Polizeiruf 110: Tod einer Journalistin



Wer hat den „Tod einer Journalistin“ auf dem Gewissen? Was auf den ersten Blick nach einem tragischen Autounfall mit Todesfolge ausschaut, entpuppt sich im Polizeiruf 110 mit den Kriminalhauptkommissaren Olga Lenski (Maria Simon) und Adam Raczek (Lucas Gregorowicz) als Mord. Die Ermittlungen im Fall führen zu einem polnischen Richter, der gerade über einen brisanten Prozessausgang zu entscheiden hat.

Der deutsch-polnische Justizkrimi wird erstmals am Sonntag, den 29. Dezember 2019 um 20.15 Uhr im Ersten Programm gezeigt – man achte hierbei übrigens auf das neue Intro für die Polizeiruf-Reihe! Es handelt sich bei „Tod einer Journalistin“ um den achten gemeinsamen Einsatz der Kripobeamten Lenski und Raczek: einer der letzten, in denen Maria Simon mitspielt. Die in Leipzig geborene Darstellerin hatte im Februar 2019 bereits ihren Ausstieg in 2020 öffentlich angekündigt.

Inhalt der Polizeiruf 110-Folge „Tod einer Journalistin“

Noch hält die ruhige Lenski ihrem Ermittlungspartner Adam Raczek die Hand, wenn der (mal wieder) einen emotionalen Ausbruch erleidet. Im rbb-Krimi „Tod einer Journalist“ regt sich der polnischstämmige Fahnder tierisch auf, als es wegen des vorherrschenden Personalmangels bei der Polizei zu zwei Verletzten kommt, die im Krankenhaus landen. Sie ist es auch, die sich ein anerkennendes Grinsen kaum verkneifen kann, als der attraktive Kollege dank seines wohl dosierten Charmes eine leitende Hotelangestellte zur Herausgabe von vertraulichen Informationen bewegen kann.

Die zwei Kommissare ergänzen sich mittlerweile gut, auch – oder gerade weil – sie unterschiedlicher kaum sein könnten: Olga Lenski bewahrt Ruhe, handelt überlegt und geht systematisch vor. Adam Raczek ist der motorradfahrende Draufgänger, der mit Vorliebe auf sein Bauchgefühl hört und wesentlich impulsiver agiert. Zwei weitere Fälle erwarten das Polizeiruf 110-Publikum nach „Tod einer Journalistin“, doch im Herbst 2020 ist endgültig Schluss. Maria Simon, die Lenski seit 2011 verkörpert, verlässt die Fernsehreihe, um sich verstärkt neuen Projekten widmen zu können. Mit ihrem Abschied wird sie die dienstälteste Ermittlerin im Polizeiruf verkörpert haben. Aber: „Adam Raczek im Polizeikommissariat in Swiecko bei Frankfurt an der Oder ermittelt weiter, mit wem, wird sich zeigen. Eins wissen wir: Den Fahndern geht die Arbeit in Brandenburg nicht aus“, so der rbb-Programmdirektor Dr. Jan-Schulte-Kellinghaus in einem Interview.


Zur Geschichte des Falls:
Ihr Genick ist gebrochen. Die Hauptkommissarin Olga Lenski und ihr polnischer Kollege Adam Raczek stehen in der Nähe von Frankfurt an der Oder auf einer Landstraße. Der silberne PKW ist in der Nacht zuvor offenbar von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Zwar hat der Airbag ausgelöst, doch die Frau hinter dem Steuer hat das Unglück nicht überlebt. Die KTU und Kommissar Krol sind bereits vor Ort und sichern die Spuren, als die beiden Hauptkommissare eintreffen. Warum die Kripo zuständig ist, will der gereizte Raczek wissen. Die Trennung von seiner Ehefrau raubt ihm in letzter Zeit den Schlaf. Das Opfer hat im Polizeiruf 110 weder ein Handy noch Papiere bei sich, daher ist die Mordkommission für den Leichenfund zuständig.

Der Ermittler staunt nicht schlecht, als er die auffällig schief stehenden Räder des Unfallwagens inspiziert und gelockerte Radmuttern vorfindet – und zwar an allen vier Seiten! Ein Zufall ist kaum zu vermuten, und so erscheint das Unglück bald unter anderem Licht: Eine Tötungs- oder zumindest Verletzungsabsicht ist wahrscheinlich, zumal im Waldboden ein Schuhabdruck der Größe 46 entdeckt wird. Eine weitere Person muss sich hier aufgehalten haben.

Die Recherchen ergeben im Mordfall, dass es sich bei der Toten um die Journalistin Anne Gerling handelt, 38 Jahre, wohnhaft in Frankfurt. Sie gehörte zu den Jahrgangsbesten einer renommierten Journalistenschule und war eine gefeierte Expertin im investigativen Journalismus. Zahlreiche Skandale, die Gerling aufdeckte, gingen auf ihr Konto. Dazu gehörte zuletzt der umstrittene geplante Bau eines neuen Atomkraftwerks in Polen, finanziert durch den deutsch-französischen Konzern Ergatome, dem sie illegale Machenschaften vorwarf. Das erste Gutachten der Schilling-Brüder, welches negativ ausfiel, wurde einfach durch ein weiteres ersetzt, in dem der Bau bewilligt wurde. Seit den Vorwürfen Gerlings brennt in Polen ein heißer Gerichtsprozess zwischen Umweltschützern, Anwohnern und Vertretern der Energiekonzerns: Darf das Werk an der deutsch-polnischen Grenze errichtet werden oder nicht? Die Entscheidung über die Baugenehmigung steht kurz bevor.

Der zuständige Richter heißt Lukasz Franczak und stellt sich als der Geliebte von Anne Gerling heraus. Der Pole, seit Jahren mit einer erfolgreichen Cellistin verheiratet, sollte sogar Vater werden: Der Gerichtsmediziner Dr. Kaminski stellt bei der Obduktion des Opfers fest, dass Gerling zum Zeitpunkt ihres Todes in der elften Woche schwanger war. Für den Richter steht im laufenden Prozess viel auf dem Spiel, denn er steht kurz vor der Berufung an den Obersten Gerichtshof in Warschau. Seine deutschstämmige Ehefrau Katharina wünscht sich nichts sehnlicher als den Karriereaufstieg des geliebten Mannes. Eine Aufdeckung seiner Affäre mit der Journalistin hieße nicht nur das Ende der Ehe, sondern auch der Karriere. Kommt Franczak, der gegenüber Lenski und Raczek mit verdeckten Karten spielt, im Polizeiruf des rbb als Mörder in Betracht?

Eric Gerling, Annes Vater und selbst ehemaliger Journalist, ist indessen überzeugt, dass seine Tochter von einem Auftragskiller ermordet wurde. Er vermutet, dass sie dem Atomenergiekonzern zu sehr auf die Pelle gerückt sei und bietet den ermittelnden Kriminalisten einen Deal an: Der Sechzigjährige unterstützt die Kripo bei ihren Untersuchungen fortan, er gibt Lenski und Raczek im Gegenzug alle recherchierten Informationen, die er von Anne erhalten hat. Die Tochter hatte ihn noch um Hilfe gebeten als sie herausfand, dass bei dem zweiten Gutachten im Fall Ergatome Bestechungsgelder geflossen waren.

Tatsächlich kann der engagierte Vater das Passwort eines Messenger-Dienstes knacken und eine Nachricht offenbaren, die Anne vor ihrer Ermordung erhielt. Die Entdeckung bringt die Kommissare ein gutes Stück voran, treibt sie aber zugleich immer tiefer in die Verstrickungen von Justiz, Politik und Wirtschaft hinein. So tief, dass die Fahnder selbst in den Fokus der Drahtzieher geraten …


Die Handlung des Polizeirufs 110 „Tod einer Journalistin“ ist inspiriert von dem Protest der Bevölkerung, als Polen 1982 – vier Jahre vor der verheerenden Tschernobyl-Katastrophe –in Begriff war, eine erstes Kernkraftwerk zu errichten. Im Jahr 1989 wurde das Projekt schließlich gestoppt. Die polnische Regierung plant nun ab 2033 mit ersten eigenen Atomkraftwerken Strom zu erzeugen – um die Energiegewinnung durch Kohle zu reduzieren.

Gedreht wurde in der Zeit vom 28. Mai bis 2. Juli 2019 in Beiersdorf-Freudenberg im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg, in Stettin, Swiecko und Berlin. Der Regisseur der Folge, Stephan Rick, setzte in der Vergangenheit bereits „Der Preis der Freiheit“ mit Lenski und Raczek in Szene. Der kreative Filmemacher, Jahrgang 1794, arbeitet regelmäßig in Berlin und Los Angeles.

Die Redaktion von Tatort-Fans meint …

Sabine (39 J. | Kinoliebhaberin)

Der achte Fall von Lenski und Raczek, einer ihrer letzten, ist ein spannender komplexer Justizkrimi. Alle Nebenfiguren haben ihre Daseinsberechtigung, hier wirkt nichts und niemand fehl am Platz. Das hervorragende Schauspiel aller Beteiligten trägt die Story dieses Polizeirufs. Ich zitiere an dieser Stelle Gerald und gebe eine klare „Einschaltempfehlung“.

Gerald (40 J. | IT-Nerd)

Ach ja, ein Politkrimi von der deutsch-polnischen Grenze. Es gibt zwar eine Tote zu Beginn aber eigentlich dreht sich alles in diesem Polizeiruf um die Bevölkerung, die gegen das geplante Atomkraftwerk ist und den Richter, der im Sinne des Gesetzes richtig entscheiden will und muss. Die Figur ist gut gespielt und man merkt ihr die Konflikte an, als die Ehefrau in Gefahr ist. Ein Krimi bei dem man gut aufpassen muss. Wenn man sich darauf einlässt, richtig klasse!

Polizeiruf-Besetzung

Hauptkommissarin Olga Lenski – Maria Simon
Hauptkommissar Adam Raczek – Lucas Gregorowicz
Inspektor Karol Pawlak – Robert Gonera
Komisarz Wiktor Krol – Klaudiusz Kaufmann
Polizeihauptmeister Wolfgang Neumann – Fritz Roth
Rechtsmediziner Dr. Marian Kaminski – Tomek Nowicki
Richter Lukasz Franczak – Maciej Stuhr
seine Ehefrau Katharina Franczak – Dagmar Leesch
Journalistin Anne Gerling – Antje Traue
ihr Vater Eric Gerling – Max Herbrechter
Gutachter Johannes Schiller – Matthias Ziesing
seine Ehefrau – Amélie Miloy
Johannes‘ Bruder, der Gutachter Martin Schiller – Christian Beermann
Frau Dr. Regine Arnim – Julika Jenkins
Staatssekretär Marcel Gurski – Janusz Cichocki
Killer – Markus Gertken
u.a.

Polizeiruf-Stab

Drehbuch – Silja Clemens, Stephan Rick und Thorsten Wettcke
Regie – Stephan Rick
Kamera – Florian Foest
Schnitt – Vessela Martschewski
Szenenbild – Dorothee von Bodelschwingh
Musik – Stefan Schulzki

Bilder-Galerie zum Krimi aus Frankfurt (Oder)


18 Meinungen zum Polizeiruf 110: Tod einer Journalistin

  • Gabrielle • am 23.12.19 um 19:16 Uhr

    Jetzt komme ich aber doch ’n bisschen ins Grübeln (siehe oben, Text) oder hat sich das zwischenzeitlich geändert?
    …Der Gerichtsmediziner Dr. Kaminski stellt bei der Obduktion des Opfers fest, dass Gerling zum Zeitpunkt ihres Todes im elften Monat schwanger war…

    Auf jeden Fall schaue ich mir das an.
    Allen schöne Festtage.


  • spiderman916 • am 26.12.19 um 9:50 Uhr

    …im elften Monat schwanger. …? Steht da wirklich. …hat bestimmt mit dem Atomkraftwerk zu tun…


  • Sabine • am 27.12.19 um 11:54 Uhr

    @Gabrielle, @spiderman916:

    Hierbei sollte es sich natürlich um die elfte Woche handeln, der Fehler wurde umgehend berichtigt. Danke für Eure Hinweise – selbst wenn die Theorie von „spiderman916“ nicht ganz uninteressant ist … Viel Spaß beim Schauen!

    Mit Grüßen aus der Redaktion, Sabine


  • Carsten • am 29.12.19 um 21:51 Uhr

    War mal wieder ein echter Krimi, was in der letzten Zeit für Tatort und 110 nicht mehr selbstverständlich ist. Tolle Story !


  • humü • am 29.12.19 um 21:53 Uhr

    Ein gelungener unaufgeregt aufregender Fall mit zwei (drei!) tollen Protagonisten, danke und Empfehlung.


  • Jörg Linnemann • am 29.12.19 um 21:56 Uhr

    Toll, da wird einem kurz nach dem Abendessen in Nahaufnahme gezeigt, wie einer jungen Frau von dem vermeintlichen Helfer mit einer kurzen knackenden Drehbewegung das Genick gebrochen wird!
    Vielen Dank auch dafür! Ich guck mir diesen Gewaltmist nicht mehr an. Wieso sollte man sich überhaupt vor dem Schlafengehen so etwas anschauen? Schöne Träume?


  • chameleon • am 29.12.19 um 22:37 Uhr

    Eher Durchschnitt, nicht besonders toll, auch nicht total daneben. Größter Schwachpunkt: Viel zu wenig screentime für Antje Traue. Wirklich Schade. Denn die ist ein Lichtblick in einer ansonsten durchschnittlichen Produktion.


  • alter Fan • am 29.12.19 um 23:57 Uhr

    sagen wir mal 3,5 Sterne – insgesamt gesehen recht ordentliche Umsetzung einer sehr interessanten Story – dazu noch ein paar angemessene Pluspunkte bezüglich des Verhältnisses zu unseren polnischen Nachbarn .
    Aber grünökologisch betrachtet – wenn irgendwann in Deutschland CO2 technisch alles zum besten ist ( Robert Habeck ist dann sicher auch Bundeskanzler ) nun aber möglicherweise zu wenig Sonne scheint und zu wenig Wind weht , haben unsere polnischen Nachbarn sicher genug Energiereserven aus Kohle und Atom im Bedarfsfall zur Verfügung – selbstverständlich nachhaltig und mit Gütesiegel .


  • Till Schneider • am 30.12.19 um 4:04 Uhr

    Öffentlich-rechtliche Gehirnwäsche der besonders peinlichen Art. Die Polen müssen als Kontrastmittel herhalten, damit wir sehen, wie gut wir es haben mit unserer „Energiewende“. Okay, wir wissen auch ohne Polizeiruf, dass Atomkraft a-b-s-o-l-u-t indiskutabel ist, dass Total-Ausstieg der einzig richtige Weg ist usw., aber hier sehen wir das Unfassbare direkt vor uns: Diese rückständigen Polen bauen sogar noch neue (!!) AKWs. Es ist einfach der Gipfel an Verantwortungslosigkeit und Unbelehrbarkeit, kurz: an Durchgeknalltheit. So was muss bestraft werden. Und da … da geschieht auch schon das Erwartbare: Die kriminelle AKW-Lobby hat gemauschelt, und das ganze Ding fährt an die Wand.

    Uff. Das ist nochmal gutgegangen. Kein neues AKW. Aber haben die Polen sonst noch was daraus gelernt? Ja, haben sie! Man erfährt nämlich in einer Szene, dass die Stimmung in der Bevölkerung „gerade am Kippen“ sei – und zwar gegen Atomkraft. Das war für mich die Gehirnwäsche-Schlüsselszene.
    Der öffentlich-rechtliche Rundfunk erfindet eine „neue Anti-AKW-Mehrheit in Polen“ und drückt sie uns elegant-indirekt per Krimi rein, als wär’s eine Tatsache. Pfui Teufel. Allerübelste Gehirnwäsche. Dass sie mal so weit gehen, hätte ich nicht gedacht.

    Ansonsten: Die gesamte Story war quälend erwartbar. Wenn eine preisgekrönte Investigativ-Journalistin über Umwelt-Kriminalität recherchiert, weiß man sofort, was nur kommen kann: Böse Firmen und Politiker, gute Journalisten und Bevölkerungs-„Mehrheiten“. Da half auch der Nebenstrang der Handlung nicht, die Geschichte mit der Ehefrau des Richters. Im Gegenteil, die hat es noch viel schlimmer gemacht. Das war einer der schlechtesten Polizeirufe, die ich bisher gesehen habe, wenn nicht sogar der schlechteste.


  • wolko • am 30.12.19 um 12:55 Uhr

    Super Polizeiruf.
    @Jörg Linnemann: im ZDF kam zur gleichen Zeit Rosamunde Pilcher.
    Warum sehen Sie sich nach dem Abendessen nicht so etwas an,
    oder Andre Rieu im SWR – – allerdings kann einem da auch übel werden.


  • Guntram Middling • am 30.12.19 um 13:18 Uhr

    Die Story ist wie üblich bei PR 110 oder TO eher der Schwachpunkt. Was einen wundert: Da bekommt PR 110 eine Schauspielerin wie Antje Traue, und dann tritt die gerade mal für 5 Minuten auf (und dann ab). War die Gage, die sie gefordert hat, zu hoch für einen längeren Auftritt? Oder waren die Drehbuchschreiblinge zu fantasielos, für die Figur eine gute Story zu erfinden? Da fragt man sich schon, was das soll. Übrigens, so viel anders als Rosamunde Pilcher war die Story doch auch nicht. Wenn der Mordfall nicht gewesen wäre, dann gäb’s kaum einen Unterschied. Da ist ja bei Loriots Weihnachtsfeier mit „Wir bauen uns ein Atomkraftwerk“ mehr action gewesen…


  • Gabrielle • am 30.12.19 um 15:52 Uhr

    Kurz, ich fand den Polizeiruf unterhaltsam und spannend. Sehe insbesondere Maria Simon als „Olga Lenski“ sehr gerne. Vier Sterne deswegen, mein Favorit ist immer Ulrich Tukur als „Murot“.
    Euch allen einen guten Rutsch, ein besonders gutes, insbesondere friedlich bleibendes 2020 und weiterhin so viel unterschiedliche Meinungen und Kritiken (regen zum Nachdenken an, liest man andersgeartete Ansichten).
    P.S.
    Mein Eingangshinweis auf die 11 Monate Schwangerschaft hatte mich zum Lachen bewegt und sollte keine substantielle Kritik sein. Von daher hätte man es stehen lassen können @sabine. Und die Erklärung von @spiderman916 gelungen.


  • Colorwriter • am 30.12.19 um 23:01 Uhr

    Der Polizeiruf ist, gelinde gesagt, fast immer die in jeder Beziehung bessere „Alternative“ zum Tatort. Handwerklich, die Drehbücher sowie Regie und Kamera überzeugen mich stets aufs neue. Die Geschichte hat nur weinige kleine Logikfehler und die Schauspieler überzeugen allemal.

    Dankeschön an alle Beteiligten.


  • Hanz W. • am 1.1.20 um 17:42 Uhr

    Recht klassischer Aufbau, spannend durchgeführt, konnte man gut angucken. Großer Vorteil: auf die üblichen Klischeefiguren – normalerweise ist „der Journalist“ ein ziemlicher Nervzapfen zum Beispiel – wurde verzichtet, ebenso ein Aussalbadern der offenkundigen privaten Probleme von Raczek. Ein wenig mehr Beleuchtung hätten die mafiösen Hintergrundstrukturen vertragen, das kam dann ein wenig lapidar daher, auch bin ich mir immer noch nicht ganz sicher, ob der „Doppelanschlag“ (Ehefrau und Killer) jetzt originell war oder doch eine Spur zu konstruiert. Aber das sind Details, insgesamt ein sehenswerter, spannender Polizeiruf. Vier Sterne glatt.


  • Logiclöcher • am 3.1.20 um 23:19 Uhr

    Klassisch hin oder her, langweilig rauf oder runter, bei 47.345 Krimis seitdem es Fernsehen gibt, sicher alles schon einmal gesehen und gehört und identisch im Plot. Aber eine ruhige Kameraführung, Zeit für die Schauspieler zu spielen, unaufgeregtes hin und her, zwischendurch schöne Landschafts- und Stadtaufnahmen und das ganze dann doch spannend in dem Sinne, wie es zusammen gebastelt ist und seine Wendungen nimmt. Klar, manche wissen schon alles vorher und sollten zur Polizei gehen oder Rosamunde Pilcher sehen, wenn sie die Gewalt, die einem Mord vorausgeht, nicht vertragen. Unanstrengend rund und angenehm war der PR.

    Für mich als D-Architekt fand die Lichtschalter beim Richter in der Wohnung interessant. Schönes Detail.


  • Der Fremde • am 7.1.20 um 9:29 Uhr

    Die Folge selbst fand ich durchschnittlich, das Thema hat mich nicht sonderlich berührt und fand ich auch nur mäßig spannend. Schade, dass Antje Traue nur so eine kurze Rolle gespielt hat.
    P.S.: In der obigen Vorschau steht, dass der Regisseur dem „Jahrgang 1794“ entstamme. Das würde den Polizeiruf allerdings aus seiner Durchschnittlichkeit heben … ;-)


  • CarstenH • am 7.1.20 um 16:53 Uhr

    Ach, ich werde die Olga Lenski Polizerufe vermissen. Ich liebe ihre Art zu ermitteln, diese leicht melancholische Stimmung, die sie und ihren Partner umgibt. Dabei ermittelt sie unaufgeregt und intelligent. Dazu die schönen Bilder des weiten Oderlandes. Hoffentlich zieht sich ihr Abschied noch etwas hin.
    Der Fall Großkonzern vs. Landbevölkerung und einer erpresste polnische Justiz und deutsche Gutachter verbunden mit vielen privaten Einblicken in das Leben der Opfer wurden gut und spannend umgesetzt. Allein die Strecke Frankfurt/Oder – Stettin ist kaum zwei oder gar drei Mal am Tag hin und zurück zu schaffen.

    Off Topic: Liebes TOF-Team: Bindet doch bitte die Polizeirufe etwas sichtbarer und gleichberechtigter ein in eure Fanseite. Danke


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