Tatort Folge 1085: Ein Tag wie jeder andere
Erscheinungsjahr: 2019
Kommissar: Voss und Ringelhahn
Ort: Tatort Nürnberg
„Ein Tag wie jeder andere“ ist in diesem Tatort aus Franken eben – wen überrascht’s? – keiner. Eine sonderbare Mordserie erschüttert die Kriminalbeamten Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel), Felix Voss (Fabian Hinrichs) und ihre beiden Mitarbeiter Goldwasser (Eli Wasserscheid) und Fleischer (Andreas Leopold Schadt): Pünktlich zu jeder vollen Stunde wird in Bayreuth ein Mensch gerichtet. Wird das Ermittlerquartett den Täter fassen, bevor der nächste Mord geschieht? Die Uhr tickt.
Es ist sein fünfter Fall, den das fränkische Tatort-Team des Bayerischen Rundfunks am Sonntag, den 24. Februar 2019 ab 20.15 Uhr in Das Erste in der TV-Premiere löst. „Ein Tag wie jeder andere“ ist Tatort-Folge Nummer 1085 in der chronologischen Zählweise.
Inhalt der Tatort-Folge „Ein Tag wie jeder andere““
Schweißperlen rinnen von seiner Stirn. Die rechte Hand, die die Pistole hält, ist feucht und zittert leicht. Mitten im Gerichtsprozess, mit angstvollem Blick auf die antiquierte Wanduhr, steht der Rechtsanwalt Thomas Peters jäh auf, unterbricht damit die Urteilsverkündung für seinen Mandanten Baumann und geht plötzlich zielgerichtet auf den Richterstuhl zu. Der Richter Küssges will von Peters noch wissen, ob alles in Ordnung sei, da fordert der den Würdenträger mit vorgehaltener Waffe bereits auf, vor ihm niederzuknien. Der Saal ist erschüttert, die Staatsanwältin hebt hilflos die Hände. Der Versuch eines anwesenden Justizbeamten, etwas zu unternehmen, scheitert kläglich.
„Ich will noch nicht sterben, bitte!“ fleht der Richter Peters an. Der Täter wendet den Blick ab – und drückt den Abzug. Ein lauter Knall erhallt im Gerichtsaal von Bayreuth. Thomas Peters verlässt schweigend den Tatort, die Ohren klingeln ihm von der abgefeuerten Pistole. Er versteckt seine Waffe schnell unter der schwarzen Robe und schickt die herbeieilenden Sicherheitsbeamten in den Saal. Er selbst kann das Gebäude ungehindert verlassen.
Die Nürnberger Kriminalkommissare Felix Voss, Paula Ringelhahn, Wanda Goldwasser und Sebastian Fleischer sitzen gemeinsam in der Kantine des Präsidiums. Voss hält am Tisch ein leidenschaftliches Plädoyer für frische Milch statt der „verkocht schmeckenden“ H-Variante – und erntet von seinen Sitznachbarn dafür bloß ein müdes Lächeln und vielsagende Blicke. „Du bist a Knorrspeidel!“, kommentiert Fleischer das Gerede seines Vorgesetzten trocken. Wanda Goldwasser übersetzt: „Ist fränkisch. Für einen, der übers Essen meckert.“
Die anschließende Diskussion führt von der Milch zum Wetter, von existentiellen Fragen hin zum lieben Gott. Das läutende Mobiltelefon der Hauptkommissarin Ringelhahn fordert die Aufmerksamkeit der witzelnden Fahnder: ihr Einsatz ist gefordert! Die Reise führt vom mittelfränkischen Nürnberg nach Bayreuth in Oberfranken. In den Gerichtssaal.
Der Tathergang im Fall „Ein Tag wie jeder andere“ will nach den ersten Ermittlungen vor Ort jedoch noch keinen rechten Sinn ergeben. Augenzeugen berichten, dass der Täter Peters mehrfach auf die Uhr geschaut hätte, bevor er um 13:58 Uhr aufgestanden sei. Warum hat der Mörder um Punkt 14:00 Uhr seinen Schuss abgegeben? Alle Zeugen sind sich einig, dass Peters nicht nur stark geschwitzt, sondern sich im entscheidenden Augenblick der Hinrichtung auch weggedreht hätte, um Küssges nicht in die Augen schauen zu müssen. Ein kaltblütiger Mörder mit schlechtem Gewissen und Angstschweiß? Die Puzzleteile passen nicht zusammen.
Es dauert exakt eine Stunde, bis eine weitere Leiche die Aufmerksamkeit der Kripo aus Nürnberg fordert. Wiederum wurde in Bayreuth eine Person mit einem Schuss in den Kopf exekutiert, dieses Mal hat es die Biochemikerin Katrin Tscherna, 36 Jahre, verheiratet und Mutter zweier Kinder, erwischt. Thomas Peters hat die Wissenschaftlerin von ihrem Arbeitsplatz im Labor entführt und im lichtdurchfluteten Flur ermordet. Die Kameraaufzeichnungen zeigen, dass der Täter um 14:52 Uhr das Gebäude betreten und um Punkt 15:00 Uhr den tödlichen Pistolenschuss abgegeben hat.
Spätestens jetzt ist im Tatort „Ein Tag wie jeder andere“ klar: Es handelt sich bei den vorliegenden Fällen vermutlich um eine Mordserie, die immer zur vollen Stunde fortgesetzt wird. Das bedeutet, dass Opfer Nummer drei kaum mehr als eine halbe Stunde zu leben hat!
Kommissarin Goldwasser macht sich an die Recherchen, um einen Bezug zwischen Täter und Opfern zu finden. Sie wird im Internet fündig: Sowohl der Richter als auch die Biochemikerin waren in der Vergangenheit in einen Prozess um in Umlauf gebrachte gesundheitsgefährdende Milch verwickelt. Peters vertrat damals den Milchfabrikanten Rolf Koch vor Gericht – und gewann. Steht Koch als nächster auf der Abschussliste des Anwalts? Auch wenn ein Tatmotiv im Krimi „Ein Tag wie jeder andere“ noch immer nicht erkennbar ist, folgt das bayerische Tatort-Team schleunigst dieser Spur …
Der Drehbuchautor Erol Yesilkaya und der Regisseur Sebastian Marka, die gemeinsam bereits fünf Tatorte (darunter die Münchner Tatort-Folge „Die Wahrheit“) umgesetzt haben, fanden für den Krimi „Ein Tag wie jeder andere“ ein sechstes Mal zusammen. Erstmals in den Tatorten-Episoden mit Ringelhahn und Voss kommt es zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen den beiden Hauptfiguren. Die Ermittler zeigten sich aus ermittlungstechnischer Sicht stets auf einer Wellenlänge – das ändert sich nun. „Bevor du fragst: Mir geht’s gut. Ein Tag wie jeder andere“, räumt Paula Ringelhahn gegenüber Voss ein, wenige Minuten, nachdem sie einen Menschen erschießen musste. Doch nicht nur für die emotional gebeutelte Hauptkommissarin ist dies sicher kein normaler Einsatz.
Der Kriminalfilm wurde im Zeitraum vom 26. März bis zum 27. April 2018 hauptsächlich in Bayreuth gedreht. Als Kulissen dienten das berühmte Bayreuther Festspielhaus, das Klinikum, die Altstadt und Meyernberg, ein Ortsteil der Stadt. Auch im Kurhaus Bad Berneck wurde gefilmt. Fünf Tage lang nahm das Produktionsteam auf dem „Grünen Hügel“ die Szenen im Richard-Wagner-Festspielhaus auf; der Franken-Tatort ist dabei erst der dritte Spielfilm, der eine Drehgenehmigung für das fast 150 Jahre alte Opernhaus erhielt.
Trailer zur Tatort-Produktion
Die Redaktion von Tatort-fans meint …
Sabine (39 J. | Kinoliebhaberin)
Gerald (39 J. | IT-Nerd)
Musik im Tatort
Richard Wagner – „Die Walküre – Act 1: Prelude”
Richard Wagner – „Die Walküre – Act 1: Wes Herd dies auch, hier muss ich rasten“
Richard Wagner – „Die Walküre – Act 1: Kühlende Labung gab mir der Quell“
John C. Fogerty – „Lookin‘ out my back door”
Tatort-Besetzung
Hauptkommissarin Paula Ringelhahn – Dagmar Manzel
Hauptkommissar Felix Voss – Fabian Hinrichs
Kommissarin Wanda Goldwasser – Eli Wasserscheid
Kommissar Sebastian Fleischer – Andreas Leopold Schadt
Michael Schatz, Leiter der Spurensicherung – Matthias Egersdörfer
Richard Bruchner, Polizeipräsident Oberfranken – Thomas Kügel
Rechtsanwalt Thomas Peters – Thorsten Merten
Peters‘ Ehefrau – Julia Heinze
die Tochter Mira Peters – Jule Hermann
Staatsanwältin – Tania Carlin
Richter Volker Küssges – Christian Schneller
Justizwachtmeister im Gerichtssaal – Klaus Haderer
Angeklagter Bernd Baumann – Adam Jaskolka
Milchfabrikant Rolf Koch – Jürgen Tarrach
Kochs Ehefrau – Michaela Steiger
Martin Kessler – Stephan Grossmann
seine Frau Jana Kessler – Karina Plachetka
Passagierin im Bus – Bettina Dornheim
Dr. Katrin Tscherna, Biochemikerin – Katharina Spiering
Anna Giesen, Zeugin und Kollegin von Tscherna – Lena Dörrie
Taxifahrer Günes – Cem-Ali Gültekin
Infodame im Festspielhaus Bayreuth – Ella Gaiser
Sprecher im Festspielhaus Bayreuth – Peter Emmerich
Kontrolleur – Paul Maximilian Pira
u.a.
Tatort-Stab
Drehbuch – Erol Yesilkaya
Regie – Sebastian Marka
Kamera – Willy Dettmeyer
Schnitt – Sebastian Marka
Szenenbild – Anette Reuther
Musik – Thomas Mehlhorn
55 Meinungen zum Tatort Folge 1085: Ein Tag wie jeder andere
Wow, ich habe eine Gänsehaut nach der anderen, muss einfach schon mal zwischendurch punkten.
Ich habe lange Zeit nicht mehr so Großartiges in der ARD gesehen!
Dagmar Manzel trägt wie immer eine Menge dazu bei.
Sehr gut !!
Puh, erst mal Luft holen. Der Tatort ist wirklich eine Wundertüte. Letzte Woche der durchgeknallte Murot-Schrott und jetzt ein brillianter Psychothriller um Schuld und Sühne.
Hannibal Lecter im Tatort. super!
Das war mal wieder ein super guter Tatort!
Der beste seit langem.
Fesselder Psychokrimi mit
packender Geschichte.
Ich mache es kurz:
Einwandfrei, fesselnd und nur gut.
So etwas sieht man nicht jeden Tag.
Volle hochverdiente fünf Sterne.
Ich muss noch einmal posten, schaue mir das jetzt bei One zum zweiten Mal an und habe noch einmal Gänsehaut. Ich könnte so viel schreiben, aber ich mag es einfach noch einmal auf mich wirken lassen. Der beste TO seit vielen Monaten.
Ein guter Tatort mit sehr gutem Ermittlerteam!
Satt. Franken vorn. Äußerst gelungener TO, der eigentlich mit klassischen Versatzstücken – raffinierter Racheplan, Wettlauf mit der Zeit, Selbstjustiz, falschen Fährten, „zweite“ Identitäten (die Ehefrau) etc. – spielt, diese aber gekonnt und originell, mit starken Figuren, einer gut konstruierten Geschichte, hervorragenden Schauspielern neu montiert. Geht in Bayreuth natürlich nicht anders, aber auch die Verknüpfung mit der Festspielszene – wiewohl auch eher konventionell – faszinierend in Szene gesetzt. Über die eine oder andere Schwäche wie die überflüssige Grundsatzdebatte oder die doch etwas „wacklig“ angelegte Vergiftungsszene (hätte auch von Wagner sein können) kann man da gerne mal hinwegsehen.
Mir hat der – selbstverständlich ganz anders geartete – Murot letzte Woche auch gefallen. Aber im Nachhinein und im direkten Vergleich kommt mir der schon arg gekünstelt vor. Heute 5 Sterne glatt, ein Tatort-Highlight.
natürlich 5 Sterne und keine 3
Super Tatort!
Super Story,tolles Team,weiter so!
Endlich mal wieder ein guter Tatort, nach dem Scheiß letzte Woche!
Superklasse Tatort! Sehr oft greife ich nach kurzer Zeit zum Tablet und lasse den Tatort nebenher vor sich „hindümpeln“, da es oft für mich uninteressant wird.
Heute hab ich das Tablet weggelegt – ein kleines „Schweigen der Lämmer“! Prima!
Ein super spannender franken-tatort.
Zu den letzten folgen eine außerordentliche steigerung!
Eine frage:
Warum immer zur vollen stunde?
Herzrasen!!!
Volle Zahl an Sternen.
Seit langem mal wieder ein richtig fesselnder und undurchsichtiger Tatort. Bis zur letzten Minute habe ich mitgefiebert!
Echt stark!!! 5 Sterne!
Aber warum passieren die Morde immer zur vollen Stunde??
Ich mag das Team nicht, die Story war unglaubwürdig, trotzdem besser wie letzen Sonntag. Freue mich wenn wir auch das nächste WE überstanden haben auf Hamburg, Dortmund, Dresden, München, Stuttgart, Wien, Luzern, Münster, Weimar, Ludwigshafen…
Nein, das gefiel mir nicht so gut, wie die beiden schon erwähnten Tatorte „Murot“ und „Meta“.
Der Film war irgendwie so gedreht, als ob er realistisch wirken sollte, als ob die beiden wirklich ihre Rache durchziehen könnten,
und wirkte dann überhaupt nicht mehr komisch.
Ich habe die Wendungen schlicht nicht geglaubt, fand sie aber auch nicht amüsant.
Zudem wirkten Kommissar und Kommissarin mehr wie ein müdes altes Ehepaar und ich hätte sie mir spielfreudiger gewünscht, nicht mit so gekünstelten Dialogen wie etwa am Kaffeetisch oder gar an der Schreibtischlandschaft.
Schade
Respekt – mir bleibt bei diesem Franken Tatort nichts anderes übrig , als gnadenlos 5 Sterne zu vergeben – so muß Tatort sein – alles , was dazugehört und von jedem die richtige Dosis . Hab mir den TO in der Mediathek angeschaut und nicht einmal den Drang verspührt , die ( Versorgungs- ) Pausentaste zu drücken .
Bei den im Festspielhaus gezeigten Ausschnitten muß es sich wohl um die seinerzeit „sagenumwogende“ Sebastian Baumgarten Inszenierung gehandelt haben . Richard Wagner Klänge im TO – fand ich großartig .
@ alter Fan: Sebastian Baumgarten hatte Tannhäuser inszeniert, die Walküre hier ist mMn von Frank Castorf, ich weiß gar nicht welches Verb ich nehmen soll, für mich als Wagnerianerin geht es eher in Richtung „verunstaltet“. Ich hatte nur das Rheingold gesehen und auf den Rest freiwillig verzichtet.
Bei allem anderen bin ich d’accord.
Ganz toll, spannend und sehr gute Schauspielkunst.
Hoffentlich nehmen sich die anderen „Tatortmacher“ ein Beispiel daran und senden nicht mehr derartige schrullige Sachen wie beim letzten Murot.
Fünf Sterne sind diesmal das Minimum. Richtig gut gemachter Tatort.
Ich stimme zu! Mal wieder ein großartiger Tatort. 5 Punkte.
Das mit der vollen Stunde dürfte mit der Geburt des (toten) Kindes zu tun haben. Es war da exakt 9 Uhr auf der KreißsaalUhr.
Zu den Fragen, warum zur vollen Stunde. Die Blicke von Martin Kessler, als seine Frau Nachts im Bett Höllenschmerzen litt, oder das totgeborene Kind im Kreissaal eben nicht das Licht erblickte, zeigten jeweils die volle Stunde an. Allerdings gab es für mich da nicht schlüssige Szenen, aber geschenkt. Teilweise hervorsehbar und dennoch, genügend klassische Krimithemen um den Zuschauer in den Bann zu ziehen. Leider konnten die Schauspieler sich nicht so entfalten, wie es dank der hervorragenden Besetzung möglich gewesen wäre. Allen voran Jürgen Tarrach blieb als fieser Unternehmer etwas hinter meinen Erwartungen zurück. Für einmal auch wird das Geplänkel zwischen den Ermittlern nicht als (häufig störendes) Beiwerk verkauft, sondern zu einem wichtigen Element. Dagmar Manzel spielte ihre Rolle brilliant. Fazit: Mehr kann man sich von einem Tatort nicht wünschen, die 5 Sterne sind mehr als verdient. Anschauen und geniessen!
Zwei Sterne. Kommissare handeln höchst inkonsequent und geradezu nach Art eines bekannten maskierten Rächers. Will Ringelhahn Koch etwa mit vorgehaltener Waffe ins Polizeirevier zwingen (man achte auf den Dialog an dieser Stelle)? Einfach unglaubwürdig. Voss schwingt große Reden auf die Rechtsstaatlichkeit, nur um den Koch dann tatsächlich zu erpressen? Ernsthaft?
Die seelenlosen Figuren der Kommissare sind entsprechend wenig tragbar, die Rahmenhandlung ist allerdings spannend und mit emotionalem Investment verbunden. Gut gemacht!
Insgesamt sehenswert, wenn man auf den Murot von letzter Woche mit Ausschlag reagiert hat. Sonst nur ohne Ansprüche an Konsistenz und Konsequenz zu ertragen.
Absolut und ohne wenn und aber = 5 Sterne. Seit langem wieder ein Tatort mit extrem feinen Zügen und Pointen. Nix zu meckern.
Super Krimi , gehört zu den besten für mich. Volle Punktzahl
Ja, eigendlich ein passabler, spannender Krimi. Der beste aus Franken bis jetzt.
Obwohl ich nicht kapiert habe, warum der Anwalt immer zur vollen Stunde töten mußte.
Desweiteren fand ich es auch überzogen, und unwahrscheinlich, daß sich die Frau des Täters unbemerkt ins Ermittlerteam geschlichen hat, und den Kaffee vergiftet. Und das Gift wirkt dann auf die Sekunde, und tötet den Milchchef.
Ne, den letzten Teil vergessen wir mal.
Bester Tatort seit langem!!! Von mir aus 10 Sterne!!! Weiter so!!!
Superspannend von Anfang bis Ende. Vielleicht nicht ganz realistisch aber es ist ja auch keine Dokumentation.
Volle Punktzahl für einwandfreie Unterhaltung.
Man ist einfach so dankbar, wenn es mal einen „normalen“ Tatort gibt. Ohne private Allüren und unnötige Geschichten, ohne Revierkämpfe und mit normalem Umgang miteinander. Keine totalen Alleingänge, keine Ausraster. Mir hat der Tatort gut gefallen, ich hätte das gerne auch als Buch gelesen. Es war interessant bis zum Schluss, natürlich kann man jetzt wieder meckern wie realistisch das alles war, aber das könnte man bei den letzten 10 tatorten auch, ich glaube, dass es endlich mal wieder eine greifbare Geschichte war, mit der viele Zuschauer gut klar kamen. Für mich 5 Sterne.
@Kathi – vielen Dank für die Info – ich hätte wirklich mal „nachgoogeln “ können – das Bühnenbild hat mich halt unmittelbar an Sebastian Baumgarten erinnert – Tannhäuser klingt auch etwas anders . Ein Trost bleibt dem echten Wagner Fan : an der Musik kann man wirklich nichts verunklimpfen – im schlimmsten Fall halt Augen zu und die phantastischen Wagner Klänge geniesen .
doch, doch – so kann man das machen!
Der Tatort war im großen und ganzen sehr gut ..Punktabzug weil er war ein bisschen verwirrend … sonst gut …
Der Gelähmte baut so ein Verließ…ja ne is klar
Warum tue ich mir den Mist immer wieder an.
Laaaangweilig
Schade das mal wieder die ganze Story und Plausibilität für einen Knalleffekt geopfert wird. Die Kommissare sind nur Statisten in diesem perfekten Plan und schauen dem ganzen Treiben größtenteils nur zu. Das ist für den Zuschauer zwar recht spannend umgesetzt aber nach der Auflösung fragt man sich wieder was das alles soll.
Sehr spannend erzählte Feinkost aus dem Frankenland! Ein dramatischer Wettlauf zwischen einem kühl berechnenden Hannibal-Lector -ähnlichem Vater dessen ungeborenes Kind den industriellen Interessen zum Opfer fiel. Tolle Schauspieler, in Haupt- und Nebenrollen. Vor allem das Ermittlerteam hat wieder gefallen! Allein mit der Motivkette dieses TOs habe ich Probleme. Auch wenn die Angst um das Wohl des eigenen Kindes unberrechenbar macht. Wer würde kaltmütig morden ohne zu wissen ob das Kind am Ende freikommt, man selber überlebt und im besten Fall lebenslänglich bekommt? Wieso killt der eigentliche Täter seine Opfer nicht selber sondern inszeniert einen solchen Plan der zu 99% nicht aufgehen kann? Doch am Ende ist das der Kern der Geschichte und hat der Story den richtigen Drive gegeben. Well done!
Einigermaßen gut und schwungvoll gespielt und auch am Schluss geht die Puste nicht aus. Recht ordentliche Kameraarbeit. Aber die Story ist dann doch nicht wirklich realistisch. Anwalt Peters kann sich ja nicht darauf verlassen, dass Kessler Wort hält und seine Tochter freilässt. Dennoch spurt er wie eine Marionette. Das mit der Vergiftung zum Ende erinnert an die letzte Folge von „Der Pass“. Was wiederum auch schon auf Vorlagen zurückgegriffen hat. Also Pluspunkte für die Inszenierung und teilweile fürs Schauspiel, aber das Drehbuch hat, obwohl die Story immer wieder gelungene Wendungen bietet, dann doch einige gravierende Schwächen. Vor allem hat man vieles von den Wendungen schon gesehen. Recht interessant war allerdings die Diskussion der Kommissare darüber, welche Mittel zulässig sind, angesichts des Dilemmas, vielleicht nicht genug zu tun um das Leben Mädchens zu retten. Es ist das Privileg des TOs, solche Dinge thematisieren zu können, und das wurde hier ganz gut eingebaut und umgesetzt. Insofern 3,5 Sterne.
Habe mir gerade die Aufzeichnung vom 24. Februar angesehen und bin total begeistert von diesem Schrott. Tut mir leid, aber besser kann ich es nicht sagen.
Nein, das ist nicht mehr meine Welt. Irgendjemand muss das kleine Baby „Tatort“ in den letzten Jahren vergiftet haben! Die – stellenweise durchaus spannende – Handlung ist völlig abstrus, die Dialoge der Darsteller wirken wie eine Schmierenkomödie auf mich.
Ich kann durchaus verstehen, dass andere Zuseher diese Art von TO toll finden, aber die wissen halt nicht, wie bodennah die Serie in ihren Anfängen einmal war. Okay, ich habe gar nichts gegen etwas neuen Wind, oder diesen Psycho-Kram. Aber ein 90 Minuten Film sollte eine runde Sache bleiben, hier bekam ich den Eindruck, man habe vielen zu viel in zu kurzer Zeit auftischen wollen.
Es ist spät und ich bin müde…. Wäre der Film besser gewesen hätte ich auch besser schreiben können!
1 Stern von mir. Möge er die himmeljauchzende Begeisterung etwas auf den Boden ziehen!
@kathi und @alter fan:
Ich lese Ihre Kommentare zu dieser Tatort-Folge leider erst jetzt, anderthalb Jahre später ;-) Falls Sie oder jemand anders von diesem Thread noch Kenntnis nehmen sollte: Die Walküre-Inszenierung in diesem Tatort ist weder Baumgarten noch Castorf, sondern eine reine Eigenproduktion. Schon toll, was das Produktionsteam für diese Folge für einen Aufwand getrieben hat! :-)
Je älter diese Folge wird, desto besser wird sie!
Tolle Filmmusik! Kann man sich die irgendwo noch mal anhören?
Regisseur Sebastian Marka leistete einmal mehr großes. Thorsten Merten glänzt in der geheimnisvollen Rolle des Serienmörders ohne offensichtliches Motiv. Wie ein ferngesteuertes Monster flitzt er durch den Film und verursacht Angst und Schrecken.
Die Auflösung, dass er in einem teuflischen Netz gefangen war, das ein Psychopath mit heimtückischer Präzision gestrickt hatte, erfolgt schon bald. Dennoch bricht die Spannung hier keineswegs ab.
Der zweite Teil des Films schwächelt in Bezug auf seine Glaubwürdigkeit. Davon mal abgesehen: Dieser absurde, düstere und beängstigende Fall sucht immer noch seinesgleichen.
Kann mir irgendjemand sagen, was dieses ‚Yukon-Pulver‘ sein soll? (Rizin / Arsen? Im Netz findet sich nichts Gescheites.
Dieser TO war klasse.
SO GEHT TATORT !!!
Einer meiner persönlichen „STERNSTUNDEN – TATORTE“! Sehne mich schon ganz gespannt hoffentlich bald einer Wiederholung dieser brillanten Episode entgegen und bin insofern derselben Meinung wie @Jörg • am 8.2.22 um 22:15 Uhr. Bei diesem wahnsinnigen Thriller hätte sich m. E. ebenso trefflich die Bayreuther „Villa Wahnfried“ als Original-Handlungsort angeboten, wenn auch natürlich in einem anderen Kontext zu Richard Wagners Haus (Originalzitat „Hier wo mein Wähnen Frieden fand – Wahnfried – sei dieses Haus von mir benannt“), oder besteht dort vielleicht ein Drehverbot? Lt. Inhaltsangabe der TO-Fans-Redaktion (letzter Satz) war 2019 dieser Franken-Tatort erst der dritte Spielfilm, der eine Drehgenehmigung für das alte Opernhaus erhielt.
Als Nichtfranke gleichwohl ein Fan dieses „Franken-Tatort-Teams“ freue ich mich zunächst auf den 21.7.24 „Folge 1199: Warum“ aus 2022 und dort besonders auf den Schauspieler Karl Markovics.
🕑🕒🕓 Nächster Sendetermin Freitag 23.8.24 um 23:20 Uhr lt. programm.ard.de/TV/Programm/Starguide/?sendung=281064001655582
@Holger Schoppmeier:
Sie sind ja offenbar ein großer Fan dieser Folge. 😉
Ich persönlich finde den Plot zwar ziemlich spannend, ich nehme aber die Story nicht ganz ab: Dass ein Rechtsanwalt (auch wenn gedroht wird, ihm das Liebste in seinem Leben zu nehmen) zu jeder vollen Stunde eine ihm wildfremde Person einfach so tötet, glaube ich persönlich nicht – und daran leidet für mich die gesamte Folge.
Zum Team Franken gibt es m.E. das Problem, dass dessen erster Fall („Der Himmel ist ein Platz auf Erden“) der mit Abstand beste dieses Teams war und dieses die in sie gesetzten Erwartungen des Weiteren nicht ganz erfüllen konnten … 😐
@Der Fremde:
D’accord, „dass ein Rechtsanwalt (auch wenn gedroht wird, ihm das Liebste in seinem Leben zu nehmen)…nicht einfach so tötet“, doch so ist hier zunächst die – auch aus meiner Sicht natürlich absolut konstruierte – Ausgangslage.
Unabhängig davon hat mich besonders diese Episode als „Schweigen-der-Lämmer“-Reminiszenz – sh. auch Mandalo • am 24.2.19 um 22:14 Uhr – insgesamt dennoch sehr gut unterhalten, das steht für mich in keinem Widerspruch zu einer gelungenen Immersion, dem in filmischer Hinsicht vollständigen Aufgehen als Zuschauer in die Handlung, ähnlich vergleichbar z. B. für Akteure während eines Schachspiels oder einer Musikaufführung als natürlich nur subjektiv empfundenes beeindruckendes Erlebnis.
Zudem waren die beiden gezeigten ersten Mordopfer (also der Richter Volker Küssges und die Universitätsmitarbeiterin Biochemikerin Katrin Tscherna) für diesen Rechtsanwalt Thomas Peters durch die Verwicklung aller dieser drei Handelnden in jeweils unterschiedlichen Funktionen aktiv Beteiligte an dem Milchskandal allerdings gerade eben keine „wildfremde Person“, was die von Ihnen kritisierte Logik-Lücke m. E. nahtlos schließt.
Eine noch höhere Ambivalenz aufgrund einer Art „friendly fire“ des Milchproduzenten Rolf Koch z. B. durch dessen Handeln für die Erhaltung von Unternehmen und Arbeitsplätzen wäre eine interessante Weichenstellung, wozu dann allerdings nicht mehr diese m. E. einprägsamere schaurige „Hannibal Lecter“-Reminiszenz bei dem finalen 15-minütigen Gespräch zwischen Martin Kessler und Rolf Koch unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen passt „Erstmal werde ich acht Minuten mit dir reden, danach sieben Minuten beim Sterben zuschauen und es genießen.“
Einmal mehr wird hier die Last „Gier“ alttestamentlich gerichtet.
Versöhnlich fällt mit dazu das Zitat „Sei dein eigener Held – trink Milch“ aus der von uns beiden geschätzten 2015er Tatort-Folge „Das Haus am Ende der Straße“ ein :-)
☀☀☀☀
Auch beim zweiten Mal eine sehr spannende Geschichte, gut erzählt und gut gespielt.
Dass ein Mensch unter großem Druck andere erschießt, mag man vielleicht noch glauben. Dass aber jemand planerisch das ganze Geschehen vorherbestimmt, ist halt nur Drehbuch.
Trotzdem: Guter Tatort.
Video verfügbar bis 23.08.2025 ∙ 23:20 Uhr
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Für juristisch Interessierte die bezogene Rechtsquelle
Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch (Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch – LFGB)
§ 44 Duldungs-, Mitwirkungs- und Übermittlungspflichten
Der vergiftete Kaffee als Danaergeschenk wurde auf der Polizei-Dienststelle serviert – hier lag m. E. das größte Risiko (resp. Drehbuch-Schwachpunkt) eines möglichen Scheiterns dieser sonst so genialen Mordsplanung von Martin und Jana Kessler. Der Milchfabrikant Rolf Koch hatte doch bereits im Vorfeld gegenüber der Polizei schon misstrauisch-ablehnend auf das „tête-à-tête“ mit Martin Kessler reagiert, dies war aus seiner Sicht verständlich und daher auch für die Planung Kesslers beinahe vorhersehbar bzw. zumindest anzunehmen, keinesfalls jedoch im Vorfeld auszuschließen. Insoweit war es für mich viel wahrscheinlicher, dass Koch somit auch jedes Getränkeangebot ablehnt, nur um diese für ihn nichts weiter als belanglos-lästige „Viertelstunden-Sache“ möglichst rasch hinter sich zu bringen – und die Kesslersche Rachefeldzug-Mission verliefe insgesamt unerfüllt …
Super spannender Thriller nach Hollywood-Art! Ist aber überhaupt nicht realistisch, viele Aspekte dazu wurden in den obigen Kommentaren schon erörtert. Wegen der guten Machart, des Aufwandes, Schauspieler, Ton, Regie und Drehbuch 4 von 5 Sterne!