Kommissar Paul Trimmel (Walter Richter) ist hochgradig verärgert. Er hat sowieso schon alle Hände voll zu tun. Und dann muss er auch noch mitten in der Nacht in Hamburg einen Tatort aufsuchen, statt seine wohl verdiente Bettruhe zu genießen: Es wurde eine skelettierte Leiche gefunden, deren Todesursache es nun zu klären gilt. Dabei wäre das doch eigentlich ein Fall für seinen Assistenten, Kriminalhauptmeister Edmund Höffgen (Karl Heinz von Hassel). Der aber amüsiert sich lieber auf einer eleganten Party der Hamburger Oberschicht und verliert sein Herz an eine Dame dieser feinen Gesellschaft – und auch seinen Verstand, vermutet Kollege Trimmel. Denn plötzlich dreht sich für Assistent Höffgen alles nur noch um seine Herzdame. Damit ist der Knatsch zwischen den Tatort-Kollegen vorprogrammiert.

Und tatsächlich: Statt sich vernünftig um die Aufklärung des mysteriösen Skelettfundes zu kümmern, jagt Kriminalhauptmeister Höffgen lieber einem Heiratsschwindler hinterher. Dem nämlich ist seine Flamme zum Opfer gefallen. Der Betrüger hatte die gute Dame um eine hohe Geldsumme betrogen – das wenigstens behauptet sie. Leidenschaftlich versucht Höffgen das Recht seiner Angebeteten zu verteidigen. Den Skelettfund klärt er mehr durch Glück als Verstand nebenbei auf, was Trimmel sehr ärgert. Zu Recht wie sich herausgestellt. Denn einiges ist hier anders als es scheint. Es entspinnt sich eine verstrickte Handlung, die immer mehr auf den Abgrund zuzusteuern scheint. Auf dem Höhepunkt kommt es zu einer gefährlichen Auseinandersetzung, in der Kommissar Trimmel die Worte hört: „Hände hoch, Herr Trimmel!“.

Die Hamburger Tatort-Folge „Hände hoch, Herr Trimmel!“ ist eine Produktion des NDR. Erstmals führte hier Carlheinz Caspari die Regie in einem Trimmel-Tatort. Er verzichtete aber auf größere Veränderungen. Lediglich die musikalische Untermalung sowie die Inszenierung wurden leicht angepasst. Der bekannte Tatort-Kommissar (er war der allererste) erscheint hier als ziemlich autoritärer Chef, der sich extrem über den mangelnden Diensteifer seines Assistenten ärgert. Eine wirklich große Rolle kommt dem zu diesem Zeitpunkt bereits 75-jährigen Walter Richter in dieser Tatort-Folge allerdings nicht zu. Im Mittelpunkt steht Karl Heinz von Hassel als der verliebte Assistent Höffgens.

Die Trimmel-Fälle basieren auf den Kriminalromanen des Autors Friedhelm Werremeier. Als der Schauspieler Walter Richter starb, beschloss der NDR Paul Trimmel dennoch weiterleben zu lassen. Gemeinsam mit dem Autor beschloss der Sender weitere Episoden aus dem fiktiven Leben des Kommissars verfilmt – nun allerdings außerhalb der Tatort-Reihe. Letztendlich wurden jedoch nur zwei Folgen realisiert, da der erwartete Erfolg ausblieb.

Die Tatort-Folge 112 „Hände hoch, Herr Trimmel“ wurde erstmals am 4. Mai 1980 im ARD ausgestrahlt.

Besetzung
Ulrich von Bock (Petersen) · Elisabeth Ackermann (Frau Stiller) · Karl-Heinz von Hassel (Edmund Höffgen) · Jörg Peter Falkenstein (Dr. Sorge) · Karin Baal (Helga Martini) · Martin Borger (Klaus Martini) · Günter Kütemeyer (Gründler) · Adrian Hoven (Schriller-Lautenbach) · Arnold Dammann · Hans-Helmut Dickow · Paolo Frassica · Siegrid Hackenberg · Rolf Mamero · Karl Meyer-Emden · Joachim Rake · Michael von Rospatt · Felicitas Ruhm · Nikolaus Schilling

Stab
Regie – Carlheinz Caspari
Drehbuch – Friedhelm Werremeier, Peter Schulze-Rohr
Kamera – Gerd Thieme, Axel Svoboda
Schnitt – Maria Jonderko, Wolfgang Skerhutt
Musik – Graziano Mandozzi
Produktion – NDR