Wie konnte solch ein schrecklicher Unfall nur geschehen? Die Elefantenkuh Mogli hat im Tierpark Hagenbeck in Hamburg einen Mann zu Tode getrampelt: Tierparkinspektor Rolf Bergmann hat keine Überlebenschance gegen den tonnenschweren Dickhäuter, der stets als friedliebend galt. Zwar sind alle Angestellten des Parks schockiert über das Unglück, doch von tiefer Trauer kann keine Rede sein. Bergmann war bei seinen Mitarbeitern unbeliebt; seine schroffe, rüde Art machte den Inspektor alles andere als sympathisch.

Die Hauptkommissare Paul Stoever (Manfred Krug) und Peter Brockmöller (Charles Brauer) von der Kripo Hamburg erhalten den Auftrag, die Umstände, die zum Tod von Rolf Bergmann führten, aufzuklären. Hatte das Tier vielleicht noch eine Rechnung mit dem Tierparkinspektor offen? Elefanten haben bekanntermaßen ein sehr gutes Gedächtnis. Die Ermittler fragen beim Zoopersonal nach. Tatsächlich berichten Tierpfleger, dass Bergmann Mogli vor einiger Zeit gequält habe. Der Inspektor sei bekannt dafür gewesen, dass er stets hart durchgegriffen habe – bei Tieren wie auch bei Menschen. Am Tatort, im Stall der Elefantenkuh, stellt Kommissar Brockmöller jedoch fest, dass dort ein Kampf stattgefunden haben muss. War zum Tatzeitpunkt eine weitere Person im Stall anwesend? Wurde Mogli etwa als „Mordinstrument“ missbraucht?

Die Untersuchung der Leiche bestätigt den Verdacht, dass das Opfer durch einen Tritt des Elefanten starb. Aber warum hat Mogli den Mann so plötzlich angegriffen? Stoever und Brockmöller setzen ihre Ermittlungen fort und dringen dabei immer tiefer in die exotische Welt des Zoos ein. Tatmotive für einen Mord gibt es reichlich: Der Sohn des Tierarztes, David Weber, hatte noch eine Auseinandersetzung mit Rolf Bergmann gehabt, bevor dieser ums Leben kam. Der strenge Tierparkinspektor hatte seine Tochter Inga und David bei einem Rendezvous im Futterraum des Elefantenhauses erwischt. Und Davids Vater, Dr. Heinz Weber, war früher einmal mit Dr. Christine Lohnert verlobt gewesen. Doch zur Heirat kam es nie –Bergmann und Lohnert gingen eine Affäre ein. Da Bergmann von unregelmäßigen Kontenführungen wusste, kommt auch der Buchhalter Albert Liehr als Täter in Frage.

Alle Beobachtungen des Ermittlerduos enden letztlich jedoch in einer Sackgasse und die Aufklärung des Falls „Tod im Elefantenhaus“ zieht sich. Erst als Paul Stoever und sein Kollege Brockmöller in Bergmanns Vergangenheit wühlen, finden Sie Anzeichen für das wahre Mordmotiv: es ging um Rache…


Die Tatort-Folge 192 „Tod im Elefantenhaus“ wurde vom NDR produziert und am 20. April 1987 erstmals im Ersten Programm der ARD ausgestrahlt. Das Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Roman von Peter Weissflog aus dem Jahr 1982. Die Dreharbeiten zum TV-Krimi fanden im August bis Oktober 1986 in Hamburg und Umgebung statt, Regie führte Bernd Schadewald.

Dieser Hamburg-Tatort ist außergewöhnlich stark besetzt, und so sind Evelyn Hamann, die Sketch-Partnerin von Loriot, der junge Ben Becker, Hannelore Elsner und Raimund Harmstorf in Nebenrollen zu sehen.

Besetzung

Hauptkommissar Peter Brockmöller – Charles Brauer
Hauptkommissar Paul Stoever – Manfred Krug
Christine Lohnert – Hannelore Elsner
Heinz Weber – Peter Bongartz
Rolf Bergmann – Raimund Harmstorf
Inga Bergmann – Kerstin Draeger
David Weber – Ben Becker
Max Steiner – Manfred Günther
Walter Pohle – Bruno Dallansky
Albert Liehr – Franz Rudnik
Wilma Happel – Evelyn Hamann
u.a.

Stab

Drehbuch – Sven Freiheit, nach einem Roman von Peter Weisflog
Regie – Bernd Schadewald
Produktionsleitung – Rudolf Sander
Aufnahmeleitung – Helmut Cordes, Sigrid Maus
Kamera – Gert Thieme, Randolf Scherraus
Schnitt – Anja Cox, Irene Regner
Musik – Ingfried Hoffmann
Bildtechnik – Winfried Staschau
Ton – Gerard Rueff, Eric Rueff
Mischung – Hans Gralke

Bilder: NDR