Kurz und knapp – darum geht’s
Ein Diplomat des Auswärtigen Amtes wird mit einem präzisen Kopfschuss in seiner Wohnung hingerichtet – ein Profi war am Werk. Die Kölner Ermittler Ballauf und Schenk stoßen bei ihren Nachforschungen auf Verbindungen zu einer dramatischen Geiselnahme in Kolumbien, bei der angeblich eine BND-Agentin ums Leben kam. Doch plötzlich rettet eben diese totgeglaubte Karoline Schmidt ein junges Mädchen aus dem Rhein und taucht wieder auf. Als die Kommissare beginnen, die Fäden zu entwirren, geraten sie in ein kompliziertes Netz aus Verrat, verschwundenem Lösegeld und tödlicher Rache …
Inhalt der Tatort-Folge „Verrat“
Trocken mustert Kommissar Freddy Schenk das Opfer und stellt nüchtern fest: „Aus der Hüfte durchs Kissen durchs Auge mitten ins Hirn. Ein Profi.“ In der stillen Wohnung liegt Diplomat Böhling erschossen hinter seinem Schreibtisch. Keine Einbruchsspuren, keine gestohlenen Wertgegenstände – nur ein fast klinisch ausgeführter Mord.
Den Kölner Hauptkommissar Schenk plagen neben dem Fall auch private Sorgen: Seine Frau hat ihn vor die Tür gesetzt, und schlecht gelaunt sucht er nach einer neuen Bleibe. Sein Kollege Max Ballauf wiederum sorgt sich um ihre Sekretärin Franziska, die auf einen Heiratsschwindler hereinzufallen droht. Doch die Ermittlungen lassen kaum Zeit für persönliche Probleme.
Unerwartet meldet sich die fünfzehnjährige Sandra auf dem Präsidium. Sie sucht eine Frau namens Karoline Schmidt, deren Bild sie in der Zeitung gesehen hat – angeblich bei einer Geiselnahme in Kolumbien ums Leben gekommen. Doch dieses vermeintliche Opfer hat Sandra vor dem Ertrinken im Rhein gerettet. Die Verbindung zwischen der totgeglaubten BND-Agentin und dem ermordeten Diplomaten führt die Ermittler zu dem Manager Axel König, der vor zwei Jahren in Kolumbien entführt wurde. Seine Firma stellte damals Lösegeld bereit, das Böhling überbringen sollte – doch das Geld verschwand mysteriöserweise.
Mit jedem Verhör vertiefen sich die Ermittler tiefer in ein Labyrinth aus Lügen und Vertuschung, in dem jeder Beteiligte sein eigenes Spiel zu spielen scheint. Die Suche nach der Wahrheit gleicht dem Versuch, im Nebel zu navigieren, während sich die Umrisse der tatsächlichen Geschehnisse in Kolumbien nur langsam abzeichnen. Als Ballauf und Schenk die untergetauchte Karoline Schmidt aufspüren, eröffnet sich ihnen eine völlig neue Perspektive auf den Fall – doch noch haben sie nicht alle Puzzleteile beisammen, um zu verstehen, wer wirklich wen verraten hat …
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Verrat“ wurde von der Colonia Media im Auftrag des WDR produziert. Die Dreharbeiten fanden im Jahr 2001 in Köln, Erftstadt, Hürth und Wesseling statt. Unter der Regie des damals 73-jährigen Hans Noever, der als Routinier in der Reihe der Tatort-Regisseure gilt, entstand der 21. Fall des beliebten Kölner Ermittler-Duos Ballauf und Schenk.
In den Hauptrollen sind Klaus J. Behrendt als Max Ballauf und Dietmar Bär als Freddy Schenk zu sehen. Interessanterweise arbeitete Regisseur Noever bereits Jahre zuvor mit Behrendt zusammen – für den Tatort „Schimanskis Waffe“ (Folge 234) war der heutige Hauptdarsteller damals in einer Nebenrolle besetzt.
Bei seiner Erstausstrahlung am 1. September 2002 im Ersten Programm der ARD erreichte die Folge „Verrat“ beachtliche 8,71 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 26,90 Prozent entsprach. Kritiker lobten besonders die Bildgestaltung von Kameramann Peter Przybylski, der bevorzugt mit der Handkamera filmte und dadurch „immer wieder ganz nah an die Figuren heran“ kam. Die Fernsehzeitschrift TV Spielfilm bezeichnete den Film als „exzellenten Tatort“ und sogar als „TV-Klassiker“, während Filmkritiker Tilmann P. Gangloff ihn zu „den besten Filmen der frühen Jahre von Ballauf und Schenk“ zählte.
Am kuriosen Rande: In den Ballauf-Schenk-Fällen 18–21, zu denen auch „Verrat“ gehört, fährt Freddy Schenk einen zeitgenössischen Chrysler PT Cruiser mit dem Kennzeichen K-MY 5873 – ein weiteres Markenzeichen des automobil-begeisterten Kommissars.
ich habe den tatort Verrat einmal gesehen und ich fand den auch sehr gut finde ich und dafür sind sie gut und sollen ihren sterne bekommen von mir und zwar 60000
Nicht so ganz glaubwürdig, aber trotzdem recht spannend. Einer der besseren Tatorte. Zur Zeit bei YouTube zu sehen.
Der Tatort mit der Nummer 509 aus der Domstadt am Rhein mit ihren unendlichen Lichtlein und Sternchen. Die beiden Kölner Hauptkommissare, der Max Ballauf und der Freddy Schenk, ermitteln in einem Mord, begangen an einen hohen Diplomaten und auf brutaler und rätselhafter Weise. Ein Motiv müssen die erst einmal finden und die Spur führt die beiden Profis der Mordkommission nach Süd-Amerika, wo ihr Können ebenfalls stehts gesucht wird. Eine alte Tat wird neu erweckt und Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes scheinen dabei nicht unbeteiligt gewesen zu sein. Einfach spannend und interessant zu sehen ist dieser Tatort aus dem Jahr 2002 und die Lüttgenjohann sieht einfach zum Heiraten aus -äh- den Streifen werde ich mir in absehbarer Zeit doch noch einmal anschauen. Ehrlich.
Ooch, gegen das Spiel der Protagonisten kann man nichts sagen. Intensiv und für die jeweilige Rolle passend. Aber das Drehbuch und manche eingestrickten Episoden lassen mich gähnen. Was klaut man der Handlung Zeit und Möglichkeiten indem man die Geschichte von Franziska und ihrem Schwarm einflechtet. Überflüssig für den Krimi. Oder Freddys Eheprobleme. Dann die Rauferei neben den Kommssiaren in ihrer Dienststelle. Und dann das Auftauchen von Sandy in der Mordkommission. Am Empfang fragt keiner nach ihrem Anliegen, lässt sie einfach rein und durchs Präsdium wandern und wieder das Ganze raus. Man wird immer begleitet. Das hätte man zeigen können. Zu viel Filmzeit? Nö, das hätte man bei den anderen überflüssigen Randepisoden abschneiden können. Und überhaupt dieser massive Zusammenhang zwischen Sandys Erlebnis und der Ignoranz der Kommissare, die dann diesen „Geistesblitz“ durch Sandys Erscheinen an sich vorüber gehen lassen.
Eigentlich eine sehr tolle Drehbuchidee. Menschen werde gekidnappt, mit „Lösegeld“ herausgeholt, verraten, vergessen und ausgespuckt. Was macht das mit Mensch, wie verändert er sich …. Gut, es ist keine „Charakterstudie“ eben nur ein Krimi in Köln. Ein Sonderstern für Bibiana Beglau, der steht diese taffe Rolle. Würde mich interessieren, ob sie den Sprung in den Rhein selber gemacht hat.
Kein schlecher Tatort: Gute Geschichte, fast alles schlüssig und spannend bis zum Ende. Den darf man sich gerne nochmals ansehen. Hätte die Badeszene ganz an den Anfang gestellt, und den Gefängnis Ausbruch vermieden. Schönen Abend!
Lohnender Film, spannende Geschichte und gut geschnitten. Gutes Zusammenspiel von Freddy und Max. Stimme anderen Bewerten zu hinsichtlich der Logikloecher und unnoetiger Nebengeschichten, muss man aber drueber hinwegsehen. Zuweilen ein bisschen zu sehr Raeuberpistole und klischeebelastet (machte das Schauen aber amuesant: ‚film noir‘ Agenten mit langen Maenteln und Hut? Karos Matrix-Outfit?).