Kurz und knapp – darum geht’s
Die Besitzerin eines exklusiven Münchner Spa-Tempels wird tot in einem Bad aus flüssiger Schokolade aufgefunden – erstickt durch einen allergischen Schock. Für die Hauptkommissare Batic und Leitmayr deutet alles auf Mord hin, denn die Tür zur Badekabine war verschlossen und die lebensrettende Notfallspritze des Opfers ist verschwunden. Als die Ermittler in das familiäre Umfeld der Toten eintauchen, stoßen sie auf ein Netz aus Eifersucht, Betrug und dem krankhaften Streben nach ewiger Schönheit, das jeden Verdächtigen zum potenziellen Täter macht.
Inhalt der Tatort-Folge „Unsterblich schön“
Gedämpftes Licht fällt auf eine bewegungslose Gestalt in einem dunkelbraunen Bad. Die süßliche Duftnote von Schokolade vermischt sich mit dem metallischen Geruch von Angst. So beginnt der Albtraum für die Münchner Hauptkommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr, die vor dem Leichnam der erfolgreichen Spa-Besitzerin Konstanze Schiller stehen – erstarrt in einem Schokoladenbad, das ihr den Tod brachte.
Batic und Leitmayr tauschen zynische Blicke aus. Es ist nicht der erste bizarre Tatort in ihrer Karriere, aber einer, der beiden Kopfzerbrechen bereitet. Leitmayr wirkt besonders angespannt. Schönheitstempel wie dieser sind ihm suspekt, Orte, an denen Menschen versuchen, dem Altern zu entkommen – etwas, das ihn selbst in letzter Zeit zunehmend beschäftigt. „Ein schöner Tod sieht anders aus“, murmelt er, während Batic bereits die Umgebung inspiziert.
Die Obduktion bringt Klarheit: Konstanze starb an einem allergischen Schock durch eine Erdnusspraline. Die Notfallspritze, die sie stets in ihrer Handtasche bei sich hatte, ist nun verschwunden. Und da die Tür zur Badekabine verschlossen war, sind sich die Ermittler sicher: Es war Mord. Die abgebrochenen Fingernägel des Opfers zeugen vom verzweifelten Kampf ums Überleben.
Der Weg in die Welt der Schönen und Reichen gleicht für die Kommissare einem Gang durch ein Spiegelkabinett – überall nur verzerrte Abbilder der Wirklichkeit. Im Zentrum steht Rita Schiller, die Mutter des Opfers und ehemalige Miss Bavaria, für die makelloses Aussehen das höchste Gut ist. „Schönheit ist Macht“, erklärt sie den Kommissaren ohne jede Emotion, während sie ihre Falten mit geübten Fingern glattstreicht.
Die Ermittlungen führen zu Konstanzes Schwester Dorothea, die im Schatten ihrer strahlenden Schwester ein unscheinbares Dasein fristet. Jahre der Zurücksetzung haben tiefe Narben in ihrer Seele hinterlassen. Ihr Mann Jürgen Jahn ist ständig auf Geschäftsreisen – oder gibt das zumindest vor. Sein Alibi für die Tatzeit ist dünn wie Papier und zerreißt unter dem prüfenden Blick der Ermittler.
Dann ist da noch Andreas Lutz, der Ehemann der Toten. Ein alterndes Männermodel, das verzweifelt gegen die Zeit ankämpft. Mit Botox-Spritzen und Haarfärbemitteln versucht er, seine schwindende Jugend zu konservieren wie ein Insekt in Bernstein. Für Leitmayr und Batic wirkt seine Trauer wie eine gut einstudierte Pose. „Sie wollte sich von mir trennen“, gesteht er schließlich, „ausgerechnet an dem Abend, als sie starb.“
Die Ermittlungen in diesem Fall sind für Batic und Leitmayr wie ein Gang durch ein Minenfeld aus Eitelkeiten und Lügen. Bei jedem Schritt drohen sie, auf eine explosive Wahrheit zu stoßen, die das fragile Konstrukt der Familie Schiller endgültig zum Einsturz bringen könnte.
Hinter den Kulissen
Der vom Bayerischen Rundfunk produzierte Tatort „Unsterblich schön“ wurde im Frühjahr 2010 in München und Umgebung gedreht. Die Kulisse für das exklusive Spa wurde in einem tatsächlich existierenden Wellness-Tempel im Münchner Nobelviertel Bogenhausen eingerichtet, während die Familienszenen in einer Villa am Starnberger See entstanden.
In den Hauptrollen glänzen wie gewohnt Miroslav Nemec als Ivo Batic und Udo Wachtveitl als Franz Leitmayr, die zu diesem Zeitpunkt bereits seit über 19 Jahren gemeinsam als Ermittler-Duo vor der Kamera stehen. Die Besetzung wurde durch namhafte Gaststars ergänzt: Robert Atzorn, bekannt aus seiner Rolle als Hamburger Tatort-Kommissar Casstorff und aus „Unser Lehrer Doktor Specht“, übernahm die Rolle des eitel-verzweifelten Ehemanns Andreas Lutz. Die Grande Dame des deutschen Films, Gudrun Landgrebe, verkörperte die auf ihr Äußeres fixierte Mutter Rita Schiller. Als Konstanze Schiller war Tatjana Alexander zu sehen, während Victoria Trauttmansdorff in ihrer Darstellung der unscheinbaren Schwester Dorothea von Kritikern besonders gelobt wurde.
Die Erstausstrahlung des Tatorts „Unsterblich schön“ am 21. November 2010 im Ersten erreichte 9,83 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 26,7 Prozent – ein beachtlicher Erfolg für die 780. Folge der Krimireihe. Die Kritiken fielen gemischt aus: Während einige Rezensenten die pointierten Dialoge und den bissig-satirischen Witz des Drehbuchs von Stefanie Kremser lobten, kritisierten andere die statische Inszenierung des Kammerspiels.
Nach der Ausstrahlung erhielt der Bayerische Rundfunk zahlreiche Anfragen zu den im Film gezeigten Schönheitsbehandlungen. Die Szenenbildnerin enthüllte später in einem Interview, dass bei der visuellen Gestaltung besonders auf ein durchdachtes Farbkonzept Wert gelegt wurde: „Mir lag am Herzen, die Figuren anhand der Erkenntnisse der Farbpsychologie genauer zu beleuchten. Die Mutter erhielt die Farbe Dunkelrot für Leidenschaftlichkeit und Exklusivität, ihre Lieblingstochter Konstanze wohnt in Violett, das ihre Extrovertiertheit und Mysteriösität ausdrückt.“
weiss jemand, von wem die musik ist, die ganz zum schluss gespielt wurde, und wie der titel heisste? danke im voraus.
habe leider den Schluss verpasst.
Wer war denn nun der Mörder?
C.
@totolino
Johnny Cash: „We`ll meet again“ müßte es sein.
@ Cluseau
Der eigene Ehemann (Robert A.) hat vorher schön Erdnüsse gegessen und sie dann um einen letzten Kuss gebeten. :)
War doch mal einer der besseren Sorte: interessante Dialoge, gute Schauspieler, nette Story, die auch nach einer Flasche Rotwein noch verständlich ist. Was will man mehr?
Hallo totolino, das Lied singt Jonny Cash und heißt “ we´ll meet again´.
Vera Lynn hat es aber schon in den 40-ern des vergangenen Jahrhundert gesungen .
T R A U M H A F T .
ein Satz : Atzorn, Wachtveitl, Nemec, Landgrebe – Klasse */*
Der Tatort ist etwas langatmig. Gute Schauspieler, keine Frage, aber insgesamt ist die Handlung zäh und schleppend. Und die vier Damen mit ihren kleinen Tassen waren dann doch etwas zu dick aufgetragen. Deshalb nur 3 Sterne.
Ein interessanter Münchner Tatort, eigentlich ganz gut.
war das wirklich Johnny Cash? Der klingt viel zittriger
@Pulli – das ist wirklich Johnny Cash, der Titel „We’ll Meet Again“ ist auf seinem Album „Unearthed“ zu finden.
diesen Tatort hab ich jetzt schon zweimal gesehen. Film: gut. Was mir aber nicht aus dem Sinn geht, ist, der Song….. Well Meer again. Bitte, weiß einer von Euch, wer das gesungen hat?
Jaja, Vera Lynn bringt es
So richtig schön. Aber, wer war es im Tatort? Ich gestehe, die Brumm Version hat für mich auch was!
Bitte, bitte, wer war das?
Heidi
Guten Morgen. Johnny Cash! Brauch Brille
Der Tatort 780 aus München. Die Hauptkommissare Batic und Leitmayr ermitteln. Die sind von der Mordkommission. In diesem Fernsehfall ist die Mordwaffe eine Erdnuss, Opfer und Täter auch. Den habe ich mir tatsächlich zweimal angeschaut. Aber nun wieder im Reich der Sinne zurückgekehrt, wird es ein weitere Episode meinerseits mit Sicherheit nicht geben. Wirklich.
Bei Minute 11:40-11:52 antwortet Atzorn mit Ich bin Model da hat er kurz eine andere Frisur und eine etwas jüngere Stimme find ich. Sonst eher mittelmaß. Nicht so meins. Trotzdem 3 Sterne ✨
Eher Drama als Krimi. Langatmig aber nicht schlecht.
Das Ende brachte dann wenigstens noch eine originelle Mordvariante. Dazwischen konnte man sich an der Schizophrenie und Sprachlosigkeit gestandener Schauspieler eines langweilig in die Länge gezogenen Dramas erfreuen. Nicht mein Fall.
Hallo,
kann mir jemand sagen, wie der Song zum Schluß heißt?
Johnny Cash „We’ll Meet Again“
Interesting Tatort. More like a play with lots of close ups. The only things I don’t like is the fact that everything else also looks like a play. The rooms don’t look real but like props on a stage.