Tatort Folge 1071: Der Mann, der lügt

Kurz und knapp – darum geht’s

Als die Kommissare Lannert und Bootz im Mordfall eines Anlageberaters ermitteln, führt sie ein Eintrag im Terminkalender des Opfers zu Jakob Gregorowicz, einem scheinbar unbescholtenen Familienvater. Mit jeder Lüge, die er auftischt, um seine Verwicklung in den Fall zu vertuschen, verstrickt sich Gregorowicz tiefer in ein Netz aus Ungereimtheiten, bis er selbst zum Hauptverdächtigen wird. Als die Ermittler nicht nur seinen finanziellen Ruin durch das Opfer aufdecken, sondern auch ein sorgsam verborgenes Doppelleben, gerät Gregorowicz in einen Strudel aus Verdächtigungen, der sein gesamtes Lebensgebäude zum Einsturz zu bringen droht…

Inhalt der Tatort-Folge „Der Mann, der lügt“

Mit schweißnasser Stirn sitzt Jakob Gregorowicz im karg eingerichteten Verhörraum des Stuttgarter Polizeipräsidiums, während die Neonröhren unbarmherzig jede seiner Regungen entlarven. Was als kurze Routine-Befragung begann, entwickelt sich für den Familienvater zum Albtraum, als die Kommissare Thorsten Lannert und Sebastian Bootz immer tiefer in seinem Leben graben.

Die beiden Ermittler erscheinen in diesem Fall nur als funktionale Schatten ihrer selbst – wir erleben sie ausschließlich durch die Augen des Verdächtigen: korrekt, unnachgiebig, bedrohlich. Lannert mit seiner ruhigen, aber unbeirrbaren Art, die wie ein langsam zuziehendes Fangeisen wirkt; Bootz mit seinem direkten, manchmal aufbrausenden Temperament, das Gregorowicz immer wieder aus der Reserve lockt. Kein privater Wortwechsel zwischen den beiden, keine vertrauten Gesten – nur das unerbittliche Vorrücken zweier Jäger auf der Fährte der Wahrheit.

„‚Dies ist ein sogenannter Stuttgarter Verhörraum'“, erklärt Lannert mit unheimlicher Beiläufigkeit, „‚Stühle und Tisch sind fixiert, weil hier mal jemand richtig Randale gemacht hat.'“ Die sachlichen Worte schweben wie eine unterschwellige Drohung im Raum. In Gregorowicz‘ Wahrnehmung verschwimmen zunehmend die Grenzen zwischen Realität und Albtraum – Gesichter verzerren sich, Stimmen klingen dumpf, als wären sie durch Wasser gefiltert.

Der Druck auf den Verdächtigen wächst, als seine Frau Katharina angesichts der immer neuen Enthüllungen zu zweifeln beginnt. Die einst sichere Festung seines Eigenheims wird zum Ort der Beklemmung, wenn die Ermittler unvermittelt in seinem privaten Umfeld auftauchen und die Zweifel seiner Frau durch freundliches Nachfragen nähren. Das Lügengebäude des Jakob Gregorowicz gleicht einem Kartenhaus, das bei jedem neuen Windstoß der polizeilichen Ermittlungen ins Wanken gerät.

Was hat er mit dem ermordeten Anlageberater Uwe Berger zu schaffen? Warum bestreitet er hartnäckig jeden Kontakt, obwohl sein Name im Terminkalender des Toten steht? Die Ermittlungen gleichen einem Tanz auf dünnem Eis – mit jedem neuen Schritt droht Gregorowicz einzubrechen. Als offenbar wird, dass der Anlageberater ihn um 200.000 Euro gebracht hat, gewinnt die Frage nach einem möglichen Mordmotiv bedrohliche Konturen.

Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Hinter der Fassade des gutbürgerlichen Lebens verbirgt Gregorowicz ein ganzes Doppelleben, dessen Enthüllung nicht nur seine Ehe, sondern auch seine Freiheit bedroht. Seine verzweifelten Versuche, Spuren zu verwischen, führen die Kommissare erst recht auf seine Fährte. Und während er sich in immer größere Widersprüche verstrickt, bleibt die entscheidende Frage: Ist der Mann, der lügt, auch der Mann, der mordet?

Hinter den Kulissen

Der Tatort „Der Mann, der lügt“ ist die insgesamt 1071. Folge der Krimireihe und wurde vom 12. Juni bis zum 15. Juli 2017 in Stuttgart, Karlsruhe und Baden-Baden gedreht. Die TV-Premiere erlebte der Film am 4. November 2018 im Ersten, nachdem er bereits am 18. Mai 2018 im Rahmen des SWR-Sommerfestivals einem größeren Publikum präsentiert worden war. Mit 9,22 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von beachtlichen 26,0 Prozent erwies sich die experimentelle Erzählweise als echter Publikumserfolg.

Für die Hauptrollen standen neben den Stammermittlern Richy Müller als Thorsten Lannert und Felix Klare als Sebastian Bootz der österreichische Schauspieler Manuel Rubey vor der Kamera, der als Jakob Gregorowicz eine facettenreiche Charakterstudie eines Lügners abliefert. In weiteren Rollen sind Britta Hammelstein als seine Ehefrau Katharina und Hans Löw als Schwager und Anwalt Moritz Ullmann zu sehen. Einen ihrer letzten Auftritte als Kriminaltechnikerin Nika Banovic hatte Mimi Fiedler, während Carolina Vera als Staatsanwältin Alvarez ebenfalls nur einen kurzen Auftritt hat.

Verantwortlich für Drehbuch und Regie zeichnete sich Martin Eigler, der gemeinsam mit Co-Autor Sönke Lars Neuwöhner bereits mehrere innovative „Tatort“-Folgen entwickelt hatte, darunter der preisgekrönte Stuttgarter Fall „Stau“ aus dem Jahr 2017. Mit „Der Mann, der lügt“ setzten sie die Tradition experimenteller Erzählformen fort, indem sie die gewohnte Perspektive umkehrten und die Kommissare ausschließlich durch die Augen des Verdächtigen erlebbar machten.

Der Film stellt zugleich eine Jubiläumsfolge dar: Seit genau zehn Jahren ermittelten Richy Müller und Felix Klare zum Zeitpunkt der Dreharbeiten bereits als Stuttgarter „Tatort“-Duo. Bemerkenswert ist dabei, dass die beiden Hauptdarsteller zu ihrem Jubiläum bereit waren, ihre Rollen auf eine funktionale Ebene herunterzuschrauben – in „Der Mann, der lügt“ sprechen Lannert und Bootz keinen einzigen Satz miteinander.

Nach der Ausstrahlung wurde besonders die ungewöhnliche Erzählperspektive diskutiert, die das Publikum in ein moralisches Dilemma stürzt: Man sieht die Welt mit den Augen eines Betrügers und beginnt unwillkürlich, mit ihm zu sympathisieren, obwohl man seine Lügen durchschaut. Die atmosphärische Musikuntermalung der Band SEA + AIR mit sparsam eingesetztem Piano und treibender Percussion unterstützte den spannungsgeladenen Schwebezustand dieses psychologischen Kriminalspiels.

Videos zur Produktion

ARD Trailer

ARD Plus Trailer

Musik

My Cloud Has Lost Its Silver Lining – Sea and Air
Surfin USA – Beach Boys
From Eden – Hozier
Mad About The Boy – Dinah Washington
Riders On The Storm – The Doors

Besetzung

Hauptkommissar Thorsten Lannert – Richy Müller
Hauptkommissar Sebastian Bootz – Felix Klare
Staatsanwältin Emilia Álvarez – Carolina Vera
Kriminaltechnikerin Nikita Banovic – Mimi Fiedler
Jakob Gregorowicz – Manuel Rubey
seine Ehefrau Katharina Gregorowicz – Britta Hammelstein
die Tochter Jule Gregorowicz – Livia Sophie Magin
Moritz Ullmann, Rechtsanwalt und Bruder von Katharina – Hans Löw
Zahnarzt Dr. Radu Voica – Daniel Wagner
Frank Schacht – Robert Schupp
Armin Groß – Holger Daemgen
Detlef Schönfließ – Marc Fischer
Frau Gebert – Renate Bahm
Frau Bormann – Gisela Aderhold
Kellner im Schwulencafé – Marc-Philipp Kochendörfer
u.a.

Stab

Drehbuch – Sönke Lars Neuwöhner, Martin Eigler
Regie – Martin Eigler
Kamera – Andreas Schäfauer
Schnitt – Claudia Lauter
Szenenbild – Andreas C. Schmid
Musik – SEA + AIR

Bilder-Galerie zum Krimi aus Stuttgart

54 Kommentare

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  1. vor 7 Jahren

    Der Perspektivenwechsel scheint es den Kritkern angetan zu haben. Der Krimi wird von allen Seiten als aufregend neu, revolutionär, als Wagnis, als – gelungenes – Experiment gepriesen, und ein Kritker meint sogar: „Dieser Fall dürfte sowohl Verfechter (sic!) von Experimental-‚Tatorten’ als auch eingefleischte (sic!) Fans von Currywurst-Krimis gefallen. Und das muss man ja auch erstmal schaffen.“ Das alles läßt Schlimmes befürchten, ähnlich wie das Prädikat „künstlerisch wertvoll“. Zudem: Was sagt uns die Feststellung, „dass Gregorowicz und Berger regelmäßig Kontakt hatten“? Und daß Sabine schon „förmlich die Unkenrufe“ liest, die die Lösung des Dramas bei den Zuschauern hervorrufen werde, stimmt auch nicht gerade hoffnungsfroh. Geralds Fazit: „Ungewohnt, aber gut.“ Auch der Skeptiker läßt sich gern davon überzeugen.

  2. vor 7 Jahren

    Ich kann das Wort „Experimental“ im Zusammenhang mit einem Tatort Krimi nicht mehr hören.

    Dann lieber gleich „Der Kommissar und das Meer“ auf ZDF Neo.

  3. vor 7 Jahren

    grottenschlecht

  4. vor 7 Jahren

    Hammer.Saugut.

  5. vor 7 Jahren

    Der Tatort heute hat mal wieder Spaß gemacht! Mal keine privaten Probleme der Ermittler. Der Fall stand im Mittelpunkt! Gerne mehr davon!

  6. vor 7 Jahren

    Wer war jetzt der Mörder?

  7. vor 7 Jahren

    Ein extrem guter Tatort, in dem endlich mal nicht die Gemütszustände der Kommissare im Mittelpunkt stehen. Ein wie früher enggestrickter Rahmen von Figuren, die alle perfekt gezeichnet sind. Ganz besondere Leistung von Manuel Rubey, der extrem überzeugend seine mehrschichtige Figur herüber bringt!

  8. vor 7 Jahren

    Interessant anders, mich hat der Perspektivwechsel gepackt. Guter Hauptdarsteller. Leider aufgrund des Konzepts zu wenig von den Komissaren, die ich immer toll finde. Beim nächsten mal dann bestimmt wieder mehr von ihnen. Ick freu mir!

  9. vor 7 Jahren

    Toller Tatort !
    Sehr spannend , der Täter ist die Hauptperson.
    Endlich steht kein Kommissar plus Probleme im Vordergrund .
    Keine hektischen Autofahrten und Büroklatsch der von der Handlung ablenkt
    Für mich sind die Stuttgarter Folgen eh klasse ,immer einen Tick besser als alle anderen .
    Weiter so , mehr davon !

  10. vor 7 Jahren

    Vor einer Woche habe ich geschrieben, wenn man was außergewöhnliches macht, dass muss sehr gut sein. So was wie die heutige Folge war gemeint. Einfach super, vom Anfang bis zum Ende. Fünf Sterne.

  11. vor 7 Jahren

    Ein toller Krimi mit phantastischen Darstellern!
    Wieder einmal “ Danke“

  12. vor 7 Jahren

    Hallo, könnt ihr mir bitte schreiben wer es denn nun gewesen ist? Ich bin total verwirrt. Danke Peter

  13. vor 7 Jahren

    Super, aber wer war jetzt der Täter? I glab i hobs ned checkd.

  14. vor 7 Jahren

    Langweilig

  15. vor 7 Jahren

    meine Sehgewohnheiten hab´ich in der Tat nicht über Bord geworfen – das im Vorfeld großartig angekündigte “ Experimentelle “ fand ich nicht sooo revolutionär- insgesamt ein durchaus sehr gut gemachtes Tatort Drama – zeitweise zog ich nur so meine Parallelen zu so mancher Kindersendung aus vergangenen Jahren z.B. “ Kammerakind Lisa “ – und dann wurde das Bild wieder scharf . Ansonsten sehenswerter TO mit guter Besetzung .

  16. vor 7 Jahren

    Ja, spannend, bis ca. 10 Minuten vor Schluß, wenn einem langsam klar wird, daß das Ende unbefriedigend sein wird.

  17. vor 7 Jahren

    Das Tatort-Fernsehspiel mit der Nummer 1071, heute in Erstsendung und auf der ARD, wie gewohnt um 20:15 h. Ein reicher Loser wird gemeuchelt, brutal und verwerflich und die beiden Stuttgarter Tatort-Hauptkommissare, der Lannert und der Bootz, nehmen die Mordermittlungen auf. Die beiden Profis von der Kripo sind ja bekanntlich auch von der dortigen Mordkommission. Tja, und was machen die beiden Mord-Ermittler? Sie belästigen harmlose Mitbürger mit Befragungen und Vernehmungen, klingeln Hausfrauen aus dem Haus, stören kleine Mädchen bei den Schulaufgaben, lassen DNA-Proben nehmen, als wäre das frequentierte Büro ein sterilisierter OP-Saal, machen gar Film- und Tonaufnahmen, mobben die Anwälte, drohen mit den Politessen. Ein Fernsehspiel aus der Tatort-Reihe und aus Sicht der bürgerlichen Mittelstand-Probanden, nüchtern gezeigt und abgedreht. Meine Meinung steht: Zu langweilig, zu bürgerlich, zu spießig, zu real. Kann man drehen, kann man zeigen – aber bitte im Filmsaal einer Polizei-Akademie und nicht am Sonntagabend im Ersten. Denn da sitzt das Publikum bekanntlich in der ersten Reihe.

  18. vor 7 Jahren

    Beeindruckender, spannender Tatort! Wenn auch ruhig und unspektakulär aufgemacht, man möchte meinen fast höflich. Im letzten Drittel hatten wir sogar Mitleid mit dem Hauptverdächtigen. Irgendwie hatte man das Gefühl, ihn anschreien zu wollen, dass er endlich mit der Lügerei aufhören soll.
    Daumen hoch!


  19. Ende der Erstausstrahlung

  20. vor 7 Jahren

    Merkwürdig bleibt er dann doch, der Nachgeschmack dieses Tatorts. Vor lauter Erinnerungs-Blenden und Fischaugen-Halluzinationen wussten zumindest wir in der WG am Ende wirklich nicht mehr, was vom gezeigten denn nun vom Erzähler erträumt, erdacht, befürchtet war.
    Mein Fazit daher: Schlecht umgesetzt von der Regie. Denn die eigentlich interessante Suche nach der Wahrheit hinter dem Lügengeflecht packt einen schon – bis man auf die Uhr schaut und einem 3 Minuten vor Schluss klar wird, dass da nix mehr kommen kann.
    Das sich am Ende der ‚Lügner‘ selbst darin verstrickt und sich nach 2 Jahren unschuldiger Haft das Leben nimmt ist dann der Tropfen, der uns ziemlich ernüchternd zurückließ. Und da hatte ich noch Hoffnung, dass der gute Mann wenigstens seine zwei Bekannten mit cleveren Fragen noch enttarnt.
    Offen geblieben ist nun die Frage: Wer wars denn nun, wenn er und die homophobe Frau es nicht waren? Das er sich wegen seinen Schuldgefühlen an dem Ganzen Drama, das passiert ist, das Leben nimmt ist ja eine ganz eigene (imho unnötige) Erzählungsausweitung.
    Klar ist irgendwie nur: Er hat gelogen. Aber der Film stellte leider nicht die richtigen Fragen, damit man am Ende auch weiß, was die Wahrheit war.
    Experimentell: Naja. Neee. Lasst das mal lieber die Filmstudenten und Handkamera-Filmer machen.
    Unterhaltsamkeitsfaktor beim gemeinsamen Sonntagabend-Ritual? Fehlanzeige. Und das der fehlte und das Ende alles andere als auflösend war, lässt einen als Zuschauer wirklich enttäuscht und auch angesäuert zurück. Da helfen auch die paar Zeilen vom reingequetschten Ende nicht viel.
    Hoffentlich beim nächsten mal mit weniger düster-dramatischer Klaviermusik, doofen Zwischen-der-Tür-„noch eine Frage“-Running gags und gestressten Gesichtern der Schauspieler. Jedes Drama braucht halt auch seine hellen Momente, grade ohne Werbepausen. Sonst wird das ein ziemlicher Marathon wo man einfach nur durchhält – und am Ende froh ist, ihn hinter sich zu haben.

  21. vor 7 Jahren

    Mal was anderes. Ich fand ihn gut. Und es gibt keine Unkenrufe wegen dem Schluss. Er war leider mehr als vorhersehbar.

  22. vor 7 Jahren

    Kann mir jemand sagen, warum der Sohn von Berger überhaupt noch entführt wurde und wRum Gregorowicz davon wusste?

  23. vor 7 Jahren

    Originell gedrehter Tatort, recht spannend inszeniert, da man als Zuschauer ja gleich doppelt im Unklaren gelassen wurde: wie der G. wusste man nicht, was die Polizei weiß. Und dazu konnte und sollte ja man nicht wissen, was der G. selbst weiß. Man wusste nur, dass man sich in einem immer größeren Lügengespinst bewegt. Die Auflösung habe ich dann aber nicht so ganz verstanden bzw. was ich verstanden habe, war ein wenig banal.
    „Experiment“ (wenn man es denn so nennen will) diesmal gelungen. Vier Sterne glatt.

  24. vor 7 Jahren

    Martin bringt einige offene Fragen an, auch könnte man sich fragen, wie die Ermittler immer wieder einen Schritt weitergekommen sind, aber die Fragen stellen sich hier nicht. Nicht die Ermittlung steht im Vordergrund, sondern das Lügengebilde von Gregorowicz (brilliant gespielt von Manuel Rubey!). In der Tat sehe ich dadurch Experimentierfreude und den Wunsch der Krimi Puritaner gleichzeitig umgesetzt. Und es sind nicht nur die Lügen, gleichzeitig baut sich Gregorowicz eine eigene Lösung auf (Rückblenden von Gewaltszenen werden symbolisch hierfür eingestreut), die seine Umwelt immer wieder vor Probleme stellen. Szenen die ansonsten nicht im Tatort vorkommen, wie die Erklärung eines Verhörs durch die Ermittler oder den Gang ins Gefängnis, lassen den Zuschauer eine ungewohnte Perspektive einnehmen. Die schwierige Hürde, nicht nur aus der Perspektive von Gregorowicz zu sehen, sondern auch dessen Lügengebilde mitzumachen, meistert dieser Tatort. Beeindruckend, freue mich auf eine Wiederholung. Einziger Wermutstropfen, von der Ermittlern, die zu meinen Favoriten gehören, bekommt man diesmal wenig geboten. Volle Sternzahl.

  25. vor 7 Jahren

    Spitze. Volle 5 Sterne. Seit langem nicht mehr einen so tollen Tatort gesehen. Packend wie der Mann einfach an seine Lügen glaubt. Jakob Gregorowicz – dargestellt durch Manuel Rubey war Klasse, wie auch bereits seine Rolle in „Team 2“ als Kunsthändler. Ich hoffe, dass die Stuttgarter Tatorte weiter so brillieren. Freue mich auf eine nächste Folge dieser Art.

  26. vor 7 Jahren

    Hallo Fans
    Ich fand den Tatort gut. Gute Schauspieler, und einen Aufbau, der mal etwas anders war. Erinnert mich ein bischen an Colombo. „Da wär nochwas/ ich hab da noch eine Frage…“ Der Täter (so wie er sich dann sieht) schwitzt, und nähert sich dem Punkt, wo alles zusammenbricht.

  27. vor 7 Jahren

    Bitte, wer war es denn nun am Ende?
    Wer tötete den Vater?
    Wer entführte den Sohn?

  28. vor 7 Jahren

    Fand die Folge auch überraschend gut.
    Ich schaue mir ja auch gerne die Slapstick-Tatorte á la Münster oder Tschirner/Ulmen an.
    Auch mal wieder angenehm, keine running gags,
    Kalauer oder coolen Sprüche um die Ohren gehauen zu kriegen.
    Definitiv gutes Krimihandwerk!

  29. vor 7 Jahren

    Spannend, weil man als Zuschauer die ganze Zeit im Dunkeln tappt und nicht weiss, was sich tatsächlich abgespielt hat. Manuel Rubey hat Gregorowicz großartig dargestellt. Nur den Schluss fand ich problematisch, habe nicht so ganz verstanden, wer es denn warum war…

  30. vor 7 Jahren

    @ Martin:

    Gregorowicz, Schacht und Schönfließ hatten alle durch Berger Geld verloren. aus einer Laune heraus haben sie sich ausgemalt, daß man den Sohn entführen und Berger erpressen könnte (der aber auch pleite war). sie hatten einen kompletten Plan entworfen, allerdings hatte Gregorowicz natürlich nie vor, diesen zu realisieren.

    Schacht und Schönfließ haben den Plan dann wirklich in die Tat umgesetzt, allerdings völlig ohne Gregorowicz’s Beihilfe/Wissen. die Spuren, die die beiden gelegt hatten, um Gregorowicz zu belasten, konnten von den Ermittlern als Fälschung bewiesen werden. Gregorowicz konnte den Jungen am Ende nur deshalb finden, weil er in dem Plan als Notfall-Kontakt vorgesehen war und Schacht und Schönfließ sich stoisch daran gehalten haben. was für Deppen.

    ————————–

    ich weiß nicht, wieso hier jedes originelle Drehbuch sofort als „Experimental“-Tatort verschrien wird.

    es war interessant, spannend und 90 min lang beste Unterhaltung. alle Daumen hoch.

  31. vor 7 Jahren

    Was soll ich sagen. Ich bin nicht eingeschlafen und habe nicht gesappt.
    Warum: Der Fall war recht kurzweilig, in sich halberwegs stimmig, von allen Darstellern gut gespielt.
    Aber, am Ende saß ich da , als wenn ich was verpasst hätte. Wer hat denn nun wen zerstochen, gefesselt, ermordet, … Äh, entführt, was war noch?
    Naja, und mit der Speicherkarte, das war aus meiner Sicht der Tiefpunkt. Quer zerschnitten, nicht aus dem Fenster geworfen. Wie konnte er in solch eine technisch anspruchsvolle Position geraten? Uns Ingenieure sollten schon etwas intelligenter dargestellt werden.
    Alles in allem recht unterhaltsam, Danke

  32. vor 7 Jahren

    Super Krimi , 2 hervorragende Kommissare ‚Columbo ‚ Style !
    Der Hauptverdächtige, herausragend
    gespielte ‚Lügner‘ ist perfekt in seiner Rolle . Eine wahre schauspielerische Leistung.

  33. vor 7 Jahren

    Großartiges Psychogramm von Existenzen. Nichts ist wie es scheint! Exzellent durch Schauspiel in Szene gesetzt. Manchmal bis zur Schmerzgrenze. Stimmiger Einsatz von Stilmitteln. Bravo!

  34. vor 7 Jahren

    Nicht der Perspektivenwechsel als solcher hatte es den Kritikern angetan, sondern daß diese Verdächtigenperspektive die eines homosexuellen Mannes ist. Dieser einhellige Lobpreis zeigt m. E. den Einfluß homosexueller Männer im hiesigen Kulturbetrieb. Wie allerdings aus dieser Konstellation eine Identifizierung des Zuschauers mit dem Verdächtigen, gar eine mitfühlende Sympathie hervorgehen soll, ist mir rätselahaft. Gregorowicz ist ein durch und durch verlogenes Subjekt, das sich beim Ertapptwerden in Weinerlichkeit und Selbstmitleid ergeht. Das Schlimmste ist, daß er seine Ehefrau jahrelang über seine homosexuelle Veranlagung, die er seinem Charakter gemäß heimlich bis heimtückisch auslebte, getäuscht hat. Die steht nun als die Gelackmeierte da und hätte allen Grund, „homophob“ zu sein, ist sie aber nicht. Was sie ihrem charakterlosen Gatten zu Recht vorwirft, ist die Täuschung, der Betrug. „phob“ heißt übrigens, daß etwas Angst verursacht. Der Duden ist da schon voll auf Linie: Demnach soll das Suffix „phob“ ausdrücken, „dass etwas abgelehnt wird, dass eine Abneigung gegen etwas besteht“. Eine Phobie bezeichnet laut Duden demgegenüber „extreme Angst vor bestimmten Objekten oder Situationen“, und das ist korrekt. Der Studentin sei gesagt, daß aus dem besagten Dialog, in dessen Verlauf der Übeltäter angegriffen wird und zu Boden sürzt – Achtung: Brille – , hervorgeht, daß die tatsächlich bedauernwerte betrogene Ehefrau weder Abneigung gegen homosexuelle Männer noch Angst vor ihnen hat, sondern einfach wie eine ganz normale Frau reagiert. Daß der Lügenbold zum Schluß sein verpfuschtes Leben selbst beendet, mag als ausgleichende Gerechtigkeit erscheinen, richtig motiviert ist es zu diesem Zeitpunkt in meinen Augen nicht.

  35. vor 7 Jahren

    Ich muß noch hinzufügen, daß meine Kritik natürlich nicht die Leistung der Schauspieler betrifft. Diese abgründige Figur namens Gregorowicz darzustellen ist eine große schauspielerische Leistung. Drehbuch und Regie fand ich weniger gut.

  36. vor 7 Jahren

    Schlage vor, demnächst einen Tatort
    aus der Sicht eines schwulen TATWERZEUGS
    zu drehen.
    Was für Experimentiermöglichkeiten würden sich da ergeben.

  37. vor 7 Jahren

    Endlich mal wieder ein Tatort, den man bis zum Schluss gucken konnte. Richy Müller und Felix Klare ein super Team, nicht so durchgeknallt wie manch andere Kommisare.

  38. vor 7 Jahren

    Nach 30 Minuten bin ich langsam eingeschlafen und habe mir was Interessanteres für den Sonntag Abend im TV gesucht.
    Wenn ich Menschen beim Reden zuhören möchte, suche ich mir keinen Tatort aus.
    Seit aus dem TV Gewalt anscheinend nicht mehr gesendet werden darf, sieht man fast nur noch Langweilige Streifen.
    Da bei gab und gibt es immer mal Unterhaltsame Tatorte, die den Sonntag Abend zu einem Erlebnis machen.
    Wie so bekommen die Schweden und Norweger so was hin ?
    Da waren schon mal Filme da bei, wo ich nicht mal zum WC gegengen bin, weil man bei der Spannung nichts verpassen wollte.
    Die Hoffnug für einen interessanten Tatort, habe ich noch nicht begraben ;-)
    Schade drum ……..

    Bert

  39. vor 7 Jahren

    Also ich fand ihn recht spannend.
    vor allem auch recht anschaulich da man schon auch nachvollziehen kann wen man sich verrennt hat.
    Auch mal die andere Perspektive fand ich spannend weil hier einmal jemand gezeigt wird der mit Tatsachen konfrontiert wird ohne die Gründe zu kennen.

  40. vor 7 Jahren

    Was für Blüten die Produktplazierung treibt:

    Am Ende der Tennnisplatzszenen sieht man eine Bandenwerbung mit
    „ESSLE“- Sekt…seit…
    Ist doch noch wirkungsvoller als die Originalmarke, oder?
    Wir haben uns kringlelich gelacht.

    Sonst hat mir der Tatort gut gefallen, obwohl man schnell erkennen konnte, woher das Lügengebäude rührte.

  41. vor 7 Jahren

    Sehr gut! Die Sichtweise des Täters hat dem TO gut getan und viel Spaß gemacht. Auch das ist „experimentiell“ auch wenn die Auswirkung auf den Krimi vergleichsweise gering sind. Die Kommissare wirkten plötzlich sehr professionell in ihren Ermittlungen ohne ihre sonst häufig dargestellten privaten Problemen. Auch das tat mal ganz gut. Die Story war insgesamt gut und schlüssig und auch dass etwas Verworrene am Ende gefiel mir und meinen Aufmerksamkeitssinnen. Den TO kann man sich guten Gewissens ein zweites Mal ansehen. Danke!

  42. vor 7 Jahren

    Kommissar Bootz war doch nachsynchronisiert, oder? Das klang total unnatürlich… Warum??

  43. Jo
    vor 7 Jahren

    Großartige schauspielerische Leistung von Manueö Rubey.
    Ein sehr guter Tatort

  44. vor 6 Jahren

    Toller Tatort.
    Spannend und hervorragend gespielt.
    Die Kameraführung und auch die Qualität der Bilder ist ebenfalls genial.
    Also nicht vergleichbar mit diesen oben erwähnten grottenschlechten und verwackelten mit Handycam bzw. Smartphonekameras gedrehten Filmakademieversionen.
    Aber wer war jetzt der Täter?

  45. vor 6 Jahren

    Hat mir überhaupt nicht gefallen.
    Stuttgarter Tatorte waren schon viel viel besser.

  46. vor 6 Jahren

    In Ordnung, Tatorte dürfen gerne auch „relevant“ sein, soziologisch, psychologisch, politisch, . . . Meinetwegen auch experimentell. Aber bitte nicht um jeden Preis. Sie sollten, mit Verlaub, auch gute Unterhaltung sein. Und wenn das Ende offen bleibt oder am Ende nur Verlierer da sind , ist das trotz aller filmischen Verdienste grob unfair und gar nicht unterhaltsam. Probleme ohne ein Fünkchen Hoffnung bietet unser Alltag wahrlich schon genug, dazu braucht man doch keinen Krimi. Da fühle ich mich glatt betrogen.

  47. vor 6 Jahren

    Spitzenklasse. Manuel Rubey spielt den verquälten Dauerlügner mit dem Geheimnis irre gut. Was für eine Mimik! Und diese Körpersprache! Ich habe ihm jedes Wort und jede Geste abgenommen. Die Leistung ist turmhoch und trägt den ganzen Film, aber man sollte auch die überzeugende Vorstellung der Ehefrau (Britta Hammelstein) und ihres Anwalt-Bruders (Hans Löw) erwähnen. Bei solchem Schauspiel konnte ich leicht darüber hinwegsehen, dass die Fall-Auflösung etwas beiläufig und nebulös daherkam, siehe die obigen Kommentare und Nachfragen. Das macht mir bei Schauspieler-Filmen überhaupt nichts aus, da bin ich mit den Charakteren beschäftigt. Der Regisseur bestimmt auch … und das ist auch gut so, um ein thematisch passendes Zitat zu bemühen.

    Einziges Problem: Von solchen Schauspieler-Filmen oder Charakter-Filmen gibt es viel zu wenige. Handlung kann jeder Autor, wenn er sich anstrengt, das sieht man ja an vielen Tatorten. Charaktere sind ungleich schwieriger. Wenn man richtig gute entwickeln will, grenzt das automatisch an Weltliteratur. Ganz schwierige Übung. Und dann braucht man auch noch Darsteller, die so was hinkriegen. Im Stuttgart-Tatörtle hat beides voll hingehauen. Respekt!

  48. vor 4 Jahren

    Einwandfrei, unterhaltsam, spannend, eine runde Sache. Erstklassige Schauspieler. Ein Tatort mit dem Fokus auf den Hauptverdächtigen mit dragischem Ende, und trotzdem Ermittlungsarbeit vom Feinsten. Mehr davon!

  49. vor 4 Jahren

    Das verwirkte Leben des Hauptverdächtigen endet im Suizid.Soweit so gut.Nur warum er während der Handlung nicht einmal auf die Idee kommt das seine verblödeten Tenniskumpane die Entführer seines Liebhabers sind und diese nicht an die Polizei verät müsste auch mir wer erklären.
    Während die vom Anlageberater geprellten Täter nur noch Schadensbegrenzung betreiben weil sie den Vater des Jungen vor der Entführung getötet hatten und somit nur noch die Option bleibt seinem Liebhaber alles in die Schuhe zu schieben,ist zu verstehen.Was ich nicht nachvollziehen kann ist warum Sie letztendlich dann doch noch kalte Füße bekommen und den Hauptverdächtigen den Weg zu ihrem Entführungsopfer weisen .
    Etwas ungeschickt aufgeklärt weis die Regie nur noch die Notbremseczu ziehen und schickt am Ende ein paar unbefriedigende Erklärungen nach.
    Ein gut gemeintes Drehbuch ist leider nicht wirklich gut .Super darstellerische Leistung
    unseres Landsmanns Manuel Rubey

  50. vor 4 Jahren

    Was für ein unrealistischer Müll.

  51. vor 3 Jahren

    War ganz in Ordnung, etwas konfus und stellenweise langatmig . Die erste Rückblende war komisch, wer hat da wen verprügelt.
    Dass die Polizisten nicht direkt ermittelt haben, sondern die Ergebnisse ihrer Ermittlungen präsentiert wurden, war ein interessanter Ansatz.
    Aber für mich blieb offen, warum haben die Täter überhaupt den Sohn entführt, nachdem sie den Vater ermordet haben. Hatte die Entführung nicht den Sinn, den Vater zu quälen. So bekommt er es ja aber gar nicht mit.

  52. vor 3 Jahren

    Ein wirklich sehr sehenswerter Tatort! Cleveres Drehbuch, brillant gespielte Rollen, authentische Polizeiarbeit. Hinzu noch ein nicht zu erwartendes Ende! 5 Sterne plus!

  53. vor 2 Jahren

    ☀️☀️☀️☀️☀️
    Immer wieder sehenswert. Klasse Geschichte, sehr spannend und mitreißend inszeniert.
    Meine Empfehlung: Bitte anschauen!

  54. vor 2 Jahren

    @HerrBert:
    Ja, das ist ein für Stuttgart typischer ‚Ermittlungs-TO‘ (d.h. ein TO, bei dem die Zähigkeit der Ermittlungen im Vordergrund steht), so wie etwa auch ‚Stau‘ oder ‚Anne und der Tod‘.

    Die von Manuel Rubey überzeugend gespielte Figur des ‚Gregorowicz‘ hat – neben seinem Drang zur Lüge – auch stark depressive Züge aufzuweisen (nicht umsonst bringt er sich – obwohl nachweislich unschuldig – am Schluss um).

    Eigentlich müsste am Schluss ein Nachspann stehen: In psychischen Ausnahme-Situationen rufen Sie Tel.-Nr.: XXX an …

  55. vor 2 Jahren

    PS: Ich stimme auch @Till Schneider zu hins. Beurteilung der schauspielerischen Leistung von Manuel Rubey (der mir nicht in jeder Rolle gefällt). Blasse Haut, Schweißfilm auf der Stirn, flackernde Augen und unnatürlich leise Stimme: das hat M. Rubey wirklich gut gemacht!

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