Tatort Folge 471: Totenmesse



Der Leipziger Hauptkommissar Bruno Ehrlicher (Peter Sodann) und sein Kollege Kain (Bernd Michael Lade) bekommen es in der Tatort-Folge 471 „Totenmesse“ mit einem Fall zu tun, der zunehmend kompliziert wird, je länger die Ermittlungen dauern: Die Buchhalterin Margit Baumann wurde spät abends von ihrem Balkon im sechsten Stock in den Tod gestoßen. Die Analyse der am Tatort sichergestellten grauen Haare ergibt, dass der Täter unter Heuschnupfen leiden muss. In das Visier der Ermittler gerät der Vorgesetzte des Opfers, Martin Frings, denn der Architekt ist bei seiner Vernehmung stark verschnupft. Ein klarer Fall – oder doch nicht?

Ehrlicher und Kain erfahren im Gespräch mit dem Architekten, dass seine Buchhalterin im vergangenen Jahr 120.000 Mark veruntreut haben soll. Der Mann gibt zu, am Vorabend des Mordes bei Margit gewesen zu sein, aber nicht, um sie zu töten, sondern um ihr wegen der Geldunterschlagung fristlos zu kündigen. Und tatsächlich finden die beiden Leipziger Kommissare in der Wohnung der Toten Belege über sündhaft teure Ausgaben, die Margit Baumann kurz vor ihrem Tod getätigt hat. Die Vorwürfe von Frings würden sich damit erklären – oder wie sonst könnte eine Buchhalterin derartige Luxusartikel finanzieren? Musste die Frau etwa durch Frings Hand sterben, weil ihre Unterschlagung das Millionenprojekt um den Neubau der „Alten Messe“ in Gefahr brachte?

Im Laufe ihrer Ermittlungen im Fall „Totenmesse“ stoßen Bruno Ehrlicher und sein Assistent Kain schließlich auf den Projektmanager Hagen Peuckert. Der ehrgeizige Peuckert, der kurz davor ist, in den Vorstand seiner Firma aufzusteigen, beauftragte den Architekten Frings, einen repräsentativen Bebauungsplan für das Leipziger Messegelände zu erstellen. Für den Manager hing viel von dem Erfolg des Projekts ab, vor allem aber litt seine innige, knapp zwanzig Jahre währende Freundschaft zu seinem Mentor Caspar Freyberg unter seinem Karriereaufstieg. Peuckert und Freyberg teilten ihre Hobbys miteinander, hielten auch in den schlechtesten Zeiten zusammen – doch das gehört nun der Vergangenheit an.

Als Bruno Ehrlicher und Kain von einem gut gehüteten Geheimnis der beiden Freunde erfahren haben, spitzt sich die Situation zu: Der verheiratete Hagen Peuckert führt ein Doppelleben mit einer jungen Frau, der Modeschöpferin Susanne Scheffler. Peuckert erfährt zwischenzeitlich von einer anonymen Quelle, dass Susanne für ihr Verhältnis jahrelang bezahlt wurde! Der Mann ist außer sich. Am nächsten Morgen wird die Designerin tot aufgefunden und der Projektleiter wird zum Hauptverdächtigen. Doch um dem Manager die Morde nachzuweisen, müssen Ehrlicher und Kain zunächst das Netz aus Lügen, verletzten Gefühlen und Karrierekämpfen entwirren…


Der Regisseur und spätere Grimme-Preisträger Thomas Freundner drehte mit dem MDR-Tatort „Totenmesse“ nicht seinen ersten Krimi um die Leipziger Kommissare Ehrlicher und Kain. Er war ebenso verantwortlich für die zuvor produzierten Tatort-Folgen Nr. 432 „Einsatz in Leipzig“ und Nr. 465 „Trübe Wasser“ aus den Jahren 2000 bzw. 2001.

Die Erstausstrahlung von „Totenmesse“ lief am 20. Mai 2001 im Ersten.

Besetzung

Kommissar Bruno Ehrlicher – Peter Sodann
Kommissar Kain – Bernd Michael Lade
Claudia Peuckert – Michéle Marian
Caspar Freyberg – Hans Peter Hallwachs
Susanne Scheffler – Sandra Leonhard
Martin Frings – Till Kretzschmar
Frederike – Annekathrin Bürger

Stab

Regie – Thomas Freundner
Kamera – Philippe Cordey
Buch – Andreas Pflügler und Pim Richter
Musik – J.J. Gerndt

Bilder: MDR/Jo Bischoff


7 Meinungen zum Tatort Folge 471: Totenmesse

  • Agnes • am 26.3.15 um 12:05 Uhr

    Weiß jemand welches Musikstück in der Nikolaikirche gespielt wurde?
    Ich kenne das, eigentlich wird das gesungen.
    Mir fällt der Name nur momentan nicht ein.
    Das nervt mich jetzt furchtbar.


  • Dirk • am 10.12.15 um 17:15 Uhr

    Der Tatort 471, erstes Feld, zweite Reihe, dritte Stelle. Die Mordermittler aus Leipzig sind am Ball. Ehrlicher und Kain. Einer Hauptkommissar, einer Kommissar. Es geht um Geld, viel Geld, Prestige-Denken, verlogene Ehre, Mord. Nicht der schlechteste Tatort-Fernsehfilm dieser beiden Ermittler aus Mitteldeutschland. Der kann doch durchaus einmal wieder gezeigt werden. Oder? Und das Lied könnte heißen: Ich hab‘ Ehrfurcht vor schneeweissem Haar………


  • heidelerche • am 23.8.17 um 21:57 Uhr

    Peter Sodann kann wirklich mehr als das. Die Ermittler Ehrlicher und Kain ermitteln sich hier zu Tode. Ein Fall aus dem „richtigen Leben“ der Messestadt allerdings mit Anflügen von US-Krimi wider alle Unmoral. So wird ein Fall geklärt NUR weil das Drehbuch es so will.


  • Lothar von Hacht • am 2.10.17 um 17:17 Uhr

    Info für Agnes
    Hallo Agnes, mich hat das auch unheimlich genervt und beim MDR nachgefragt aber keine Antwort bekommen.
    Ich habe dann selber geforscht,da ich Klassik-Fan bin und wurde fündig.
    Es handelt sich um:AVE VERUM CORPUS von W.A.Mozart,Organ solo gespielt von Alexander Jörk. Du kannst es Dir bei YouTube anhören.
    Gruß
    Lothar von Hacht


  • Walter Ulbricht • am 12.3.20 um 0:01 Uhr

    Muß man sich mindestens zweimal ansehen um durchzusteigen.


  • Gottlieb • am 12.3.20 um 11:10 Uhr

    Ein gelungener Tatort, den ich mir erneut gern angesehen habe, auch wenn von den Machern wohl beabsichtigt war, das „unmenschliche“ System des Kapitalismus zu entlarven, in dem menschliche Beziehungen auf der Strecke bleiben. Wendungsreich und spannend, überzeugende Charakterzeichnung. Die interessanteste Figur ist mal wieder der „Bösewicht“, hier also Caspar Freyberg. Nach meinem Eindruck spielt Hans Peter Hallwachs alle anderen an die Wand.


  • MadMonkey • am 28.11.22 um 14:19 Uhr

    Der Messe Tatort ist nicht der spannendste Krimi aus Leipzig mit Hauptkommissar Ehrlicher und Kollege Kain. Dennoch noch unterhaltsam 3 Sterne


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