Kurz und knapp – darum geht’s
Ein toter Wachmann im Düsseldorfer Bauamt, gestohlene Computer und mysteriöse Baupläne: Was zunächst wie ein gewöhnlicher Raubmord aussieht, entpuppt sich als Teil eines viel größeren Plans. Als Kommissar Flemming erkennt, dass die entwendeten Unterlagen alle Gebäude auf der Fahrstrecke von Queen Elizabeth II. betreffen, gerät er unter Zeitdruck – der Staatsbesuch steht unmittelbar bevor. Ein Bombenanschlag erschüttert die Innenstadt, doch das Attentat galt offenbar nicht der Queen, wie zunächst angenommen. Als Flemming auf eigene Faust weiterermittelt und den wahren Drahtziehern eine Falle stellt, gerät er selbst in höchste Gefahr…
Inhalt der Tatort-Folge „Tod eines Wachmanns“
Ganz Düsseldorf ist im Ausnahmezustand – Queen Elizabeth II. kommt zu Besuch. Während die Stadt in heller Aufregung ist, herrscht im Bauamt tödliche Stille: Wachmann Willi Kampmann liegt ermordet auf dem Boden, ein gezielter Stich ins Herz hat seinem Leben ein Ende gesetzt. Was die Einbrecher mitgenommen haben, scheint zunächst klar: wertvolle Computer und Bildschirme. Doch Kommissar Flemming und seine Kollegen Koch und Ballauf erkennen schnell, dass hier mehr im Spiel ist.
Die entwendeten Baupläne sind kein Zufallsfund – sie zeigen alle Gebäude auf der Route, die die britische Königin durch Düsseldorf nehmen wird. Als Flemming vor dem Fernseher sitzt und den Staatsbesuch verfolgt, schlägt er Alarm. Tatsächlich explodiert kurz darauf eine Bombe unter einem Kanaldeckel – nicht der Wagen der Queen wird getroffen, aber ein Begleitfahrzeug mit drei Toten und zwei Dutzend Schwerverletzten.
Für seine Geistesgegenwart wird Flemming zwar belobigt, doch das BKA unter Kriminaldirektor Helmer übernimmt die Ermittlungen. Offiziell gilt die IRA als verdächtig, aber Flemming glaubt nicht daran. Wie sich herausstellt, sollte das Attentat den Eindruck erwecken, der Königin zu gelten – eine geschickt gelegte falsche Fährte.
Als Flemming eigenmächtig weiterermittelt, führt ihn die Spur zu einem Antiquitätenhändler namens Meyer, der mit einem Behördenmitarbeiter und einem Ex-Stasi-Oberst konspiriert hat. Die wahren Hintergründe des Mordes haben nichts mit der Queen zu tun, sondern mit einer Verschwörung, die bis in die höchsten Kreise des BKA reicht. Als Flemming den Tätern eine Falle stellt, wird der Fall zu einer tödlichen Konfrontation…
Hinter den Kulissen
„Tod eines Wachmanns“ ist die 265. Folge der Krimireihe Tatort und der dritte Fall des Düsseldorfer Ermittlerteams um Martin Lüttge als Kommissar Flemming, Klaus J. Behrendt als Ballauf. Die vom Westdeutschen Rundfunk und Bavaria Film produzierte Folge wurde vom 5. Juni bis zum 3. Juli 1992 in den Bavaria Filmstudios in Geiselgasteig gedreht und am 25. Oktober 1992 erstmals im Ersten ausgestrahlt.
Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Produktion für die gekonnten Einspielungen echten Archivmaterials: Für die Ankunftsszene der britischen Königin verwendeten die Filmemacher authentische Aufnahmen von Elizabeth II., die sie in die fiktive Handlung einarbeiteten. Die Erstausstrahlung erreichte beeindruckende 14,26 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 42,9 Prozent.
In den Kritiken fielen die Meinungen gemischt aus: Während die TV-Spielfilm-Redaktion bemängelte, der Fall sei „königlich langweilig“ und „sicher nicht die Königin unter den ‚Tatorten'“, lobten andere Rezensenten die politische Komplexität der Verschwörungsgeschichte. Tatsächlich griff der Film das aktuelle Thema der DDR-Stasi-Vergangenheit auf, die 1992, nur wenige Jahre nach der Wiedervereinigung, noch besonders brisant war.
Der Tatort Nummer 265 aus Düsseldorf mit Hauptkommissar Flemming und den Mitarbeitern Ballauf und Koch, welche beide von der Gehaltsstufe A13 träumen. Ja, wenn es nicht dieses Konkurrentenverfahren geben würde. Der Tatort-Thriller zeigt auf, daß es neben der englischen Queen noch wichtigere Personen in der Welt gibt, die beseitigt werden müssen. Und sei es mit Hilfe einer Autobombe. Ich habe selten einen so aktionsreichen Tatort-Spielfilm gesehen, atmosphärisch dicht, logisch aufgebaut, einfach spannend. Alles was das obere polizeiliche und nachrichtendienstliche Potenzial aufbieten konnte, war vertreten. Bundeskriminalamt, Militärischer Abschirmdienst, Britischer Security Service MI 5, Agenten des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit der DDR und die Düsseldorfer Mordkommission. Die untersuchte den Mord an einen freundlichen älteren Wachmann im Bauamt und schaffte es hierbei ein gemeines und geheimes Verbrechen aufzudecken. Dieser Tatort spielte in den 1992iger Jahren und ist deshalb in damaliger Zeit hoch aktuell gewesen. Sehr sehenswert.
Tod eines Wachmanns ist wirklich ein guter Flemming Tatort. Sehr temporeich, man kann alles gut verfolgen nicht so wie bei den meisten heutigen Krimis. 4 Sterne