie, da sie auf dem Weg zur Kriminalpolizistin seltsamerweise verschwinden. Doch für die Fahnder geht es trotzdem weiter in dem Fall, da sie von einer Frau namens Hannah Berger erfahren, welche die früheren Stasi-Akten beruflich bearbeitet.

Um mit der Frau persönlich zu sprechen, machen sich Lürsen und Stedefreund im Tatort „Schlafende Hunde“ auf den Weg nach Berlin. Dort erfahren sie von Berger, dass Thalheim die geheimenen Waffenverkäufe der Stasi öffentlich machen wollte und deshalb festgenommen und eingesperrt wurde. Ein weiteres wichtiges Detail ist die Tatsache, dass die Tote im Gefängnis eine Tochter zur Welt gebracht hatte, Anna, die jetzt bei Rodenburg arbeitet. Noch mehr Schwung kommt in den Fall, als die Obduktion nahelegt, dass die Rentnerin mit Gift umgebracht worden sein könnte…


Die Erstausstrahlung der Tatort-Folge 765 „Schlafende Hunde“ aus der Hansestadt Bremen wurde am 30. Mai 2010 im Ersten gezeigt.

Besetzung
Hauptkommissarin Inga Lürsen – Sabine Postel
Hauptkommissar Nils Stedefreund – Oliver Mommsen
Kriminalassistent Karlsen – Winfried Hammelmann
Herr Schröder – Heinz-Werner Kraehkamp
Anna Korzius – Laura Tonke
Mats – Kai Ivo Baulitz
Dr. Katzmann – Matthias Brenner
Ruth Thalheim – Marie Anne Fliegel
Staatsanwältin Johannson – Julia Jenkins
BKA Mann – Thomas Ziesch
Nachbarin – Liane Düsterhöft
Hans Rodenburg – Jürgen Prochnow

Stab
Aufnahmeleitung – Christoph Hasse
Beleuchter/Beleuchtungstechnik – Dirk Rullkötter
Besetzung/Casting – Gitta Uhlig
Erster Aufnahmeleiter – Christoph Hasse
Kamera – Marcus Kanter
Kostüme/Kostümbild – Astrid Karras
Licht – Andreas Latosinszky
Maske/Maskenbildner – Elisabeth Harlan
Musik/Filmkompositionen – Stefan Hansen
Produktionsleitung – Olaf Kavelage
Produzent – Claudia Schröder
Buch – Wilfried Huismann und Dagmar Gabler
Regie – Florian Baxmayr
Schnitt – Elke Schloo
Ton/Filmtonmeister – Frank Buermann

Bilder: Radio Bremen

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11 Kommentare

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  1. vor 15 Jahren

    Ich glaube, ich spinne. Wieso fehlen denn hier in den Stab-Angaben die Drehbuchautoren, also die Urheber eines jeden Tatorts???????

  2. vor 15 Jahren

    Was mich am meisten irritiert hat: Stedefreund und Lürsen sitzen im Auto und fahren, der Scheibenwischer ist an, aber:
    Es regnet gar nicht!!
    Alles in allem ein verwirrender und rätselhafter Tatort.

  3. vor 15 Jahren

    Frage: Wer hat nun die Nachricht auf Inga Lürsen´s Handy hinterlassen mit dem Tip das ne Kontrolle ansteht? Hat sie das selber geschrieben und wenn nicht wer dann?

  4. vor 15 Jahren

    wieso ist eine 5-stellige Postleitzahl auf dem MfS-Zettel,
    den Stedefreund über Inga zugesteckt bekommt?

  5. vor 15 Jahren

    alles in allem einige ungereimtheiten und schlampigkeiten.
    auch haette bei der bar-szene, in der stedefreund von diesem ‚matz‘ angesprochen wird, darauf geachtet werden koennen, dass einem beim verlassen des lokals nicht die auffaellige leutreklame eines gegenueberliegenden und relativ bekannten bremer-schmuck-laedchens ins auge sticht. damit war naemlich sofort klar, dass es sich sich bei diesem etablisement nur um das „wohnzimmer“ handeln kann. eine bar im BREMER steintorviertel. luersen und stedefreund waren zu dem zeitpunkt aber noch in berlin (rueckfahrt szene danach.)
    schade schade.

    aber sonst oke.
    gruss.

  6. vor 13 Jahren

    Sehr quälend………lanweilig
    Son Mist wird noch nicht einmal
    im Seniorenheim geguckt.Und es ist noch
    nicht das Sommerloch Ohweh, Ohweh

  7. vor 13 Jahren

    Sehr guter Tatort!! Brisanter realistischer Stoff!! Diese Stasischweine gibt es in der Gesellschaft leider genug in den neuen aber auch genug in den alten Bundesländern!!! Einmal Stasi immer Stasi!!! Es reißt zwar immer wieder alte Wunden auf wenn ich dieses Thema im TV sehe aber es ist gut das das Thema immer mal wieder behandelt wird!! Gegen das Vergessen!!

  8. vor 11 Jahren

    Gute, intelligente Story über Stasi-Vergehen in der Vergangenheit und Gegenwart. Für mich einer der besten Bremer Tatorte. Prochnow ist stark.

  9. vor 11 Jahren

    Dieser Tatort ist wohl kein Unglücksfall, sondern passt sich in vorauseilendem Gehorsam der etabliereten Medien in die vorgegebene Strategie der Bundesregierung ein. Wie heißt es doch im von Kulturstaatssekretär Neumann vorgelegten und beschlossenen Bericht der Bundesregierung vom Januar 2013: „Die Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur in der SBZ und in der DDR ist auch über 20 Jahre nach der Wiedergewinnung der Deutschen Einheit eine für Staat und Gesellschaft notwendige Aufgabe.“ Einen Schlussstrich soll es nicht geben.
    In dem Schmarren werden dem naiven Bundesbürger zahllose billige Klischees zum Thema Stasi aufgetischt, von Zwangsadoption, Inzest, Stasi-Seilschaften im heutigen Waffengeschäft, Erpressung bis zum Mord. Der Zuschauer bekommt den Eindruck, überall wird er heute von Stasi- Seilschaften bedroht. Sogar der Hauptkommissarin Lürsen wird unterstellt, sie sei Stasi-IM. Am Ende wird ihr der Vorgang natürlich wegen „höherer Interessen“ vom BKA weggenomen. Tolle Leistung !!!

  10. vor 9 Jahren

    Der Tatort mit der Nummer 765 aus Bremen. Das HB-Städtchen voll im Aktionsradius ehemaliger Mitarbeiter des Ministeriums der Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik und die wahren Tatort-Hauptkommissare Lürsen und Stedefreund mittendrinn. Brisante Themen werden angesprochen. Zwangsadoptionen, ein tatsächliches damaliges Problem im östlichen Vorzeigestaat sowie illegale Waffenlieferungen in Krisengebieten, aber nur, um den „Guten“ zu helfen, den Unterdrückten und Ausgebeuteten, sprich den Internationalen. Interessant und neugierig machend war dieser Tatort-Spielfilm schon, aber Spannung? Die fand ich weniger vertreten. Gemordet wurde mit sich schnell zersetzendem Gift und die ehemaligen Stasi-Offiziere – wie immer vom Feinsten fies. Lürsen und Stedefreund durften auch einmal in die Bundeshauptstadt schippern, dann bekamen die den Durchblick. Und ich die Krise über ausgepowerte Logik in deutschen Kriminalfilmen. Wau, Wau.

  11. vor 8 Jahren

    Guter Bremer Tatort rund um einen Stasi Fall. Gut inszeniert das ganze spannend 4 Sterne

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