Kurz und knapp – darum geht’s
Ein ehemaliger Bergmann wird am Dortmunder Kanalufer regelrecht hingerichtet aufgefunden – erschossen in einer Region, die vom Strukturwandel tief erschüttert ist. Das Dortmunder Ermittlerteam entdeckt schnell: Das Opfer Andreas Sobitsch kämpfte mit seinem Verein „Ewigkeit e.V.“ für die Rechte der Bergleute, die sich um ihre Zukunft sorgen und sich mit der kargen Abfindung für die Bergschäden an ihren Häusern nicht abfinden wollen. Als die Ermittlungen in Richtung rechtsextremer Kreise führen und Oberkommissarin Dalay im Alleingang versucht, einen drohenden Sprengstoffanschlag zu verhindern, gerät sie selbst in Lebensgefahr…
Inhalt der Tatort-Folge „Zorn“
Grauer Morgendunst liegt über dem stillgelegten Stahlwerk, als die Leiche von Andreas Sobitsch aus dem kalten, dunklen Wasser des Dortmund-Ems-Kanals gezogen wird. Die Rechtsmedizinerin Dr. Greta Leitner steht im fahlen Licht des Morgens über dem Toten, während Hauptkommissar Peter Faber mit zerknittertem Gesicht und Augenringen, die von durchzechten Nächten künden, am Ufer eintrifft.
Das Ermittlerquartett aus Dortmund befindet sich in turbulenten Zeiten: Oberkommissarin Nora Dalay kämpft nicht nur mit aufkeimenden Panikattacken, sondern auch mit ihrer Abneigung gegen den neuen Kollegen Jan Pawlak. „Der Neue“ arbeitet noch nicht lange im Team, macht seinen Job aber verdächtig gut – zu gut für Dalays Geschmack, die ihren ehemaligen Partner und Geliebten Daniel Kossik schmerzlich vermisst. Hauptkommissarin Martina Bönisch schleppt sich derweil mit quälenden Rückenschmerzen zur Arbeit und sucht verzweifelt Linderung bei einem Reiki-Therapeuten. Und Faber? Der wirkt, als hätte er auf dem Bürostuhl übernachtet – zerzaust, unrasiert und mit dem Geruch von kaltem Rauch in der Kleidung. Sein persönlicher Albtraum Markus Graf, der mutmaßliche Mörder seiner Frau und Tochter, ist wieder auf freiem Fuß – eine Belastung, die an Fabers ohnehin brüchiger Psyche zerrt.
Die Spuren führen das Team in die alte Zechensiedlung Sophie-Charlotte in Marl. In der örtlichen Kneipe kochen die Emotionen hoch: Klaus Radowski hält eine flammende Rede vor den entlassenen Bergleuten und fordert, das Angebot von 20.000 Euro pro Haus als Entschädigung für Bergschäden anzunehmen. Doch der Ermordete Sobitsch wollte sich nicht abspeisen lassen, wollte kämpfen. Das triste Bild der Zechensiedlung gleicht einem Schlachtfeld – absackende Straßen, klaffende Löcher, bröckelnde Fassaden. Die Häuser der ehemaligen Kumpel wirken wie verwundete Riesen, die langsam in sich zusammensinken.
„Uns fickt jeden Tag das Leben, da haste am Abend genug“, sagt einer der Zeugen zu Bönisch, als sie nach möglichen Motiven forscht. Faber kreuzt derweil den Weg eines sogenannten Reichsbürgers namens Friedemann Keller, der sich in seinem selbsterklärten autonomen „Freien Reich Frieden“ verschanzt hat. „Laut Resolution 56 Schrägstrich 83 der Vereinten Nationen ist das, was Sie hier treiben, Terrorismus“, wirft Keller den Beamten entgegen, die sein abgeriegeltes Areal betreten wollen. Die Ermittlungen gleichen einem Tanz auf dünnem Eis – unter der brüchigen Oberfläche lauert ein explosives Gemisch aus Wut, Enttäuschung und Verzweiflung.
Während Faber und Bönisch den Verbindungen des Toten zu militanten Kreisen nachgehen, stoßen Dalay und Pawlak auf ein pikantes Detail: Sobitsch hatte eine Affäre mit der Frau seines Freundes Stefan Kropp. Als Pawlak den ahnungslosen Kropp in einem unabgestimmten Alleingang mit dieser Information konfrontiert, eskaliert die Situation. Dalay kocht vor Wut: „Wie konntest du ihm das sagen?“ – Pawlak kontert kühl: „Es ist mein Job herauszufinden, wer Sobitsch getötet hat.“ Der Konflikt zwischen den beiden jungen Ermittlern erreicht seinen Siedepunkt, als Pawlak der Kollegin buchstäblich an den Kragen geht.
Die Ermittlungen führen schließlich zu einem verwaisten Stahlwerk, das Ralf Tremmel, ein Freund des Opfers, in die Luft jagen will. In der rostigen Industrieruine, in der einst das Herz des Ruhrgebiets schlug, spitzt sich das Drama zu einem atemlosen Finale zu…
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Zorn“ ist der 13. Fall des Dortmunder Ermittlerteams um Peter Faber (Jörg Hartmann), Martina Bönisch (Anna Schudt), Nora Dalay (Aylin Tezel) und Jan Pawlak (Rick Okon), für den es nach „Tod und Spiele“ erst der zweite offizielle Einsatz ist. Die Dreharbeiten fanden vom 26. Februar bis zum 27. März 2018 statt – unter anderem in Dortmund, wo der U-Turm an der Schmiedingstraße als Kulisse diente, sowie in Duisburg und Köln und deren Umgebungen. Besonders eindrucksvoll: Die Szenen im Landschaftspark Duisburg-Nord, der mit seinen stillgelegten Hochöfen und Industrieanlagen die perfekte Kulisse für diesen Ruhrpott-Krimi bot.
Das Drehbuch stammt von Jürgen Werner, dem Schöpfer des Dortmunder „Tatort“-Teams, der bereits acht Skripte für das Quartett verfasst hatte, darunter auch die Folge „Tollwut„, in der die Figur des neuen Kommissars Jan Pawlak erstmals eingeführt wurde. Als Regisseur fungierte Andreas Herzog. In Gastrollen brillieren unter anderem Götz Schubert als gefährlicher Reichsbürger Friedemann Keller, Bibiana Beglau als undurchsichtige Verfassungsschützerin Dr. Klarissa Kallwitz sowie Richard van Weyden als Reiki-Therapeut.
Die Erstausstrahlung am 20. Januar 2019 im Ersten erreichte 9,22 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von beachtlichen 25,7 Prozent. Bemerkenswert ist das Timing der Ausstrahlung: Nur wenige Wochen zuvor, im Dezember 2018, schloss mit Prosper-Haniel in Bottrop das letzte Steinkohlebergwerk im Ruhrgebiet – ein historischer Einschnitt, der dem Film zusätzliche Aktualität und Brisanz verlieh.
Die Episode sorgte für eine öffentliche Kontroverse, als der Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau in einem Brief an den WDR-Intendanten Tom Buhrow den Film als realitätsfern kritisierte. Er bemängelte, dass der Strukturwandel ausgeblendet würde und die Menschen der Region der Lächerlichkeit preisgegeben würden, indem „diese Bier trinkend in Trainingsanzügen vor heruntergekommenen Häusern“ gezeigt würden. Buhrow verwies in seiner Antwort auf die künstlerische Freiheit und betonte, dass es nicht die Aufgabe des Tatorts sei, das Image einer Stadt oder Region aufzupolieren.
#Gerald
Hmmm,
dass ausgerechnet hier im Ruhrgebiet ehemalige Kohlekumpel dem Rechtsradikalismus verfallen sind, halte ich für eher unwahrscheinlich, sogar beinahe absurd.
Auch wenn sie sich ja tatsächlich durch das Zechensterben verlassen gefühlt haben.
Glück auf, Glück ab …
Wer war warum der Mörder???
Ich habe das Ende nicht verstanden, wer war das auf dem Foto und was bedeutet das?
Schizophrene Handlung und Team! Ausnahmsweise kein Sex unter Teammitgliedern. Von allen Dortmunder Tatorten war bis jetzt einer sehenswert! Von der Qualität her geeignet für TELE 5-SchleFaZ! Bei der Bewertung sollte man auch keinen Stern geben können!
Mal wieder Ruhrgebiet-Atmosphäre vom Feinsten. Oder doch nicht eher Ruhrgebiet-Klischee? Ich weiß es nicht, ich war noch nie da.
Jedenfalls recht intensives Stück, das weniger aus der Spannung des Falls heraus gelebt hat, sondern aus dem Beziehungsgeflecht der Figuren… auf allen Seiten, allen Ebenen. Das war eine Weile recht gut anzusehen. Allerdings gestehe ich, dass ich irgendwann mal den Faden verloren habe: Zechensterben inkl. illegaler Schächte, Reichsbürger, Verfassungsschutz, die alte Faber-Geschichte… das alles war mir irgendwann mal zuviel. Wie ich überhaupt in letzter Zeit ein wenig den Eindruck habe, der Geheimdienst kommt im Tatort immer dann ins Spiel, wenn die Autoren keine recht Lust oder keine Ideen mehr haben. Mit dem Geheimdienst kann halt immer alles so schön im Zwielichtigen, Unerklärten bleiben, ohne dass man sich Mühe machen muss, das aufzulösen.
Immer besser gefallen mir die Kommissare, da habe ich mich lange daran gewöhnen müssen, die werden ja fast schon sympathisch mit allen ihren Macken.
Wie gesagt: über zwei Drittel sehr gut anzusehen, 3,5 Sterne, auch diesmal – mit erheblichem Bauchgrimmen aus erwähnten Gründen – aufgerundet auf 4.
NULL STERNE
Mein Gott, wo soll das hinführen…
Toll die Ruhrpottstimmung,
super die schauspielerischen Leistungen.
Handlung ok.
Hauptkommissar Faber – der Dr. House des westdeutschen Tatorts!
Geht so. Zuviel drin. Der Neue nervt, Faber hängt immer noch an seinem Trauma, und dass das Ruhrgebiet so trist sein soll, ist nervig. Sage ich mal als Ruhrgebietspflanze. Und dann noch Geheimdienst und Reichsbürger. Manchmal ist weniger mehr.
Zu viel Klischee, und leider halt auch wieder zu Politisch motiviert mit der Botschaft wir kriegen alle.
So wie dargestellt ist der Ruhrpott wirklich nicht. Auch wenn der Frust und Perspektivlosigkeit sicher da ist.
Weiss jemand wo die Drehorte liegen?
Das Stahlwerk In Duisburg?
Die Siedlung?
Nein so ist der Ruhrpott nicht, aber ein Teil von ihm eben doch. Und das Thema Zechensterben ist eines das die Region auch nach wie vor prägt. Hans W. stimme ich zu, dass die losen Fäden irgendwann zu einem undurchdringbaren Knäuel verwurstelt waren. Ansonsten: Die Dalay, hatte ja schon immer ein übersteigertes Geltungsbewusstsein, ist nun bekloppter als Faber. Faber hängt an der persönlichen Geschichte, während die Bönisch ihr Glück gefunden hat. Der neue im Team, der im Tatort den Wechsel von Böse (Köln und Ludwigshafen) zu Gut erfolgreich geschafft hat, passt mit seiner tiefgründigen Art hervorragend in dieses Team. Ein echter Gewinn.
Auch wenn der Tatort aus Dortmund in einer eigenen Liga spielen, gab es schon bessere Folgen. Auch wenn die Atmosphäre Ruhrgebiet und die persönlichen Beziehungen brilliant eingefangen wurden, ist die hier schon geäusserte Kritik richtig. Leider wurde zuviel in diesen Tatort reingepackt. Er ist extrem dicht, was hier hilft ist sicherlich, ihn bald ein zweites Mal anzuschauen.
Es gab schon bessere Tatorte aus Dortmund. Faber glänzt, aber trotzdem wird er von Folge zu Folge ruhiger und „normaler“ (leider). Frau Boenisch ist wie immer. Die Nora nervt etwas mehr als sonst und kann den „Neuen“ nicht leiden – Dieser interne Krieg löst sich wahrscheinlich in einer Liebesgeschichte auf (??). Fahren ohne Gurt ist nun einfach mal ein No Go – auch in einem Tatort. Der Ort der Handlung und die Problematik der Schliessung der Zeche und deren Folgen ist gut gewählt und aktuell. Demnächst kommen dann die Automobilwerke in den Fokus. Die Einspielung der Reichbürger war auch aktuell, wenn auch etwas fader Tobak zusammen mit dem Verfassungsschutz.
Insgesamt gutgemachte Unterhaltung zu aktuellen Themen.
Puh, viel zu viel Ruhrpottklischee, wie es im Ruhrpott vielleicht mal bis vor mehr als 30 Jahren ausgesehen hatte. Die Fördertürme und Schornsteine kann man nur noch vereinzelt nach großem Suchen vorfinden und sind meistens Industriedenkmäler.
War das diesmal ein großer Quatsch!!!!
Ansonsten: Die Dalay, hatte ja schon immer ein übersteigertes Geltungsbewusstsein, ist nun bekloppter als Faber.
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@ Frank:
stimmt. und so langsam geht sie mir wirklich auf die Nerven. in der letzten Folge hatte sie nicht viel zu tun außer Baby-Stitten für Karate-Kid, und wenn das nach dieser Folge nicht langsam mal beim Psychologen endet und man sie mal für wenigstens eine Folge rausnimmt, schalt ich glaub ich einfach ab.
sonst so? ging. ich kenn mich im Pott nicht aus, kann mir aber schon vorstellen, daß dieser Mikrokosmos aus Leuten, denen grade die Lebensgrundlage unter dem Hintern weggezogen wurde, realistisch ist. und nein, das ist nicht der ganze Ruhrpott, aber wohl eben ein Teil davon.
das Ende mal wieder schön tricky. muß aber zugeben, daß ich immer noch mal nachdenken muß, wie das mit dem Graf jetzt genau war. bin mal gespannt, über wieviele Folgen man den Bogen noch spannen will, wie man sieht, sind einige Zuschauer ja jetzt schon raus und blicken nicht mehr durch.
@ Peter
dieser Reichsbürger Keller war der Mörder. diese ausgetickte LKA-Tussi stellt es aber so hin, als sei Stefan Kropp der Schuldige und als habe Ralle Selbstmord begangen, weil sie Scheiße gebaut hat und Keller funktionierende Zünder verscherbelt hat direkt unter ihrer Nase. und dafür, daß Faber das unter den Teppich kehrt, bekam er die aktuellen Infos über den Mörder seiner Familie.
Ich habe einiges nicht mitbekommen. Keller war V-Man?
Und was war mit dieser Kallwitz? Funktionierende Zündet? Wieso besorgt die dem Reichsbürger Zündet?
Das erste Mal seit langem, dass ich vorher ausstieg. Wie ein zähes Stück Fleisch das auf einer Seite roh ist (=leises Genuschel) und auf der anderen Seite verbrannt (=sinnloses Gekreische und Geschrei). Man war mit dem Finger permanent am Lautstärkeregler um es irgendwie erträglich zu halten – da vergeht dann irgendwann die Lust. Ich glaube die Story war insgesamt auch nur dünn jedenfalls das was ich davon verstanden habe.
..doch , ein die Erwartungen erfüllender TO aus Dortmund – was die schauspielerischen Seiten betrifft – Jörg Hartmann , stammt meines Wissens nach auch aus diesem Teil Deutschlands , hat da wieder mal gezeigt , daß er sein Handwerk perfekt beherrscht – was wäre nur , wenn es Schimanski Jahre zuvor nicht gegeben hätte ; die Story war nicht so ganz auf Anhieb durchschaubar aber im Nachinein denkbar ; das Gezicke im Team fand ich zudem nicht gerade symphatieträchtig ; über geographische Ungereimtheiten liese sich nebenbei auch noch streiten . Persönlich hat sich bei meinen Aufenthalten im Ruhrgebiet in den letzten 20 Jahren aber ein wesentlich schöneres Bild von Land und Leuten dort eingeprägt .
Und was war mit dieser Kallwitz? Funktionierende Zündet? Wieso besorgt die dem Reichsbürger Zündet?
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nee, umgekehrt. Keller hatte wohl zugesagt, Zünder zu verkaufen, die nicht funktionieren (als Köder, damit das LKA weiteren Hintermännern bei geplanten Anschlägen etc. auf die Schliche kommen kann), aber sich nicht daran gehalten, und diese etwas verstrahlt wirkende LKA-Tante hat es nicht gemerkt und versucht jetzt natürlich, den Deckel auf der Sache zu halten, weil sie sonst ihren Job los is‘.
Mein Lieblingsteam, gleich nach den Stuttgartern! :-)
Mit Rick Okon (Pawlak) könnte es nun sogar auf Platz 1 vorrücken. Auch wenn die nahende Romanze zwischen ihm und Dalay schon recht vorhersehbar ist, hoffe ich sehr darauf – endlich auch mal wieder ein paar sprühende Funken fürs jüngere Publikum ;-)
Die Story selbst war nicht ganz so sehr meins, aber durch die Keilereien im Team dann doch ganz interessant. Mir gefallen die Schwankungen, die Dalay durchmacht, doch ganz gut, auch wenn andere ihre Art als nervig empfinden. Es macht eben deutlich, wie schwer ihr die Trennung fällt und dass sie eigentlich keinem anderen diesen Platz ihres Ex-Partners (und Ex-Freundes) zulassen möchte und dass sie mit ihren Gefühlen nicht umgehen kann, wahrscheinlich genau deshalb, weil ihr der Neue dann doch ziemlich gut gefällt… :-) Trotz der Spannungen und Fights gibt es ja immer wieder diese tiefen Blicke, woran man spürt, wie sehr sie sich gefallen und wie es knistert. Toll finde ich auch, dass der Neue sich nicht einschüchtern lässt, sondern sich gut behaupten kann und sich sogar mal selbst vergisst und Dalay am Kragen packt… Top Team!
@Tom: Der Drehort für die Siedlung sieht sehr nach Köln-Porz-Gremberghoven aus. Da wurde öfters schon gedreht, unter anderem Wilsberg.
Wohnwagen: Rather Strasse/Sachsenstrasse
Wohnung Sobitsch: Heilig-Geist-Strasse/Talweg
Wohnung Kropp: Talweg 26
Autofahrten Eisenbahnunterführung/Plakatwand: Rather Strasse
Die Industrieanlagen im Hintergrund der Wohnung Kropp müßten reinkopiert sein.
Aus meiner sicht passt das alles genau, ich war allerdings schon eine Weile nicht mehr da. Weiß jemand mehr?
@DocEmmet: :-) Danke für die Info! Ich war mir eigentlich auch sicher, das es nicht im Ruhrgebiet gewesen ist.
@Tom: ich bin mir sicher, das es sich bei dem Stahlwerk um die Henrichshütte in Hattingen handelt (1987 stillgelegt, heute LWL-Museum und Teil der Industriekultur-Route).
Ich persönlich fand den Tatort grottenschlecht. Die Handlung schläferte ein. Der Drehort war weitgehend außerhalb von Dortmund. So ein Ruhrgebiet wie das Gezeigte kenne ich nicht.Neben den pilstrinkenden jogginghosentragenden Bergleuten mit ihren trivialen Dialogen fehlte nur noch der besoffene Rostocker Harald Ewert nach der Rechtenrandale in Rostock mit seiner eingepinkelten Jogginghose. Der Autor Jürgen Werner sollte sich für die Zukunft solche Drehbücher sparen. Einfach nur schlecht schlecht schlecht! Werner, in welcher Favela wohnst Du eigentlich???
Kann es sein, daß “ Jürgen Werner“ und „Andreas Herzog“ Pseudonyme sind und tatsächlich Robert Habeck und Annalena Baerbock dahinter stecken?
Vielen Dank für eure Drehort Tipps die Wohnungen scheinen wirklich alle in Köln zu liegen aber die Heinrichshütte in Hattingen das passt irgendwie nicht ich vermute eher dass es sich hierbei um LaPaDu in Duisburg handelt.
war da schon mal jemand?
Ich lebe in der unmittelbaren Nachbarschaft zu Dortmund und jemand hat es hier auf den Punkt gebracht: „Weniger wäre mehr gewesen“.
Pott, Verdruß, Reichsbürger & V-Schutz – etwas viel für 90 Minuten.
Die Klischees wurden hier überspannt, die Message war sicherlich inhaltlich korrekt, aber in der Vermittlung oft zu laut und darstellerisch übersteuert.
Der neue ist noch nicht „angekommen“, aber das Gezicke der kleinen Nora geht mir mittlerweile ganz gehörig auf die Nerven.
Ein unterdurchschnittlicher Dortmunder Tatort, der mehr Potential hatte.
Leider, leider, ein Quatum zu viel klischeehafter Lokalkolorit. Der alte “ Pütt “ musste noch einmal für eine Melange aus Mord, Suizid und jede Menge “ Polit – Kacke “ ( T´schuldigung, aber mir ist ad hoc kein besserer Begriff eingefallen ) herhalten. “ Reichsbürger „, V – Mann. Vollziehungsbeamter nebst angekarrter Amtshilfe und last but not least, ein Terror – Versuch mit dem üblichen “ SEK – Mumpitz „. Mal ehrlich? Wer braucht so viel Handlungsstränge, um sich unterhalten zu lassen? Es fehlten nur noch “ AfDler „, “ Identitäre “ und andere geistige Tiefflieger als ergänzende Protagonisten und die Anhänger dieser Verblendeten hätten weitere Gründe auf dem braunen Tablett serviert bekommen, um trefflich über das “ belehrende Staatsfernsehen “ vom Leder ziehen zu können. Dabei war das angerissene Grundthema gar nicht so uninteressant und hätte genug Stoff abgegeben, um jenen “ Mord “ innerhalb des gezeigten sozialen Umfeldes aufzuklären. Doch es wurde – wie üblich – mit überfrachtenden Brimborium drumherum ein völlig unrealistisches Szenario in die 1 1/2 Stunden verpackt. Der OB aus der Stadt des künftigen Deutschen Fußballmeisters Sierau echauffierte sich in durchaus nachvollziehbarer Weise über das Gezeigte und wünschte das gesamte Faber – Team in den vorzeitigen Ruhestand. Ich würde nicht so weit gehen, sondern es mit einem einst frustrierten Vereinsmitglied des FC Schalke 04 halten, das bei einer Jahreshauptversammlung seinen Kommentar zu der Lage des Klubs in Form eines deftigen Rülpsers ins Mikro abgab.
Faber Faber Faber alle Daumen hoch ✌✌✌ über was die Leute meckern, ist ja echt interressant….was sagt ihr denn alle zu dem Schauspiel, das sich täglich in unserer Politik abspielt? Wie wir alle wie die Schafe in die falsche Richtung laufen (sollen) !
Wenn ich jeden Film sooo ernst nehme, jeden Regisseur so kritisieren würde, weil er vielleicht einen Fehler (als Mensch) begangen hat, jedes Gezicke das jede Frau macht…oh man da wäre ich sehr beschäftigt ?
Faber und Team haben mir sehr gut gefallen, vor allem die Mimiken der einzelnen Leute. Besonders Delay und Pawlak…einfach nur toll geschauspielert. Super Spruch von Faber an Delay nach seinem Angebot, den Neuen zu entlassen…“dann hören Sie auf zu jammern“…geil, geiler, am geilsten
Wo er Recht hat, hat er Recht ✌✌✌
Gut gemacht. So ist der Pütt, wohl….
Eine erstaunliche Neuigkeit.
Die, sollte sie tatsächlich realisiert werden, dem TO-kritischen Dortmunder OB aber wohl gefallen würde.
Nämlich: Wuppertal will „Tatort“-Stadt werden, sozusagen als Nachfolgerin / Ersatz von Hartmann und Co.?
waz.de/region/offizielle-beworben-wuppertal-will-tatort-stadt-werden-id216331707.html
Hallo Zusammen !
Wenn die Zechensiedlung in Marl liegen soll. Dann ist Marl ein Vorort von Köln-Porz. Um genau zu sein, es wurde in Gremberghoven und K-Mülheim gedreht. In Köln-Mülheim stehen die 2 Gasspeicher. Und die Zechensiedlung ist die Eisenbahnersiedlung Gremberghoven, welche am Güterbahnhof Gremberg liegt.
Viele Grüße Stephan
Das Stahlwerk war der Landschaftspark Duisburg, unverkennbar, ich war dort schon oft. Auch der Fundort der Leiche ganz am Anfang war dort. Die Halde sah für mich aus wie der Alsumer Berg, ebenfalls in Duisburg. Am Anfang waren auch mehrere Zechen zu sehen. Die zweite, mit den 3 Fördertürmen in einer Reihe war ziemlich sicher die Zeche Radbod in Hamm-Bockum-Hövel.
Auch wenn nicht viel „Dortmund“ drin vorkam, fand ich als Ruhrpott-Fan dieses Mal die Außenaufnahmen besonders gut. Die Handlung war ok. Auf Reichsbürger und Verfassungsschutz hätte ich verzichten können. Die Nora nervt langsam total. Als Faber gefragt hat, ob er Pawlak rauswerfen soll, dachte ich nur: „nein, wirf bitte Nora raus.“
Als erstes möchte ich hier mal eine Lanze für „Nora“ brechen: Nicht sie ist das Problem, sondern in erster Linie die unprofessionellen und selbstgerechten Kollegen. Pawlak aus familiären Gründen und weil er laut Drehbuch als infantiler (aber „genialer“) Trotzkopf agieren soll, Faber aus psyschischen Gründen und mit einer Prise Racheengel und Boenisch weil sie enorm arrogant und selbst überschätzend daher kommt und die von Nora gegen Pawlak vorgebrachten Vorwürfe einfach wegzuwischen versucht bzw. Nora auch noch als Kollegenschwein darstellt. Drechbuchschreiber und Regisseur hangeln sich von einem „Clash“ zum nächsten, richtige Ermittlungsarbeit, vor allem korrekte Ermittlungsarbeit, scheint unwichtig zu sein, stattdessen schafft man unzählige Nebenplätze, die die Story verwässern und die Schauspieler aussehen lassen, als wenn die Laienspielgruppe Herne-Südost II mal wieder eine Probe für ein Stück des „äußerst ambitionierten“ Hobby-Regisseurs abhält. Der Strang mit dem Reichsbürger ist gelinde gesagt, lachhaft, insbesondere die komplett unglaubwürdige „Dr. Klarissa Gallwitz vom Verfassungsschutz“, treibt mir die „Zornesröte“ ins Gesicht. Und da diese Typen vom „Verfassungsschutz“ in allen Tatorten immer auf die selbe Art und Weise dargestellt werden, immer überheblich und latent bedrohlich und hart im gesetzesfrfeien Raum agierend. Ist das einfach nur lahm und abgedroschen. So abgedroschen und vorhersehbar wie auch die meisten Dialoge.
Da sich die Tatort-Reihe grundsätztlich aber an der Realität orientiert, Experimente außen vor, fällt es mir in den letzten Jahren immer schwerer, den „Krimi am Sonntag“ zu genießen. Alleingänge ohne Rücksicht auf Eigen- Kollegen- oder Fremdsicherung. Ermittler die Recht brechen und beugen um das richtige Ergebnis hinzubekommen. Große Egos die permanent im Weg sind, sowohl sich selber, als auch den Kollegen und vor allem: den Ermittlungen. Ja, das gibt es auch alles in der realen Welt der echten Ermittler, aber hier versuchen Herzog und Werner mal wieder Stränge für eine 15-teilige Serie in die üblichen 90 Minuten zu packen. Und das kann, wie üblich, nur in die Hose gehen. Und sie packen schön brav die Ruhrpott-Kumpel-Klischees aus. Aber das reicht anscheinend noch nicht, die Handlung muss dann eben angepasst werden, im Falle von „Zorn“ werden wieder alle Register gezogen: böse Zeche. arme, abgehängte, verbitterte und permanent saufende Kumpels. Die hässlichen Seiten des Potts, natürlich nicht in Dortmund. Und dazwischen noch mehr Alleingänge und Zwist unter den Ermittlern (wo ist eigentlich der Vorgesetzte dieser Truppe und wann greift er/sie mal ein?), mehr saufende Kumpels und bei Pawlak reicht sein Parkplatz-„Geistesblitz“ (schlichter Standardjob bei einer Mordermittlung) um ihn zu einem „Mastermind“ zu machen, ansonsten hat er eigentlich gar nichts gemacht, außer zu versuchen, einem offenkundig betrunkenen , möglichen Verdächtigen zu einem Geständnis zu verhelfen, verhilft ihm aber „nur“ zum Suizid….oder er verschwindet einfach gleich während der laufenden Ermittlung und lässt seine Kollegin im Stich. Alles in allem gibbet einen lausigen Stern, für einen 2019er Tatort der zu nah an den schlechtesten Folgen aus den 70/80/90ern war, um es als modern verkaufen baut man halt den Reichsbürger-Mist-Strang von heute ein. Am Ende eine unsägliche Verschwendung von Zeit, Geld und Talent. Für eine Hauptstory von ca. 10-20 Minuten Länge. Rückblickend auf 2021 hat sich allerdings auch bei den anderen gezeigten Teams nicht wirklich viel getan, das geht einfach besser. Leider.
Frau Bönisch hatte diesmal Rückenschmerzen. Ich auch.
Vermutlich habe ich zu lange Tatort geschaut. Doch es war keiner von
den guten. Frau Dalay ( Aylin Tezel )
war die ganze Zeit über traurig 😢, missmutig und mit dem noch neuen Pawlak kommt sie überhaupt nicht
zurecht. ( Daraus wird niemals eine Romanze. )
Am Schluß wurde sie wohl einfach
von ihrer Angst überwältigt und er-
litt einen Anfall.
Das allseits beliebte, muntere
Rätselraten entfiel in diesem Tat-
ort. Wer der Täter war, blieb offen-
bar beliebig.
Sorry, warum hier die Problematik geschlossener Zechen in NRW mit dem Reichsbürgertum zusammen gezwungen wurde, verstehe ich nicht. Wirkt befremdlich und willkürlich. Zudem nerven die ewigen Streitereien in diesem Tatort-Team gewaltig. Ebenso der niemals endende Markus-Graf-Fortsetzungsroman.
Hallo liebe Tatort-Fans!
Kann mir irgendjemand sagen wie oder wo ich den soundtrack von Martin Tingvall hören kann? Suche schon ewig aber finde nichts.
Danke
LG
Ein spannender Tatort mit Lokalcholorit Ruhrgebiet und verschiedenen Handlungsebenen: Kumpel-Zusammenhalt, Jobverlust als Bergarbeiter, Familie, Reichsbürger, BND, der seine eigene Suppe kocht… Was wirklich überzeugt ist die Spannung und sind die schauspielerischen Leistungen, wobei ich hier Aylin Tetzel noch hervorheben muss.