Kurz und knapp – darum geht’s
Ein brutaler Mord erschüttert Dresden: Der Rettungssanitäter Tarik Wasir wird während eines Einsatzes am Elbufer in seinem eigenen Krankenwagen mit Elektroschocker, Kabelbindern und Plastiktüte regelrecht hingerichtet. Die von einer Grippe geschwächte Oberkommissarin Karin Gorniak und ihre Kollegin Leonie Winkler ermitteln zwischen erschöpften Rettungskräften, die täglich verbalen und körperlichen Anfeindungen ausgesetzt sind. Als ein zweiter tödlicher Anschlag auf einen Rettungswagen derselben Wache verübt wird, steigt die Panik – wer hat es auf die Helfer abgesehen? Die traumatisierte Sanitäterin Greta Blaschke kämpft derweil nicht nur mit dem Verlust ihres Kollegen, sondern auch mit der Doppelbelastung als alleinerziehende Mutter. Während die Ermittlerinnen einem Einsatz nachgehen, bei dem vor sechs Monaten ein Kind starb, ahnen sie nicht, dass Greta sich bereits in tödlicher Gefahr befindet…
Inhalt der Tatort-Folge „Rettung so nah“
Das kühle Morgenlicht bricht durch den Nebel am Dresdner Elbufer, als die von Fieber und Grippe geplagte Kommissarin Gorniak am Tatort eintrifft. In einer Stadt, in der selbst im Präsidium die halbe Belegschaft krank ist, wirkt das Blaulicht der Polizeiwagen besonders gespenstisch auf der nebligen Wasserfläche. Im Inneren eines Rettungswagens ein Bild des Grauens: Der Sanitäter Tarik Wasir wurde mit einem Elektroschocker außer Gefecht gesetzt, mit Kabelbindern gefesselt und auf dem Fahrersitz mit einer Plastiktüte erstickt – eine regelrechte Hinrichtung. „Wer denkt sich denn sowas aus?!“, entfährt es Kommissariatsleiter Schnabel angesichts der unnötig komplizierten Tötungsart.
Oberkommissarin Leonie Winkler, deren kühle, fixierende Blicke ihre Gesprächspartner oft irritieren, setzt die Ermittlungen mit gewohnter Effizienz in Gang. Die hustende Gorniak kämpft nicht nur gegen die Symptome ihrer Erkrankung – die sie trotz des allgemeinen Kopfschüttelns ihrer Kollegen zur Arbeit treibt – sondern auch gegen ihre wachsende Frustration über die zunehmenden Angriffe auf Rettungskräfte. „Wir sind inzwischen Blitzableiter für jeden Frust“, erklärt einer der Sanitäter resigniert.
Die Ermittlerinnen stoßen schnell auf potenzielle Verdächtige: Da ist Arnold Liebig, ein ehemaliger Bundeswehrsoldat, der kürzlich in der Rettungswache randalierte, nachdem ihm die Krankenkasse wichtige Leistungen gestrichen hatte. In seiner verlassenen Gartenlaube finden sie einen Stapel Kündigungsschreiben. Auch Hagen Rigmers, ein Mitarbeiter der Wache, macht sich verdächtig. „Ich sag schon seit Jahren: Wir brauchen Stichschutzwesten im Einsatz. Und Pfefferspray“, fordert er aggressiv, worauf Gorniak trocken entgegnet: „Eine Stichschutzweste hätte Ihrem Kollegen nicht geholfen. Und Pfefferspray kann man Ihnen abnehmen und gegen Sie verwenden.“
Das winterliche Dresden mit seinen barocken Silhouetten wirkt wie ein stiller Beobachter, während die Ermittlungen unter dem treibenden Elektrosound von Dürbeck & Dohmen wie ein dunkler Fluss durch die Stadt fließen. Die Spannung steigt ins Unerträgliche, als ein zweiter gezielter Anschlag auf einen Rettungswagen derselben Wache verübt wird – wieder gibt es einen Toten, Sanitäterin Elena Jancowicz wird schwer verletzt. Schnabel ordnet an, dass fortan alle Einsätze der betroffenen Wache mit Polizeischutz stattfinden. Die fiebernde Gorniak steigt selbst in den Rettungswagen, um die Sanitäter zu beschützen.
Im Zentrum des Falls steht zunehmend die überforderte Sanitäterin Greta Blaschke. Zwischen Kindererziehung und traumatischen Einsätzen erzählt sie ihrer Tochter Emily abends Geschichten von Knochenbrüchen und Herzstillstand – immer mit Happy End, in dem Mama alle retten kann. Die Realität sieht anders aus: In einer erschütternden Rückblende sehen wir Blut, das in Zeitlupe aus dem Hals eines Kindes in eine Plastikröhre sickert – ein fehlgeschlagener Intubationsversuch bei einem allergischen Schock vor sechs Monaten, bei dem das Kind starb.
Die alleinerziehende Mutter fühlt sich zunehmend verfolgt und greift zu Beruhigungsmitteln und Marihuana. Ihre Begegnung mit dem mysteriösen „Jakob“ auf einem Spielplatz, den sie später zu sich nach Hause einlädt, wirft Fragen auf. Als die Melodie von Depeche Modes „Somebody“ verklingt und Jakob fluchtartig ihre Wohnung verlässt, ahnt der Zuschauer, dass er mehr mit dem Fall zu tun hat als zunächst angenommen. Die Ermittlung gleicht einem Labyrinth aus Traumata und Schuldgefühlen. Als Gorniak und Winkler endlich die wahren Zusammenhänge erkennen und Jakob als Jens Schlüter, den Vater des verstorbenen Kindes identifizieren, steht Greta bereits seiner Frau Johanna gegenüber – und der nächste Mord scheint unvermeidlich…
Hinter den Kulissen
Der MDR-Tatort „Rettung so nah“ (Folge 1155) wurde vom 10. März bis zum 27. Mai 2020 in Dresden und Umgebung gedreht, unter anderem an der markanten Marienbrücke. Die Produktion erlebte einen dramatischen Einschnitt: Nach nur zwei Drehtagen mussten die Arbeiten am 12. März 2020 aufgrund der Corona-Pandemie komplett gestoppt werden. Zwei Monate später, im Mai, fiel endlich die nächste Regieklappe. Das Team hatte Glück im Unglück – in den ersten zwei Drehtagen waren bereits Szenen mit körperlicher Nähe abgedreht worden. In der Zwangspause entwickelte die Crew dann Lösungen, wie die restlichen Aufnahmen trotz Hygieneabstand emotional und spannend umgesetzt werden konnten.
Das zeitliche Zusammentreffen von Thema und Realität erwies sich als eindrucksvolle Parallele: Während die Ausstrahlung am 7. Februar 2021 mitten in den zweiten Lockdown fiel und reale Ärzte und Pflegekräfte um das Leben von Covid-19-Patienten rangen, zeigte der Film den enormen Druck auf Rettungskräfte – quasi ein „Kriegsreport von der vordersten Front des Gesundheitswesens“, wie ein Kritiker es beschrieb. Im Film selbst gibt es unterwegs subtile Anspielungen auf Hygienemaßnahmen: Der erkältete Kriminalassistent Ingo Mommsen (Leon Ullrich), der zum letzten Mal mit von der Partie ist, niest vorbildlich in seine Armbeuge, während Kommissariatsleiter Schnabel (Martin Brambach) sich routiniert an seinem Schreibtisch die Hände desinfiziert.
Die im Film gezeigte fiktive Rettungswache ist in Wirklichkeit eine Firma für Vitrinen und Glasbau im nahe gelegenen Coswig. Für die erstmals gemeinsame Tatort-Inszenierung zeichneten Regisseurin Isabel Braak („Bonusfamilie“) und Drehbuchautor Christoph Busche („Die Diplomatin“) verantwortlich. Der treibende Electrosound von Dürbeck & Dohmen sorgt für zusätzliche Dynamik und spiegelt besonders effektiv die gestörte Sinneswahrnehmung der jungen Sanitäterin wider.
Für die Hauptdarstellerinnen Karin Hanczewski als Oberkommissarin Gorniak und Cornelia Gröschel als ihre Kollegin Leonie Winkler war es bereits der elfte Fall in der sächsischen Landeshauptstadt und der fünfte gemeinsame Einsatz. Gröschel hatte zuvor Alwara Höfels ersetzt, neben der Schnabel ursprünglich eher als komödiantische Figur angelegt war – inzwischen begegnet sich das Trio auf Augenhöhe.
Besonders herausragend ist die Leistung von Luise Aschenbrenner als Sanitäterin Greta Blaschke. Die damals 25-jährige Schauspielerin, die bereits in zwei früheren Tatort-Folgen („Dein Name sei Harbinger“ mit Rubin und Karow sowie „Die ewige Welle“ mit Batic und Leitmayr) mitgewirkt hatte, bereitete sich intensiv auf ihre Rolle vor. Sie begleitete einen Tag lang eine echte Dresdner Rettungswache bei ihren Einsätzen und konnte den Sanitätern alle für den Dreh relevanten Fragen stellen. Auf ihre Frage, welche Einsätze für die Rettungskräfte am belastendsten seien, erhielt sie die einhellige Antwort: „Wenn Kinder sterben.“ Mit „angenehm zurückgenommenem Spiel“ und „wenig Worten“ vermittelt Aschenbrenner laut Kritikern „die ganze Bandbreite der Ängste, die ihre Figur immer wieder heimsuchen“.
Bei seiner Erstausstrahlung am 7. Februar 2021 im Ersten erreichte der Film beachtliche 10,81 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 29,9 Prozent. Die Kritiken fielen überwiegend positiv aus – der Spiegel vergab 7 von 10 möglichen Punkten und lobte besonders Aschenbrenners Darstellung. Die NZZ befand die „sehr konventionelle Inszenierung“ keineswegs als nachteilig und bezeichnete das Ermittlerinnen-Duo Gorniak und Winkler sogar als „langsam, aber sicher zum besten Polizeiduo“ der gesamten Tatort-Reihe. Der Filmdienst war dagegen mit zwei von fünf möglichen Sternen deutlich zurückhaltender und kritisierte „inszenatorische Beliebigkeit“. Während der „Rettung so nah“ nicht die Genrebrillianz früherer Dresden-Krimis wie „Das Nest“ oder „Parasomnia“ erreichte, überzeugte er doch als thematisch relevanter Gebrauchskrimi, der einem wichtigen Thema Stimme verleiht.
„Martin Brambach“ ist immer ein Grund sich das anzuschauen, aber der Tatort aus Dresden hat mich bisher auch sonst noch nicht enttäuscht.
Louise Aschenbrenner ist mir positiv in Erinnerung als (in der Folge immer wieder auftauchendes) Blumenmädchen Romy im Berliner TO „Dein Name sei Harbinger“. Bin gespannt, ob sie ihre Rolle in diesem TO auch mit ähnlich schüchtern-zurückhaltender Präsenz spielt.
Tip Top. Danke
Wieder mal ganz toll von Euch. In Dresden wird ein Syrer ermordet natürlich müssen wir auch im rechtsextremen Bereich ermitteln. So was kann ja nur in Dresden passieren. Und die Ultra gehen auf Rettungskräfte los . Hättet ihr dieses Thema mit den Argumenten auch im Tatort München gebracht, ich glaube nicht. Rechtsextreme und Ultras die auf Rettungskräfte losgehen, das muss ja aus Dresden kommen. Ich als Dresdner fühle mich abgestempelt.
Hochspannend, grundsolide – endlich mal wieder, nach all den vergangenen TOs, ein „normaler“ TO. Hat gut getan. Danke Dresden!
Ich fand die Geschichte durchaus interessant (wenngleich die Auflösung am Ende etwas flapsig geriet).
Besonders wurde diese Folge m.E. wegen der sensiblen Rollengestaltung durch Luise Aschenbrenner (neuerlich). Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, nach meinem Geschmack ist die wirklich gut!
Ein sehr gelungener Film. Mehrere Verdächtige mit unterschiedlichen Motiven. Mal wurde man auf die eine, mal auf die andere Fährte gebracht. Und die Auflösung gab es erst ganz am Schluss. So soll das sein bei einem Tatort.
Ich werde immer mehr zum Fan des Dresden-Tatorts. Selbst Martin Brambachs Rolle ist mittlerweile sinnvoll.
Mir hat er gefallen. Die 2 Dresdner Ermittlerinnen sind mir sympathisch. Auch der Chef. Besonders gut gefiel mir die Frau Aschenbrenner. Sie hat definitiv Potenzial für mehr in der Zukunft. Die Frau Schlüter hatte ich ab ca. 25 min vor Schluss in Verdacht. Ging es Euch auch so?
Die Tontechniker scheinen keine Ahnung zu haben, das Fernsehgerät brummt andauernd 🤮🤮🤮wo haben die gelernt????
Ja, hatte ich auch Mir hat es auch gefallen. Bisschen nervig fand ich die Grippegeschichte.
Gewalt im Umfeld von Einsatzkräften ist ein wichtiges und aktuelles Thema.
Der Film hat mich allerdings nicht überzeugt. Die Auflösung ist vorhersehbar und das ganze folgt zu sehr Schema F: Überforderte Einsatzkraft (meist jung, weiblich und empathischer als ihr (zumeist männliches) Umfeld) gerät unter Mobbingterror oder wird im Einsatz verletzt/traumatisiert, dann gibt es eine Prise kriminelle Energie in der Truppe (Drogen, Waffen was auch immer), am Ende versagt der Polizeischutz und die Schuldgefühle auf Seiten der Kommissare übernehmen.
Das ist düster und (falls realistisch) ziemlich beunruhigend.
Aber irgendwie haben wir dieses Schema auch schon zigmal in diversen Polizeischul-, Spezialeinheits-, oder auch zunehmend Krankenpflege-Fällen verschiedener Teams gesehen. Und diese Ausgabe heute hat mir leider keine neuen Erkenntnisse dazu eröffnet.
Übermäßig spannend war es auch nicht. Dialoge waren sehr durchschnittlich („wenn du nächstes Mal abgestochen wirst, besuche ich dich im Krankenhaus, hahahaha“) und trotz der Dramatik mit dem verstorbenen Kind und der kranken Obdachlosen stellt sich eher ein Gähnen als Anteilnahme ein.
Insgesamt also eher lala…
Die Husterei sei geschenkt. Im Fühjahr konnte ja keiner wissen, dass diese Art von Infotainment im Februar eher nervt.
Sehr gut, ein Tatort (fast) ohne private Probleme der Ermittler*innen, bis auf das bisschen Grippe, das kann man verschmerzen. So muss ein Krimi sein – ein Fall, Ermittlungen und am Ende die Aufklärung. Mehr verlangen wir doch gar nicht :-)
als Sternegeizhals vergebe ich 3,5 – hat mir wider aller schlimmen Erwartungen ziemlich gut gefallen – nur ein Bissl Genuschel – lag wahrscheinlich an der Grippe – das ansonsten präsent nervig alberne Gehabe von Herr Schnabel hat sich bei dieser Produktion ebenfalls auf ein Minimum reduziert – alles in allem interessante Story und endlich mal wieder eine sehenswerte Tatortproduktion aus DD
Der erste Tatort in diesem Jahr, der mich überzeugt hat. Vier solide Punkte.
Wer bisher der Polizei misstraut hat, wird durch diesen Tatort mal wieder bestärkt in seiner Meinung: da geht die Polizistin mal einfach (ohne Durchsuchungsbefehl, vertrauensmissbrauchend unter falschem Vorwand) einfach ins Bad und durchsucht inen Schrank. Da verliert aufgrund der Polizei ihren Job, obwohl sie wohl bis dahin wohl tadellos war…. Schlechtes Bild, was da von einer wirklich guten Polizei vermittelt wird…
Ein Tatort wie Schnitzel mit Kartoffelsalat, keine Delikatesse aber man wird satt. Straight erzählt mit für mein Dafürhalten zu wenig Raffinesse. Die Protagonisten wurden ganz gut dargestellt, bisweilen hätte man mal etwas mehr Fahrt aufnehmen können.
Seit wann ist eigentlich der Kommissariatsleiter kein Choleriker mehr? Satte 3 Sterne! Und was gibt’s zum Nachtisch?
Unrealistisch! Kein Mann (ohne angemeldetes Kind) kann vor einem Kindergarten rumlungern. Er würde sofort von Betreuern angesprochen werden.
5 reichlich mit Lob gefüllte Sterne für Spannung, Realitätsbindung, gute- und passende Akustik…eben einfach für einen tollen Tatort. Auflösung erst am Ende und zwischendrin viele falsche Fährten – ach, schön!
Mir hats gefallen.
PS: Auch wenn diese Kommentarfuntion, wie ich weiß, dazu da ist, um über den Tatort und nicht die anderen Kommentare zu kommentieren, möchte ich an dieser Stelle doch mal ausprechen, wie schön ich es fand, endlich mal fast nur gute Kommentare zu lesen – geht doch. Darf gerne öfters so sein…😊
Fünf Sterne und ein paar Sonderpunkte.
C. Gröschel ist mittlerweile ein vollwertiger Ersatz für A. Höfels und lässt die Kommissarin Sieland in Vergessenheit geraten.
L. Aschenbrenner kann gerne öfter Rollen bekommen. Sehr gut die Darstellung der jungen Frau, die ein wenig Trost mit und bei einem anderen, vermeintlichen Vater sucht.
(@Redaktion: J. Schlüter war entgegen eurer Besetzungsliste KEIN Nachbar der Sanitäterin Greta.)
Alles in allem ein normaler Kriminalfall, der aber durch den Schrott, der uns in letzter Zeit öfter einmal aufgetischt wurde, zu einem herausragendem Film aufwuchs.
Danke an das Team aus Dresden.
Unrealistisch: Keine der ach so schlauen Komissarinnen hat an die Mutter gedacht. Sie war dabei von Anfang an die Hauptverdächtige.
Ich habe mal eine Frage zur Handlung: Was für eine Bedeutung hatte der Kripobeamte, der manchmal kurz eingeblendet wurde? Oder lag das an meinem TV, ich hatte gestern wetterbedingt ab und zu eine Bildschirmstörung.
Grundsolider Tatort – Danke! Gute Performance der Kommissarinnen und von Greta Blaschke. Verschiedene Verdächtige und am Schluss die Mutter des verstorbenen Kindes, was nicht eigentlich zu erwarten war. Persönlich hatte ich sie einige Zeit vor Ende des Film als Verdächtige auf dem Kieker. Eigentlich sollte ein Tatort wirklich so sein wie dieser Film aus Dresden. Aber auch dieser Tatort war eigentlich mit 90 Min. zu lang und hätte auch in 1 Stunde „abgespult“ werden können.
Wenn ich den Film als Aufzeichnung geschaut hätte, hätte ich sich das eine oder andere Mal vor gespult.
Diesmal konnte ich den Tatort „live“ am SO Abend zu Gemüte führen und habe mich eigentlich ganz gut unterhalten. Für mehr als 3 Sterne reicht es aber nicht.
Überzeugt nicht nur hartnäckige Tatortfäns von der Serie !!!
(1155)
Leider entpuppt sich ja die Frau von dem Besucher der Rettungssanitäterinn als der Spanner.
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Entweder hätte man das weglassen sollen, oder aber das Blutbad was die Rettungssanitäterin selbst schon angerichtet hat.
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Aber die Szenen von der Großstadtromantik, das passt alles zu Merkel Ära, Das passt alles zum Osten. 😁 schönen Gruß und
PS der Film ist sehr sehenswert. Ich schaue ihn mir auf jeden Fall am 9. noch mal an.
Guter Tatort der klassischen Art mit kleinen Fehlern, aber sehr sehenswert. ´Grandios gespielt bis ins Detail von Luise Aschenbrenner, die sicherlich in anderen Produktionen öfters zu sehen sein wird. 4 Sterne!
Kann mir mal jemand erklären wie die Täterin das Opfer hat fesseln können ??? Mit Kabelbinder ??? Ich habe schon Probleme die Teile zu verbinden ohne das sich jemand wehren könnte… Total unglaubwürdig . Trotzdem finde ich die Damen und den Chef prima.
Dresden mausert sich immer mehr zu meiner Tatort-Lieblingsdestination. Den zwei Ermittlerinnen und Charakterkopf Schnabel (Martin Brambach) sei Dank. Auf Dresden freu ich mich immer besonders – nur weiter so!
Spannende Unterhaltung, fand das Drehbuch sehr gut und die schauspielerische Leistung auch klasse.
Na ja, leider ziemlich dröge, mässig bis langweilig und unspektakulär. Mit gefallen dann doch eher Tatorte, die aus der Reihe fallen, moderner sind und nicht so „altbacken“ wirken.
Nicht mein Dream Team aber den fand ich wirklich gut.
Solider TO. Gute Darsteller.
Ein gutes Thema, Gewalt gegen Einsatzkräfte. Aber wirklich ungenügend umgesetzt. Es war zum einen alles völlig erwartbar, wie als wenn man (außer ganz für den Schluss) einen Laufzettel abgehakt hätte.
Ich hätte mir bei dem Thema gewünscht, dass Ursachen und Anlässe für die sinnlose Gewalt gezeigt werden und diskutiert werden, was dagegen getan werden kann und wie unsinnig sich die Leute verhalten – es sind ja nicht nur Hooligans oder trotzige Halbwüchsige, die sowas tun.
So standen nur bei dem einen erwartbaren Angriff plötzlich 2 Leute mit Baseballschläger da. Das war einfach nur doof und hat keinerlei Erkenntnis gebracht, denn dass sowas passiert, wusste man bereits vorher aus den Schilderungen.
Auch sehr nervig waren die langgezogenen, zeitlupigen Szenen. So erhöhen die nicht die Spannung, sondern ziehen den Film in die Länge und nerven nur, weil dort nichts geschieht. Die Sanitäterin wird eine Minute lang gezeigt, wie sie entsetzt etwas sieht und darauf zu geht, aber wir sehen es nicht. Ja, wir wissen es, sie hat etwas schreckliches gesehen! Aber wir müssen sie nicht 1 Minute lang anschauen, ohne zu sehen was sie denn nun sieht.
Alles zusammen wirkt der Film zusammengestückelt wie viele der heutigen Tatorte. Es wird nicht aus einem Guss erzählt, sondern zu viel Wert auf Effekthascherei gelegt und künstliche Stilmittel, insbesondere der Verlangsamung. Da geht der Faden verloren. Man nimmt die Stilmittel als Stilmittel wahr. Sie sind viel zu explizit.
Ich habe nach langer Abstinenz mal wieder in den Dresdner Emanzenstadl reingeschaut, und ich stelle fest: Alles beim Alten geblieben. Frauen, so weit das Auge reicht. Sie ermitteln, sie retten Leben, sie werden dabei traumatisiert, sie kiffen (aber nur wegen des Traumas), sie schlagen bullige männliche Schläger nieder (Gorniak), und sie begehen sogar das Verbrechen selbst (Johanna Schlüter). Nicht einmal dazu sind die Männer noch in der Lage. Der Ehemann Jens Schlüter greift auch nicht ein, als seine Frau dabei ist, die Sanitäterin zu erwürgen. Der steht bloß wie gelähmt rum, und daher muss die Sanitäterin wiederum von einer Frau gerettet werden (der Kommissarin). Die Sanitäterin hat natürlich keinen Mann (wie die Kommissarin), aber dafür eine Frau, sprich Tochter. Und was macht der Mann (Quotenmann?) an der Spitze, Herr Schnabel? Er macht das, was er soll bzw. noch darf. Er umsorgt die Kommissarinnen, fragt sie ganz persönlich, wie es ihnen geht, und legt dabei den Arm um sie. So muss das heutzutage.
Also alles völlig logisch und korrekt, nur eben nicht wirklich überzeugend. Und spannend ist auch was anderes, so nach meinen Maßstäben. Außerdem dürften die Kommissarinnen gerne ein bisschen … nein, ich sag’s lieber nicht, das wäre lookistisch. Ich sag nur: Die Spitzmauskommissarin ist noch spitzer geworden, seit ich sie das letzte Mal gesehen habe. Und die Regisseurin? Sie hat sich bemüht, würde ich ihr ins Zeugnis schreiben.
Mein Fazit: Wem’s gefällt.
Diese Dresdener Tatort-Folge war nicht schlecht, aber auch keine Sahneschnitte. Manche Dialoge zwischen den beiden Kommissarinnen hätten, ohne großen Aufwand, besser ausgearbeitet werden können. Weniger ruppig wäre die Lösung. Denn eine ruppige Art ist man zuhauf seitens männlicher Tatort-Duos gewöhnt. Mittlerweile reichlich abgenutzt und gar langweilig!
Nichtsdestotrotz, aufgrund des dennoch zusammenpassenden Duos plus Schnabel, neutrale Bewertung: 3 Sterne.
Wieder ein Tatort zum Vergessen. Das konnte ich mir nur 10 Minuten lang ansehen, dann war klar: Klischees werden bedient, keine Spannung, mittelmäßige Schauspielerleistung.
Krimis müssen nicht sozialkritisch daherkommen, sie müssen Spannung erzeugen. Nur leider passiert das bei den neuen Tatortfolgen nicht mehr.
Es drängt sich mir der Eindruck auf, dass viel zu viel und zu schnell produziert wird. Dass die Qualität dabei auf der Strecke bleibt, muss doch auch den Machern klar sein.
Seit dem Ausscheiden von Alwara Höfels ist auch in Dresden „tote Hose“!
Weimar – Dortmund – Dresden – Konstanz: tot oder kurz davor, aber auch Köln – Münster – München liegen schon fast im Koma Stuttgart ist gerade auf der Kippe.
Bei Nr. 1000 hätte besser mal jemand auf die Bremse getreten – statt aufs Gaspdeal.
Nur gut, dass es Wiederholungen der alten Folgen gibt.
Zum Tatort 1155: Rettung so nah
Dresden mag ich sehr. Die Stadt hat etwas aus sich gemacht. Und ist stets eine Reise wert.
Doch wohin nur, ging die Reise in diesem Tatort?
Die Grundidee: Das war wohl Respektlosigkeit & Aggression gegen Rettungskräfte, Mobbing am Arbeitsplatz sowie die Verarbeitung von Verlust und Schuldgefühlen. Wobei sich der Plot schnell zum den zwei letzten Themen wanderte.
Leider war hier das Drehbuch nicht besonders Logisch. Wenn doch die Sanitäterin das Kind „fahrlässig getötet hatte“ (nach der Sicht der Eltern), wieso wurde dann der daran eigentlich unbeteiligte Kollege ermordet? Anscheinend, weil die Zuschauer & Ermittler sonst fix auf die Tatsächliche Täterin gekommen wären? Deswegen kamen anscheinend auch die weiteren, unbeteiligten, Rettungsassistenten zu Tode. Auf ähnlich Weise wie, wenn auch unbewiesen, der aus der DDR in den Westen geflohene Fußballspieler Lutz Eigendorf. Und auch das Verhalten des Patienten, der Tatverdächtig wird, weil er auf der Rettungswache randaliert, weil die Krankenkasse Leistungen gestrichen hat erschien nicht Nachvollziehbar. Ich finde Fährten in einer Handlung, welche vom Täter ablenken sollen, kann man intelligenter legen.
Die Inszenierung wirkte dabei Lustlos, stellenweise schlampig, fast desinteressiert. So als wenn jemand Lustlos eine „To do Liste“ abhakt/arbeitet. Die Witwe des ermordeten und kräftig gemobbten Rettungsassistenten wird kurz eingespielt und anscheinend, von jedem und allen, alleine gelassen. Wieso? Weil sie Ausländerin ist? Die Obdachlose Zeugin, ja ist eben psychisch Krank, als Zeugin nicht weiter zu gebrauchen, ist wohl so, wird ebenso ihrem Schicksal überlassen. Zumindest wird aber angedeutet, dass sie eine Wohnung/Obdach bekommt. Weil sie „Deutsche“ ist?
(Arme) „Arbeiter“ gegen (Reiche) Oberklasse?
Auch andere Figuren in diesem Tatort kommen, da im Drehbuch schlecht dargestellt, nicht glaubwürdig rüber. Ein Gesamtbild wie aus der Vorwendezeit.
Die einen (am Beispiel der Sanitäterin Blaschke) arbeiten jeden Tag so lange, bis sie so knülle sind, dass sie nicht merken, wer sich da an sie ran macht. Dazu allein erziehend, ohne Auto, kaum Zeit für sich selbst und in kleiner Plattenbauwohnung mit nicht zusammen passenden Möbeln beheimatet. Ist trotz Traumata nicht Krank geschrieben, wird aber prompt fristlos gekündigt, weil sie Tabletten nimmt und Marihuana raucht. So geht es wohl der Unterschicht. Die Anderen: Hier, die Eltern des zu Tode gekommenen Mädchen. Die Angehörige der Oberschicht, hausen im schicken Bauhaus- Reihenhaus, mit VW Golf vor der Türe und perfekt abgestimmten Designer Möbeln im jedem Zimmer, und gehen (anscheinend) nicht arbeiten, da krankgeschrieben? Und haben (deswegen?) sehr viel Zeit, zu joggen, in Selbstmitleid zu vergehen oder vor dem Kindergarten herum zu hängen…
Aus der Zeit scheint auch der Faktensatz des Drehbuchs zu kommen. Da dürfen Angehörige mit im Rettungswagen mitfahren. Ebenso Polizisten. Oder das sich Personen (vom Personal, den Kindern und anderen Eltern unbeachtet) anscheinend jeden Tag, vor einem Kindergarten aufhalten , ohne selbst Kinder zu haben/dort abzuholen. Schon X-mal wegen Allergieschock betroffene, bzw. deren Eltern, haben kein Medikament dabei bzw. im Haus. Ja, und der Notarzt kommt nie.
Männer gegen Frauen….
Frauen kommen bei die Drehbuch und Regie meist gut Rüber. Sie managen ihre kleinen Familien, leiden nur Heimlich, planen und vollziehen clever, reden jeden (Kerl) an die Wand, sind beinhart und sich auch nicht zu schade, am Ende ordentlich selbst die Hand an zu legen.
Die Männer sind hier still und leise (der ermordete Sanitäter), auch ganz (Der Vater von Emily) oder bald abwesend (Kriminaltechniker Mommsen). Auch schneller Tot(Der Fahrer des 2. Teams) . Dazu entweder vom Neid zerfressen und Rassistisch (Der Sani wo mit Medikamenten dealt und seine Kollegen mobbt), oder am Leben gescheitert ( Der EX-Soldat).Kopflos vor Angst und Verliebtheit (Der Sanitäter der sich eine Waffe einsteckt). planlos und voller sinnlosem Aktionismus ( Kommissariatsleiter Schnabel der von seinen Polizisten deren Schusswesten!!! an die bedrohten Sanitäter verteilen lässt… Komisches Bild von staatlicher Überforderung, die sich dabei auch gleich selbst den (eigen Schutz beraubt.) Desillusioniert und Unflexibel ( Der Einsatzstellenleiter, sitzt im Rollstuhl, noch so ein Bild…) Und am Ende gelähmt und zu nicht zu gebrauchen. Hirnlos Geil auf Gewalt (Die Hooligans) Und am Ende zu nichts zu gebrauchen. – Der Ehemann, der sich an die Sanitäterin ran macht, dort dann vor ihr weg läuft und am Ende (Barfuß im Schlafanzug,, auch so ein Bild) ob so viel (Frauen)Power wie gelähmt seinem Alphaweibchen (Taten- aber nicht Wortlos) zuguckt, wie es jemand erwürgt.
Was sämtliche Darsteller und die Kamera aus diesem Murks machen, ist dennoch absolut sehenswert. Regie und Drehbuch haben es zum Schluss dennoch versemmelt.
Was ich mich am Ende gefragt habe: Wieso wurde das Thema Gewalt gegen Rettungskräfte nur gestreift und nicht wirklich, wie der Titel vermuten ließ) Behandelt? Weil Mitmenschen, die sich so asozial benehmen und verhalten nicht nur von Vätern sondern auch von Müttern erzogen werden?
Denke ich an Tatort Dresden in der Nacht….
… doch ich kann gut schlafen. Irgendwie hat man hier noch lange keine Weg gefunden, dem Tatort Dresden ein eigenes Gesicht zu geben. Klamauk, verzweifeln an Technik und Esskultur hat nicht funktioniert. Lokalkolorit ist kaum zu sehen (Wieso speisen die Polizisten eigentlich nicht etwas Regionales? Eierschecke oder Quarkkeulchen im Auto, Kartoffelsuppe im Pulverturm? Gegrilltes und Bierchen am Lingnerschloss?) Zur Not gerne Omis Christstillen… Kein Wunder, dass da so manche Darsteller längst das weite gesucht haben.
3 Sterne, Mehr geht nicht.
@Colorwriter
Oh mein Gott,
ich wollte doch bloß einen Tatort sehen.
Jetzt kriege ich hier die Personalakten aller Beteiligten auf den Tisch incl. psychischer Beurteilung
@Colorwriter:
Ich bemerke auch gerade, dass mich Logikfehler nicht in jedem TO in gleicher Weise stören (die von Ihnen genannten Logikfehler lassen sich übrigens tlw. erklären: Der 1. Sanitäter wurde getötet, weil er den Kindesvater nicht zur sterbenden Tochter ließ, der 2. Sanitäter wurde Opfer eines getauschten Dienstplanes).
Logikfehler spielen wohl umso mehr eine Rolle, je mehr der INHALT in einem TO im Vordergrund steht. Für mich war in dieser Folge eher die Darstellung der psychischen Belastungen der Rettungskräfte maßgeblich und die fand ich gut beschrieben …
Nach der Mord an Ihren Kollege, zieht sich Greta Blaschke in Ihre Retungstelle um und geht los, Ihre Tochter im Kindergarten zu holen. Auf den Weg fängt sie an zu rennen und als sie auf ein Brücke ankommt, trägt sie schwarze Schuhe (14.15 mn), als sie mitten auf die Brücke stoppt, hat sie weiße Turnschuhe an (14.17mn) und als sie dann im Kindergarten ankommt, hat sie wieder schwarze Schuhe an( 15.38mn) ;)… Schöne Grüße!
Ich fand den Tatort ziemlich gut, es war schön zu sehen das sich die beiden Kommissarinen(schreibt man das so?) besser verstehen. Die Spannung war gut ausgeglichen und es wurde ein ernstes Thema angesprochen.
Tatort Dresden hat sich zu meinem Lieblingsttator gemausert, weiter so.