Tatort Folge 614: Rache-Engel

Kurz und knapp – darum geht’s

Eine bundesweit bekannte Stiftungsvorsitzende und ehemalige Pianistin, Vera Schneider, wird tot unter ihrem Balkon aufgefunden – gestürzt, doch nicht freiwillig. Die Spuren deuten auf einen Raubmord hin, doch Kommissar Max Palu und sein Kollege Stefan Deininger vermuten bald, dass der Täter im engsten Umfeld des Opfers zu finden ist. Fünf Verdächtige geraten ins Visier der Ermittler: der eiskalte Ehemann Heinz Schneider, die traumatisierte Adoptivtochter Marion, der plötzlich zurückgekehrte Sohn Martin, die undurchsichtige Bürochefin Eva-Maria Klein und der Kleinkriminelle Moshi. Als die Ermittler dem Fall näherkommen, geraten sie selbst in eine gefährliche Situation, die sie an ihre Grenzen bringt …

Inhalt der Tatort-Folge „Rache-Engel“

Schlaflos sitzt Kommissar Max Palu in seiner Wohnung, ein Glas Rotwein in der Hand. Die private Krise mit seiner Lebensgefährtin Margit lastet schwer auf ihm, doch die Arbeit lässt keine Pause zu. Ein Anruf reißt ihn aus seinen Gedanken: Vera Schneider, eine angesehene Stiftungsvorsitzende und ehemalige Pianistin, ist tot. Sie wurde vom Balkon ihrer Villa gestürzt. Die Spuren deuten auf einen Einbruch hin, doch Palu spürt schnell, dass hier mehr im Spiel ist.

Die Villa der Schneiders, ein imposantes Gebäude mit weitläufigem Garten, wirkt wie eine Festung, die Geheimnisse bewahrt. Die Ermittler finden DNA-Spuren mehrerer Personen: Heinz Schneider, der von seiner Frau getrennt lebte und finanziell unter Druck steht; Marion, die Adoptivtochter, die seit einem Unfall schwer traumatisiert ist; Martin, der verschollene Sohn, der plötzlich wieder auftaucht; Eva-Maria Klein, die undurchsichtige Bürochefin der Stiftung; und Moshi, ein Kleinkrimineller und Schützling Veras. Jeder von ihnen hat ein Motiv, doch wer hatte die Gelegenheit – und den Mut?

Palu und Deininger geraten unter Druck. Der neue Polizeipräsident Klausmann drängt auf eine schnelle Lösung, vor allem, um den Industriellen Heinz Schneider zu entlasten, von dessen Firma tausend Arbeitsplätze abhängen. Doch die Ermittlungen gleichen einem Labyrinth: Marion gesteht den Mord, doch Palu zweifelt an ihrer Schuld. Martin flieht vor der Polizei und stürzt sich von einer Brücke. Eva-Maria Klein, die selbst ein dunkles Geheimnis verbirgt, scheint mehr zu wissen, als sie zugibt. Und Moshi, der Kleinganove, spielt ein doppeltes Spiel.

Inmitten des Chaos erkennt Palu, wie zerrissen sein eigenes Leben ist. Die zerfallende Familie Schneider spiegelt seine privaten Konflikte wider. Als er schließlich eine entscheidende Spur verfolgt, ahnt er nicht, dass er damit nicht nur dem Mörder, sondern auch sich selbst gefährlich nahekommt …

Hinter den Kulissen

„Rache-Engel“ markiert das Ende einer Ära: Es ist der 18. und letzte Fall von Kommissar Max Palu, gespielt von Jochen Senf, der seit 1988 die Ermittlungen in Saarbrücken leitete. Senf war nicht nur Hauptdarsteller, sondern auch Co-Autor des Drehbuchs, das er gemeinsam mit Andreas Föhr und Thomas Letocha schrieb. Regie führte Robert Sigl, bekannt für seine atmosphärischen Inszenierungen.

Gedreht wurde die Folge im Sommer 2005 an verschiedenen Schauplätzen im Saarland, darunter Saarbrücken, Völklingen und Saargemünd, sowie im französischen Courcelles-Chaussy. Die Besetzung konnte mit namhaften Schauspielern wie Alexander Held (Heinz Schneider), Renée Soutendijk (Eva-Maria Klein) und Sylvester Groth (Polizeipräsident Klausmann) aufwarten. Nikolai Kinski spielte den zurückgekehrten Sohn Martin, während Annett Renneberg die traumatisierte Adoptivtochter Marion verkörperte.

Die Erstausstrahlung am 13. November 2005 verfolgten 7,59 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 20,3 Prozent entsprach. Besonders kontrovers diskutiert wurde eine Sex-Szene mit Alexander Held, die in der deutschen Fassung zensiert wurde. Der Film erhielt gemischte Kritiken: Während die atmosphärische Inszenierung und die Darstellung Alexander Helds gelobt wurden, bemängelten einige die überhastete Handlung und die teils überzeichneten Charaktere.

Mit „Rache-Engel“ verabschiedete sich Max Palu nach fast 18 Jahren aus dem „Tatort“-Universum – ein Abschied, der sowohl für die Figur als auch für die Zuschauer eine Erlösung bedeutete.

Trailer

Besetzung

Max Palu – Jochen Senf
Stefan Deininger – Gregor Weber
Vera Schneider – Annette Kreft
Martin Schneider – Nikolai Kinski
Eva Maria Klein – Renée Soutendijk
Moshi – Aykut Kayacik
Margit, Palus Freundin – Tatjana Clasing
Frau Braun – Alice Hoffmann
Polizeipräsident – Sylvester Groth
Marion Schneider – Annett Renneberg
Heinz Schneider – Alexander Held

Stab

Regie – Robert Sigl
Kamera – Klaus-Peter Weber
Buch – Andreas Föhr, Thomas Letocha und Jochen Senf
Musik – Frank Nimsgern

Bilder: SR/Manuela Meyer

2 Kommentare

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  1. vor 9 Jahren

    Der Tatort Nummer 614 aus Saarbrücken, Hauptkommissar Palu in seiner letzten inszenierten Tatort-Rolle. Er übergibt seine Dienstobliegenheiten an seinen Stellvertreter, Hauptkommissar Deininger, welcher sich auch äußerlich schon optisch auf die neue Aufgabe eingestellt hat. Gesucht wird der Mörder einer sich für die Resozialisierung von Straftätern einsetzenden Frau und bis der gefunden wird, gibt es noch einige Tote und Verletzte. Wer aber nun Hauptkommissar Palu kennt, dieses Bündel an Energie und Einfallsreichtum, ahnt schon, dass auch dieser, eher konfus wirkende Tatort-Streifen, durch den in die Jahre und in die Breite gegangenen Palu gelöst werden wird. Und sein damenabhängiges Privatleben kommt auch nicht mehr zu kurz. Na, dann gute Pension. Zum ersten Mal gesehen, scheint eine Wiederholung meinerseits in den nächsten Jahren eher ausgeschlossen zu sein. Den Polizeipräsidenten stellte übrigens der Sylvester Goth da.

  2. vor 5 Jahren

    In my top 10 of worst Tatorts. Terrible over the top acting (Renee Soutendijk and Nikolai Kinski, yuck!) and chaotic editing. The slanting camera angels, and long shadows made it look like some kind of film noir pastiche. The only good thing in it was a Ford Anglia. And why do these people all live in castles? This was the last Palu, which he wrote himself and in which he makes himself redundant.

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