Tatort Folge 1093: Der gute Weg



Es ist ein Routineeinsatz, der im neunten Berliner Tatort „Der gute Weg“ eine dramatische Wendung erfährt: Unter den Polizeibeamten, auf die in einer Berliner Altbauwohnung plötzlich scharf geschossen wird, befindet sich auch der Praktikant Tolja Rubin – Hauptkommissarin Nina Rubins (Meret Becker) ältester Sohn! Die Suche nach dem Täter wird damit zu einer persönlichen Angelegenheit. Kollege Karow (Mark Waschke) unterstützt und wird hinter Rubins Rücken zum Vertrauten Toljas.

„Der gute Weg“, Tatort-Episode 1093, wird am Sonntag, den 5. Mai 2019 um 20.15 Uhr im Ersten Programm erstausgestrahlt.

Inhalt der Tatort-Folge „Der gute Weg“

Tolja Rubin ist zurück in Berlin. Seine Mutter ist heilfroh, dass ihr ältester Sohnemann mittlerweile das Abitur in der Tasche hat und wieder in der Hauptstadt, ganz in ihrer Nähe wohnt. Schließlich schien der rebellische Tolja noch vor kurzem vom guten Weg abgekommen zu sein; er nahm Drogen und kam kaum mehr mit seiner „Gluckenmutter“ Nina Rubin zurecht. Weniger glücklich ist die Kriminalhauptkommissarin jetzt allerdings über Toljas Berufswunsch: auch er möchte bei der Polizei Karriere machen. Der 19-Jährige hat sich für eine Ausbildung zum Schutzpolizisten entschieden.

Gemeinsam mit seinen Ausbildern, dem erfahrenen Polizeihauptmeister Harald Stracke und der jungen Kollegin Polizeimeisterin Sarah Ehlers, geht Tolja Rubin eines Abends auf Streife durch das belebte Berlin-Kreuzberg. Mitten im sozialen Brennpunkts des Stadtteils, am Kottbusser Tor, lernt der Praktikant im Tatort „Der gute Weg“ die Schattenseiten seiner Heimat kennen: Straßenkämpfe, Drogenkonsum und Dealerei, organisierte Kriminalität. Da geht über Funk die Meldung über eine Ruhestörung ein – das Trio macht sich gleich auf den Weg zur betreffenden Wohnung. Stracke, Ehlers und Rubin stiefeln das gediegene, geflieste Treppenhaus des Berliner Altbaus hoch. Zwar hatte der Hauptmeister seine Schützling zuvor angewiesen, unten am Wagen zu warten, doch die quirlige Ehlers hatte grinsend Widerspruch eingelegt: „Wieso denn? Ab an die Front!“ Sie lässt Tolja nun außerdem den Vortritt, als die Drei vor der Tür stehen, aus der die laute, basslastige Musik dröhnt. Rubin klopft zögerlich an.

Ein dunkelhaariger junger Mann, etwa in Toljas Alter, öffnet missmutig die Wohnungstür. Er willigt ein, die Musik leiser zu drehen und knallt die Tür scheppernd zu. Ehlers und Rubin schicken sich im Krimi „Der gute Weg“ an, das Haus zu verlassen – doch Harald Stracke bleibt stehen. Er hat den Verdacht, dass in dieser Wohnung etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Der Einsatzleiter tippt auf Drogen. Er klopft erneut an …

Was dann geschieht, hinterlässt bei Tolja Rubin einen Schock: Stracke und seine Mitarbeiter betreten den Wohnungsflur des verdächtigen Mieters. Als der Hauptmeister einen aktenkundigen Dealer der Küche entdeckt, eskaliert die Situation. Der Mann, der die Tür geöffnet hat, greift unvermittelt zur Waffe und ballert los. Die 28-jährige Sarah Ehlers hat keine Chance. Die Beamtin sackt, von zwei Schüssen in die Brust tödlich getroffen, zusammen und Tolja geradewegs in die Arme. Die dritte Kugel bohrt sich in Strackes Bein. Dann richtet der Libanese die Waffe eiskalt auf den fassungslosen Praktikanten – „Sorry, Tolja“ – und schießt zwei Mal. Auch der kollabiert im Flur. Der Schütze kann vom Tatort fliehen.

Bereits kurz danach treffen die Berliner Kommissare Nina Rubin und Robert Karow im rbb-Krimi „Der gute Weg“ am Ort des Geschehens ein. Die Ermittlerin ist in höchster Sorge um ihren Sohn, doch der hatte Glück im Unglück: Seine schusssichere Weste hat dem jungen Mann das Leben gerettet. Karow macht sich gleich an die Besichtigung des Tatorts und bespricht sich mit der KTU, die gerade die Spuren sichert. Mussah Al Thari, der mittlerweile identifizierte Drogendealer, sitzt tot auf einem Küchenstuhl, in der Hand liegt eine Schusswaffe. Doch abgefeuert wurde diese nicht, wie der Kriminaltechniker Knut Jansen zu berichten weiß. Auf dem Tisch, in Schubläden, sogar im Backofen: Überall können die Experten harte Drogen sicherstellen. Ecstasy, Koks, Crystal Meth, allesamt fein säuberlich in kleine Tüten für den Straßenverkauf verpackt. Hier sind Stracke, Ehlers und Rubin anscheinend zufällig in ein Drogennest getappt.

Hauptkommissar Robert Karow übernimmt die Befragung des Zeugen Tolja noch im Krankenwagen; der Überlebende Stracke wurde mit seiner Schussverletzung sofort in die nächste Klinik abtransportiert. Die Mutter Nina steht mit kritischem Blick neben ihrem Ermittlungspartner, denn sie weiß um Karows schroffe, unterkühlte Art. Tolja Rubin ist sichtlich traumatisiert und gibt an, sich die Gesichtszüge des Schützen nicht gemerkt zu haben. Ob sich Stracke besser erinnern kann? Bis der zweite Zeuge vernehmungsfähig ist, dauert es allerdings noch eine Weile.

Bestätigt in ihrer Meinung, dass der gefährliche Job als Streifenpolizist nichts für ihren Sohn ist, hängt sich Nina Rubin fortan an Toljas Fersen. Sie versucht krampfhaft, jederzeit für ihn da sein, möchte ihn zu einer Psychologin schicken. Doch der Auszubildende blockt die Annäherungsversuche seiner Mutter ab, beantwortet ihre Anrufe nicht und verkriecht sich in seiner Wohngemeinschaft.

Am nächsten Tag sucht er den Kontakt zu Fahnder Karow, ohne, dass Nina Rubin davon erfährt. Ihm gesteht der Tatzeuge, dass er sehr wohl wisse, wer der flüchtige Täter sei: Es handelt sich um seinen ehemaligen Kumpel und Dealer Yakut Yavas. Decker, ein Drogenfahnder des LKA, warnt Robert Karow bei näheren Nachforschungen über Yavas jedoch. Der junge Libanese sei ein V-Mann, der niemals auf Polizisten schießen würde. Der Azubi müsse sich in der Aufregung geirrt haben. Der mittlerweile aufgewachte Zeuge Stracke verneint die Täterschaft von Yavas. Tolja ist sich hingegen sicher. Wer lügt hier im Fall „Der gute Weg“ – und warum?

Nina Rubin wird eingeweiht in die nachträgliche Aussage ihres Sohnes. Und die ist außer sich! Sie droht Karow, die Finger von ihrem Kind zu lassen, verpasst ihrem Kollegen sogar eine deftige Ohrfeige. Überhaupt verscherzt es sich der zynische Kommissar mal wieder mit gleich mehreren Frauen, denn auch seine On-and-Off-Affäre, die Gerichtsmedizinerin Nasrin Reza, ist sauer auf den selbstgefälligen Robert Karow. Sie betitelt ihn nach einer weiteren gemeinsamen Nacht als „Arschloch!“ – und kündigt kurzerhand.

Bei den weiteren Ermittlungen im Berliner Tatort kommt die ganze Tragik der Familie Stracke ans Tageslicht. Vor etwa einem Jahr wurde Harald Strackes 24-jähriger Sohn bei einer nächtlichen Razzia erschossen. Der tödliche Schuss wurde von niemand Geringerem als Sarah Ehlers abgefeuert. Dennoch arbeiteten die beiden Polizisten weiterhin im Team, führten sie doch seit acht Jahren eine enge, regelrechte Vater-Tochter-Beziehung. Verena Stracke, Haralds Ehefrau, ist seit dem schweren Schicksalsschlag in therapeutischer Behandlung und nimmt Tabletten, um nachts schlafen zu können. – Und doch: „Wir sind auf gutem Weg“, davon ist ihr geliebter Mann überzeugt.

Die Widersprüche bei der Rekonstruktion des Tathergangs und in den Zeugenaussagen treiben den Ehrgeiz der Kriminalbeamten an: Dieser Fall muss doch zu knacken sein! Da endet die Suche nach Yakut Yavas jäh in einem Müllcontainer …


Die Rolle des kriminellen Libanesen Yakut Yavas, der als verdeckter Ermittler für die Drogenfahndung arbeitet, wird von Rauand Taleb (Jahrgang 1992) gespielt, einem jungen Schauspieltalent, das bereits in drei Tatort-Folgen auftauchte: Talebs erster Auftritt war 2016 im Luzerner Fall „Schutzlos“ (Tatort-Folge 953) zu sehen. Es folgten Engagements für „Der Sturm“ (Tatort-folge 1019) mit dem damaligen Dortmunder Quartett Faber, Bönisch, Kossik und Dalay sowie für „Der Turm“ (Tatort-Folge 1076) im Jahr 2018 mit den Ermittlern Brix und Janneke aus Frankfurt.

Übrigens fanden die Szenen im Kommissariat erstmals in neuen Räumlichkeiten statt. Die ehemalige Tabakfabrik, die bislang als Drehort diente, stand nicht mehr zur Verfügung. Das neue fiktive Büro befindet sich nun im ersten Obergeschoss im Postbank-Hochhaus am Halleschen Ufer in Berlin. Die Pathologie wurde in das Erdgeschoss des Gebäudes verlegt; die Idee, die leer stehende Betriebsküche hierfür zu nutzen, wurde aus produktionstechnischen Gründen verworfen.

In Berlin dienten das Kottbusser Tor, kurz „Kotti“ genannt, die Ortsteile Kreuzberg, Wedding, Neukölln und Rudow als Kulissen. Die Filmarbeiten dauerten vom 9. Oktober bis 9. November 2018.

Trailer zur Tatort-Produktion



Die Redaktion von Tatort-fans meint …

Sabine (39 J. | Kinoliebhaberin)

Bei diesem Berliner Beitrag bin ich unentschlossen: ja – nein – vielleicht? Was als spannendes Rätsel beginnt, verfängt sich allzu schnell in wirrem Hin und Her, Hü und Hott, Für und Wider. Die Beweggründe und Gefühle des gesuchten V-Mannes Yakut spielen kaum eine Rolle (Ausnahme: der ständig geneigte Kopf als Zeichen des schlechten Gewissens), für meinen Geschmack viel zu stark stehen die Figur Tolja und die Bemutterung durch Nina Rubin im Fokus. Kein ausgesprochenes Highlight der rbb-Reihe. Zwei Komma fünf Sterne.

Gerald (39 J. | IT-Nerd)

Wahrscheinlich finden viele Frauen diesen Tatort gut, weil Karow endlich mal eins auf die Löffel bekommt (Nina Rubin, Rechtsmedizinerin). Ich finde es schade, dass immer wieder dieselben Schauspieler für den Tatort herangezogen werden … schon wieder Nina Vorbrodt, Peter Trabner, Rauand Taleb … die spielen alle super, aber frische Gesichter wären auch mal gut. Die Geschichte bekommt von mir zwei Sterne, die gut eingefangene Stimmung von Berlin fünf Sterne. Kann man auf jeden Fall gut schauen am Sonntagabend!

Musik im Tatort

Al Massiv ft. Capital Bra – Hubba Bubba
Fler – Paradies
Al Massiv ft. Olexesh – Wen hast Du erwartet (instrumental)
Al Massiv ft. Capital Bra – Kriminell
Al Massiv ft. Capital Bra – C`est La Vie

Tatort-Besetzung

Hauptkommissarin Nina Rubin – Meret Becker
Hauptkommissar Robert Karow – Mark Waschke
Kommissaranwärterin Anna Feil – Carolyn Genzkow
Tolja Rubin, Ninas Sohn und Polizeipraktikant – Jonas Hämmerle
Gerichtsmedizinerin Nasrin Reza – Maryam Zaree
Polizeihauptmeister Harald Stracke – Peter Trabner
seine Ehefrau Verena Stracke – Nina Vorbrodt
Polizeimeisterin Sandra Ehlers – Anna Herrmann
Polizeihauptkommissar Uwe Petrofski – Rainer Reiners
Kriminaltechniker Knut Jansen – Daniel Krauss
LKA-Drogenfahnder Decker – Christian Ehrich
Psychologin Inka Bartsch – Renate Regel
Yakut Yavas – Rauand Taleb
Yakuts Onkel Chafik – Tamer Yigit
u.a.

Tatort-Stab

Drehbuch – Christoph Darnstädt
Regie – Christian von Castelberg
Kamera – Björn Knechtel
Szenenbild – Jörg Baumgarten
Schnitt – Dagmar Lichius
Ton – Ludwig Bestehorn
Musik – Eckart Gadow

Bilder-Galerie zum Krimi aus Berlin


36 Meinungen zum Tatort Folge 1093: Der gute Weg

  • Mina • am 5.5.19 um 21:45 Uhr

    unglaubwürdig, vorhersehbar. Ich wohne in Berlin. Der Berliner Tatort mit dem Team Rubin Carow wie meist abstoßend.
    Deutsches Bildungsfernsehen.?


  • Der Fremde • am 5.5.19 um 21:47 Uhr

    Völlig unglaubwürdig. Und der gefühlt 100. „suicide by cops“ in letzter Zeit macht es auch nicht glaubwürdiger …


  • Thorsten • am 5.5.19 um 21:47 Uhr

    Hat mir richtig gut gefallen. Ein fast perfekter Krimi. Die Berliner werden immer besser.


  • Wolle • am 5.5.19 um 21:48 Uhr

    Selten einen derartig schlecht vertonten Tatort gesehen/gehört!!


  • Henning • am 5.5.19 um 21:51 Uhr

    Wenn eine Polizistin (zumindest offiziell) den Sohn ihres Kollegen im Einsatz erschießt, dann setze ich die nicht mehr zusammen auf den Wagen – ganz gleich, ob der Kollege sie von jeder Schuld freispricht. Ansonsten okay und den desillusionierten Polizisten hat man Peter Trabner sehr gut abgenommen.


  • Tom • am 5.5.19 um 21:54 Uhr

    Ein dickes Plus…aber auch ein dickes Minus. + Spannend gemacht, und jedenfalls sehenswert.
    – Realität? Ich denke daß unsere Polizei nach wie vor… Mit all ihren geringen Mitteln… Trotzdem ne gute Arbeit macht. ABER: In diesem Teil hat der Korruption Aspekt… Der breiten Masse jedenfalls Dusskusions Material gegeben.


  • 42 • am 5.5.19 um 22:03 Uhr

    Wer nach 10 Minuten Fernsehfilm schon alles erkennt, was in der Welt passiert, dem wird auch Niemand vermitteln können, dass es zwischen „Schwarz und „Weiß“ unendlich viele Nuancen gibt…und dass Nuancen zwischen schwarz und weiß niemals nur dunkel oder hell erscheinen.
    Wie schön wäre es, wenn man sich erst mal einmal mit Menschen unterhalten und beschäftigen würde bevor man sie aus welchem Grund auch immer verurteilt.

    Wobei selbst ich bei gewissen Posts hier geneigt bin einige Vorurteile zu teilen.

    Mir hat der Tatort im Übrigen gut gefallen


  • Garbak • am 5.5.19 um 22:08 Uhr

    Hallo Fans
    Guter Krimi. Eine Story, die einen packt; gut gespielt – Hut ab. Hat mir sehr gefallen. 5 Sterne.


  • alter Fan • am 5.5.19 um 22:18 Uhr

    recht ordentlich gemachter und spannender TO – da sollte man sich doch nicht an irgendwelchen Ungereimtheiten im Detail stören – Polizisten , die auf einem Spielplatz rauchen gibt´s halt nur im TV .


  • Attila • am 5.5.19 um 22:18 Uhr

    Es wäre ein tolles Hollywood-Kino gewesen, in New York oder Chicago statt Berlin. Der Satz vom Strackes Chef im Krankenhaus, „es ist nicht mehr unsere Stadt“, oder was ähnliches, war wichtig, die eigentliche Botschaft dieser Folge.
    Doch es gab zu viel völlig unglaubwürdiges im heutigen Tatort, am Ende habe ich nicht das Gefühl, das es wirklich so passiert sein könnte. (Und es ist nicht Wiesbaden wo es üblich ind irgendwie akzeptiert ist).
    Und ja, es wäre gar nicht nötig gewesen, dass der junge Polizist Rubins Sohn sei. Es hat diese Folge noch schlimmer gemacht, und das sogar völlig unnötig.
    Ich habe überlegt, zwei oder drei Sterne (gute Grundidee, gute Schauspielern). Wegen Carolyn Genzkows schöner Augen, und die kurze, aber gut aufgebaute Rolle der Rechtsmedizinerin (die übrigens vor einigen Wochen in München geschossen war ;-)) für 3 entschieden.


  • Attila • am 5.5.19 um 22:19 Uhr

    … und dann versehentlich 5 gegeben. Na, schön. Mit einem 1 ist nur im Schnitt 3.


  • Lukas • am 5.5.19 um 22:25 Uhr

    Ich geb‘ jetzt mal schon rein aus Protest 5 Sterne ab. Dieser Tatort war für mich als „unbedarftem“ Krimiseher jedenfalls unterhaltsam und spannend.

    Aus Protest deshalb, weil mir die schlechten Bewertungen, die größtenteils mit zusammenhangslosen Kommentaren versehen werden, schon seit längerer Zeit gewaltig auf die Nerven gehen. Siehe zB oben die User „Alex“ bzw. „Der Fremde“. „Alex“ hat lt. Zeitpunkt der Bewertung und dem eigenen Kommentar den Tatort gar nicht zur Gänze gesehen. Vorrangig sollten hier jedenfalls das Drehbuch, schauspielerische Leistung, filmische Umsetzung usw. behandelt werden. Irgendwelche politischen Statements sollten nichts mit der Bewertung des Films zu tun haben. „Der Fremde“ schreibt einfach nur von „unglaubwürdig“ ohne die Unglaubwürdigkeit zu begründen…

    Möchtet ihr euch einfach nur wichtig machen oder braucht ihr Aufmerksamkeit? Seid ihr Mitarbeiter von anderen Fernsehsendern, die der Konkurrenz das Format madig machen wollen? Habt ihr generell was gegen den Tatort?

    Ich müsste ja die Kommentare nicht lesen, wenn ich mich darüber aufrege, es zwingt mich ja keiner dazu. Woran offenbar keiner denkt, ist, dass hinter so einer Produktion eine Heerschar von Menschen steht, die ihre Arbeit machen, damit sie was verdienen und wir unterhalten werden. Wer schon negative Kritik übt, sollte diese auch begründen. Von konstruktiver Kritik hat schließlich jeder was. Dafür fehlt’s den meisten aber offenbar an Intelligenz und Wortschatz.

    Was für mich den Tatort ausmacht und von den unzähligen anderen Krimiserien abhebt, sind ganz überwiegend solide schauspielerische Leistungen, eine an Ort und Person angepasste Sprache bzw. Wortwahl, eine hohe Diversität an Kriminalfällen und der gewisse Lokalkolorit, der eine gewisse Authentizität mit sich bringt. Daher ist es für mich völlig unverständlich, warum sich manche über die Dialekte aus einzelnen Regionen aufregen – dass sich zB die Schweizer nach ein paar Folgen mehr auf die Schriftsprache verlegt haben, hat dem Tatort aus meiner Sicht viel an Charme gekostet.

    Manchen ist der Tatort zu langweilig, weil zu wenig Action, den anderen geht’s wiederum zu rasant zu. Dann ist wieder das Drehbuch zu „künstlerisch“ und nicht nüchtern genug. Die Spezialisten suchen nach Ermittlungsfehlern bzw. Handlungen, die so in der Realität nicht vorkommen können/dürfen. Einigen anderen sind die Charaktere nicht gut genug gezeichnet oder gerade umgekehrt, dass zuviel Sendezeit dafür draufgeht.

    Warum schreiben vor allem die, die schlecht bewerten, nicht, wie der „ideale“ Tatort aussehen sollte? Meiner Meinung nach sollte man nicht vergessen, dass es sich schlussendlich um eine Unterhaltungssendung und keine Reportage handelt. Da gehören realitätsferne Elemente, die zugunsten der Dramatik eingebaut werden, einfach dazu. Bei nun mittlerweile über tausend Folgen kann wahrscheinlich niemand vermeiden, dass sich manche Drehbücher in verschiedenen Facetten ähneln. Dennoch finde ich, dass der Tatort noch immer eine der qualitativ höherwertigen Beiträge in der Fernsehlandschaft ist, vor allem dann, wenn man nur das Genre betrachtet.


  • Moritz • am 5.5.19 um 22:31 Uhr

    Ich hatte einen spannenden und unterhaltsamen TO-Abend. Danke Berlin!


  • Jörg • am 5.5.19 um 23:16 Uhr

    Ordentliche Leistung. Spannender Tatort.
    Alex hatte sich hier, glaube ich, schon mal im Ton vergriffen. Und meinte er den Polizisten, der am Ende der eigentlich Schuldige war? Aber er hat ja nur 10 Minuten geschaut. Manchmal reichen eben 10 Minuten nicht aus, um die wahren Schuldigen ausfindig zu machen. So ist es beim Tatort und im richtigen Leben.
    Eigentlich sollte man hier mal in die Netiquette aufnehmen, dass man einen Film nur dann wirklich beurteilen kann, wenn man ihn auch bis zu Ende geschaut hat.


  • sherlogg • am 5.5.19 um 23:48 Uhr

    Brauchbares Krimidrama, aber noch viel Luft nach oben; diverse zutreffende Kritikpunkte wurden ja hier bereits beschrieben.

    An die Redaktion der Seite hier:
    Wenn ich keinen Knick in der Optik hatte, bohrte sich die dritte Kugel in Strackes _Ober_schenkel; nicht Unterschenkel. Ich bin kein Pedant, aber bei Kleinigkeiten bin ich empfindlich.

    A propos Kleinigkeiten:
    Liebe Requisiteure, achtet doch bitte ein klein wenig darauf, welche Waffen Ihr Euren Figuren in die Hand gebt. Wenn das nämlich sehr auffällige Waffen sind, dann schaut man genauer hin. Und dann merkt man, daß die Pistole, die Mussah Al Thari in seiner toten Hand hält, eine von der Firma „Reck“ gebaute Gas-Replika einer Beretta 93R Reihenfeuerpistole ist. Es ist also eine bessere Schreckschußpistole. Und das ist hier im Film einfach Käse.


  • Till Schneider • am 6.5.19 um 1:55 Uhr

    Diesmal nur ein paar Fragen: 1. War Karow wirklich mit der Gerichtsmedizinerin Reza im Bett, oder hat er das nur geträumt? 2. Wenn er es nicht nur geträumt hat, warum war er dann mit ihr im Bett, wo er doch gemäß einer vorherigen Folge schwul ist? 3. Warum hat ihn Reza später zum Teufel geschickt und sogar wegen ihm gekündigt, d.h. wieso ist Karow ein „Arschloch“, ja sogar ein „Sexist“ und ein „Rassist“, der so etwas rechtfertigt? Ich hab nämlich irgendwie nicht mitgekriegt, was genau er ihr gegenüber an Arschlöchigem gemacht hat. Kurz, ich möchte gerne wissen, ob er eines ist, oder ob Reza ein Problem hat.


  • stones • am 6.5.19 um 7:45 Uhr

    Guten Morgen,
    Da muss ich Wolle rechtgeben.
    Dieser Tatort war wirklich schlecht vertont.
    Wenn die Handlung kompliziert wird ist es schon wichtig das zumindest die Dialoge der Protagonisten gut zu verstehen sind.
    Die Dialoge haben mich doch sehr an die von Schnuschel-Schweiger erinnert.
    Ansonsten war dieser Berliner Tatort gut gemacht.


  • Frank • am 6.5.19 um 8:04 Uhr

    Ja Till, das hatte mich auch gestört. Wenn ich auch glaube es war nicht die erste Frau von Karow – und er lebt eher Bisexualität. Berlin war häufig für mich etwas zu „strange“, „Der gute Weg“ ist aber ein genialer Krimi in klassischer Struktur. In der Realität wären die vielen Aspekte wohl merkwürdig, im Tatort passt es aber hervorragend. Beide Ermittler sind und bleiben unsympathisch. Karow diesmal „nur“ wegen seiner Beziehung zu Reza. Nina Rubin ist ja jedesmal als Partnerin oder Mutter eine Katastrophe. Und gerade dennoch passen sie in dieses Berlin, ein Berlin „das ist nicht mehr unsere Stadt ist“. Nein Berlin ist heute hochkomplex und nicht mehr die geteilte, unregierbare und künstlich am Leben gehaltene Stadt. Der Tatort aus Berlin zeigt diese Neudefinition sehr schön auf.


  • Sabine • am 6.5.19 um 9:33 Uhr

    @sherlogg:

    Wir haben die entsprechende Textstelle soeben überarbeitet und, ich denke, eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung entwickelt. ;-)

    Beste Grüße aus der Redaktion
    Sabine


  • Der Fremde • am 6.5.19 um 10:31 Uhr

    @Lukas: In der Regel begründe ich meine Kommentare ausführlich (sh. vorwöchiger TO). In diesem Fall tat ich dies nicht, weil die „völlige Unglaubwürdigkeit“ sowohl im Plot allgemein als auch in vielen einzelnen Punkten bestand. 3 Bsp. hierfür:
    .) die junge Kollegin wird m.E. nicht ohne Weiteres die Tötung des Jugendlichen (= Sohn des älteren Koll.) auf sich nehmen, nur um angeblich einen „Vaterersatz“ zu bekommen, und dann derart unbedarft/flapsig wie gezeigt bei einer Amtshandlung („ab an die Front“) auftreten
    .) die junge Koll. wird nicht mit dem älteren Koll. (= Verursacher des Todes des eigenen Sohnes) ca. 1 Jahr problemlos in einem Team arbeiten
    .) der ältere Koll. wird nicht kompliziert seine jüngere Koll. durch einen Drogendealer beseitigen lassen (das ginge wesentlich einfacher)
    Weiters entspricht der Prozentsatz an „suicide by cops“ in der Realität nicht annähernd jenem in Krimis.


  • Momi • am 6.5.19 um 11:57 Uhr

    Ich habe einen unterhaltsamen Krimiabend erlebt, obschon die ersten 10 Minuten sehr mühsam waren und ich eigentlich den TV abstellen wollte. Das ganze Geschehen entwickelte ein tolle Dynamik, basierend auf einer guten Story mit durchgehend rotem Faden und einem überzeugenden Schluss, der sehr gut gemacht war und schlüssig. Stracke wollte sich von seinen Kollegen erschiessen lassen, da er vorgängig seine Frau ins Jenseits schlafen gelegt hatte. Provozierter Selbstmord durch Polizei passt wunderbar in die Lovestory des Ehepaares Stracke.


  • sherlogg • am 6.5.19 um 12:28 Uhr

    @Sabine:
    Danke; so is‘ besser. :-)

    @alle:
    Was ich ganz vergessen hatte:
    Was ist denn nun eigentlich wirklich mit Yakut Yavas passiert? Wie ist der zu Tode gekommen? Das hab ich überhaupt nicht mitgekriegt.


  • Karin L. • am 6.5.19 um 16:46 Uhr

    Unterhaltsam und fesselnd war der Tatort, das muss ich eingestehen.
    Aber wieder spielt das Privatleben der Protagonisten zum wiederholten Male eine herausragende Rolle und ist sehr weit hergeholt.
    Das kommt in diversen Tatort Produktionen einfach zu oft vor.

    Und dann gibt es noch die eine oder andere Ungereimtheit der Geschichte, die es bei nachträglicher Betrachtung unrealistisch erscheinen lässt.

    Wie kommt Tolja erst in Kontakt zur Drogenszene, um kurz darauf dann auf die Idee zu kommen, Polizist zu werden.

    Warum läuft der Praktikant mit Kugelschutzweste herum, die Kollegen aber nicht? Warum lässt sich eine Psychologin nach zwei Sitzungen mit einer Polizistin, die einen tödlichen Schuss abgegeben hat, darauf ein, die Betreuung abzubrechen?

    Wer hat den V-Mann in der Drogenszene geführt? In welchem Umfeld hat er sich bewegt, warum wollte er später ausgerechnet bei dem Polizisten unterkriechen, statt selber mit dem Geld, dass er von der Drogenbande grosszügerweise erhalten hat, die Kurve zu kratzen?

    Mehr werde ich jetzt mal nicht hinterfragen, schließlich soll der Krimi unterhalten, da muss man halt manchmal Abstriche bei der Logik machen.


  • Till Schneider • am 6.5.19 um 17:00 Uhr

    Stimmt, @Frank – Karow ist laut „Spiegel“ bisexuell, ich habe eben nachgeschaut. Und in der „Zeit“ habe ich etwas zu meiner Frage gefunden, wieso Karow ein „Arschloch“, ein „Sexist“ und ein „Rassist“ sein soll:

    „Die Asozialität von Karow tritt aber noch an anderer Stelle hervor. Dass er mit der Gerichtsmedizinerin Nasrin Reza eine Affäre pflegt („Essen gehen, ficken, ja, nein“), hält ihn nicht davon ab, die Kollegin für die Pressesprecherin „des Islams“, also seiner eigenen Projektionen von Fremdheit, zu halten: „Müsst ihr für einen Blutabgleich erst mal nach Mekka beten?“ Bemerkenswert ist, dass dieser „Witz“ die Figur des Kommissars zur Disposition stellt, er nicht wie zumeist im ARD-Sonntagabendkrimi im Sinne des Films spricht. Dass Reza daraufhin gleich kündigen muss, ist wohl nur den Zukunftsplanungen von Darstellerin Maryam Zaree geschuldet (wenn sie ausscheiden sollte und einen Grund braucht). Denn solche Herabsetzungen (und die Versuche, sich dagegen zu behaupten) böten zweifellos interessantes Material für künftige Folgen.“

    Ergo: Karow ist wirklich ein Arschloch, da „asozial“. Das hätte ich eigentlich mitkriegen müssen, d.h. ich habe bisher wohl nicht genügend aufgepasst. Wahrscheinlich habe ich mich von seinen guten Seiten blenden lassen. Oder ich habe ihm welche zugeschrieben, obwohl er sie gar nicht hat. Hm … trotzdem komisch … auch in der neuen Folge hat er wieder sehr einfühlsam und hilfsbereit reagiert, nämlich als Rubin den Stracke-Anruf vom Handy ihres Sohns erhielt. Dürfte er eigentlich nicht, wenn er asozial ist. Ob da was mit der Personenzeichnung nicht stimmt?

    Aber wenn er wirklich zu Reza gesagt hat: „Müsst ihr für einen Blutabgleich erst mal nach Mekka beten?“ (siehe Zitat oben), dann ist er eben doch nur ein Arschloch, und ich hab’s bloß nicht mitgekriegt. Vermutlich wegen der schlechten Vertonung, siehe Kritik oben. Das ist nicht gut! Die Sprache muss so verständlich sein, dass der Zuschauer Arschlöcher eindeutig als Arschlöcher identifizieren kann! Vor allem, wenn das Gesagte ein Kündigungsgrund ist! @ARD: Wenn ihr das nicht hinkriegt, schießt ihr euch selber ins Knie. Wollt ihr das?


  • sherlogg • am 8.5.19 um 18:10 Uhr

    @Sabine:
    (Weil hier sonst mir keiner antwortet)
    Was ist denn nun eigentlich wirklich mit Yakut Yavas passiert? Wie ist der zu Tode gekommen? Das hab ich überhaupt nicht mitgekriegt.


  • Enio • am 8.5.19 um 18:57 Uhr

    Der Berlin Tatort (alle Folgen) sind für mich einfach nur schlecht. Ewig der private Mist, dann die Alleingänge, die ewigen Streitereien, alles völlig überzogen. Das war der letzte Berlin Tatort den ich mir angeschaut habe. jetzt bleibt nur noch München, Köln, Stuttgart, Franken und Frankfurt.


  • Konrad • am 8.5.19 um 23:29 Uhr

    Hallo Till,
    Du scheinst schon länger nicht so hundertprozentig aufgepaßt zu haben bei den Berliner Tatorten. Die Affäre von Karow mit der schönen Pathologin wurde bereits in zwei früheren Folgen angerissen. Rubin kriegt das dort auch mit und ist ganz perplex („War das in Deinem Bett eben etwa unsere Pathologin??“), denn zunächst hielt Rubin ihn für ausschließlich schwul, außerdem war Dr. Nasrin Reza dem neuen Mordermittler Karow gegenüber am Beginn noch ausgesprochen mißtrauisch, traute ihm u.A. den Mord an seinem alten Partner bei der Drogenfahndung zu, sowie die Manipulation ihres Obduktionsbefunds dazu in der Akte.

    Später kam dann raus, daß der vormalige Chef der Ermittler, der Oberstaatsanwalt höchstpersönlich, auch Teil des Drogenrings war und die Hinrichtung des V-Mann (Karows Partner Gregor Maihack) durch den Oberdrogenboß verschleierte, indem er den Obduktionsbefund frisierte. In der vierten Folge wird dieser Drogenring schließlich gesprengt, Karow dadurch reingewaschen und danach beginnt er die Affäre mit Dr.Nasrin Reza.

    Dadurch wird dann klar, daß Karow bisexuell ist, und dadurch entsteht in Rubins Kopf das Vorurteil „der fickt jeden, der nicht bei drei auf den Bäumen ist“ (das allerdings auch durch die fälschliche Vermutung, er habe mit dem schwulen Freund des verbrannten Lehrers aus der Folge „Amour Fou“ rumgemacht, der Karow ausdrücklich nicht widerspricht, auch wenn sie nicht stimmt).

    Der Ausruf der Pathologin mit dem „Rassisten“, „Sexisten“ und „Arschloch“ ist eine Reaktion darauf, daß Karow sie ganz selbstverständlich nach einer arabischen Vokabel fragt, obwohl Nasrin Reza gebürtige Perserin ist (und damit gar kein Arabisch spricht). Das und seine weiteren Sprüche zum Thema Islam faßt sie (nicht ganz zu unrecht) als Abwertung auf, und sein demonstrativ unverbindliches Desinteresse ihr gegenüber, obwohl sie noch in der Nacht davor rumgemacht hatten, qualifiziert ihn wohl zum Sexisten.

    Wieweit diese ungünstigen Einschätzungen zutreffen, sei mal dahingestellt. Karow ist schon ein bärbeißiger Geselle, der seine Umgebung gerne brüskiert, und immer wieder harte Sprüche raushaut. In seinem solidarischen Verhalten, wenn es wirklich drauf ankommt, scheint aber eine viel sympathischere Persönlichkeit durch.


  • Konrad • am 8.5.19 um 23:44 Uhr

    Hallo Sherlog,
    Yakut Yavas wird von dem Polizisten Stracke zu dessen Schrebergarten rausgelockt, vorgeblich um ihn dort zu verstecken, dann von Stracke ermordet und in den Müllcontainer geworfen, in dem er aufgefunden wird.

    Bei dieser anstrengenden Aktion reißt Strackes Schußwunde wieder auf, deswegen liegt er morgens schwer blutig im Bett neben seiner Frau, und nach den von dieser Wunde stammenden Blutsspuren sucht Karow später in seiner Einfahrt, um zu beweisen, daß Stracke über Nacht weg war, und eben nicht die ganze Zeit neben seiner Ehefrau im Bett lag, wie diese beteuert.

    Die gute Frau war aber ja schwer sediert von ihren Schlafmitteln und hat sein Weggehen und Wiederkommen deswegen komatös komplett verschlafen. Mit einer Überdosis der Schlafmittel, aufgelöst in dem Glas, das sie zum runterspülen ihrer abendlichen Dosis nimmt, bringt er seine Frau am Ende um, bevor er sich von Rubin erschießen lässt.

    Damit hat der biedere Streifenpolizist Stracke am Ende der Folge insgesamt vier Menschen auf dem Gewissen (seinen Sohn erschoßen, den Drogenboß-Onkel des V-Mann Yakut Yavas ebenfalls erschossen, Yavas selbst auf unbekannte Art ermordet, seine Ehefrau vergiftet), eigentlich sogar fünf, denn die Ermordung seiner Kollegin Sandra Ehlers durch Yavas hat er ja auch inszeniert, Yavas selbst hatte dazu keinerlei eigene Motivation.


  • Sabine • am 9.5.19 um 9:16 Uhr

    @sherlogg:

    Ich schließe mich @Konrads Ausführungen an. Die Ermordung Yavas wurde lediglich angedeutet bzw. der anschließende Leichenfund im Müllcontainer kurz erwähnt.

    Viele Grüße
    Sabine


  • spiderman916 • am 9.5.19 um 16:01 Uhr

    Diesmal fand ich den Tatort auch nicht besonders gut. Eine halbe Stunde vor Schluss war die ganze Story total durchsichtig und man konnte sich an 10 Fingern abzählen wie er enden wird.
    Sehr unrealistisch auch, das ein Duo nach so einem Vorfall wieder zusammen arbeiten sollte.
    Genauso unrealistisch, das Tolja Rubin nach mehreren Treffern auf die Schutzweste sofort wieder herumspringt als sei nichts gewesen. Muskelverletzungen und starke Hämatome sind mindestens die Folge.
    Das SEK läßt auch diese Woche den Bösen durch den Hintereingang verschwinden, unglaublich….


  • sherlogg • am 9.5.19 um 17:49 Uhr

    @Konrad, @Sabine:
    Alles klar; vielen Dank!
    Freilich: daß die anderen kein Fremdblut an der Leiche fanden, heißt ja noch lang nicht, daß er’s nicht trotzdem war….


  • Konrad • am 10.5.19 um 13:07 Uhr

    Hallo Sherlogg,

    diese Folge hatte einige kleine Fehler und unlogische und/oder unrealistische Dinge im Skript. Wie so oft beim Tatort. Aber schlußendlich geht es halt eher um das Erzeugen von Spannung, als um eine realistische, logisch-konsistente Darstellung von Ermittlungsalltag und Polizeidienst.

    Wahrscheinlich hätten sich bei weiterer Ermittlung schon noch einige Beweise gegen den Vierfachmörder Stracke gefunden, aber da er am Ende selber erschossen wird, und in Deutschland nicht gegen Tote ermittelt wird, würden die Fälle auch in der Realität nun zu den Akten gelegt und in den Details wohl niemals mehr aufgeklärt werden. Solange die Opfer selber (Schwerst-)Kriminelle sind, wie die arabischen Drogendealer im Tatort, dürfte es die Öffentlichkeit auch nicht so wahnsinnig interessieren, wer jetzt genau wen auf dem Gewissen hat.

    So, jetzt bin ich etwas vom Thema abgekommen, hoffen wir mal, daß der nächste Fall der Berliner wieder etwas weniger verworren wird! Die hatten schon so tolle Folgen („Ätzend“, „Amour fou“, „Dein Name sei Harbinger“), an die hoffentlich wieder angeknüpft wird.

    Andere waren dagegen eher unglaubwürdig bis an den Haaren herbei gezogen („Dunkelfeld“, „Meta“) oder belanglos („Tiere der Großstadt“).


  • sherlogg • am 12.5.19 um 17:57 Uhr

    Schon klar; so ein Fernsehkrimi ist keine Doku.
    Und wichtig ist vor allem, daß eine gute Geschichte erzählt wird.
    Aber eine gute Geschichte zeichnet sich halt nicht zuletzt durch innere Konsistenz und Logik aus. Und wenn es daran hapert, leidet auch die Spannung. Diese hier fand ich, wie gesagt, ganz brauchbar.


  • CarstenH • am 5.6.19 um 23:13 Uhr

    Hochdramatischer TO aus der Hauptstadt die niemals schläft, arm aber sexy ist, in der sich Polizisten rumschubsen lassen und nicht mehr unsere Stadt ist die es mal war. Viele Klischees die aber alle der Wahrheit nahe kommen. Ein tolles, natürlich überzeichnetes Spiegelbild Berlins. Mittendrin die beiden Kommissare die kleine Abbilder der Stadt mit o.g. Eigenschaften sind. Gute Story, düstere und spannende Element, wenig zu rätseln aber doch mit Überraschungselementen, tollen Nebendarstellern. Auch Jonas Hämmerle (Tolja) hat sich super entwickelt. Und der sonst eher nervende Kleinkrieg zwischen Rubin und Karow war diesmal gut auszuhalten. 4+!


  • MoistvonLipwik • am 7.11.19 um 18:19 Uhr

    Mir hat er gefallen.
    Die Story: soweit es das Zeitformat zuließ, war diese rund. Der Plot ist oben schon ausgebreitet worden; in sich stimmig aufgearbeitet. Er ist auch alles nichts wirklich neues (Täter in der Polizei, scheinbarer Zufallsmord war geplant, am Ende Suicide by Cop). Wen das stört, der darf überhaupt keine Krimis mehr konsumieren.
    Natürlich gibt es auch Plausibilitätslücken: keine Bande, kein Clan gibt einem Mitglied, das einen Polizisten erschossen hat, einfach nur etwas Geld und den Rat „Du must verschwinden“. Der wird entweder weit genug ausgeflogen, oder er verbringt die Zeit mit jenem Teil der Familie, den man „Vorfahren“ nennt. Alles andere wäre ein untragbares Risiko. Wieso Karow die Pathologin schikaniert, bleibt sein Geheimnis. Und jeder in der Polizei weiß, dass man auch Anrufe mit unterdrückter Nummer zurückverfolgen kann.
    Schön auch die geschlossenen Ringe: der Vater stirbt, wo sein Sohn starb, am Anfang sitzt der Sohn mit zitternden Händen im Notarztwagen und wird von der Mutter getröstet, am Ende ist es umgekehrt.
    Fazit: kein Highlight, aber gutes Handwerk. vier Sterne


  • Wolfram • am 11.11.22 um 13:23 Uhr

    Ein gut gespielter und auch von der Regie her überzeugender Tatort, dessen Thematik ich allerdings überzogen fand. Bestimmte Viertel in Großstädten tendieren dazu, zu einem Sumpf zu mutieren, aber das ist nicht neu und wurde in diesem Tatort – wie ich finde – überzeichnet. Atmosphäre, zum Teil auch Spannung und nochmals zu betonen, das eindringliche Spiel nahezu aller Schauspieler haben das jedoch wettgemacht. Ein guter Krimi, nicht unbedingt mehr, aber das in jedem Fall.


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