Kurz und knapp – darum geht’s
Im idyllischen Schwarzwald stirbt die junge Sonnhild Böttger unter mysteriösen Umständen an den Folgen ihres Diabetes. Während Hauptkommissar Friedemann Berg, ein alter Jugendfreund der Familie, vom tragischen Unglücksfall überzeugt ist, stößt seine skeptische Kollegin Franziska Tobler auf beunruhigende Parallelen zu einem früheren Todesfall in der rechten Szene. Als sich herausstellt, dass Sonnhild schwanger war und heimlich eine Beziehung zu einem Fremden führte, geraten die Ermittler immer tiefer in ein Netz aus Heimatliebe, völkischem Gedankengut und einem gefährlichen Verbrechen…
Inhalt der Tatort-Folge „Sonnenwende“
Der morgendliche Nebel hängt noch zwischen den dunklen Tannen des Schwarzwalds, als Kommissar Friedemann Berg nachdenklich über sein ererbtes Stück Land streift. Seine rauen Finger greifen nach einer Zibärtle, einer heimischen Wildpflaume, die er zwischen den Fingern dreht, bevor er hineinbeißt – der säuerliche Geschmack erinnert ihn an seine Kindheit, an Tradition und Heimat. Doch heute wird diese Verbundenheit auf eine harte Probe gestellt: Seine Kollegin Franziska Tobler hat ihm gerade eine Akte auf den Schreibtisch gelegt, die sein Herz schwer werden lässt. Sonnhild Böttger, die Tochter seines alten Schulfreundes Volkmar, ist gestorben – offenbar an den Folgen einer falschen Diabetesbehandlung.
Die Ankunft auf dem „Sonnenhof“ ist für Berg ein bedrückendes Wiedersehen. „Frieda“ wird er von seinem alten Freund Volkmar genannt, als sie sich in einer langen, herzlichen Umarmung begrüßen. Die Böttgers leben hier konsequent nach alten Traditionen, ohne moderne Technik, naturverbunden und selbstversorgend. Während Tobler die Familie als „Hardcore-Ökos“ belächelt, ist Berg beeindruckt von ihrer Konsequenz und der lebendigen Gemeinschaft. Der Hof mit seinen handgezimmerten Holzbalken und dem duftenden Kräutergarten wirkt wie aus der Zeit gefallen – ein Gegenentwurf zur hektischen Stadt, der Berg insgeheim fasziniert, der selbst mit der Frage ringt, ob er seinen eigenen Familienhof aufgeben soll.
In der Rechtsmedizin erklärt Dr. Andrea Brunner den Ermittlern die Details zu Sonnhilds Tod. Der von der Familie gerufene Arzt Dr. Otfrid Ruhnke hatte auf einen Rettungswagen verzichtet und nur den Tod festgestellt. „Sie war übrigens schwanger. Elfte, zwölfte Woche“, fügt die Medizinerin schließlich hinzu – eine Information, die Berg überrascht. Auf dem Hof lebt auch Sonnhilds Verlobter Torsten Schmidt, ein stiller junger Mann, der den Ermittlern gegenüber zugeknöpft wirkt. „Warum hast du das gemacht? Warum hast du alles kaputt gemacht, was wir hatten?“, hatte er die sterbende Sonnhild angeschrien, bevor sie ihren letzten Atemzug tat – doch niemand hat diese Worte gehört.
Während Berg aus alter Freundschaft zunächst an einen tragischen Unfall glaubt, behält Tobler einen kühlen Kopf. Die Kommissarin, die selbst gerade mit einem positiven Schwangerschaftstest und Beziehungsproblemen kämpft, stürzt sich mit besonderer Hartnäckigkeit in die Ermittlungen. Ihre Recherchen gleichen der Suche nach Lichtschimmern in einem dichten Schwarzwaldnebel – mühsam, aber mit zunehmender Klarheit. Als sie entdeckt, dass Torsten Schmidt einer „Heimatschutzstaffel“ angehört und ein verdächtiges Tattoo trägt – zwei gekreuzte Äxte in einem Stacheldrahtkreis – beginnt auch Berg, seinen alten Freund mit anderen Augen zu sehen.
Die Ermittlungen nehmen eine dramatische Wendung, als die jüngere Schwester Mechthild den Kommissaren heimlich Sonnhilds verstecktes Handy zukommen lässt. Darauf finden sie Aufnahmen einer heimlichen Romanze – Sonnhild am Ufer des Mummelsees, verliebt und frei, mit einem Fremden, der nicht zu diesem traditionsbewussten Hof zu passen scheint. „Warum bittest du deine sterbende Schwester um Verzeihung?“, konfrontieren die Ermittler Mechthild – doch ihre Antwort wirft nur weitere Fragen auf.
Bei einem nächtlichen Fackelumzug für die tote Tochter offenbart sich die wahre Gesinnung hinter der ökologischen Fassade. Volkmar spricht von „Wehrbauern gegen die Umvolkung“, vom „Bollwerk gegen den Volkstod“. Die bei der Ernte gesungenen, scheinbar harmlosen Lieder vom Morgenrot entpuppen sich als Liedgut der Hitlerjugend. Der idyllische Schwarzwaldhof mit seinen selbstgestrickten Pullovern und Kittelschürzen verwandelt sich in Bergs Augen zu einem unheimlichen Biotop für völkisches Gedankengut – ein düsterer Schatten, der das strahlende Bild seiner eigenen Heimatverbundenheit zu verdunkeln droht…
Hinter den Kulissen
Der SWR-Tatort „Sonnenwende“ wurde in der Zeit vom 23. Oktober bis zum 17. November 2017 an verschiedenen Orten im Schwarzwald gedreht – in St. Blasien, Oberried sowie in Baden-Baden. Der Film ist der zweite Fall des Schwarzwälder Ermittlerduos Franziska Tobler und Friedemann Berg, gespielt von Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner, die sich nach ihrem Debüt in „Goldbach“ weiter als Team etablieren.
In den Gastrollen überzeugt vor allem Gro Swantje Kohlhof als sensible Sonnhild, die bereits im Tatort Konstanz „Rebecca“ unter der Regie von Umut Dağ – der auch hier Regie führte – brillierte. Nicki von Tempelhoff verkörpert als Volkmar Böttger eindrucksvoll einen charismatischen Biobauern mit rechtsextremen Überzeugungen, während Janina Fautz als jüngere Schwester Mechthild eine ganz andere Seite zeigt als in ihrer bekannten Rolle aus dem Münsteraner Tatort „Fangschuss“, wo sie als blauhaariges „Schlumpf-Mädchen“ Leila Wagner zu sehen war. In weiteren Rollen sind Alexandra Schalaudek als Mutter Almut, David Zimmerschied als Sonnhilds Verlobter Torsten Schmidt sowie Christina Große als Rechtsmedizinerin Dr. Andrea Brunner zu sehen.
Die Erstausstrahlung am 13. Mai 2018 erreichte beachtliche 8,02 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 24,1 Prozent für Das Erste. Die Premiere des Films fand bereits am 2. Mai 2018 im Europa-Park Rust statt, wo Cast und Crew dem Publikum für Fragen zur Verfügung standen.
Besonders interessant: Die Handlung des Tatorts zeigt deutliche Parallelen zu realen Phänomenen wie der „Artgemeinschaft – Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung“ und greift damit ein Thema auf, das auch in der Realität zunehmende Bedeutung erfährt – die Unterwanderung ländlicher Regionen durch rechtsextreme Gruppierungen, die verfallene Höfe übernehmen und unter dem Deckmantel ökologischer Landwirtschaft völkische Ideologien verbreiten. Nach der Ausstrahlung entfachte der Film eine Diskussion darüber, wie stark die vermeintlich unpolitische Heimatverbundenheit und Naturromantik für rechtsextreme Zwecke instrumentalisiert werden kann.
Schon wieder ein politisch motivierter Umerziehungs-Tatort.
Ich frage mich in wievielen Tatorten der letzten Zeit das Thema Flüchtlinge und Nazis auf den Tisch kommt.
Auch beim zweiten Versuch kann ich mich mit der Schwarzwald-Düsternis nicht anfreunden. Außerdem gab es starke Parallelen zum letzten Polizeiruf – die ARD sollte die Sendetermine vielleicht besser koordinieren. Und on the top noch ein pädagogisch wertvoller Flüchtling…
Beklemmend, spannend, einfach gut.
Was für ein trauriges Leben, ähnlich muss es bei den
Zeugen Jehovas abgehen, oder Scientology.
Oder halt Neonazis, die den BDM (Bund deutscher Mädchen)
wiederaufleben lassen.
Tatort Sonnenwende
Meine Entsetzen kennt keine Grenzen:
Das war ja mal ’ne „hübsche“ Werbeveranstaltung inklusive Bedienungsanleitung für die rechte Szene in Deutschland.
G R U S E L I G.
So einfach darf man das denen doch nicht auch noch (vor)machen!
Seit Ende des zweiten Weltkrieges wird in Deutschland ein Wiedererstarken der Nazis mindestens durch Wegsehen gefördert.
Mir wurde ganz schlecht, als ich das Nazi-Lied erkannt habe: das wurde mit uns im Turnverein gesungen, nur hatten wir Kinder natürlich überhaupt keine Ahnung, dass das Naziliedgut ist. Ich bin sprachlos vor Wut – und ich bin inzwischen über 60 Jahre alt…
Was für ein Sch…ß-Land doch Deutschland in meinen Augen ist. Mir fehlen die Worte.
Während der Kommissar abends zuhause sitzt und nachdenkt, läuft im Hintergrund Musik, weiß jemanden wer das singt?
Atmosphärisch dicht, ruhig und klar erzählt, vielleicht eine Prise zuviel „Verschwörung“ rund um den Staatsschutz (das gehört, scheint’s, zum konventionellen Topos bei diesen Geschichten dazu): insgesamt ein überzeugender Tatort, der auch Grauzonen ausgeleuchtet hat. Wo endet die Spinnerei und wo wird das ganze buchstäblich mörderisch, ist das eine ohne das andere zu denken, gehört das unternnbar zusammen? Dieser Volkmar ja – sehr gut gespielt – nicht durchweg unsympathisch gezeichnet und doch eben, berechnend oder nicht, auch treibende Kraft einer abgeschlossenenen, dunklen, gefährlichen Welt… in der er dann, als Vater, selbst Opfer wird.
Fast ein wenig gar zu klischeehaft, dass da der Schwarzwald sein dunkles Potenzial voll ausspielen darf (oder muss), aber andererseits eben auch gelungenes Beispiel, was der Tatort auch mal sein sollte, nämlich mit wiedererkennbarem Lokalkolorit ausgestattet (bei den Österreichern findet man das manchmal oder in München). Gelungen auch herausgearbeitet der anfängliche Widerstreit des Kommissars zwischen alter Freundschaft, grundsätzlicher Sympathie für eine Landarbeit, die wohl eher als persönlicher Sehnsuchtsort denn als Realität ihren Platz hat, und dann halt der Konsequenzen, die er als Polizist zu ziehen hatte und auch ziehen wollte.
Sehr gut gemachter Tatort, qualitativ weit über dem thematisch ähnlich gelagerten Polizeiruf vor einiger Zeit. Glatte vier Sterne.
Der Tatort mit der Nummer 1058 kommt heute in Erstsendung aus den Tiefen des Schwarzwaldes daher und die ermittelnden Polizeibeamten in diesem Tatort-Drama sind der Hauptkommissar Berg sowie die Hauptkommissarin Tobler und beide Mordermittler eilen, so meine ich herausgefunden zu haben, aus Freiburg heran, aber nur, weil die Gerichtsmedizinerin bei der Leichenschau aufgepasst hat. Wegen seiner düsteren Bilder hätte dieser dunkle Tatort-Spielfilm gerne auch Mitternachtssonne heißen können und wirklich, von einer geballten Dynamitladung kann man handlungsmäßig nun nicht sprechen. Hinterhältige (zwei ?) Morde im Bio-Bauer-Milieu sind zu klären und ohne aufmerksame Busfahrer wäre ein wichtiger Zeuge erst gar nicht ausfindig gemacht worden. Dann der kleine Dienstweg in die Internationalität und alles läuft seinen gerechten Gang. Ja – ja, das war so gar nicht mein Fall, dieses schwarze Tatort-Melodram. Wiederholung bei mir nur unter Zwang.
Schlimmer gehts nicht mehr,primitiver Propaganda Tatort.Ich fühle mich wie in tiefster DDR Zeit.Wann wird denen endlich der Geldhahn zugedreht,wer für Propaganda Geld bezahlen möchte soll das machen,ohne mich.
bevor ich einen Kommentar auf dieser Plattform absetze , schau ich mir den Streifen bis zum mehr oder weniger bitteren Ende an . Nach 10 Minuten weggeschaltet wäre bei diesem Beitrag letztendlich besser gewesen – wie kann man so einen dilettantischen Heimatfilm mit Flüchtling/böserNazi-Nebenhandlung als Tatort verkaufen ? Rudi Carrell hätte sich songtechnisch gefragt : wann wird es endlich einmal spannend ? – Der Momment trat für meine Begriffe erst ein , als die endzeitgeile Titelmusik von Klaus Doldinger ertönte . Der Schwarzwald ist wohl eher eine gesegnete Produktionsstätte für Kuckucksuhren etc. als für anspruchvolle Tatorte zur sonntagabendlichen Fernsehunterhaltung für den erwartungsvollen Zuschauer und GEZ Zahler . Mein Tipp : Umwandeln in eine Köhlerhütte .
Der Staat treibt durch seine Lügen Vertuschungen und z.T. auch kriminellen Handlungen ( der tiefe Staat) einen Keil zwischen die Deutschen.
Bis auf ein paar kleine Schwächen im Drehbuch ein gut gelungener Tatort. Besonders Resektabel; Die exzellenten Nebendarsteller. Propaganda kann ich in diesem Tatort beileibe nicht erkennen. Nur viel Bitteres über noch lange nicht richtig aufgearbeitete Ideologien.
Ich kann mich nicht beklagen; ich fand den Tatort gut gemacht. An Anfang hatte er Längen, aber dann kam für mich keine Minute mehr Langeweile auf.
Nicht zuletzt Dank der beiden Kommissare, die wohltuend keine privaten Probleme in den Dienstalltag schleppten.
Propaganda sah ich keine. Wofür auch.
Es wurde angerissen, dass manchen sog. Polizisten die ideologische Weisung von oben – das Staatswohl – wichtiger zu sein hat als die Verbrechensaufklärung und der Seelenfrieden von Hinterbliebenen der Opfer.
Hallo Fans
Ok. Wieder ein Hinterwäldler-Krimi. Ich fand ihn nicht so schlecht. Tjo, wer nicht mit der Zeit geht, muß mit der Zeit gehen.
Einen Umerziehungseffekt oder eine Propaganda kann ich hier nicht feststellen. Wer hier dies vermutet, und nicht damit zurecht kommt, dem empfehle ich hier jemand aus dem Gesundheitsbereich.
Da bekommt doch die „Heimat“ und die „spezifisch deutsche Kultur“ ihren rechten Unterbau. Aber natürlich sind Linke viel, viel schlimmer. Die bezweifeln sogar, dass es eine „deutsche Kultur“ gibt. Ja gut, die spezifisch deutsche „Blut und Boden Kultur“ gibt es ja. Keine andere Nation würde auf diesen Schwachsinn kommen. Der Tatort hat unsere Biodeutschen also recht gut getroffen.
Fand den Tatort gelungen.
Holzschnittartig!
Aber so manchen Deutschtümler mag das Sujet stören. Oder was meint ihr da oben, die nicht schon wieder Umerziehungs- oder Flüchtlingsdranen sehen wollen.
Jedenfalls besser als ein Volksempfänger.
Ich fand diesen TO recht gut und im Vergleich zum Polizeiruf von vor ein paar Wochen etwas glaubwürdiger, wenn auch nicht allzu realistisch.
Zur obigen Diskussion, ob der Film Propaganda sei oder nicht, so finde ich schon auch, dass in diesem Film (und auch in vielen anderen der letzten Jahre) gegen Leute, die bezüglich einer gewissen „Überfremdung“ Deutschlands oder Österreichs Sorgen haben (die m.E. nicht völlig unberechtigt sind), agitiert wird, indem diese undifferenziert als Nazis, Spinner, Weltfremde, etc. dargestellt werden. Das kann man m.E. durchaus als „Propaganda“ bezeichnen.
Ein etwas überfrachteter Schwarzwaldkrimi:
HK Berg der naiv die Freundschaft zu seinen Nachbarn pflegt und die Öko-Bauern bewundert. Erst spät dämmert ihm, dass viel extremere Positionen vertreten werden.
HK Tobler dagegen ist früh auf der richtigen Spur und zaubert dann auch die Fährte herbei, die zur Lösung beiträgt, „übrigens habe ich mal eben in die Schweiz telefoniert, der Fall kann geschlossen werden…“.
Torsten Schmidt als ewig Gestriger bringt seine Verlobte um, weil sie eine Affäre mit einem Ausländer eingegangen ist. Neben der Arbeit auf dem Hof ist er im Nebenjob noch beim Verfassungsschutz (es lebe der Zweitjob).
Der Verfassungsschutz ist natürlich genau so böse wie die nationalgesinnte Spielgruppe vom Lande – und bringt dann auch unbemerkt den Täter zum Schweigen, es leben die Verschwörungstheorien.
Mich hat der Tatort etwas ratlos zurückgelassen, es war einfach zu viel des Guten (oder Schlechten), was Patrick Brunken in das Drehbuch gepackt hat. Eigentlich interessante Themen, gute Schauspieler (Kohlhof und von Tempelhoff extrem stark) und dennoch bleibt man als Zuschauer aussen vor und betrachtet das Geschehen mit wenig Begeisterung. (Aufgerundete 2,5 Sterne)
DDR 2.0 lässt grüßen.
Ist das die Botschaft an die Wel?: „Seht her, nicht die Flüchtlinge ermorden deutsche Mädchen, sondern die Deutschen ermorden ihre Mädchen, wenn sie sich mit Flüchtlingen einlassen.“
Mal wieder ein politisch korrekter Propagandatatort ohne jede Spannung.
Gehe mit dem ersten Kommentar konform.
Die ARD-Tatorte sind seit 2015 mehr Erziehungsfilme als Krimis.
Hans-Jochen Wagner tut mir ja schon ein bisschen leid. Bis vor kurzem musste er mit der etwas sehr eigentümlichen Kommissarin Heller im ZDF auskommen, jetzt an seiner Seite eine „Kollegin“, die auf mich den Eindruck macht, als würde sie die meiste Zeit nach Feierabend mit ihren Aktivistinnen in Freiburger Antifa-Spelunken herumhängen und die nächst aktivistische „Aktion“ gegen ****** am nächsten Wochenende planen.
Als sie von ihrem Kollegen Friedemann erfährt, dass ihm die Öko-Sippe bei der Ernte geholfen hat (anstatt der rumänischen Leiharbeiter – was wohl ihrer Ansicht nach politisch korrekter gewesen wäre), verfällt sie sofort in schnappartiges, hysterisches Gebrüll: „Nee, jetzt echt – ohne Scheiß – der Herr Kommissar Seite an Seite mit dem Neonazi bei der Ernte…“ Ja, so liebe ich diese Frauen…
Die Lehrerin gibt bei der Befragung durch „Antifa-Löbau“ an, „…mit denen (Familie Böttger) legt sich keiner an.“ Omg, Angst und Schrecken regieren die Schule.
Na ja, gerade in der letzten Zeit las und sah ich von Einschüchterungen durch die andere Seite an (u.a. berliner) Großstadtschulen.
Und dann die gerade gebildete „Willkommenskulturklasse?“ Wo ist sie denn? Die Tochter sei von „Flüchtlingen“ begrabscht worden? Das ist ja weltfremd; kann ja gar nicht sein. Dabei steht Freiburg (wofür die Stadt eigentlich nichts kann) mit der im Oktober 2016 vergewaltigten, getöteten und anschließend in die Dreisam geworfenen Studentin Maria L. auch nicht gerade gut da.
Auf der Beerdigung – mit deren Ablauf sicher so mancher Probleme haben dürfte – ist weder vom 3. Reich, von Deutschland in den Grenzen von 1937 – auch nicht von Rache – die Rede. Wohl aber von Heimat, Tradition, von geweihtem Boden, von den Ahnen und ähnlichem. Das wird allen, die von Abschaffung der deutschen Kultur und deren Ersatz durch eine sog. Multiethnische NWO träumen nicht gefallen Muss es auch nicht! Muss aber erlaubt sein! Welcher Begriff jedoch fällt ist das Wort „Umvolkungskrieg“. Gut, man muss es vielleicht nicht Krieg nennen. Aber dass eine geplante Umvolkung stattfindet, ist nun bereits im Februar in den ARD-Tagesthemen gesagt worden und es ist mehrmals im Bundestag die Rede davon gewesen. Es steht im UNO-Papier von 2001, mehrere Politiker, z.Bsp. Sarkozi (2008) haben sich ausführlich dazu geäußert. Man hat uns (Souverän) nicht gefragt, man ist uns sogar mit verdrehten Tatsachen (die „Flucht“ der gesunden jungen Männer) gekommen.
Ich merke nun; der Kommentar wird zu lang. Man kann ja auch einiges zu dem Film anmerken.
Nur zwei schöne Sätze noch:
1. Friedemann zu Eva Löbau: „Sag mal, was muss man eigentlich machen, um bei Dir eine Chance zu kriegen? Im Schlauchboot über’s Mittelmeer kommen oder was?“
2. Hofbesitzer Volkmar Böttger zu Friedemann: „Dies ist ein Hof ohne Knechte. Also runter von meinem Land, du beschissener Knecht, du (…)“
Ewiggestrige, deren Horizont an der nächsten Tanne endet; die durchdrehen, wenn ihre Kinder eigene Wege gehen wollen, vielleicht sogar über den elterlichen Tellerrand hinaus.
Dass die selbsternannten „Wehrbauern“ sich dann beinahe gegenseitig abmurksen, wirkt da fast schon tröstlich.
Das tumbe Ting-Treiben sorgte zwar gelegentlich für Beklemmung, aber die zähe Behäbigkeit dieser Produktion stellte sich der Spannung immer wieder in den Weg.
Und das ewige Schnapsgesaufe der Blackwood-Cops nervt bereits beim zweiten Aufzug!
Gut gemachter Tatort mit üblicher Brisanz in der Themenwahl. Leider immer mehr die Wahrheit in unseren westlichen Ländern, ob EU oder auch nicht. Rechtspopulistischer Rutsch und Neonazis überall. Die Story fand ich sehr gut – an Anfang jedoch äusserst mühsam – der Schluss, na ja der „Selbstmord“ beim Treff mit dem „Staatsdiener“ durchsichtig aber korrekt dargestellt.
Die Schauspieler allesamt – ohne Ausnahme – sehr gut. Die Landschaft im Schwarzwald ist halt überwältigend schön auch für einen solchen Film.
Hoffe weiterhin auf „der Wald steht schwarz und schweiget……etc“
Gelungener Tatort, finde ich. Obwohl ich diese Rechtsthematik etwas ermüdend finde. Ist aber wohl unserer Zeit geschuldet, in der sich so manche wieder „altem Kulturgut“ zuwenden möchten, um etwas Halt und Stabilität finden zu können. Nur wird in dem Kontext stets vergessen, dass Europa seit jeher durch Zuwanderung und Durchmischung zu dem geworden ist, was es jetzt ist.
Vor dem Hintergrund finde ich die Nazi-Bezüge in dieser Folge eher belustigend, wenn man bedenkt, dass die sog. Arier eine Bevölkerungsgruppe aus dem heutigen Iran sind.
Trotzdem ein gut anzuschauender Film mit guten Darstellern finde ich. Wenn auch nicht unbedingt ein guter Tatort, also Krimi…
Ein düsterer aber sehr sehenswerter TO mit politischem Hintergrund. Es ist kein Geheimnis, dass in Deutschland allerlei krude Strömungen existieren: Reichsbürger, Chemtrailer und andere Verschwörungstheoretiker die sehr oft rassisitisch in antisemitischen und/oder antiislamischen Gewand daherkommen. Zurück zu den (bio)-deutschen Wurzeln, Burschen und Mädels die sich lieber in einer euphemistisch angemalten Zeit um die Jahrhundertwende oder die 1930er Jahre zurücksehnen als in der heutigen kompliziert-technologisiert-bedrohlichen Welt anzukommen. Eine Affäre einer dieser Mädels mit einem Mann mit arabischen Wurzeln wirft sowohl die fiktive Gemeinschaft im Tatort als auch einige Kommentatoren hier („ein Flüchtling!“) aus der Bahn.
Drehbuch und Schauspieler waren noch ein Tick besser als im ersten Teil, man gruselt sich, ist bedrückt von der schattigen Seite des Schwarzwaldes, freut sich wieder auf mehr Licht in den nächsten Tatorten. Aber noch größer ist die Vor(grusel)freude auf eine weiterer Folge aus den Tälern und Bergen des Südwesten. Danke!
@ Fares • am 13.5.18 um 20:54 Uhr
Frage: Während der Kommissar abends zuhause sitzt und nachdenkt, läuft im Hintergrund Musik, weiß jemanden wer das singt?
Antwort: Es singt Alexander Köberlein das Lied „Drägglacha Blues“ von seiner Band Grachmusikoff (es finden sich dazu viele Videos auf youtube).
Passend dazu sieht man in seinem Raum Plakate von Grachmusikoff (Igor, Boris und Nikita Grachmusikoff) sowie eines von Alex Köberlein.
@ Fares: das Lied im Hintergrund heißt „Drägglachablues“ (dt: Schmutziger Pfützen Blues) und wird von Alexander Köberlein von Grachmusikoff gesungen. Auf YouTube finden sich dazu einige Videos.
Bei etwa 40. bis 42. Minute sieht man im Hintergrund Plakate, u.a. von Alex Köberlein und vo Grachmusikoff (Igor, Boris und Nikita G., die Pseudonyme von Alex u. Georg Köberlein sowie Hansi Fink)
LG
Man merke: Schwarzwälder sind alle entweder missionarische Ökobauern oder rechte Hinterwäldler. Einen Fall tue ich mir noch an, ist das wieder so, bin ich weg von diesem Team.
Beltane ist keine Sonnwende und das Rattengift, von dem jemand binnen Sekunden stirbt, würde ich auch mal gern kennen. ;)
Selbst „Hinterwäldler“, kommen mir die Figuren durchaus bekannt vor. Spirituell heimatverbundene und systemkritische Menschen gibt es in meinem Umfeld einige; ich zähle mich selbst dazu.
Erschreckend ist, wie schnell sich Verschwörungstheorien, fast alle aus der völkischen Ecke, sich in diesen Kreisen breitmachen. Meist handelt es sich um sehr ideologische Menschen, die „alles richtig machen wollen“, romantisch, kompromisslos und konsequent. Im Kampf um die Freiheit bleibt die Freiheit oft als erstes auf der Strecke: Aus Systemkritik wird das Gespenst der Umvolkung und aus der Heimatliebe die Verachtung fremder Menschen.
Die sektenartige klischeehafte „Familie Böttger“ gibt es vielfach, auch wenn kaum eine soviele Klischees auf einmal erfüllt. Manche nennen sich sogar „Hippies“ oder „Linke“.
3 Punkte für den wenig spannenden Plot,
2 Punkte für schlechte Detailrecherche und Deus-ex-Machina-artige Rahmenhandlung,
4 Punkte für das emotionale, einfühlsame Schauspiel der meisten Hauptcharaktere,
5 Punkte für die atmosphärische Dichte und Kamera.
__
3 Punkte.
Ganz ausgezeichneter Tatort. Aktuell, kritisch und spannend. Weiter so!
Fällt das eigentlich niemandem auf?
Und die Sozis? Wo bleiben die Sozis?
Was fuer ein peinlicher Dreck, der gute Fluechtling, der boese Nazi dazu, die selbe Leier in nahezu jeder oeffentlich rechtlichen Produktion seit 2015.
Wir schaffen das laesst gruessen………