Polizeiruf 110: Funkensommer



So 26.05. 20:15 Uhr ARD

So 26.05. 21:45 Uhr ONE


Kurz und knapp – darum geht’s

Der Feuerteufel wütet in München: Als das leerstehende Bürogebäude einer Autovermietung in Flammen aufgeht, wird das der Putzfrau Valentina zum Verhängnis. War es ein tragischer Unfall, Brandstiftung mit Todesfolge oder heimtückischer Mord? Kommissarin Cris Blohm erliegt dem Charme des smarten Brandermittlers Hanno Senoner total, während ihr Kollege Dennis Eden die Turteltäubchen skeptisch beäugt. Wird es dem ungleichen Trio dennoch gelingen, den Fall aufzuklären? Antworten gibt’s am Sonntag, den 26.05.2024 um 20:15 im Ersten.

Inhalt der Polizeiruf-110-Folge „Funkensommer“

Cris Blohm steht unter Strom. Sie ist angespannt, weiß nicht, was sie gleich am Tatort erwarten wird, kann es nur erahnen. Und sie ahnt nichts Gutes. Nicht mal die seichte Musik aus dem Autoradio des Taxis kann sie ertragen, mit dem sie sich zum ehemaligen Verwaltungssitz der Autovermietung Hechtle chauffieren lässt. Ihr Kompagnon Dennis Eden hatte keine Zeit, um sie abzuholen – angeblich liegt sein Vater im Krankenhaus. Eine Ausrede, klar. Noch immer fühlt sich die eigensinnige Kommissarin als Außenseiterin im Münchner Polizeipräsidium, und wahrscheinlich ist sie das auch. Doch für persönliche Befindlichkeiten ist keine Zeit. Große Teile des riesigen Bürogebäudes sind komplett ausgebrannt. Und im Erdgeschoss liegt eine total verkohlte Leiche. Nur, dass es sich bei der Toten um eine Frau handelt, kann Brandermittler Hanno Senoner mit Sicherheit sagen. Alles andere: unklar.
Cris Blohm kann sich nur schwer in der Brandruine orientieren, doch irgendwie muss sie sich ja einen Überblick verschaffen. Und da passiert es: Sie stürzt über einen Ofen und fällt rücklings in die verkohlte Wanne. Glück im Unglück? Immerhin wird die Aufmerksamkeit der Fahnder im Polizeiruf 110 „Funkensommer“ nun auf dieses mysteriöse Objekt gelenkt. Senoner denkt, dass der Ofen manipuliert wurde, um den Brand auszulösen, und möchte das Corpus Delicti am liebsten selbst untersuchen. Der Experte für Brände aller Art ist ziemlich von seinen Fähigkeiten überzeugt, und nach einem eher ruppigen Kennenlernen scheint er immer mehr Gefallen an Kommissarin Blohm zu finden – und die an ihm. Auch sie glaubt, dass jemand absichtlich das Feuer gelegt hat. Schließlich will die Firma Hechtle den Bürokomplex seit zehn Jahren abreißen, bekommt aber keine Genehmigung. Bei einem halb ausgebrannten Gebäude stehen die Chancen für einen Abriss natürlich deutlich besser.
Dass sich die toughe Ermittlerin mit einer der angesehensten Unternehmerfamilien Münchens anlegen will, schmeckt Staatsanwältin Dr. Sertl überhaupt nicht. Und auch Kollege Eden lässt sich nur widerwillig darauf ein, den Hechtles auf den Zahn zu fühlen. Natürlich streiten die arroganten Geschwister Gioia und Sandro Hechtle, die den Autoverleih gemeinsam führen, alles ab. Sie nutzen das Gebäude nur noch als Archiv, lediglich Frau Schmöller, eine Mitarbeiterin, schaut dort regelmäßig nach dem Rechten. Und die weilt unter den Lebenden. Wer also ist die Tote im TV-Krimi „Funkensommer“?
Bei ihren Ermittlungen stoßen Blohm und Eden auf die Reinigungsfirma Tavach, die bisher auch den alten Hechtle-Stammsitz sauber gehalten hat. Und tatsächlich: Valentina Martinez, eine der Reinigungskräfte, die dort im Einsatz war, wird vermisst. Merkwürdig ist nur, dass sie in der Brandnacht gar keinen Dienst hatte. Und natürlich hat ihr Chef, der ein fragwürdiges Geflecht aus Sub-Sub-Subunternehmen und Scheinselbstständigen führt, keine Adresse oder Kontaktdaten vom mutmaßlichen Todesopfer.
Wenn es nach Brandermittler Senoner geht, liegt der Fall klar: Sandro Hechtle ist der „Feuerteufel“! Der aufbrausende Juniorchef gilt sowieso als Choleriker und ist für die Polizei kein Unbekannter – vor Jahren stand er mal im Verdacht, einen Menschen absichtlich angezündet zu haben. Und die Schickeria der Isarmetropole hat offenbar ihre ganz eigene Methode, marode Immobilien auf günstige Art loszuwerden: „Heißer Abriss“ nennt sich diese Praxis, bei der alte Gebäude absichtlich abgebrannt werden, um die Grundstücke anschließend teuer zu vermarkten. Schon oft hatte Senoner mit solchen Fällen zu tun, doch es ist meistens so gut wie unmöglich, die Brandstiftung nachzuweisen. Jedenfalls traut Senoner den Hechtles alles zu, auch, dass sie eine tote Putzfrau als Kollateralschaden beim Abbrennen in Kauf nehmen.
Für Cris Blohm klingt das alles logisch, doch auch sie ahnt, dass es schwer wird, handfeste Beweise gegen Sandro Hechtle zu finden. Oder kann vielleicht Security-Mann Busch im BR-Polizeiruf „Funkensommer“ weiterhelfen, der das Gebäude in der Brandnacht bewacht hat und wohl mehr weiß, als er zugibt?
Nicht nur beruflich ist Cris Blohm schwer beeindruckt von dem charismatischen Hanno, auch privat fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Die beiden beginnen eine leidenschaftliche Affäre, sehr zum Missfallen von Dennis Eden, der Hanno partout nicht leiden kann und aus alten Zeiten noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen hat. München leuchtet in diesem Sommer – und schlägt Funken, die auch Cris Blohm bald nicht mehr unter Kontrolle hat …

Mit einem Sommerkrimi in die Sommerpause

Mit dem zweiten Fall für Hauptkommissarin Cris Blohm (Johanna Wokalek) und Hauptkommissar Dennis Eden (Stephan Zinner), produziert vom 24.05. bis zum 27.06.2023 in München, verabschieden sich die ARD-Sonntagskrimis in die Sommerpause, die diesmal wegen Olympiade und Fußball-EM besonders lang ausfällt: Ganze elf Wochen müssen Krimifans auf frische Folgen verzichten. Vorher können sie aber noch die TV-Premiere der Episode „Funkensommer“ aus der „Polizeiruf“-Reihe des Bayerischen Rundfunks erleben, nämlich am Sonntag, den 26.05.2024 um 20:15 Uhr im Ersten.

Polizeiruf-Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Nach ihrem eher mittelmäßigen Einstand im Polizeiruf 110 „Little Boxes“ überzeugt Cris Blohm in dieser Episode auf ganzer Linie als nachdenkliche, unaufgeregte, aber auch verführbare und verletzliche Ermittlerin, die jenseits gewohnter Rollenklischees agiert. Die flirrende Hitze eines Großstadtsommers – gleichsam anziehend wie abstoßend –, die Doppelbödigkeit und Ambivalenz des „leuchtenden München“ übertragen sich perfekt auf das Publikum in diesem atmosphärisch dichten Kriminalfilm, auch dank der klug gewählten Licht- und Farbgestaltung und der sensiblen Kameraführung, die die Figuren mit ihren Sehnsüchten und Ängsten sensibel in Szene setzt. Gerne mehr davon!

Besetzung

Kriminalhauptkommissarin Cris Blohm – Johanna Wokalek
Kriminalhauptkommissar Dennis Eden – Stephan Zinner
Hanno Senoner, Brandermittler – Golo Euler
Frau Dr. Sertl, Staatsanwältin – Jessica Kosmalla
Herr Busch, Wachmann – Gerhard Wittmann
Georg Hechtle, Seniorchef – Johann Schuler
Gioia Hechtle, Georgs Tochter – Marlene Morreis
Sandro Hechtle, Georgs Sohn – Frederic Linkemann
Dr. Schaper, Anwalt der Hechtles – Norbert Heckner
Tavach, Reinigungsunternehmer – Sascha Maaz
Valentina Martinez – Veronica Santos Ruiz
Anika Schmöller – Petra Berndt
u. v. a.

Stab

Drehbuch – Alexander Adolph
Regie – Alexander Adolph
Musik – Christoph Maria Kaiser, Julian Maas
Bildgestaltung – Alexander Fischerkoesen
Casting – Mai Seck
Kostüm – Martina Müller
Szenenbild – Gabi Pohl
Maske – Tatjana Gluska, Ute Baumann
Ton – Lutz Pape
Licht – Michael Röska
Aufnahmeleitung – Heike Schweiger, Korkut Akir, Marco Haaf
Produktionsleitung – Winfried Demuss
Herstellungsleitung – Oliver Ratzer
Herstellungsleitung BR – Melanie Bührdel
Produktion – Hamid Baroua, Christoph Menardi
Redaktion – Claudia Simionescu, Tobias Schultze


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