Tatort Folge 696: Der oide Depp

Kurz und knapp – darum geht’s

Ein zufälliger Fund öffnet eines der dunkelsten Kapitel der Münchner Kriminalgeschichte: In einem abgeschleppten Auto entdeckt die Polizei einen Dolch – die Tatwaffe zu zwei brutalen Morden an Animierdamen, die mehr als 40 Jahre zurückliegen. Die Kommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr sollen die alten Fälle neu aufrollen und bekommen den grantigen Kommissar Bernhard „Opa“ Sirsch zur Unterstützung, der scheinbar nicht einmal einen Computer bedienen kann. Als die Ermittler tiefer in das längst verblasste Rotlichtmilieu der 60er Jahre eintauchen, entdecken sie ein dichtes Netz aus Korruption, Vertuschung und persönlichen Verstrickungen, das sie vor eine gefährliche Zerreißprobe stellt…

Inhalt der Tatort-Folge „Der oide Depp“

Schwarz-weiße Bilder flackern über den Bildschirm – München in den 60er Jahren. Das Lenkrad eines BMW 501 „Barockengel“ dreht sich in den Händen eines uniformierten Polizisten durch die stillen Straßen der Nacht. Dann ein harter Schnitt in die Gegenwart: Missmutig starren Batic und Leitmayr auf einen Stapel verstaubter Akten, den ihnen Kriminaloberrat Wellisch gerade auf den Tisch geknallt hat. „Bei einer Wiederaufnahme kann’s jeden treffen, das entscheidet die EDV. Jetzt sind halt sie dran.“ Die beiden Kommissare sollen eine 40 Jahre alte, ungelöste Mordserie an zwei Prostituierten wieder aufrollen – ein Fall, der damals ganz München erschütterte.

Die Ursache für diese unliebsame Aufgabe: Der ehemalige Unterweltkönig Robert „Roy“ Esslinger ist zurück in München und parkt seinen amerikanischen Schlitten ausgerechnet im Parkverbot. Als das Auto abgeschleppt wird, entdecken die Beamten darin einen Dolch – forensische Untersuchungen beweisen, dass es sich um die Tatwaffe der Morde von 1965 handelt. Esslinger selbst, heute ein zynischer alter Mann mit Hawaiihemd und Dobermann, nimmt die Nachricht gelassen auf – zu oft hat man ihm schon Straftaten nachweisen wollen.

Zur Unterstützung bekommen die Kommissare den älteren Beamten Bernhard „Opa“ Sirsch zugeteilt, dessen technische Inkompetenz und mürrisches Wesen Batic und Leitmayr schnell an den Rand der Verzweiflung bringen. „In Puffgeschichte bin ich ganz schlecht“, murmelt Leitmayr, während sie durch verstaubte Aktenordner der Vergangenheit waten müssen – eine Arbeit, die dem vermissten technikaffinen Kollegen Carlo Menzinger auf den Leib geschneidert gewesen wäre.

Die Ermittlungen gleichen einer archäologischen Ausgrabung in den trüben Gewässern der Vergangenheit. Immer wieder wechselt die Erzählung in schwarz-weiße Rückblenden, die von einem München erzählen, in dem Nachtclubs Namen wie „Katz und Maus“ trugen und die Moral unter schummrigen Lichtern verhandelt wurde. Die Kommissare stellen fest, dass in den alten Polizeiakten Puzzleteile fehlen – als hätte jemand bewusst Spuren verwischt. Besonders zum Mord an Johanna Wiesnet, dem zweiten Opfer, fehlen wichtige Unterlagen.

Je tiefer Batic und Leitmayr in den Fall eindringen, desto deutlicher wird, dass auch „Opa“ Sirsch eine seltsame Rolle spielt. Während die Kollegen anfangs über seine angebliche technische Unbeholfenheit spotten, fällt ihnen zunehmend sein merkwürdiges Verhalten auf – mal zurückhaltend, mal auffallend aktiv. Als sie Sirschs Wohnung durchsuchen, entdecken sie umfangreiche Unterlagen zum Fall und ein Foto, das Sirsch mit dem ersten Opfer Gina Echsner zeigt. Der grummelige Alte ist nicht nur ein Computer-Experte, sondern war offenbar der Freund des Mordopfers – und trägt den Namen „Leonhard“, nach dem die Ermittler die ganze Zeit gesucht haben.

Hinter den Kulissen

„Der oide Depp“ ist der 696. Tatort der ARD-Reihe und wurde vom Bayerischen Rundfunk unter dem Arbeitstitel „Dickschädel“ produziert. Die Dreharbeiten fanden in München und Umgebung statt und wurden am 27. April 2008 erstmals im Ersten ausgestrahlt. Mit 7,52 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 22,8% war die Folge ein voller Erfolg und wurde später für den renommierten Grimme-Preis nominiert.

In den Hauptrollen brillieren neben den etablierten Kommissaren Miroslav Nemec (Ivo Batic) und Udo Wachtveitl (Franz Leitmayr) vor allem die Gaststars Fred Stillkrauth als mysteriöser „Opa Sirsch“ und Jörg Hube als zwielichtiger Ex-Unterweltkönig Robert „Roy“ Esslinger. In den Rückblenden überzeugen Muriel Roth als Gina Echsner und Christoph Bach als junger Polizist.

Regisseur Michael Gutmann arbeitete mit einem ungewöhnlichen Stilmittel: Er montierte schwarzweiß gedrehte Rückblicke ein, die dem Zuschauer die Geschichte von damals erzählen. Dafür verwendete er auch echte Archivaufnahmen aus der Polizeiserie „Funkstreife Isar 12″, die von 1960 bis 1963 im deutschen Fernsehen zu sehen war. Dieses künstlerische Konzept widersprach eigentlich einer Anordnung des ARD-Programmdirektors Günter Struve, nach der bei Eigenproduktionen Schwarzweiß zu vermeiden sei. Für die speziellen Anforderungen des Films wurde jedoch ein erhöhtes Budget bewilligt, so dass für den Nachtclub und das Polizeirevier der 1960er Jahre neue Filmsets angefertigt werden konnten.

Besonders bemerkenswert: Die Rückblenden wurden nicht einfach digital umgewandelt, sondern tatsächlich auf Schwarzweiß-Negativfilm gedreht und orientieren sich auch stilistisch an den Konventionen der 60er Jahre mit langen Einstellungen und authentischen Kostümen. Dieser Detailreichtum trug maßgeblich zum nostalgischen Flair des Films bei und machte „Der oide Depp“ zu einem der visuell beeindruckendsten Tatorte aus der bayerischen Landeshauptstadt.

Videos zur Produktion

ARD Trailer

ARD Plus Trailer

Besetzung

Kriminalhauptkommissar Ivo Batic – Miroslav Nemec
Kriminalhauptkommissar Franz Leitmayr – Udo Wachtveitl
Kriminaloberkommissar „Opa Sirsch“ – Fred Stillkrauth
Dr. Landgräber, ehem. Polizeipräsident – Gerd Fitz
Fotohändler Hubert Würzbauer – Dieter Kirchlechner
Sunny Esslinger – Buenaventura Braunstein
Kriminaloberrat Wellisch – Christian Springer
Roy Esslingers behandelnder Arzt – Alfred Kleinheinz
Frau Wiesnet, Johannas Mutter – Johanna Baumann
Pflegerin – Silvia Raith
Nachtclubbesitzer Michi – Jurij Rosstalnyj
Nachbarin von „Opa Sirsch“ – Ulla Geiger
Alte Dame – Hedwig Posdzich
Robert „Roy“ Esslinger – Jörg Hube
u.a.

Darsteller der 1960er Jahre:

Robert „Roy“ Esslinger – Nicholas Ofczarek
Streifenpolizist Bernie – Christoph Bach
Streifenpolizist in den Isarauen – Christian Schapfl
Streifenpolizist Hubert Würzbauer – Thomas Unger
Gertrude „Gina“ Echsner, Animierdame – Muriel Roth
der junge Landgräber – Dieter Fischer
Johanna Wiesnet, Animierdame – Julia Eder
u.a.

Stab

Drehbuch – Alexander Adolph
Schnitt – Dirk Göhler
Regie – Michael Gutmann
Licht – Christof Loeckle
Kamera – Kay Gauditz
Ton – Frank Hoyer
Musik – Rainer Michel
Szenenbild – Jana Karen
Kostüm – Martina Müller
Maske – Verena Weissert
Casting – Lore Blössl, TV60Film
Standfotos – Julia von Vietinghoff
Aufnahmeleitung – Heike Schweiger
Produktionsleitung – Christina Krinner
Produzent – Bernd Burgemeister
Redaktion BR – Silvia Koller, Bettina Reitz

Bilder: BR/TV60/Julia von Vietinghoff

32 Kommentare

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  1. vor 14 Jahren

    einer der besten tatorte aller zeiten, hammerstory!
    die münchner konnten da so langweilig sein wie immer, die spannung ist trotzdem nicht gewichen.
    auf noch mehr solcher stories!

  2. vor 13 Jahren

    Mir gehts genauso wie pilar: Ich halte diesen Tatort für einen der besten ever! Ein kleines cineastisches Meisterstück, das durch die absolut stimmigen „historischen“ Rückblenden einzigartig wird. Umwerfend auch die Charaktere, allen voran der unvergessene Jörg Hube als hinreißender Widerling :-)

  3. vor 13 Jahren

    well, 5 from 5 stars ; and i agree joerg hube did some great job as a scumbag ;

    According to imdb Muriel Roth (Münsterlingen) didn’t have any new role since this TATORT,
    which is a shame ;
    Did she marry and give up her career or did she continue working for Staatstheater Stuttgart ?
    Anyone knows ?

  4. vor 12 Jahren

    Sehe es genauso.Einer der besten Tatorte.Die Rückblenden kamen super in der Gesamtstory rüber, und die schauspielerische Besetzung war in Gegenwart und Vergangenheit grandios.

  5. vor 12 Jahren

    Kann mich nur anschließen, das ist mein absoluter Lieblingstatort!

  6. vor 11 Jahren

    Bester tatort!! Kaum vorhersehbar!!

  7. vor 11 Jahren

    Einer der besten Tatorte aus München!!

  8. vor 11 Jahren

    Sehr schön gemacht! Absolut sehenswert.

  9. vor 11 Jahren

    Absolutes Highlight aus München – ein Sahnestückchen. Die Rückblenden ins Jahr 1965 kamen super realistisch rüber. Die Spannung hielt sich bis zu Ende, geniales Drehbuch – tolle Schauspieler.

  10. vor 11 Jahren

    Ein Highlight unter allen Tatort-Folgen. Bitte mehr davon.

  11. MB
    vor 10 Jahren

    Einer meiner absoluten Lieblingsfolgen. Spannend, Stimmig, Schön und mit Super Besetzung. Absolute Kinoqualität! Ist bisher im Tatort leider noch nicht wieder erreicht worden.

  12. vor 10 Jahren

    Hab mir den Tatort grad auf Youtube angesehen und kann das nicht so ganz nachvollziehen, warum diese Folge überall so hochgejubelt wird. Die ganze Story ist doch sehr an den Haaren herbei gezogen. Und auch das Ende ist wenig überraschend, weil es ist ja meist nie der, der verdächtigt wird und so viele Andere blieben dann ja nicht über, um als Mörder in Frage zu kommen. Aber zugegeben, es gibt auch weitaus schlechtere Tatorte.

  13. vor 10 Jahren

    … wirklich gut. Aber warum fahren die den Barockengel mit einer “roten Nummer“ vom Hof?

  14. vor 10 Jahren

    Beim zweiten Mal ansehen ist die Folge noch interessanter, wenn man die Zusammenhänge kennt und die Hinweise sieht…

  15. vor 10 Jahren

    Besonders in Anbetracht dessen, was sieben Jahre später unter dem Markennamen Tatort läuft, sticht diese Arbeit besonders hervor. Die sonst so prägenden Kommissarfiguren stehen mehr im Hintergrund, die Verschiebungen, Rückblendungen, Fragen, Zweifel und Palimpseste erzeugen ein großartiges Bild. Die Charaktere sind nicht zu typisiert, sie sind äußerst deutlich gezeichnet, ein außergewöhnliches Stück Drehbuch. Zudem haben Setting und Besetzerstab selten so gut gearbeitet. Man sollte diesen Tatort selten sehen, um ihn nie zu gut zu kennen. Vielleicht der beste der gesamten Serie.

  16. vor 9 Jahren

    Der Tatort 696 aus München mit den Kommissaren Batic und Leitmayr von der dortigen Mordkommission. Spannend und mitreißend ist dieser Tatort-Thriller und einer der besten Tatort-Filme dieses beliebten bayerischen Kommissar-Duos in ihrer bislang zweifelsohne erstaunlichen Fernsehlaufbahn. Sehr sehenswert.

  17. vor 9 Jahren

    Ich habe vor kurzem angefangen, die Tatortrangliste von oben nach unten abzuklappern, und nach den ersten Topplätzen — gut gemachte und stimmige Unterhaltung, plausible Fälle — hat mich dieser auf dem falschen Fuß erwischt.

    Er spielt in einer völlig anderen Liga. Und gerade wegen der bekannten Münchner Ermittler bekommt man das nicht mit, bevor man zusammen mit ihnen überrollt wird.

    Im Gegensatz zu den Ermittlern bekommt der Zuschauer in Rückblenden über den Filmverlauf schluckweise reinen Wein eingeschenkt: dafür erspart der Erzähler dem Zuschauer dann, den Groschen im Detail auch bei den Ermittlern fallen zu sehen, womit keine Atempause bis zum Ende aufkommt. Eigentlich hat man es überhaupt nicht realisiert, ab wann sich die Ereignisse überstürzen.

    Großes Kino. Hut ab.

  18. vor 7 Jahren

    Einer der besten Tatorte aller Zeiten. Jörg Hube und Fred Stillkraut spielen alle an die Wand! trotz umfassend hervorragender schauspielerische Leistung aller – unfassbar gute Rückblenden. Schön, Kirchlechner mal wieder gesehen zu haben – er ist ein ein Könner von Format. Die Münchner hauen ca. alle 4 Folgen einen raus, der absolute Klasse ist. Meine Lieblingskomissare, gucke allerdings kaum Tatort, die Münchner aber immer.

  19. vor 5 Jahren

    Hab ihn heute zum zweiten mal gesehen. Absolutes Highlight.

  20. vor 5 Jahren

    Ich habe den Film schon bei seiner Erstausstrahlung gesehen. Ich kann mich erinnern, dass damals zuvor ein paar Münchener Geschichten gelaufen waren, die mir eher missfallen hatten, so dass ich schon begonnen hatte, mich innerlich von dem Duo Leitmayr/Batic zu verabschieden. Doch dann kam der „oide Depp“. Heute sah ich ihn zum dritten Mal und es kam mir auch jetzt nicht in den Sinn, etwas anderes nebenbei zu machen.

    Die Geschichte berührt ebenso wie die Ausflüge in die 60er-Jahre. Man sieht den jungen Polizisten, der kurz davor steht, die Liebe seines Lebens aus dem Rotlichmilieu an den den Altar zu zu ziehen… den jungen und brutalen Nachtclubbesitzer, der unfähig ist, seine Liebezu artikulieren, den alten Opa Sirsch, dem man von der ersten Sekunde an anmerkt, dass „mehr“ hinter ihm steckt und den alten Esslinger, der so tut, als könne ihm keiner mehr etwas anhaben. Der Verlauf mit dem geisteskranken Kollegen ist gemein wie genial erdacht. Wenn „Bernie“ am Ende von seiner Liebe an die Hand und mitgenommen wird, bekomme ich feuchte Augen (passiert mir sehr selten), weil man es ihm ja so sehr gönnt nach der langen Zeit. Einer von ganz wenigen Filmen , in dem eine solche Szene nicht Fremdscham, sondern Wohlbefinden erzeugt.

    Noch ein Wort zu Fred Stillkrauth: sein Gesicht taucht in bekannten Serien als Nebendarsteller immer wieder mal auf, seine bayrischen Theaterarbeiten kenne ich als Nordlicht freilich nicht. Da kommt also dieser ältere Herr von den TV-Nebenschauplätzen und liefert ein derart tiefes Spiel ab, wie man es nur von den Großen kennt. Ich bin tief beeindruckt und hoffe anhand der Tatsache, dass auch diese Produktion schon wieder 11 Jahre alt ist, diesen Schauspieler noch häufig bei seiner Arbeit sehen zu können.

  21. vor 5 Jahren

    A good Tatort, well filmed, the black and white period scenes are great. But….
    Dieter Kirchlechner: as soon as I see his name I know he was the one who did it. Then I start thinking about the plot with him as the murderer. And then the story gets rather predictable, and thus not „spannend“ at all.

  22. MB
    vor 4 Jahren

    Großes Kino im Tatort. Absolut herausragende Folge mit detailgetreue Rückblenden.

  23. vor 4 Jahren

    Guter Fall aus München, aber das große Mega Highlight ist es nicht, fand ich schon bei der Erstausstrahlung so. Tolle Schauspieler und nette Story. 4 Sterne

  24. vor 4 Jahren

    Inzwischen habe ich den glaube ich zum dritten Mal gesehen. Wird nicht langweilig, auch wenn man die Auflösung kennt. So viele liebevoll ausgestaltete Details, das Menscheln zwischen den Kommissaren – und die Rückblenden sitzen immer exakt an der richtigen Stelle, ohne dass sich die Story verzettelt. Nichts für Zuschauer, die nervenzerfetzenden Thrill suchen, eher etwas für kontemplative Gemüter. Gehört dennoch in jedes „Best off“.

  25. vor 4 Jahren

    bin ganz bei arte-Versteher, ein top ! Tatort, dafür 5 *****

  26. vor 4 Jahren

    Ein verdammt guter Tatort. Es lohnt sich, den alle paar Jahre mal wieder anzusehen.

  27. vor 3 Jahren

    Sehr guter Tatort.
    Besetzung, Kamera, Story, die Einbindung der alten eigentlich fremden Filmszenen, hier stimmt alles.

    Und das führt mich zu einem Punkt der mich ärgert:
    die eingebundenen Szenen von Isar 12 – die Serie lief von 61 bis 64 – sehen hervorragend aus, die Nachtszene technikbedingt zwar etwas schlechter, aber der Rest ist klar und sauber.
    Heute sind diese Aufnahmen also ca. 60 Jahre alt.
    Wenn man vergleicht, wie scheiße (!!!) Tatorte aus den 90ern teilweise sogar von um 2000 dagegen in den Wiederholungen aussehen, kann man dagegen nur noch den Kopf schütteln. Bei den Folgen der 70er und 80er Jahren, deren Bildqualität mehr Aquarellbild als Film ist, erkennt man endgültig den lieblosen Umgang der Sender mit dem Tatort bzw. dessen Zuschauern und welches Potenzial hier verschenkt wird.
    Und auch wenn es pathetisch klingt, hier geht auch Zeitgeschichte und Kultur verloren.

  28. vor 3 Jahren

    Wiederholt am 29.11.2021 im HR-Rundfunk

    Diesen Tatort sah ich nun das erste Mal. Von den bisher über 1000 gedrehten Tatort-Folgen, wäre dieser Tatort aus München bei einem Bewertungs-Ranking sehr wahrscheinlich recht weit oben anzusiedeln. – Top!

  29. vor 3 Jahren

    Sehe gerade, dass dieser Klassiker am Mittwoch, 15.06.22 um 22:00 Uhr im SWR wiederholt wird. Wer filmisch hervorragend erzählte Geschichten liebt und diesen TO noch nicht kennt, hat nach meiner bescheidenen Meinung etwas verpasst.

  30. vor 1 Jahr

    „Der oide Depp“ wurde für den Grimme-Preis nominiert – ein wirklich großes Kino, diese Episode 696 in der endlos-TATORT-Krimireihe …
    Auch für mich eine der besten Folgen der Ermittler Batic und Leitmayr, inzwischen (Stand heute) das meistbeschäftigte Tatort-Ermittlerteam. Vor 7 Wochen am 16. Januar 2024 teilte der Bayerische Rundfunk mit, dass im Jahr 2025 mit der 100. Folge der letzte Fall des Ermittlerduos ausgestrahlt werden wird, Chapeau!! Dann haben sie ihre ganz eigenen Rückblenden, allerdings nicht im schwarz/weiß der1960er, sondern in sämtlichen kunterbunten Farben ab 1991 …

  31. vor 1 Jahr

    j’adoube, der Zeitraum 16.01. bis 28.02.24 sind doch eher 6 als 7 Wochen ;o))

  32. vor 11 Monaten

    Das berührende und tröstliche Filmende des „oiden Depp“ erinnert mich hier insofern an das des „Gladiators“ (Russell Crowe) aus dem Jahr 2000 (Regisseur Ridley Scott), da in beiden Werken der endgültig schicksalhafte Übergang im Sterbeprozess der jeweiligen Person an der Schwelle des Todes in die Ewigkeit jeweils mit demselben Stilmittel der Metamorphose bzw. Transformation m. E. sehr gelungen versucht wird, so sanft wie möglich abzubilden, soweit dies überhaupt vorstellbar bzw. cineastisch durchführbar ist.

    Hebt sich übrigens gerade auch in dieser Hinsicht so angenehm positiv von den ebenfalls nach meiner Ansicht momentan viel zu vielen schauerlich-kranken Psycho-Darstellungen der letzten TO-Episoden ab, selbst wenn das leider in Teilen die aktuelle gesellschaftliche Situation widerspiegelt. Man braucht nicht gleich bei jeder sich bietenden Gelegenheit darauf eingehen. Nebenbei gesagt war ja auch der Streifenpolizist Hubert Würzbauer sehr stark psychisch gestört, wobei sich hier aber der „Schauer der Zuschauer“ noch in vergleichsweise ertragbaren Grenzen hielt, eben weil dessen Perversitäten zwar auch detailliert, allerdings nicht übertrieben deutlich, sondern nur im angemessenen Mindestumfang sachverhaltsbezogen gezeigt wurden.

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