Kurz und knapp – darum geht’s
Ein junger Mann wird nach seinem Junggesellenabschied auf einer Kölner Straße überfahren – neben ihm liegt eine Reisetasche mit einer halben Million Euro. Die Kommissare Ballauf und Schenk stoßen bei ihren Ermittlungen auf eine Entführung: Die 19-jährige Charlotte Ritter wird vermisst, und das Geld war als Lösegeld gedacht. Als den Eltern des Mädchens ein abgetrennter Finger zugeschickt wird, beginnt ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit, doch je tiefer die Ermittler in die Familiengeheimnisse der Ritters eintauchen, desto mehr geraten ihre Gewissheiten ins Wanken…
Inhalt der Tatort-Folge „Familien“
Missmutig lenkt Freddy Schenk ein rotes VW Golf Cabrio – spöttisch als „Erdbeerkörbchen“ bezeichnet – durch das morgendliche Köln. Sein Hochzeitstag mit Ehefrau Susanne ist ihm entfallen, und diese Gedankenlosigkeit wird er nicht so leicht wiedergutmachen können. Als er am Tatort eintrifft, erwartet ihn bereits sein Kollege Max Ballauf, der angesichts des ungewöhnlichen Dienstwagens kaum ein Schmunzeln unterdrücken kann.
Auf der regennassen Straße liegt ein junger Mann in bunter Kostümierung. Ivo Klein, 27 Jahre alt, auf dem Heimweg von seinem Junggesellenabschied, wurde von einem Auto überfahren – der Fahrer flüchtete. Doch eine schwarze Reisetasche neben dem Opfer macht den Fall besonders mysteriös: Sie enthält 500.000 Euro in bar. Bei der Rekonstruktion der Geschehnisse stellt sich heraus, dass Klein das Geld zufällig in einem Mülleimer an der Bushaltestelle gefunden haben muss. „Zur falschen Zeit am falschen Ort“, murmelt Ballauf nachdenklich, während Schenk die aufgefundenen Fingerabdrücke an den Geldscheinen überprüfen lässt.
Die Spur führt die Kommissare zu dem renommierten Wirtschaftsanwalt Rainer Bertram, der nach anfänglichem Zögern ein Geständnis ablegt: Seine Enkeltochter Charlotte wurde entführt, das Geld war als Lösegeld gedacht. Die Fahndung nach dem vermissten Mädchen gleicht einem Puzzlespiel mit fehlenden Teilen – jede neue Information wirft mehr Fragen auf als sie beantwortet. Der Freund der 19-Jährigen, Kasper Fröhlich, gibt sich verzweifelt, doch seine Aussagen widersprechen sich. „Sie hat sich in letzter Zeit verändert“, behauptet er mit zitternder Stimme.
Wie ein dunkler Schatten liegt ein zwanzig Jahre altes Familiengeheimnis über dem Fall. Als den Eltern Ludwig und Ines Ritter ein Päckchen mit einem abgetrennten Finger ihrer Tochter zugeschickt wird, verdichtet sich die beklemmende Atmosphäre zu einer Gewissheit: Die Entführer machen ernst. Doch der Rechtsmediziner Dr. Roth macht eine verstörende Entdeckung – der Finger wurde der jungen Frau erst nach ihrem Tod abgetrennt. Das Mosaik der Familienbeziehungen beginnt zu bröckeln, und hinter der Fassade der heilen Welt offenbaren sich Abgründe von Verrat, Täuschung und verzweifelten Versuchen, die eigene Haut zu retten.
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Familien“ ist der 73. Fall des Kölner Ermittlerduos Max Ballauf und Freddy Schenk, gespielt von Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär. Die Dreharbeiten fanden vom 30. August bis zum 29. September 2017 in Köln und Umgebung statt. Bei der Erstausstrahlung am 6. Mai 2018 verfolgten 9,37 Millionen Zuschauer den Film, was einem beachtlichen Marktanteil von 29,0 Prozent entsprach.
Das Drehbuch stammt aus der Feder von Christoph Wortberg, der sich schon in seinem vorherigen WDR-Tatort „Nachbarn“ mit familiären Beziehungsgeflechten auseinandersetzte. „’Familien‘ ist klassischer Krimi und Familiendrama zugleich. Der Versuch, aus Liebe ein Geheimnis zu bewahren, mündet in der Katastrophe. Ihre Vermeidbarkeit macht sie zur Tragödie“, erklärte der Autor gegenüber dem WDR.
In Nebenrollen brillieren Harald Schrott und Nicole Marischka als Eltern der entführten Charlotte sowie Hansjürgen Hürrig als wohlhabender Großvater. Als auffälliges Requisit diente ein VW Golf I Cabriolet von 1988 mit dem Kennzeichen K-FS 583H, das im Kölner Tatort ungewöhnlicherweise sogar zum Gesprächsthema zwischen den Ermittlern wurde.
Nach der Ausstrahlung spaltete der Film die Kritiker: Während einige die komplexe Familiengeschichte und die sorgfältige Bildgestaltung von Kameramann Peter Nix lobten, bemängelten andere die stellenweise altbackenen Dialoge und die konstruiert wirkenden Familienkonflikte.
Na, konnte man sich doch ansehen. Ein bißchen arg viel Verwicklungen aus der Vergangenheit ineinander verknotet („Kuckuckskind“, Erpressung, früheres Unrecht in ganz anderen Zusammenhängen, die Reaktion des – falschen – Vaters völlig unglaubwürdig etc.), aber das ganze war recht ordentlich und klar nach vorne erzählt, nicht allzu spannend wie bei den Kölnern ja nicht selten), aber doch ganz angenehm als Unterhaltung. Der Jütte fängt an, Spaß zu machen, und die Eheprobleme von Freddy gehören zur Kölner Folklore. Solider Durchschnitt, 3,5 Sterne, für einen Vierer reicht’s doch nicht ganz.
Gewohnt starke Leistung des Kölner Erfolgsteams. Selbst der neue Assistent bekommt etwas Farbe, obwohl er mir einen Touch zu viel Münster hat, aber da scheiden sich die Geister. Da allerdings die Familiengeschichte schwere Kost war, passte diese Schmunzelecke gut rein. Es war klar und doch nicht ganz fassbar, was dort geschehen ist, die Ermittlung zog sich dann auch etwas in die Länge, ohne ersichtlichen Höhepunkt war dann die Luft raus, der Fall gelöst und Fredy konnte in sein selbstgewähltes Gefängnis. Aber wie immer, wenn der Luftballon platzt, blieb auch einiges auf der Strecke. Drei Personen tun sich für das grosse Geld, verletzte Gefühle und einer späten Wiedergutmachung zusammen, aber wer hat in diesem Kontext was gemacht, vielleicht nicht wichtig, hinterlässt aber einige Fragezeichen. Dennoch bleibt unter dem Strich eine gelungene Familientragödie mit exzellenten Schauspielern und, auch das sei erwähnt, eine klassische Krimistruktur. 4 Sterne.
Die humoristischen Einlagen um Assistent Jütte halfen nicht, die schlechte Laune der Ermittler und auch von mir als Zuschauer zu verbessern. Das ging schon damit los, dass man sich vorstellte, in einem derart lächerlichem Aufzug sterben zu müssen (siehe Bild oben). Es waren ein paar gute Ideen drin, doch mich hat der Film irgendwie nicht gepackt. 3 Sterne.
Korrekturstern für Bedienfehler.
solider TO Klassiker aus Köln mit ausgezeichnetem Sonntagabend – TV-Unterhaltungseffekt
Absoluter Durchschnitt, 2,5 Sterne, alles konstruiert und nicht viel passiert. Und „Jütte muss weg“, sonst kann ich ja gleich Münster gucken, die bei mir auf dem Index stehen!!! Sterne kann ich nicht beeinflussen, ist hier aber auch total egal, wie der Fall auch…
Solide. Gibt bessere von dem Team.
Das war doch mal wieder ein Sonntagabendkrimi für all jene, die sich beim „Tatort“ nach der eher klassischen Krimiunterhaltung sehnen und mit den künstlerischen und erzählerischen Experimenten nur wenig anzufangen wissen. War auch langatmig genug, damit ja jeder noch mitkommt
Moin, empfand den TO unter dem Blickpunkt der Sonntagabendunterhaltung als gute Durchschnittsware. Nicht aussergewöhnlich, aber auch nicht schlecht. Also um 2,5 herum.
Zu Gremlin: Es gibt von dieser Truppe aber auch viele Schlechte. Wobei das eben reine Geschmackssache sind. Schöne Woche an Alle.
M.E. „Durchschnittsware“, wie meistens aus Köln.
Ich hätte eine Logikfrage: Wenn Hr. Ritter Fr. Ritter erst kennengelernt hat, als diese bereits schwanger mit Charlotte war (und die Schwangerschaft offenbar schon etwas fortgeschritten war, weil der eigentliche Kindesvater zu diesem Zeitpunkt ja bereits „das Kind nicht wollte“) –> wie kann Hr. Ritter dann davon ausgehen, dass er der Kindesvater sei? (das geht sich ja schon von der Dauer einer Schwangerschaft her nicht aus).
Auch über diesen Logikfehler hinaus war dieser TO für mich zu konstruiert, nicht glaubwürdig.
ich hatte es irgendwann mittendrin so verstanden, daß Ritter wußte, daß es nicht sein Kind ist, er es aber als seins annahm, und fiel dann ein bißchen aus den Wolken, als 20 min später erklärt wurde, daß er keine Ahnung hatte (das war wohl im Mittelteil etwas komisch formuliert).
Männer sind ja ein bißchen dusselig, was das ganze Schwangerschaftsmysterium betrifft, aber daß er nicht mal stutzig geworden sein soll, als sie -schwupps- sofort schwanger war, kaum daß er sie angeschaut hatte und dann das Kind „ein bißchen zu früh“ kam (so wird sie es ihm wohl verkauft haben) — keine Ahnung. er war stolz wie Bolle und voll bis obenhin mit Baby-Hormonen, da passiert das vielleicht :-D
ein bißchen arg konstruiert das alles, aber bei Max und Freddy tun sich ja immer menschliche Abgründe auf, man weiß, was man bekommt, wenn man einschaltet, also is‘ das ok.
meine einzige Frage: wenn man mit Familiennamen „Fröhlich“ heißt, wie um alles in der Welt kommt man auf die Idee, sein Kind Kasper zu nennen?!
Nach dem Highlight der Vor-Folge war das wieder mal dürftige Kost. Trotz vieler bekannter Schauspieler waren die Nebenrollen fast durchweg schlecht gespielt. Die Kommissare waren wieder bemüht aber nicht überzeugend, das Drehbuch und Story waren 0-8-15 und ähnlich als Entführungsfall schon dutzendfach gesehen. Nervig zudem dass hier wie in vielen anderen Tatorten die Zeugen/Verdächtigen durchweg schlecht gelaunt sind und immer auf dem Sprung. Das „Motiv“ war auch mehr als weit hergeholt. Nicht unterirdisch aber sehr unterdurchschnittlich.
Sehr unterhaltsam und spannend bis zum Schluss, sehr gute schauspielerische Leistungen und charakterlich toll besetzt. 5 Sterne!
Wer hat nur die Rolle von dem Doofman von Assi hineingeschrieben? So eine Nervensäge! Ansonste, so lala. Wenigstens mal ohne die armen Migranten!
An welcher U-Bahn-Haltestelle fand die Verfolgungsjagd statt ?
Der Tatort vom Rhein und die Nummer 1057. Die beiden Hauptkommissare der Kölner Mordkommission ermitteln, der Schenk und der Ballauf, zusammen mit Doktor Roth. Insgesamt ein gesammeltes Team. Aus einem anfänglichen tödlichen Unfall mit Fahrerflucht entwickelt sich ein interessanter und unterhaltsamer Ermittlungsfall um die Entführung einer jungen Studentin und versuchter Lösegelderpressung. Kein typischer, so wie ich meine, Entführungskrimi, eher ein Tatort-Spielfilm, welcher die perfide und pervertierte Form menschlichen Handelns aufzeigt, noch dazu innerhalb einer angeblichen intakten Familie, von Familien-Bande kann hier wahrlich nicht im positiven Sinne gezeichnet werden. Die Mutter des Opfers, gerade, durch den wirklichen Vater der Entführten, um eine nicht unerheblich hohe Summe Geldes erpresst worden, sowie der Großvater, seelisch schwer durch die Tat angeschlagen und bereit, die halbe Millionen Euro bereitzustellen, waren die eigentlichen Getroffenen in diesem, durch die widerlichen familiären Verbrecher inszenierten Entführungsfall und die beiden Hauptkommissare hatten auch alle Mühe, eine Klarheit in diesem von der Geschichte her gesehen, außerordentlich guten Tatort-Fernsehfilm zu bringen. Und Freddy Schenk zeigte auch noch zu Anfang der Geschichte das Lieblingsgefährt der Sekretärinnen in den 80ziger Jahren, fuhr galant mit dem berühmten „Henkelkörbchen“ vor. Guter Tatort — schlechter Tatort? Ich fand den jedenfalls sehenswert und vom Inhalt her überraschend interessant. Gute sonnabendliche Tatort-Krimi-Unterhaltung aus Köln.
Ich schliesse mich dem allgemeinen Tenor an: nichts besonderes, aber solide. Unterhaltsam, kann man ansehen, ohne sich zu ärgern. Und das ist ja nicht jeden Sonntag der Fall…
Das war ganz erträglich, man ist ja inzwischen dankbar für einen relativ normalen Tatort, ohne Experimente und vollkommen vernebelte Ermittlerteams, die mehr mit ihrer eigenen Psyche zu kämpfen haben…..
@Barbara
Das ist die Station „Heumarkt“
Endlich wieder ein ganz ganz ganz ausgezeichneter klassischer Tatort ohne gesellschaftspolitische Verwicklungen! Super Köln!
Heute in der Mediathek gesehen. Nicht überraschend, aber trotzdem prima. Jütte ist der Kracher. „Und noch ein Schnitzel dazu?“ Sehr geil. Schließlich hat der Ruhrpotti in einer Vorabendserie ja mal ein Imbiss-Restaurant betrieben. Für mich eindeutig eine Anspielung darauf. Ich kam jedenfalls auf meine Kosten. Und frage mich als Oldtimer Fan immer noch, was alle nur gegen das tolle Erdbeerkörbchen haben?! Ein topp-solides Cabriolet, das Klassiker Freunden das Herz höher schlagen lässt. Feine Sache das!
Intressante Story, und solide Darsteller !!! Nicht schlecht, gut Sonntagabendunterhaltung mit noch was Luft nach oben.
Ganz guter Tatort!
Aber als Krankenpfleger mit jahrzehntelanger Diensterfahrung – auch in der häuslichen Pflege – frage ich mich, was die Mutter von Kasper ebendort mit Nachtdienst zu tun hat!?!
Aus meinen Ferien zurück und einen seit langem vermissten guten Film mit hohem Unterhaltungswert gesehen. Bin voll zufrieden auch mit der Story die jedoch nicht unbedingt neu ist. Ich glaube es gab schon Folgen mit ähnlichem Inhalt. Der Jütte ist echt eine Bereicherung für das Team mit seinen Fressattacken und derben Sprüchen. Ich hoffe die Kölner Folgen bleiben weiterhin unterhaltsam und nicht wie viele andere Folgen erzieherisch und politisch. Wir wollen nur unterhalten sein. Danke
Nicht übel. Irgendwie bekannte Fabel, neu aufgelegt. Verwickelt und recht spannend. Wieder künstlich erscheinende Streitereien und verquältes Kommissar-Gesicht. Keine politisch korrekten Fremdeinwirkungen – sehr erfreulich. Rolle des Ruhrgebiets-Proleten Jütte überzogen, aber grundsätzlich brauchbar. Wie war es doch schön mit Tessa Mittelstaedt oder Juliane Köhler.
Die guten Tatorte kann (und sollte) man direkt chronologisch ansehen. Bei den Kölnern erträgt man maximal zwei in Folge. Die Schauspieler sind gut eingespielt doch können immer noch auffällig wenig.
Die Handlungen sind durchwegs sehr plump, man hat offenbar sein Stammpublikum welches man nicht geistig überfordern darf.
Für mich zieht dieser Tatort das Niveau des gesamten Tatortprojekts herunter. Und immer wieder bin ich selbst so dumm und zerstöre mir einen guten Sonntag mit solchem Abfall.
Endlich wieder ein TO mit einer interessanten Story, Verwicklungen, Geschichten aus dem Leben (Familie…) und einer unfassbaren Auflösung.
Klasse Tatort, sehr gut gemacht!
Weiter so!
Köln gehört mit Münster zu meinen absoluten Lieblingstatorten!
nochmal gesehen und nochmal gefallen – Klasse TO aus Colonia
Solider Krimi, ohne wirklich geil zu sein; passt.
Drei bis vier Sternderl, also vier, weil ich in letzter Zeit oft für schlechtere TOs drei gegeben hab. Inhaltlich schließe ich mich den meisten der Vorredner hier an. Irgendwie blöd ist halt nur, daß, wenn der Harald Schrott mitspielt, man von vornherein weiß, wer der (zumindest Mit-)Täter ist.
Hmm… Dachte die Mutter von Charlotte, ihr Ex hätte nach der Erpressung auch noch seine Tochter entführt, und hat es deshalb ihrem Mann erzählt? Sonst ist es für mich überhaupt nicht schlüssig gewesen, wie er es erfahren haben sollte… Und dachte der völligst bescheuerte Typ von Ehemann tatsächlich, er könnte seiner Frau noch in die Augen sehen, wenn er ihrer toten Tochter einen Finger absäbelt?? Als „Ausgleich“ dafür, dass sie ihm ja sooo lange die wahre Vaterschaft verschwiegen hatte?? Eine perverse Logik, die nicht weiter thematisiert wurde – klar, ist ja auch ein Kölner Tatort! Hauptsache, Schenk labert zum Schluss einen Gemeinplatz von wegen „junge Leute“ und „Chancen“ und bei den Kölnern ist Friede, Freude, Eierkuchen.
Und die verfressene Lachnummer von einem Assistenten geht auch gar nicht (wie Max Giermann auf Valium) – passt aber von daher…
Trotzdem 3 Sterne für die durchweg guten Nebendarsteller und interessanten Familienschicksale.
„Max Giermann auf Valium“ <= stimmt!
Ich hatte mich schon gefragt, an wen er mich erinnert. :-D
Ich fand, der Tatort war okay, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Bisschen konstruiert und etwas dick aufgetragen was die Familienzusammenhänge betrifft. Aber zu PrettyHateMachines Kommentar: Ich denke, dass die meisten Frauen, deutlich bevor man etwas sieht, wissen, dass sie schwanger sind. Direkt nach dem relativ frühen Schwangerschaftstest hat sie es dem Kindsvater gesagt, der macht deutlich, dass er’s nicht will, die beiden trennen sich, sie lernt den anderen kennen und dann gibt’s vielleicht ein „7,5-bis-8-Monatskind“. Warum nicht…
Aber einen großen „Konstruktionsfehler“ hat das Drehbuch: Es ignoriert die gesetzliche Unfallversicherung in Deutschland. Stichwort „Haftungsablösung“. Man kann überhaupt keinen Schadensersatz vom Arbeitgeber einklagen. Also, kann man um diesen auch nicht durch irgendwelche juristischen Winkelzüge eines „bösen“ Wirtschaftsanwalts gebracht werden. Naja, gute Recherche wäre vielleicht auch zuviel verlangt… (Wenn man den Arbeitsunfall etwas anders konstruiert hätte (bspw. Trunkenheit des Vaters, Alkoholpegel als „rechtlich allein wesentliche Unfallursache“) hätte es vielleicht wirklich keine Witwen- und Waisenrente für die Familie gegeben. Aber da wäre dann wohl nur ein Anwalt der Berufsgenossenschaft im Spiel vorm Sozialgericht gewesen und nicht der erfolgreiche Wirtschaftsanwalt, den sich die große Chemiefirma leisten kann…)
MfG
Guter Tatort, wurde aber erst vor maximal 3 Wochen wiederholt. Fällt den Programmplanern für Sonntag Abend nichts anderes ein unter knapp 1200 Alternativen? Echt bekloppt.
schön ,daß man diesen TO wegen des voll übertriebenen Wahlkampfgedöns wenigstens in der ARD Mediathek anschauen konnte – zum zweiten mal gesehen – von den Kölnern wird man halt so gut wie nie enttäuscht – sehr solider Tatort
Überkonstruierte Handlung und stellenweise etwas zäh.
Solider TO von den Kölner Jungs.
Was aber ein wenig stört ist der übertriebene Alkoholkonsum.
Leider ein sehr langatmiger Tatort ohne Spannung.