Kurz und knapp – darum geht’s
LKA-Ermittler Felix Murot erhält die erschütternde Diagnose, dass er an einem Hirntumor leidet, dem er liebevoll den Namen „Lilly“ gibt – nach seiner ersten großen Liebe. Kurz darauf wird er zu einem Fall an den Edersee gerufen, wo ein Mann tot in einem Boot gefunden wurde und die Tatwaffe in Verbindung mit terroristischen Aktivitäten der RAF steht. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf einen Sensationsreporter, der vor seinem Tod in einem alten RAF-Anschlag aus den 1980er Jahren recherchierte – einem Fall, in dem Murot selbst als junger BKA-Mann tätig war. Als sich herausstellt, dass sein ehemaliger Kollege in die Vertuschung des Falls verwickelt ist, gerät Murot selbst in Lebensgefahr und muss sich nicht nur mit der eigenen Sterblichkeit, sondern auch mit seiner unaufgearbeiteten Vergangenheit auseinandersetzen…
Inhalt der Tatort-Folge „Wie einst Lilly“
Herbstliche Nebelschwaden hängen über dem stillen Wasser des Edersees, als Felix Murot mit schmerzverzerrtem Gesicht aus dem Auto steigt. Die chronischen Kopfschmerzen, die ihn seit Wochen plagen, sind heute besonders schlimm. Erst vor kurzem hat er erfahren: In seinem Kopf sitzt ein haselnussgroßer Tumor – „gleich neben der Erinnerung, Tendenz Richtung visuelle Wahrnehmung“, wie er selbst trocken bemerkt. Eine Bestrahlung lehnt er kategorisch ab, nimmt nur Schmerztabletten und versucht, mit seinem ungebetenen Gast zu leben, den er insgeheim „Lilly“ tauft – nach seiner ersten großen Liebe.
In diese persönliche Krise platzt ein mysteriöser Todesfall. Ein Mann wurde tot in einem Ruderboot gefunden, angeblich Selbstmord. Die Waffe neben ihm stammt laut Ballistik aus dem Umfeld der RAF. Die örtliche Polizei unter Leitung des selbstsicheren Beamten Thönnies geht von Suizid aus, doch Murot hat Zweifel. Blutspuren im Boot lassen auf die Anwesenheit einer weiteren Person schließen. Der ruppige, oft zynische Einzelgänger mietet sich in der kleinen Pension am See ein, in der auch das Opfer vor seinem Tod logierte – ausgerechnet in Murots alter Heimat, wo sein Vater einst als Pfarrer tätig war.
Die Pensionswirtin Jana Maitner weckt sofort Murots Interesse – nicht nur beruflich. „Manchmal flucht sie auf Spanisch“, bemerkt Murot bei einem seiner inneren Zwiegespräche mit „Lilly“. Sie erinnert ihn an seine Jugendliebe, und er spürt eine seltsame Verbindung zu ihr. Es scheint, als würde der Tumor seine Wahrnehmung intensivieren und schärfen, als könnte er Zusammenhänge erkennen, die ihm im gesunden Zustand verborgen blieben.
Seine einzige Vertraute beim LKA ist seine bärbeißige Sekretärin Magda Wächter, die ihm vom Büro aus zuarbeitet. „Arbeit ist die beste Medizin“, rät sie ihm pragmatisch am Telefon. Ihre unverblümte Art schätzt Murot besonders. „Sie sprechen wie ein echter Kerl, Wächter!“, zollt er ihr anerkennend Respekt. Mit ihrer Hilfe entdeckt er, dass der Tote ein Sensationsreporter namens Swen Traute war, der unter falschem Namen recherchierte.
Die Ermittlungen führen Murot immer tiefer in die deutsche Vergangenheit. Traute hatte offenbar in einem alten RAF-Attentat auf einen Manager namens Lohmann recherchiert – einem Fall, bei dem Murot als junger BKA-Mann selbst ermittelt hatte, bevor er zum LKA versetzt wurde. „Ewiger Unruhezustand beim Thema RAF“, murmelt sein ehemaliger Kollege Paul Krafft, als Murot ihn in seinem Keller voller verstaubter Akten besucht. Die Begegnung gleicht einem Tanz auf dünnem Eis.
Als Murot im Gefängnis das ehemalige RAF-Mitglied Jan Schultz befragt, erlebt er eine Mauer des Schweigens. Zwei Welten prallen aufeinander, Kommunikation scheint unmöglich. Seine Ermittlungen werden zu einer Reise zwischen Tag und Traum, zwischen Tod und Leben – eine Suche, die ihn immer wieder zu Jana Maitner zurückführt, deren wahre Identität ein düsteres Geheimnis zu bergen scheint.
Hinter den Kulissen
Mit „Wie einst Lilly“ feierte Ulrich Tukur seinen Einstand als LKA-Ermittler Felix Murot und brachte eine völlig neue Farbe in die Tatort-Landschaft. Der vom Hessischen Rundfunk produzierte Film wurde vom 5. Juni bis zum 3. Juli 2010 in Frankfurt am Main, am Edersee, in Bad Wildungen, Waldeck und Nieder-Werbe gedreht. Seine TV-Premiere hatte der Film am 28. November 2010 im Ersten und erreichte dabei 8,66 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 23,60 Prozent entsprach.
Neben Tukur glänzten Martina Gedeck als Jana Maitner, Barbara Philipp als Magda Wächter, Vadim Glowna als Paul Krafft und Jens Harzer als Jan Schultz in weiteren Rollen. Für seine herausragende schauspielerische Leistung wurde Ulrich Tukur 2011 mit der Goldenen Kamera als Bester deutscher Schauspieler ausgezeichnet. Die Tatort-Folge war außerdem als Bester deutscher Fernsehfilm nominiert und erhielt eine Nominierung für den renommierten Grimme-Preis.
Murot wurde als unkonventioneller Ermittler konzipiert, der nur einmal pro Jahr seinen Auftritt hat. Die Figur des tumorkranken Kommissars entwickelten Tukur und Drehbuchautor Christian Jeltsch gemeinsam. Interessant: Laut Aussage von Tukur in einem SPIEGEL-Interview ließ er sich nur „unter starkem Rotweinkonsum“ auf die Rolle ein. Der Name des Tumors, „Lilly“, soll eine kleine Hommage an Tukurs reale Tochter Lilli sein.
Nach der Erstausstrahlung wurden in Kritikerkreisen besonders die atmosphärische Inszenierung von Regisseur Achim von Borries („Was nützt die Liebe in Gedanken“) und der mutige Umgang mit dem Thema RAF gewürdigt. Während die Aufarbeitung der RAF-Geschichte im Kino schon stattgefunden hatte („Die innere Sicherheit“, „Schattenwelt“), wagte sich der „Tatort“ mit dieser Folge erstmals tiefergehend an das politisch brisante Thema heran.
Bin gespannt ob Achim von Borries einen guten Wiesbadener Tatort abgedreht hat.
Womit hat man das an einem Sonntagabend verdient. Langweilig hoch10. Nicht eines Tatortes würdig. Bitte keine weiteren Folgen mit dem Komissar Murot.
Das ging ja gar nicht! Ich habe mich noch NIE so gelangweilt bei einem Tatort. Bitte bitte nicht noch einmal Herr Tukur. Ansonsten schalte ich definitiv NICHT ein.
Der beste Tatort seit Jahren – und Ulrich Tukur in Bestform. Endlich wieder Tatort mit Format. Bitte mehr davon.
Super! Schauspielerisch über jeden Zweifel erhaben, klasse Regie, tolle Kamera und angenehm LEISE!
Langweilig war dieser Tatort nun ganz und gar nicht! Der offensichtliche Bezug zum bis heute nicht aufgeklärten Mord an Alfred Herrhausen hat es für den politisch interessierten, reiferen Tatort-Fan, richtig spannend gemacht. Bitte bitte mehr davon!!!
ich fand ihn auch richtig klasse. angenehm leise beschreibt die folge sehr gut. ein richtig guter – kein popcorn – Tatort.
Mehr davon!!!
Alle die oberen Kommentatoren die den Tatort langweilig fanden mögen in zukunft bitte bei RTL zuschalten, beim Medicopter oder Kampfmönch Lasko. Oder sollten im Sommer wiederkommen.
Des Vierzigjährigen würdig.
naa jaaa, spannend fand ich es nicht, eher verwirrend, und ich haette es auch nicht tatort sondern vielleicht politort genannt… auf jeden fall nicht mein lieblingstatort.
Ein schönes, ruhiges Kammerspiel. Und gut auch, daß man zum jubiläum keinem etablierten tatort-Personal den vorzug gab sondern jemand Anderen ins Spiel schickte. Auch wenn man Ulrich Tukur und Martina Gedeck schon kennt – hier wollte man sicher gehen.
Ein Toter im Boot, es wurde geraucht … eine Verbeugung vor allen alten Folgen.
Das nächste Mal darfs auch wieder rummsen.
Null Spannung. Alles Vorhersehbar.
Und überhaupt will ich nicht ständig dieselben Schauspieler sehen.Das nervt langsam.
Jeden Tag, immer wieder gleiche Gesichter…dabei gibt es sicher eine Menge anderer gute Schauspieler. Sippenwirtschaft!
Einer der schlechtesten (langweilig!) Tatort die es gab. Die Einschaltquoten zeigen es!
Nicht unbedingt langweilig, aber auch kein Reisser. Ich hätte mir zum Jubiläum einen besseren TO gewünscht. Abgesehen davon sollte jede Sendeanstalt bei Einführung eines neuen Kommissars berücksichtigen, dass der erste Eindruck bleibt und auf die späteren Folgen Einfluss haben kann. Hier waren die Quoten noch gut, weil jeder neugierig war – hoffentlich bekommt Tukur eine 2. Chance.
Einfach nur schlecht. Der neue Superkommissar muß natürlich trotz Krankheit, die nebenbei die halbe Handlung dominiert hat, ermitteln, denn natürlich sind deutsche Kriminalbeamte alle äußerst arbeitsam und dienstbeflissen.
Dazu billige Effekte, die kein Mensch braucht. Der Kommissar läuft übers Wasser? Woah, wie geil.
Nervige Hintergrundmusik muß auch nicht sein. Die Sekretärin betont auf mufflig getrimmt, ihre Geldsorgen interessieren mich als Zuschauer echt nicht.
Die Handlung insgesamt verworren und blödsinnig.
Der größte Verbrecher ist im Film nicht zu sehen, das ist nämlich Christian Jeltsch, der wieder einmal 90 Minuten mit seinem unglaublich schlechten Mix aus absurder Story, nervigen Effekten/Musik und Langeweile glänzt.
Und wenn Tukur nun zu Deutschlands Elite-Schauspielern zählen soll, möchte ich nicht wissen, wie die schlechten deutschen Schauspieler sind.
absolut langweilig… bitte schnell wieder absetzen!
grrr…
Tukur wollte ja im Vorfeld alles anders machen. Das ist Ihm auch gelungen, aber eher im negativen Sinne. Das war kein Krimi, sondern eher ein Melodram. Laaangweilig!
Wundervoller Tatort – sehr ungewöhnlich. Dieser Tatort hat eine andere Erzählweise. Der ganze Tatort war sehr leise gemacht und hatte einen subtilen Humor. Herrlich. Ich freu mich schon auf den nächsten dieser Art.
ich hab mir den Tatort noch ein zweites mal angeschaut….
und ich bin immer mehr von ihm geflasht…bitte mehr mehr mehr mehr davon….für mich ein vergleichbares highlight wie „weil sie böse sind“.
Langeweile pur, bitte nicht wieder dieses Team
Ansonsten muss der schöne Edersee doch eine unheimlich triste Gegend sein,laut Kommissar aus der Großstadt „Hessisch Sibirien“ deswegen ist wohl auch alles mit einer Graublende gedreht wurden.
Ich schaue seit Jahren den tatort und bin ein großer fan. bei dieser folge jedoch habe ich das gesprochene wirkliche schlecht verstanden. meinen eltern ging es ähnlich: zuerst haben wir die lautstärke aufgedreht, doch da war auch nichts zu machen. es lag einfach an der undeutlichen aussprache des komissars. ich habe, was ich sonst wirklich nie mache, frühzeitig kapituliert und ausgeschalten.
Hey gabi, du hast nicht recht. Tatort ist OK aber Lasko ist auch nicht von schlechten Eltern. Lasko ist meine Lieblingsserie. Die Folge „Der Baum der Vorsehung“ war schön, meine Lieblingsfolge. Besonders der kleine war süß. Ich hoffe es gibt eine 3. Staffel und mehr von dem Schauspieler von Cheng-Li.
Meiner Meinung nach ist das auf jeden Fall ausbaufähig und man sollte dem ganzen doch die Chance geben sich zu etablieren. Murot und seine Assistentin Wächter sind ein gutes Gespann und der schwarze Humor war schon ziemlich genial…man erinnere sich an die Tüte Haselnüsse. Großartig!!
Hi, habe das Ende verpasst, wie gings aus ?
Hast nen paar mehr Details, mein Festplattenrekorder hat das Ende abgeschnitten, es fehlen mir so ca. 15 min. .
Ich wollte nur mal kurz meine Abneigung denen gegenüber ausdrücken, die diesen fein komponierten, filmisch und musikalisch genialen Tatort schlechtreden, weil sie liebe Prügeleien oder Zotenreißerei sehen. Wie einst Lilly ist der beste Tatort seit Jahren. Nach jeder filmischen Kategorie. Der private Geschmack von Banausen darf nicht das Kriterium für Filme sein. Ein Glück, daß sich die ARD traut, auch mal einen Film gegen das geistige Niveau ihrer Zuschauer zu machen.
Also ich kann nur sagen : Hut ab! Ulrich Tukur ist der beste Ermitler seit Jahren! Endlich wieder ein klassisches Drama am Sonntagabend.
tukur ist einer der besten tatort kommisare überhaupt.
Hallo,
ich hatte gestern das Glück zufâllig einen Teil von „Wie einst Lilly „gesehen zu haben und war so begeistert , dass ich es gern als DVD hätte . Wo kann man es runterladen oder kaufen und hier in Frankreich zeigen, wo Ullrich Tukur einen guten Namen hat und so aussergewöhnliche Krimis immer gefallen. An dieser Folge war alles Klasse!!!!Thema,Bild, Ton und die Schauspieler!!!Das war mal etwas Anderes, was auch denen gefällt, die sonst keine Krimis sehen.
Ich danke für die Antwort und vielleicht auch für Empfehlungen für Folgen die so ähnlich sind und freue mich schon drauf!
Herzliche Grüsse aus Frankreich!
Evelmine Lemoine
Auch nach vier Jahren find ich diesen Film und die ganze Reihe mit Kommissar Murot immer noch Spitze.
Eine eigentlich spannende Story, aber leider filmisch nicht gut umgesetzt. Es kommt immer wieder Langweile auf. Das haette nicht sein müssen.
Der Tatort Nummer 781 aus Wiesbaden. Ein Hauptkommissar Murot ermittelt. Der hangelt sich glaublich tatsächlich schon seit dem Jahre 2010 durch die Tatort-Szene. Erstaunlich. Erstaunlich.
Was war das für ein Chor-Musikstück im Tatort „Wie einst Lilly“?
Weiß das jemand?
Tatort am Sonntag war nie meine erste Wahl. Die Konkurrenz auf den Privaten ist groß. Allen voran Ulrich „Murot“ Tukur hat mich zum Wiesbadener Tatort-Fan werden lassen. Regie, Musik, Kamera und Humor…mir gefällt die Mischung wirklich sehr gut. Ich freu mich, dass es so herausragende – ja, auch ungewöhnliche Krimis und hervorragende Schauspieler in Deutschland gibt. Die Tatort-Folgen wollen mich unterhalten? Das ist ihnen gelungen. Danke ARD für den Mut, etwas von der Norm abzuweichen.
Seit es Murot gibt, schaue ich doch tatsächlich Tatort. Sachen gibt‘s….tsss….