Hauptkommissar Klaus Borowski (Axel Milberg) ermittelt „in der Unterwelt“ Kiels nach dem Ursprung eines grausigen Funds: Hüftgelenke, Haare, Zähne und Prothesen tauchen in der Kanalisation der Stadt auf. Es handelt sich um die Überreste mehrerer Leichen, die mit Säure in Kontakt kamen. Der Kieler Ermittler und seine Kollegen von der Mordkommission stehen vor einem Rätsel. Wo kommen die Leichenteile her, wie sind sie in das Abwasser gelangt und zu wie vielen Menschen gehören sie? Über die gefundenen Herzschrittmacher, die Hüft- und Kniegelenke können die Identitäten der Opfer teilweise nachvollzogen werden. Borowski zieht die Psychologin Frieda Jung (Maren Eggert) zurate, um ein möglichst präzises Täterprofil erstellen zu können.

Noch während Kommissar Klaus Borowski und seine Kollegin Jung den Tathergang rekonstruieren, meldet sich der Priester Albert Benz bei der Polizei – und gesteht die Taten! Der Mann nimmt jede Schuld auf sich, der Tatort-Kommissar aus Kiel aber bleibt skeptisch, denn Benz nennt lediglich Details zu den Morden, die er aus der Zeitung her kennen dürfte. – Doch warum sollte der Geistliche lügen und unschuldig eine lebenslange Haft auf sich nehmen?

Nun liegt es an Borowski, dem Geständigen nachzuweisen, dass dieser nicht der Täter ist. Er befragt Benz nach der 19-jährigen Doreen Winter, die seit zwei Tagen vermisst wird. Der Priester erklärt, er habe die junge Frau mit dem Auto mitgenommen. Über ihren derzeitigen Aufenthaltsort und ihre Gesundheit schweigt er sich jedoch aus. Der Hauptkommissar vermutet, dass Benz wiederum lügt und möglicherweise eine andere Person deckt.

Als der vermeintliche Täter auf den verzweifelten Vater von Doreen trifft, schießt dieser auf ihn. Albert Benz wird schwer verletzt. Wie sich kurz nach dem Attentat allerdings herausstellt, hat Doreen Winter lediglich Urlaub gemacht und konnte sich bislang nicht zurückmelden. Kaum wieder bei Kräften, kann Benz aus dem Krankenhaus fliehen. In der Kirche, in der der Priester tätig ist, entdeckt Borowski Fußspuren, die in die Kanalisation führen. Er folgt ihnen und trifft „in der Unterwelt“ auf einen geheimnisvollen Fremden…


Der NDR-Tatort „Borowski in der Unterwelt“ ist der fünfte Einsatz für den Ermittler aus Kiel. Außergewöhnlich ist bei dieser Folge, dass es am Ende des Krimis keinen Mörder gibt. Der Drehbuchautor Sascha Arango und die Regisseurin Claudia Garde hatten bereits gemeinsam den Kieler Tatort „Stirb und werde“ (Folge 574) inszeniert. Die Dreharbeiten zur Tatort-Folge 608 „Borowski in der Unterwelt“ wurden unterstützt durch das THW des Ortsverbands Kiel, damit ein Bunkerabschnitt geflutet und gestaut werden konnte.

Der Fernsehfilm lief am Sonntag, den 2. Oktober 2005, erstmals im Ersten.

Besetzung

Klaus Borowski – Axel Milberg
Frieda Jung – Maren Eggert
Roland Schladitz – Thomas Kügel
Kriminaltechniker – Jan Peter Heyne
Pfarrer Benz – Uwe Bohm
Gerichtsmediziner – Samuel Finzi
Alim Zainalow – Mehdi Moinzadeh

Stab

Regie – Claudia Garde
Kamera – Martin Farkas
Buch – Sascha Arango

Bilder: NDR/Marion von der Mehden