Kurz und knapp – darum geht’s
Ein Mord im Duisburger Fußballstadion versetzt die Stadt in Aufruhr: Ein italienischer Stadionmitarbeiter wird nach einem Spiel tot aufgefunden. Die Kommissare Horst Schimanski und Christian Thanner stehen vor der Frage, ob es sich um eine brutale Auseinandersetzung zwischen rivalisierenden Fans handelt – oder ob der Tote in dunkle Machenschaften verwickelt war. Als Schimanski sich unter die Fans mischt und Thanner die Stadionangestellten unter die Lupe nimmt, geraten sie in ein gefährliches Spiel, bei dem nicht nur der Mordfall, sondern auch ihre eigene Zusammenarbeit auf dem Prüfstand steht.
Inhalt der Tatort-Folge „Zweierlei Blut“
Die Nacht über Duisburg ist kühl, der Himmel wolkenverhangen. Schimanski, unruhig und gereizt, sucht Ablenkung im Stadion. Das Pfeifen des Schiedsrichters, das Dröhnen der Fans – für einen Moment vergisst er den Streit mit Thanner, der seit Wochen bei ihm wohnt und dessen penible Ordnungsliebe ihn zur Weißglut treibt. Doch nach dem Spiel, als die Tribünen leer sind, findet sich die Leiche eines Mannes: Antonio Veccaverdi, ein Italiener, der im Stadion arbeitete. Ein Messerstich, Blut auf den Betonstufen – alles deutet auf eine Fan-Auseinandersetzung hin.
Schimanski, der selbst ein Händchen für die raue Seite des Ruhrpotts hat, beschließt, sich unter die Hooligans zu mischen. In einer schäbigen Kneipe, wo Bierglas-Klirren und laute Gespräche die Luft erfüllen, versucht er, ihr Vertrauen zu gewinnen. Doch die jungen Fans durchschauen den „Opa“ schnell – und die Nacht endet für Schimanski demütigend: nackt und bewusstlos im Mittelkreis des Stadions.
Währenddessen konzentriert sich Thanner auf die Angestellten des Stadions. Der Platzwart Ludwig, ein Mann mit undurchsichtigem Blick, gerät ins Visier der Ermittlungen. War Veccaverdi in illegale Geschäfte verwickelt? Die Spur führt zu dubiosen Arbeitsvermittlungen und einer „schwarzen Akte“, die Ludwig um jeden Preis vertuschen will.
Als Schimanski und Thanner ihre Erkenntnisse zusammenführen, wird klar: Der Fall ist komplexer als gedacht. War der Mord wirklich das Werk gewalttätiger Fans? Oder steckt dahinter ein kaltblütiges Verbrechen, das bis in die Strukturen des Stadions reicht? Als die Ermittler sich der Wahrheit nähern, geraten sie selbst in Gefahr – und müssen nicht nur den Fall, sondern auch ihre zerrüttete Partnerschaft retten.
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Zweierlei Blut“ wurde vom WDR produziert und am 22. Juli 1984 erstmals ausgestrahlt. Es ist der achte Fall für das Duisburger Ermittlerduo Horst Schimanski (Götz George) und Christian Thanner (Eberhard Feik). Gedreht wurde die Folge vom 11. April bis 13. Mai 1983 an Originalschauplätzen in Duisburg, darunter das alte Wedaustadion, das 2003 abgerissen wurde. Die Szenen in der Wäscherei und der Fußballkneipe entstanden in Duisburg-Marxloh, während die Prügelei zwischen den Hooligans auf dem Heinrichplatz in Bruckhausen gefilmt wurde.
Die Folge erreichte bei ihrer Erstausstrahlung 14,30 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 40 %. Ein besonderes Highlight war der Auftritt des späteren „Tatort“-Stars Dietmar Bär als Anführer der Hooligans. Auch Helge Schneider hatte einen kurzen Cameo-Auftritt, der damals noch unbekannt war.
Anlässlich des 40. Sendejubiläums des Duisburger Tatorts wurde „Zweierlei Blut“ 2020 in HD restauriert und erneut ausgestrahlt – ein nostalgischer Rückblick auf eine der prägendsten Ermittlerpartnerschaften der „Tatort“-Geschichte.
absolut actionreicher film mit klasse musik der gruppe SPLIFF.
Einer der besten Schimanski-Tatorte.
Was war das denn? Total lächerlich die Story – viel Hype um Schimanski aber mehr auch nicht…
alltime classic from Duisburg incl. Dietmar Baer (noch ohne Polizeliizenz in Koelle ;)
Schimanski kümmert sich um die Jungs während Thanner das ‚Alltagsgeschäft‘ abarbeitet. Schön auch zu sehen, wie ihre Männer-WG langsam ans Ende kommt. Und dass Thanner ein heimlicher Sadist ist, kann man hier deutlich sehen. Gerade in dieser Folge kann man Schimanski als ‚die andere Art von Polizisten‘ gut erkennen. Sehenswert!
Der Tatort Nummer 159 mit den beiden Hauptkommissaren aus Duisburg. Schimanski und Thanner ermitteln in einem Mordfall, begannen im MSV Stadion zu Duisburg. So kuschelig klein, wie das Aquarium, in dem Thanner seine Schildkröte zu pflegen versuchte. Ich meine eine Testudo graeca erkannt zu haben. Aber welche Art auch immer, für einen gestandenen Hausmann der Mordkommission mehr als eine Peinlichkeit und als Sketcheinlagen auch nicht gerade geeignet. Aber so verlief leider der gesamte Ruhrpott-Tatort, Schimanski übertraf die Peinlichkeiten locker, als er mit den Pickel-Rockers durch die Straßen zog. Seine Motivationslage diesbezüglich wurde nie richtig aufgezeigt und auch der Oberrat Königsberg wollte so richtig nichts wissen. Na, gottseidank wurde nach 90 Minuten das Verbrechen aufgeklärt und man konnte abschalten. Damals sah ich den auch in Erstsendung und die nette Kollegin der beiden tat einen richtig leid. Aber da war ja noch Häschen, der aus Holland. Der rettete so manche Situation. Später lernte man Schimi und Thanni in weiteren Folgen ja richtig kennen und wirklich abschalten wollte man auch nicht. Die bleiben auch in Tatort-Erinnerungen.
Ich weiß ehrlich nicht, wie man Schimanski als besten Tatort-Kommissar wählen kann!
Er nuschelt, ist ein „Schmuddel“-Cop, wie es ihn nicht real geben könnte, hat zwar manchmal einen Riecher, aber Thanner macht den besseren Job!
Aber leider auch in dieser Folge werden sehr viele Darsteller unterschlagen – warum eigentlich? Sie müssen doch irgendwo gelistet sein!
Ich habe bereits viele Tatorte „bearbeitet (Screens mit eigenen Texten), aber die meisten aus Duisburg liegen mir einfach nicht, vielleicht liegt es am Alter?!
Und bei dieser Folge kommt noch hinzu, dass ich Fußball nicht mag. Vielleicht muss man auch aus „dem Pott “ stammen, um diese Filme zu mögen, für mich unterer Durchschnitt!
Diethelm
Diethelm, du sagst es selbst… Dein Alter, vielleicht?
Die Schimanski-Reihe war ein Bruch im Format der Serie. Für die Jüngeren, wie mich damals ein Riesenspaß + Spannung + Action. Heute frage ich mich auch, wie ich die Folgen so geil fand. Eindimensionales Spiel von George, insofern war E. Feik sein beabsichtigtes Pendant.
Lies das Buch von Eike Wenzel „Ermittlungen in Sachen Tatort“. Dann wirst du den Schimanski etwas besser verstehen.
ps:
Wenn ich mir heute eine alte Schimanski-Folge ansehe, kann ich nur den Kopf schütteln.
Gruß!
1a Folge in der Reihe des WDR Somnerflautenloch „Die Besten im Westen“, und Schimmi at his Best. Entweder man mag es, oder halt nicht. In den 80ern hat man es als junger Mensch geliebt, mal was anders als Musikantenstadel und ZDF-Hitparade mit Schunkeleinfalt zu sehen im weichgespülten Öffentlich-Rechtlichen……
Nicht zu vergessen die Spliff-Musik, mega angesagt damals, und auch heute noch Gänsehaut, wenn man die LPs auflegt. Hatten auch auf englisch international großen Erfolg, wie ich bei einem Auslandsjahr feststellen konnte.
Dann Dietmar Bär auf dem Weg zu seiner heutigen Figur, im Mittelkreis des MSV Stadium, wo sich der gutgebaute Götz nackt zeigen durfte, ein Zacharias Preen, der später als Schönling in anderen Rollen landete, und nicht zuletzt Despina Pajanou als Augenweide, die Schimmi in ihren Bann zog, bevor sie bei RTL den Job als Motorradbraut und
Leder-outfit-kommissarin Jahre später übernahm. Und Gerhard Olschewski als Bösewicht, vor den ZDF-Seienklischees als bärbeissiger Bartträger mit Bauch in „Girlfriends“ und „Landarzt“!
Von den Kulissen im Ruhrgebiet zu schwärmen, verbietet sich als Einheimischer aus der Nachbarstadt.
Aber das Gefühl der Zeit wird und war in mir wachgerüttelt.
Fünf Punkte.
Horst Schimanski (Götz George) und Christian Thanner (Eberhard Feik) in ihrer 8. Folge von insgesamt 29 Folgen der Schimanski-Kultkriminalserie aus der Tatort-Reihe.
Zum achten Mal lösen das Gespann Schimanski/Thanner in dieser Folge mit dem Titel “Zweierlei Blut“ einen Fall. Diesmal ermitteln Schimanski (Götz George) und Thanner (Eberhard Feik) wegen einer Mordsache in der Fußball-Fan-Szene und auch in dem Bereich der Schwarzarbeitgeschäfte.
Story:
In der gemeinsamen WG von Horst Schimanski (Götz George) und Christian Thanner (Eberhard Feik) hängt der Haussegen schief. Horst Schimanski (Götz George) geht deshalb zu einem Fußballspiel des MSV Duisburg. Nach dem Schlusspfiff und dem Verlassen des Stadions taucht auch Christian Thanner (Eberhard Feik) dort auf. Denn ein Mann wurde in den Zuschauerreihen erstochen. Horst Schimanski (Götz George) überprüft mit der Polizistin Bella Klein (Despina Pajanou) die Überwachungskameras, die zuerst auf ein Fangemetzel hinweisen. Am nächsten Tag erfahren die Ermittler, dass das Opfer an einem Knickbruch gestorben ist und auch Blut eines anderen, also Zweierlei Blut, an sich hatte. Mit einem Bild wenden sie sich an die Zeitung und so wird der Tote auch identifiziert. Es handelt sich um den Italiener Antonio, der dort im Stadion als Platzwart und auch mit sonstigen Aufgaben beschäftigt war. Schimanski (Götz George) übernimmt jetzt auf seine Art die Fußball-Fan-Szene und Christian Thanner (Eberhard Feik) fängt mit Frau Schobert (Brigitte Janner) an zu ermitteln, die die Lebensgefährtin des toten Italieners ist. Dabei lernt er auch die beiden Söhne von Frau Schobert (Brigitte Janner) kennen, die sich ebenfalls in der MSV Duisburg-Fan-Szene bewegen. Zu einem sind das Fiete (Zacharias Preen) und auch sein älterer Bruder Kurt (Reiner Groß). Dieser Kurt (Reiner Groß) hat an der Hand eine Verletzung, welches auch eine Stichverletzung sein könnte. In einer Fan-Kneipe, wo sich Schimanski (Götz George) Undercover in die Fan-Szene eingeschlichen hat, will Thanner (Eberhard Feik) diesen Kurt (Reiner Groß) verhaften, was aber Schimanski (Götz George) verhindert. Durch diese oder ähnliche Aktionen verschlechtert sich das Verhältnis der beiden noch zusätzlich mehr. Es kommt sogar soweit, dass beide irgendwie den Überblick zu diesem Fall verlieren. Doch Hänschen (Chiem van Houweninge) legt die Spur auf Ludwig (Gerhard Olschewski), den Oberplatzwart, der Leute zum Arbeiten aus dem Südosten besorgte, und die auch illegal einsetzte oder weitervermittelte. Der tote Italiener Antonio unterstützte ihn dabei sehr. Aber er muss den Ludwig (Gerhard Olschewski) wahrscheinlich auch erpresst haben. Als dann Thanner (Eberhard Feik) seinen Kurt (Reiner Groß) findet und ihn verhaften kann, Schimanski (Götz George) von der Fan-Gruppe enttarnt und verprügelt wird, dann besoffen und ohne Kleidung am Anstoßpunkt des Wedaustadions abgelegt wird, ziehen danach alle drei Ermittler wieder etwas an einem Strang. Durch die fleißige Arbeit von Polizistin Bella Klein (Despina Pajanou), die es schafft, die Überwachungskameras mit scharfen Bildern auszustatten, erkennen die Ermittler, dass Ludwig (Gerhard Olschewski) genau dort im Stadion war, wo der Tote auch war. Er hatte diesen Messerfight zwischen Antonio und dem Kurt (Reiner Groß) ausgenutzt, um dem Antonio heimlich einen Knickbruch zu verpassen.
Storymäßig ist diese Folge hier ein wenig Unterdurchschnitt. Aber die Filmgeschichte ist dennoch sehr unterhaltsam gezeigt. Das liegt aber nur an den Nebensachen dieses Falles. Die finde ich meistens exzellent eingesetzt. Zum Beispiel, wie die Diskrepanz der beiden Ermittler Schimanski (Götz George) und Thanner (Eberhard Feik) immer wieder gezeigt werden. Da ist sogar oftmals interessante Situationskomik vorhanden. Wie da die Feinheiten der Sprache zusätzlich richtig ankommen, ist auch bemerkenswert. Und auch wie das dann alles auf den Fall wirkt. Klar sagt man, dass darf heute so nicht sein. Wahrscheinlich durfte das früher in der 1980ern Jahren auch nicht so sein. Aber wenn doch, dann passt die Geschichte auch wieder schon ein wenig mehr. Doch ab und zu sind Szenen auch sehr übertrieben. So viel von diesen Übertreibungen habe ich bei den bisherigen sieben Folgen von Schimanski/Thanner noch nicht erkannt.
Normalerweise hat diese Folge “Zweierlei Blut“ drei Sterne verdient.
Manchmal dachte ich auch an einen Zusatzstern. Denn bei den Aktionen von Schimanski (Götz George), sowie auch von Thanner (Eberhard Feik), musste ich oftmals sogar an Satire denken. Irgendwie war bei solchen Situationen auch Fluss drin. Doch das Finale im Stadion, welches für mich sehr unterdurchschnittlich dargestellt wurde, ließ dann schlussendlich am Ende dieser Folge nur eine Drei-Sterne-Bewertung zu.
Die Musik von der Gruppe Spliff, eine berühmte Band der 1980er Jahren, hat diese Folge musikalisch begleitet. Bei mir hat dies aber nicht gezündet. Ihre Musik gefiel mir eher nie und hat, ich sage es so neutral wie möglich, meiner Meinung nach nicht in diese Folge gepasst. Zumindest hat sie diese Folge in der Gesamtbetrachtung nicht schöner gemacht.
Auch dieser Fall kann man noch zu Schimanski’s ruhigen Fällen einordnen.
Der Charakter von Schimanski, den wir aus den ersten sechs Folgen kennen, ändert sich hier zum Glück immer noch nicht wirklich. In ruhigen Szenen wirkt er ruhig und in Situationen, wo er gefordert wird, kann er auch übertreiben. Hier hat er ja auch ein wenig übertrieben. Aber das Resultat mit seiner Stadionnacktheit wurde dann irgendwie auch Kult.
In dieser Folge “Zweierlei Blut“ gibt es interessante Nebenrollenbesetzungen.
Zu nennen ist da mal Dietmar Bär, der spätere Kommissar Schenk aus Köln. Er spielt den MSV-Duisburg-Fan-Boss Ernst. Obwohl er am Schluss alles gibt, ist sein Wirken höchstens als eine Durchschnittsperformance zu bewerten.
Zacharias Preen, später ein Ermittler in der Serie “Rosa Roth“, spielt Fiete Schobert. den jüngeren Bruder von Messerstecher Kurt. Seine Performance fand ich nicht schlecht.
Despina Pajanou, später die Kommissarin Sabrina Nikolaidouin in der Krimiserie “Doppelter Einsatz“, spielt hier die Polizistin Bella Klein, die mit Ihrer Kameraarbeit den halben Fall löst. Ihre Performance ist in ihren Einsatzzeiten auch eher gut. Mir gefällt ihre Szene sehr, wo sie den deprimierten Schimanski zum Relaxen durch die Nacht und Straßen fährt. Für mich selbst ist das auch immer ein gutes Rezept zum Relaxen, wenn man deprimiert ist.
Dann hat sogar Helge Schneider in dieser Folge einen Auftritt. Ich hätte ihn nicht erkannt. Hier in dieser Folge will er Schimanski verkloppen.
Meine Schulnote: 3
Von diesem Tatort gibt es auch ein Comic Heft. Leider vergriffen. Der Film „Zweierlei Blut“ ist komplett auf Schimanski zu geschnitten. Irgendwie wirkt der Film nicht so auf mich wie andere Folgen. Mittelmaß 3 Sterne
„Zweierlei Blut“ greift die Bandenkriege zwischen rivalisierenden Fangruppen im Fußball auf, wenn auch ein wenig überspitzt. Denn nicht jede (jugendliche) Fangruppe ist arbeitslos, hat null Bock auf Bildung und säuft den ganzen Tag. Nichts desto trotz ein sehr interessanter Tatort.
Am Rande erwähnt sei auch, dass man für diese und auch andere Episoden authentische Statisten aus eben diesen Gesellschaftsschichten einsetzte. In einer Doku werden unter Anderem Dreharbeiten zu „Zweierlei Blut“ gezeigt und Interviews mit den jugendlichen Statisten geführt.
Dietmar Bär brilliert als Bandenboss und auch der junge Helge Schneider – vom Arbeitsamt Düsseldorf zu dieser Arbeit gezwungen – hat einen kurzen Auftritt als Rowdie.
Zweiter Gastauftritt für Hajo Gies Lebensgefährtin Brigitte Janner als Frau Schobert.