Kurz und knapp – darum geht’s
Eine versuchte Entführung endet tödlich: In Hamburg kommt der Unternehmer Arno Dahm, Leiter der Firma „Fair Global“ für fair gehandelte Produkte, bei einem gescheiterten Kidnapping ums Leben. Während Kommissar Jan Casstorff und sein Partner Eduard Holicek die Hintergründe des Verbrechens untersuchen, verschwindet plötzlich Casstorffs Freundin, die Oberstaatsanwältin Wanda Wilhelmi, die offenbar eine Verbindung zum Mordopfer hatte. Als die Ermittler erkennen, dass es bei dem Fall um dubiose Elektroschrottexporte in Entwicklungsländer geht, wird ihnen klar, dass das Leben der entführten Staatsanwältin akut in Gefahr schwebt…
Inhalt der Tatort-Folge „Und Tschüss“
Mit sorgenvoller Miene starrt Kommissar Jan Casstorff auf das Display seines Telefons, während der kalte Hamburger Wind durch die Straßen pfeift. Seit Stunden fehlt jede Spur von seiner Freundin Wanda Wilhelmi, und ihr leeres Auto am Straßenrand verstärkt sein ungutes Gefühl. Eigentlich wollte die Oberstaatsanwältin nur zum Tatort kommen, nachdem sie den Namen des Opfers gehört hatte – doch dort ist sie nie angekommen.
Casstorff, der erfahrene Ermittler, der nach Jahren im Dienst die Grenzen seiner psychischen Belastbarkeit zunehmend spürt, steht vor seinem wohl persönlichsten Fall. Sein sonst so ruhiges, analytisches Denken wird von der Sorge um Wanda überlagert – eine professionelle Distanz zu wahren fällt ihm schwer, zu sehr verschwimmen diesmal die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben. Sein Partner Eduard Holicek übernimmt derweil die Recherchen im Umfeld des toten Unternehmers Arno Dahm, dessen Firma „Fair Global“ mit fair gehandelten Produkten wirbt.
Die einzige Augenzeugin des Verbrechens ist die 13-jährige Doro, deren schweigendes Gesicht im grellen Verhörraum der Polizei wie versteinert wirkt. Was sie gesehen hat, behält sie zunächst für sich – ein gefährliches Geheimnis in der grauen Hafenstadt, wo der Wind Geheimnisse durch die engen Gassen trägt wie verwehte Blätter. „Ich habe nichts gesehen“, behauptet das Mädchen mit gesenktem Blick, während die Zeit für Wanda unerbittlich verrinnt.
In dunklen, feuchten Containern am Hamburger Hafen, wo Elektroschrott für den Export in Entwicklungsländer gelagert wird, nimmt der Fall eine überraschende Wendung. Die Spur führt zu Karl Dursthoff, dem Vorsitzenden des Exportverbandes, dessen vornehme Fassade zu bröckeln beginnt, als Holicek hartnäckig nachfragt. „Mit Moral macht man keine Geschäfte“, entfährt es Dahms Geschäftspartner Jannik Müller bei einer Vernehmung – ein Satz, der für die Ermittler wie ein Leuchtfeuer in der komplexen Finsternis des Falls wirkt.
Die Suche nach Wanda gleicht einem Wettlauf gegen die Zeit, während die Container mit ihrer brisanten Fracht im Hafen auf die Verschiffung warten. Als ein Frachter ausläuft, ahnen die Ermittler nicht, dass sich Wanda an Bord befindet. Für Casstorff steht mehr auf dem Spiel als nur die Lösung eines Falls – und er fasst einen folgenschweren Entschluss…
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Und Tschüss“ markiert nach sieben Jahren und 15 Fällen den Abschied von Robert Atzorn als Hamburger Ermittler Jan Casstorff. Die Dreharbeiten fanden im Herbst 2007 in Hamburg statt, wobei besonders die atmosphärischen Hafenszenen dem Film sein charakteristisches norddeutsches Gepräge verleihen.
Neben dem Ermittlerduo Robert Atzorn und Tilo Prückner (als Eduard Holicek) überzeugt vor allem Ursula Karven in der Rolle der entführten Staatsanwältin Wanda Wilhelmi. In weiteren Rollen sind Rolf Becker als zwielichtiger Exportverbandschef Karl Dursthoff und Hansa Czypionka als Jannik Müller zu sehen. Die junge Zeugin Doro wird von Newcomerin Julia Krombach dargestellt, während Victoria Trauttmansdorff als LKA-Beamtin Jenny Graf auftritt.
Bei der Erstausstrahlung am 24. Februar 2008 verfolgten 7,01 Millionen Zuschauer Casstorffs letzten Fall, was einem Marktanteil von 19,40 Prozent für Das Erste entsprach – ein würdiger Abschied für den beliebten Ermittler. Regisseur und Drehbuchautor Thomas Bohn integrierte geschickt den Ausstieg des Hauptdarstellers in die Handlung: Casstorff verspricht seinen Dienst zu quittieren, sollte seine Freundin die Entführung überleben.
Nach dem Abschied von Casstorff und Holicek übernahm im Oktober 2008 mit Cenk Batu, gespielt von Mehmet Kurtulus, erstmals ein Ermittler mit türkischen Wurzeln die Hamburger Tatort-Fälle – eine bemerkenswerte Innovation in der langjährigen Geschichte der Krimireihe.
Hallo, weiß jemand, wer die Verbündete der Entführer spielte? Danke für Eure Hilfe
Flo
Hallo,
wie heißt die Schauspielerin, die die Komplizin des Entführers gespielt hat ? Ich kann nirgendwo eine Auflistung finden!
Besten Dank & Gruß,
Nora
ergänzend: 5. Bild von oben bei der Folge „Und Tschüss“
Spannender Film.
Mich interessiert der Name der Darstellerin, die Mittäterin war bei dem Entführungsduo.
Der Film gefiel mit gut, brisantes Thema!
Die Entführerin heißt im wahren Leben Jana Voosen! Sie hat auch mal bei Marienhof mitgespielt und hieß dort Luna.
Ich hoffe, ich konnte euch damit helfen.
Gruß.
Ich w a r bisher ein ausgesprochener Fan des Hamburger Tatorts.
Tut mir leid, aber das war für mich die schlechteste aller Folgen. Hier passte weder Schauspielerei noch Plot.
In der Tat war das ein schlechter Abgang.
Besser ein schlechter Abgang, als gar kein Abgang von Kommissar Dr. Specht. Bin froh, dass der jetzt weg ist.
…und tschüss!
@ Gudrun Eussner
Edgar Selge (Kommissar Tauber) ist der Schauspieler und noch dazu ein guter. Was ist daran komisch das er jetzt 2 Arme hat? die hat er sein ganzes Leben lang schon.
liebe hamburg, liebe tatort – aber das ist wirklich bitter!
wer verantwortet so einen rotz?
Warum regt ihr beiden euch eigentlich nicht noch darüber auf das die Toten gar nicht Tod sind?
Da wird man ja sowas von verarscht beim TO. Wenn schon müssen die auch wirklich tot sein sonst ist das ja Verblödung der Zuschauer.
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Warum solls deiner Meinung nach keine Kripoleute mit einem Arm geben? Und was ist falsch daran das ein guter Schauspieler einen Kommissar mit einem Arm spielt? Dürfen nur behinderte Schauspieler behinderte Menschen spielen?
Der Tatort Nummer 689 aus Hamburg mit den Kommissaren Casstorff und Holicek in ihrer letzten Rolle. Dann kam der Türke. Eine der spannendsten und auch interessanteren Tatort-Filme der beiden Ermittler aus der Hansestadt. Wenn die beiden zur Waffe greifen, das heißt schon was. Natürlich bleibt die ideologische Anhaftung auch im letzten Tatort dieses erfolgreichen Tatort-Duos vorhanden, tut der Wirkung und Spannung dieses Krimis aber keinen Abbruch. Durchaus sehenswert.
Trauer um Schauspieler „Tatort“-Kommissar Tilo Prückner ist tot
Der Schauspieler Tilo Prückner ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 79 Jahren in Berlin. Prückner spielte in zahlreichen Fernsehproduktionen mit, unter anderem von 2001 bis 2008 als „Tatort“-Kommissar in der ARD.
tagesschau.de/inland/prueckner-gestorben-101.html
Solider Abschied von Kommissar Castorff.