Kurz und knapp – darum geht’s
In Ludwigshafen wird ein unbekannter Toter in einer Kiesgrube gefunden – leicht bekleidet und ohne Identitätspapiere. Die Ermittler Lena Odenthal und Mario Kopper stoßen bei ihren Nachforschungen auf die zwölfjährige Kurdin Leyla, deren Bruder spurlos verschwunden ist. Schnell geraten sie in ein Netz aus Schleuserei und illegalem Organhandel, das die Not der illegalen Einwanderer ausnutzt. Als Odenthal versucht, Leyla zu schützen, geraten beide in eine gefährliche Situation, die sie an die Grenzen ihrer Ermittlungen bringt…
Inhalt der Tatort-Folge „Leyla“
Ein kalter Novembermorgen in Ludwigshafen. Nebel hängt über der Kiesgrube, in der ein unbekannter Mann gefunden wird. Trotz der eisigen Temperaturen trägt er nur leichte Kleidung – ein erster Hinweis darauf, dass er nicht aus der Region stammt. Kommissarin Lena Odenthal und ihr Kollege Mario Kopper stehen vor einem Rätsel: Der Tote hat keine Papiere, nur einen Zettel mit einer Adresse in einem sozialen Brennpunkt der Stadt. Die Siedlung, in der sie landen, ist ein Ort der Hoffnungslosigkeit. Hier leben Menschen am Rande der Gesellschaft, viele von ihnen illegal, abgeschottet von der Außenwelt.
Inmitten des Elends begegnen sie Leyla, einem zwölfjährigen Mädchen mit großen, ängstlichen Augen. Ihr Bruder Mehmet, der sie nach Deutschland gebracht hat, ist verschwunden. Leyla klammert sich an die Hoffnung, dass er zurückkehren wird, doch Odenthal spürt, dass mehr dahintersteckt. Ein Stofffetzen, der im Schuh des Toten gefunden wird, führt die Ermittler zurück zu Leyla – er passt genau zu dem Kleid ihrer Puppe. Die Verbindung ist unübersehbar, doch das Mädchen schweigt beharrlich.
Die Siedlung ist ein Ort der Geheimnisse. Immer wieder stoßen Odenthal und Kopper auf Bewohner, die kürzlich operiert wurden, doch niemand will darüber sprechen. Die Kommissare ahnen, dass hier ein skrupelloser Organhandel blüht, der die Not der Illegalen ausnutzt. Der Sozialarbeiter Peter Marler, der sich um die Bewohner kümmert, scheint mehr zu wissen, als er zugibt. Doch als Odenthal versucht, Leyla aus der Gefahrenzone zu holen, wird klar, dass das Mädchen selbst im Visier der kriminellen Machenschaften steht. In einer nächtlichen Verfolgungsjagd durch die engen Gassen der Siedlung geraten die Ermittler in eine tödliche Falle …
Hinter den Kulissen
Die Tatort-Folge „Leyla“ wurde vom Südwestrundfunk (SWR) produziert und am 31. August 2003 erstmals im Ersten ausgestrahlt. Gedreht wurde der Film in Ludwigshafen und Umgebung, wobei die düstere Atmosphäre der Siedlung durch realistische Kulissen und authentische Locations unterstrichen wurde. Ulrike Folkerts und Andreas Hoppe verkörpern erneut das bewährte Ermittlerduo Lena Odenthal und Mario Kopper, während Jürgen Tarrach als Sozialarbeiter Peter Marler eine Schlüsselrolle einnimmt. Die junge Maral Schäfer überzeugt in ihrer Rolle als Leyla mit einer berührenden und zugleich kraftvollen Darstellung.
Die Folge erreichte bei ihrer Erstausstrahlung 6,87 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 21,3 %. „Leyla“ wurde für seine gesellschaftskritische Thematik und die einfühlsame Darstellung der Probleme illegaler Einwanderer gelobt. Besonders die Leistung der jungen Darstellerin Maral Schäfer und die dichte Atmosphäre des Films blieben in Erinnerung. Nach der Ausstrahlung sorgte die Folge für Diskussionen über die ethischen und sozialen Herausforderungen im Umgang mit illegaler Einwanderung und Organhandel.
Besetzung
Hauptkommissarin Lena Odenthal – Ulrike Folkerts
Mario Kopper – Andreas Hoppe
Leyla – Maral Schäfer
Peter Marler – Jürgen Tarrach
Maria – Ruth Reinecke
Boris – Mark Zak
Ismail – Elia Blewzes
Tanja – Annika Blendl
Juri – Georg Friedrich
Frau Keller – Annalena Schmidt
Stab
Regie – Martin Weinhart
Buch – Harald Göckeritz
Kamera: Jürgen Carle
Schnitt – Monika Kretschmann
Musik – Thomas Osterhoff
Kostüm – Renate Schönian
Produktion – SWR
Hallo,
vielen Dank gjb. Der Beitrag wurde soeben korrigiert.
Haha, auf der Visitenkarte steht „Odentahl“ und nicht „Odenthal“.
Der Tatort mit der Nummer 539 aus Ludwigshafen und mit den beiden Spitzen-Tatort-Kommissaren Odenthal und Kopper. Da von der dortigen Mordkommission, ermitteln sie den Fund eines unbekannten Toten, der wird auch bis auf die Schuhe ausgezogen. Genau richtig, denn da liegt auch der Schlüssel zur Lösung dieses sozial-dramatisch angehauchten Tatort-Spielfilms aus dem Jahr 2003. Illegale Einwanderer ins Wirtschaftswunderland sowie der unteren Gesellschaftsschicht verschriebenen Mitmenschen sind Hauptakteure dieses Tatort-Psychos, darin verwickelt, der der nicht offen durchgeführte Organhandel unter Beteiligung von verantwortungsführenden Personen. Ein Film, der an die Tränendüsen erinnern sollte, für mich, leider auch in der Wiederholung, zu übertrieben dargestellt, was dann doch der Spannung abträglich erschien.
I love the character Lena Odenthal, but her stories are often too sentimental for me. And Klopper in his Unterhosen is not something you want to see before you go to sleep.