Tatort Folge 746: Schweinegeld



Die Tatort-Kommissare Till Ritter (Dominic Raacke) und Felix Stark (Boris Aljinovic) von der Kripo Berlin werden in der Tatort-Folge 746 „Schweingeld“ in eine Fleischfabrik gerufen: Im Kühlhaus der Firma wurde der „Schnitzelkönig von Berlin“ Hans Merklinger tot aufgefunden – zwischen zwei Schweinehälften am Haken hängend. Es ist ein grausiges Bild, das sich den beiden Hauptkommissaren am Tatort bietet. Der Fabrikant Merklinger war bereits seit mehreren Tagen spurlos verschwunden, seine Geliebte Kathi hatte bei der Polizei schließlich eine Vermisstenanzeige aufgegeben.

Die Berliner Ermittler Ritter und Stark untersuchen das Fabrikgelände. Ihnen fällt sofort die Mehrzahl bulgarischer Arbeiter in dem deutschen Unternehmen auf; es sind Schlachter und Zerleger, die für vier fünfzig die Stunde hart arbeiten. Der Sohn des Chefs, Maximilian Merklinger, reagiert mit arroganter, kühler Überheblichkeit auf die unbequemen Fragen der beiden Kommissare. Er erklärt, dass er gerade in Vertragsverhandlungen mit den ukrainischen Brüdern Litvin stecke. Die Litvins wollen in die Firma Merklinger einsteigen und stören sich anscheinend nicht daran, dass das Unternehmen vor Jahren in einen Gammelfleisch-Skandal verwickelt war.

Maximilian macht den Eindruck, als berühre ihn der schreckliche Tod seines Vaters kaum – vielmehr scheint es ihn zu freuen, dass er nun endlich die Leitung der Firma übernehmen kann. Auch die Witwe Christa Merklinger, die vor einem Jahr von ihrem Mann für Kathi verlassen wurde, nimmt die Nachricht von Hansˈ Ermordung gelassen auf. Einzig Kathi, die bereits die Hochzeit mit Merklinger Senior plante, bricht vor Trauer und Verzweiflung zusammen.

Ritter und Stark erfahren im Fall „Schweinegeld“ schließlich von der langjährigen Sekretärin des Opfers, Frau Balthasar, dass Merklinger seine bulgarischen Hilfskräfte mit einem Trick und der Hilfe des Subunternehmers Joachim Kahle zu legalen EU-Arbeitern machte. Als Kahles junge Freundin Liljana, die zu der Gruppe der Bulgaren gehört, mit ihrem Bruder Viktor zu fliehen versucht, nehmen Ritter und Stark sofort die Verfolgung auf. Kommissar Ritter wird dabei brutal zusammengeschlagen und mit einer schweren Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert.

Notgedrungen wendet sich Hauptkommissar Felix Stark an den Kollegen Weber, um ihn um Unterstützung bei seinen Ermittlungen zu bitten, denn der Mordfall wird zunehmend undurchsichtig: Warum ist Liljana geflohen, was hat sie mit dem Mord an Merklinger zu tun? Und warum hat Maximilian der Polizei verschwiegen, dass sein Vater seit Tagen verschwunden war?

Tatort-Ermittler Stark sieht sich einem Geflecht von Subventionsbetrug, ominösen Geschäften in der Fleischbranche und einer privaten Tragödie gegenüber stehen. Und auch seinen Kollegen Ritter lässt der Fall nicht los, obwohl ihm die Ärzte ausdrücklich Ruhe verordnet haben…


Der RBB-Tatort „Schweinegeld“ um die Berliner Ermittler Ritter und Stark wurde im Frühjahr 2009 in Berlin gedreht. Die Erstausstrahlung des Krimis lief am 1. November 2009 im Ersten.

Tatort Schweinegeld – Trailer




Besetzung

Till Ritter – Dominic Raacke
Felix Stark – Boris Aljinovic
Maximilian Merklinger – Lucas Gregorowicz
Joachim Kahle – Ole Puppe
Christa Merkliner – Maren Kroymann
Frau Balthasar – Johanna Gastorf
Ronny Maurer – Aaron Hildebrand
Sergej Litvin – Lenn Kudrjawizki
Kommissar Weber – Ernst-Georg Schwill
Liljana Selkova – Ana Stefanovic
Kathi Dambrowski – Alexandra Finder
u.a.

Stab

Drehbuch – Thorsten Wettke, Christoph Silber
Regie – Bodo Fürneisen
Kamera – Nicolai Kätsch
Musik – Rainer Oleak

Bilder: rbb/Christiane Pausch


6 Meinungen zum Tatort Folge 746: Schweinegeld

  • loki • am 26.10.09 um 4:54 Uhr

    Schönen guten Abend,
    weiß zufällig jemand, wie das Stück hieß, das der Junge am Schluss auf der Geige gespielt hat?
    War sehr schön.
    Münsteraner Tatort hat mal wieder sehr beeindruckt.
    Gruß.

    Antworten
  • schleuder2 • am 3.1.12 um 10:22 Uhr

    hallo Leute ,
    kann mir jamand sagen was für eine Automarke Koppa fährt, im letzten Tatort, ich glaube Schweinegelg oder so.
    Wir tippen auf einen alten Renauelt.
    Wäre dankbar wenn mir jemand weiterhelfen könnte , hab ne Wette laufen, denke es ist ein Renault meine Menne behauptet das sei ein Lada,,,, lachhaft ein Lada.
    Vielen Tausen Dank

    Antworten
  • Udo B • am 12.7.13 um 0:32 Uhr

    Sozialkritik vom Feinsten !!!

    Antworten
  • Norbert • am 30.7.14 um 3:12 Uhr

    Um die schon alte, obengenannte Frage von schleuder2 zu beantworten, die wohl hier im falschen Film landete – ich nehme an, mit Koppa ist Kopper gemeint aus dem TO Ludwigshafen: Er fährt einen Fiat 130 Baujahr 1971, also schon die zweite Serie mit vergrößertem V6-Motor (3,2 statt 2,9 Liter mit 165 statt 140 PS). Keiner hat die Wette gewonnen ;-)

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  • Dirk • am 15.11.15 um 19:54 Uhr

    Der Tatort 746 aus Berlin mit den Hauptkommissaren Ritter und Stark. Ermittelt wird in einem Tötungsdelikt im Bereich der illegalen Fleischverarbeitung und zwar äußerst gefährlich. Mit gestandenen Brutalitäten aus Ost-Europa hat man es zu tun, sowie mit Elementen, welches geklautes Gammelfleisch den eigenen Kindern servieren und sich, nach deren Tod durch verseuchtes Fleisch, an den angeblichen Verursacher rächen. Hier kommen verschiedenen Richtungen von Verbrechertum auf Ritter und Stark zu, Ritter büßt fast mit seinem Fernseh-Tatort-Kommissar-Leben. Dieser Fernsehfilm greift einige sozialkritische Bereiche in der BRD auf, Fleisch- und Fischskandale verliefen immer im Sande und den Banden aus Ost-Europa hatte man auch nicht so richtig Einhalt geboten. Bereits zweimal gesehen, ist der in der heutigen Situation für mich noch uninteressanter geworden. Mahlzeit.

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  • Der Fremde • am 29.7.23 um 12:03 Uhr

    Bei diesem Ermittler-Duo habe ich ein grundsätzliches Problem: ich finde, dass die beiden generell nicht zusammen pass(t)en.
    (Ich glaube mich zu erinnern, dass die beiden Darsteller diesen Umstand auch selbst in Interviews bestätigt haben)

    In der gegenständlichen Folge kommt noch erschwerend dazu, dass auch der Plot aus dem Schlachter-Milieu m.E. nicht gerade ‚mitreißend‘ war …😴

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