Polizeiruf 110: Ikarus

Die Markenzeichen von Polizeiwachtmeister Horst Krause, seit 1998 gespielt von dem heute mittlerweile 73-jährigen gleichnamigen Schauspieler, sind die Lederjacke, das antiquierte Dienstmotorrad und der Schäferhundmischling im Beiwagen.

In 24 Fällen ermittelte der sympathische bedächtige Ermittler im Raum Brandenburg an der Seite verschiedener Chefinnen. Bevor er Kommissarin Olga Lenski (Maria Simon) zu den Tatorten begleitete, war er in den Jahren 2002 bis 2010 mit Kollegin Johanna Herz (Imogen Kogge) und davor von 1999 bis 2002 mit Wanda Rosenbaum (Jutta Hoffmann) unterwegs gewesen. Seinen ersten Auftritt als Polizist, der eine unverkennbare Ähnlichkeit mit der später entwickelten Filmfigur Krause aufweist, hatte der Schauspieler Horst Krause allerdings schon im Jahr 1988, im Polizeiruf 110 „Eifersucht“ – der Name seiner Rolle lautete damals allerdings noch Rolf Schön.

Doch nun ist endgültig Schluss: Horst Krause geht in die wohlverdiente Rente. Zumindest tut das die Figur aus der Polizeiruf-Reihe: der Schauspieler möchte weiterhin vor der Kamera stehen. Der letzte, 25. Polizeiruf-Fall „Ikarus“ läutet allerdings nicht nur den Ruhestand des Hauptwachtmeisters ein, sondern gibt auch eine neue Richtung für Lenskis berufliche Karriere vor. Die pragmatische Hauptkommissarin wechselt zukünftig zur Mordkommission nach Frankfurt an der Oder. Dort unterstützt wird sie dem polnischen Kommissar Adam Raczek, dargestellt von Lucas Gregorowicz, unter die Arme greifen. Im Juli 2015 sollen die Dreharbeiten des rbb mit dem neuen Polizeiruf 110-Team beginnen.

Polizeiruf 110 Trailer: Ikarus ARD

 
Aber zunächst heißt es Abschied nehmen. Krauses und Lenskis letzter Kriminalfall „Ikarus“ verspricht dabei noch einmal spannend zu werden:
Zunächst stehen die beiden ungleichen Fahnder aus Brandenburg vor einem Rätsel. Ein junger Mann, offenbar ein Pilot, hängt bewusstlos an einem Baum. Von seinem abgestürzten Flugzeug fehlt jedoch jede Spur. Das Handy des schwer verletzten Daniel Reef zeigt Bilder einer Frau, die sich ebenfalls im Flugzeug befunden haben muss. – Was, wenn das Flugzeug gar nicht abgestürzt ist? Wo ist die Maschine jetzt und was ist auf dem Flug geschehen? Olga Lenski und Kollege Krause sind alarmiert.

Der herzensgute Polizist Horst Krause ist vom Fall „Ikarus“ persönlich sehr betroffen, denn er kennt die Familie des Opfers gut. Auch hatte er ein enges Verhältnis zu Daniel. Ob der den Unfall – oder Mordversuch? – überlebt, ist noch unklar; Daniel Reef liegt im Koma. In der Zwischenzeit findet die Polizei das Flugzeugwrack, eine „Tiger Moth“. Die Insassin Anjela Krol hat nur leichte Verletzungen von dem Unglück davongetragen – sie ist die Frau auf den Handybildern! Es stellt sich heraus, dass Anjela die Freundin von Daniel ist. Sie hatte für ihn ihren ehemaligen Lebensgefährten Paul, der für Daniels Vater Martin Reef arbeitet, verlassen.

Als die Ermittler das abgestürzte Flugzeug durchsuchen und eine Tasche mit 750.000 Euro Bargeld und den manipulierten Gurt des Pilotensitzes entdecken, wird ein Mordversuch immer wahrscheinlicher. Horst Krause will den Fall unbedingt lösen, denn auf einen ungeklärten Fall in seiner letzten Dienstwoche hat er keine Lust. Überhaupt will er vom bevorstehenden Ruhestand und einer Abschiedsfeier möglichst wenig wissen …

Horst Krause und Haduk sagen Goodby

 
Die Dreharbeiten zum rbb-Polizeiruf „Ikarus“ fanden vom 17. Oktober bis 15. November 2014 in Potsdam, Beelitz, Prenzlau und Umgebung statt. Kenner der Gegend werden u.a. das Aleo-Werk in Prenzlau und Gebiete der Uckermark im Film wiederfinden.

Die TV-Premiere des letzten Falls von Lenski und Krause wird am Sonntag, den 10. Mai 2015, um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen sein.

Polizeiruf 110: Ikarus – Vorschau EinsFestival

 
Besetzung
Hauptkommissarin Olga Lenski – Maria Simon
Hauptwachtmeister Horst Krause – Horst Krause
Anjela Krol – Margarita Breitkreiz
Arzt – Heiko Schwind
Catherine Reef – Ursina Lardi
Daniel Reef – Hauke Diekamp
Elsa Krause – Carmen-Maja Antoni
Jannings – Hans Hohlbein
Martin Reef – Martin Feifel
Max Claussen – Veit Stübner
Miller – Janousz Cichoki
Paul Riemann – Bernhard Conrad
Peter Tender – Bernhard Schir
Staatssekretär Buch – Matthias Dittmer
Vermieterin Aniela – Karla Trippel
Wolfgang Neumann „Wolle“ – Fritz Roth
u.a.

Stab
Drehbuch – Uwe Wilhelm
Regie – Peter Kahane
Kamera – Gero Steffen
Musik – Thomas Klemm

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22 Kommentare

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  1. vor 10 Jahren

    Alle guten Tatort oder Polizeiruf 110 folgen werden immer eingestampft oder so verändert das sie nachher nur noch Müll sind.
    Verstehe dieses ganze verändern nicht. Die Leute finden das so gut wie es ist.
    Trotzdem schade Horst krause :(

  2. vor 10 Jahren

    Tschüss Horst, war ne schöne Zeit mit Dir bei 110. Bleibe uns Krause Fans noch lange erhalten. Tolle Filme, Toller Schauspieler.

  3. vor 10 Jahren

    Oh nee, jetzt auch noch Horst, das kann doch nicht sein. Wer hat denn diesen Virus verteilt ??? Jetzt weiß ich bald gar nicht mehr was ich gucken soll.

  4. vor 10 Jahren

    Horst Krause danke für viele schöne Filmmomente. Ich bin ein treuer Krimizuschauer ,Sie waren ein Garant für gute Qualität.

  5. vor 10 Jahren

    Letzte Woche Fallschirmspringen, diese Woche Fliegen – können die das nicht besser abstimmen? Und sonst: laaangweilig.

  6. Ute
    vor 10 Jahren

    Die Person Krause ist gut ,aber langsam zu langweilig !Irgend wann muss einfach gut sein.
    Am besten war heute Abende die Musik „Song „.

  7. vor 10 Jahren

    Die Langsamkeit des Seins ist typisch für den Brandenburger Polizeiruf.
    Eine typische Geschichte. Durchschaubarer Plot (die Auflösung wußte ich gegen 21.00). Aber schöne Luftbilder und ein nachdenklicher Abschied von Horst Krause.

  8. vor 10 Jahren

    Huch, Auflösung nicht kapiert… Warum hat er versucht seinen Sohn umzubringen?

  9. vor 10 Jahren

    Vielen Dank Horst Krause du alter Murrkopf für die vielen schönen Jahre. Alles Gute im Ruhestand. Wer singt den Chanson zu Beginn im „Ikarus“?

  10. vor 10 Jahren

    Wer hat den französischen Song gesungen? Kann mir da jemand vielleicht weiterhelfen? Danke!

  11. vor 10 Jahren

    Gute Geschichte, durch die vielen möglichen Täter fand ich den Film auch recht spannend. Schade nur, dass Krause so einen 08/15 Abgang bekommen hat. Sonst hat er sich immer sehr objektiv an die Fakten gehalten und seinen Job gerne gemacht. Zu guter Letzt muss er nun doch so eine Story haben: „Das sind meine Freunde, die können nicht böse sein und wenn doch, bin ich beleidigt.“ Und immer dieses „Ich gehe aber nicht zu meiner Abschiedsfeier“. Es kann jeder froh sein, wenn er einen Job hat, wo es nette Kollegen und eine Abschiedfeier gibt und man nicht ohne Gruß und Handschlag nach Hause geht und es so ist, als wäre man nie da gewesen.

  12. vor 10 Jahren

    Ich würde gerne den Titel des Chancons am Anfang und am Ende erfahren.

  13. vor 10 Jahren

    Hey Greta,

    der französische Song heißt: „La Noyee“ von Serge Gainsbourg
    LG :-)

  14. vor 10 Jahren

    Schließe mich den sentimentalen Abschiedswünschen an: Danke für alles, Wachtmeister Krause!

    Dennoch habe ich nach einer halben Stunde ausgemacht. Die Riege an bedeutungsschwanger dreinblickenden Herren mittleren Alters, die da als Tatverdächtige aufgefahren wurden, war mir durchweg so unsympathisch, ich konnte sie auch gar nicht so richtig auseinanderhalten – da dachte ich mir, egal wer der mordlüsterne Bube ist, die werden ihn schon finden, und es trifft garantiert nicht den Falschen. (Uncharmant ausgedrückt: das ging mir alles ein wenig am Allerwertesten vorbei.)

    3 Sterne sozusagen als Stimmenthaltung.

    (Und, liebe Redaktionen: nach Nürnberg und jetzt dem hier bitte dieses Jahr keinen TO oder Polizeiruf mit Chanson-Untermalung mehr! Danke.)

  15. vor 10 Jahren

    Mir hat es gefallen. Ja, es war langsam, wie immer aus Brandenburg, aber doch schön. Mir hat es gefallen wie die Geschichte von Martin Reef (der Vater) erzählt wurde: ab der ersten Sekunde war es klar, dass er eine riesige Krise hat, war aber bis am Ende nicht klar, warum: er wollte jemand umbringen, hat aber seinen eigenen Sohn fasst umgebracht.
    Einen Minus-Stern bedeutet die Schauspielerin die Angela spielte: sie ist zwar hübsch, aber offensichtlich zehn Jahre älter als ihre Rolle, und auf keinem Fall die Femme fatale, die sie das Buch nach sein sollte.
    Problematisch war auch Krauses Besuch in Polen: bislang war es nicht klar, dass er polnisch spricht, ohne gute Sprachkenntnis hätte es aber keinen Sinn, den polnischen Flugbegleiter anzufragen. Und vielleicht dürfte er es ganz allein gar nicht tun, zumindest bei den schweizerischen und dänischen Grenzen (Tatort Bodensee bzw. Kiel) war es nie so einfach.
    Aber grundsätzlich eine gute Geschichte, gut erzählt, offenbar gefällt diese langsame Geschitenerzählung nicht allem, es ist aber Geschmacksache.
    4 Sterne von mir.

  16. vor 10 Jahren

    Super, habe mir La Noyee gleich auf Youtube angehört.
    Wäre ich nie drauf gekommen, danke.
    Inzwischen habe ich auch gemerkt, daß ich Chanson falsch geschrieben habe …

  17. Tom
    vor 10 Jahren

    Ich fand es furchtbar langweilig, vielleicht, weil ich von Brandenburg unendlich weit weg wohne. Vielleicht aber auch aus anderen Gründen. Egal. Ich bin jedenfalls froh, dass es wohl nur eine Frage des Geschmacks und nicht der Qualität war und es so viele gibt, die die Story und Krause mochten. So war der Polizeiruf nicht vergebens.

  18. vor 10 Jahren

    so langweilig war der PR ja nun wirklich nicht , ich wohne zwar auch nicht in Brandenburg bin aber mit der Gegend und der Mentalität der Menschen dort schon etwas vertraut . Mir hat der PR recht gut gefallen – Schade , dass Horst Krause nach dieser Produktion in den ( un ) Ruhestand geht . Krause PR mochte ich sehr , manchmal wirklich wie aus dem richtigen Leben gegriffen . Ich kann mir gut vorstellen ,dass er in dem einen oder anderen Filmchen nochmal auftauchen wird . Vertreter seiner Generation stehen beispielweise noch mit 78 auf der Theaterbühne und überzeugen .
    Ansonsten alles Gut für den R-Stand Horst Krause .

  19. vor 10 Jahren

    Mit Horst Krause verlässt ein weiteres Urgestein der ARD-Sonntagabendkrimis den Reigen verdienter Schauspieler. Wer und was dazu beigetragen hat, darüber wurde ausreichend spekuliert. Er hinterlässt, ähnlich wie Franziska im Tatort Köln eine große Lücke, die sich nur schwer schliessen lassen wird. Horst Krause alias Horst Krause war ein Typ.

    Wahrscheinlich liegt es tatsächlich daran, wie nah man an Brandenburg heran oder wie weit man entfernt ist oder ob man nicht wenigstens Brandenburger kennt. Ich wohne nahe an Brandenburg und ich kann nur bestätigen, dass vieles augenzwinkernd lebensnah abgebildet wird und dem Kenner kleine Schmunzler entlockt. Der Polizeiruf hat mich gut unterhalten. Maria Simon als Olga Lenski überzeugte mich wieder in Ihrer ruhigen Art. Am wenigsten hat mir Margarita Breitkreiz als Anjela Krol gefallen. Die Handlung selbst war sicher nicht wegweisend für das Kriminalgenre aber auch nicht unterdurchschnittlich schlecht. 3 Sterne dafür plus einen Krause-Extrabonus.

  20. vor 10 Jahren

    Horst Krause hat sich seinen Ruhestand wohl verdient, doch er wird dem Polizeiruf sehr fehlen. Hoffen wir wenigstens auf ein baldiges Wiedersehen mit Olga Lenski!

  21. vor 10 Jahren

    3 Sterne für die weder schlechte noch herausragend gute Geschichte.

    Den Abschied Krauses von der Dienststelle / den Kollegen fand ich zwar anrührend und hatte ich so oder ähnlich erwartet. Erhofft hatte ich aber, dass das Drehbuch etwas „Besonderes“ bringt – z.B. eine ganz unspektakuläre, realistische, entspannt-gemütliche Runde bei Kaffee und Kuchen (den Elsa Krause heimlich gemeinsam mit Frau Lenski und „Wolle“ gebacken hat), in der noch mal der eine und andere Fall aus Krauses langer Dienstzeit angesprochen wird.

    1 Stern extra für Horst Krause, „Wolle“ Neumann und Haduk, die mir fehlen werden.

  22. vor 3 Jahren

    Sorry, aber das Erzähltempo war mir dann doch zu behäbig. Und dass nicht tiefer auf den Abschied von Kraus einegegangen wurde, war eine große Chance, die leider völlig vergeben wurde.

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