Zur Figur Isabelle Grandjean
Die Hauptkommissarin Isabelle Grandjean ist schon seit mehreren Jahren in der Abteilung „Leib und Leben“ der Zürcher Kantonspolizei tätig. Gebürtig stammt sie aus der französischsprachigen Schweiz, genauer aus La Chaux-de-Fonds, und ist die Tochter eines Uhrmachers. Ihren französischen Akzent kann sie bis heute nicht verbergen – und wahrscheinlich will sie es auch nicht, denn oft genug ist ihre charmante Art bei den Ermittlungen von Vorteil.
Die ehrgeizige und zielstrebige Grandjean absolvierte neben ihrer Ausbildung an der Polizeischule ein Jurastudium, das sie sogar als Jahrgangsbeste abschloss. Danach zog es sie hinaus aus der kleinen Schweiz; die frischgebackene Juristin wollte auf der großen Weltbühne für Gerechtigkeit sorgen und bewarb sich um die Jahrtausendwende beim Internationalen Strafgerichtshof im niederländischen Den Haag. Mit ihrem erstklassigen Examen und besten Zeugnissen von der Polizeiakademie wurde sie sofort eingestellt, sodass Isabelle Grandjean mehrere Jahre in Den Haag unter der engagierten Chefanklägerin Carla Del Ponte arbeitete. Doch der ausgeprägte Gerechtigkeitssinn der jungen Frau wurde mehrmals enttäuscht: Selbst das größte und bedeutendste Strafgericht der Welt schafft es nicht, alle Bösewichte dieser Welt tatsächlich für ihre Taten zur Verantwortung zu ziehen, wie man tagtäglich in den Nachrichten sehen kann. Desillusioniert kündigte Grandjean in Den Haag und ging zurück in die Eidgenossenschaft, wo sie bei der Züricher Kriminalpolizei Karriere machte und schließlich in der Abteilung „Leib und Leben“ landete.
FAQ Anna Pieri Zuercher
Das Auftreten von Isabelle Grandjean
Isabelle Grandjean fackelt nicht lange. Die Hauptkommissarin – deren offizieller Dienstgrad übrigens „Feldweibel“ lautet – weiß ziemlich genau, was sie will und wie sie ihr Ziel erreicht. Zielstrebiges Vorgehen ist ihr Markenzeichen, entschlossen, den Täter so schnell wie möglich zu überführen und für Gerechtigkeit zu sorgen. Mit ihrer etwas schroffen und eigenwilligen Art eckt sie manchmal auch an. So gilt Grandjean bei der Zürcher Polizei eher als Einzelkämpferin: Gemeinsame Absprachen und langwierige Erklärungen, wie warum wann was gemacht werden soll, sind nicht ihr Ding. Dabei ist sie fest davon überzeugt, dass sie die Welt durch ihr Handeln ein kleines Stückchen besser machen kann – langwierige Dienstwege und Abstimmungen unter Kollegen stören da doch nur. Vielleicht sucht sie aber auch ein Stück weit die Einsamkeit – aus Angst, verletzt zu werden. Dabei hat sie mit ihrem charmanten französischen Akzent schon so manchen Zeugen und Tatverdächtigen um den Finger gewickelt.
Isabelle Grandjean und Tessa Ott
Nach fünf Jahren bei der Zürcher Kantonspolizei und einer Beförderung zur Hauptkommissarin bekommt Grandjean eine neue Kollegin: Tessa Ott, Psychologin, Profilerin und deutlich jünger als sie. Und vor allem: Tochter aus reichem Hause. Grandjean mutmaßt sofort, dass Ott nur durch „Vitamin B“ auf diesen Posten gelangt ist. Und das passt der aufstiegsorientierten Deutschschweizerin gar nicht, schließlich stammt sie selbst aus eher kleinbürgerlichen Verhältnissen und musste sich alles – Ausbildung, Studium, Arbeit, Karriere – selbstständig und hart erarbeiten. Aber eigentlich ist schon die Tatsache, dass sie nun überhaupt mit jemandem zusammenarbeiten soll, eine Zumutung für Grandjean, denn eigentlich ermittelt sie am liebsten alleine. Nun jedoch muss sie wohl in den sauren Apfel beißen, zumal Kriminalpolizeichef Peter Herzog, den Isabelle lange und gut kennt, sie eindringlich darum bittet.
Und je länger Grandjean und Ott zusammenarbeiten, desto besser funktionieren sie als Team. Zumindest muss Isabelle erkennen, dass ihre jüngere Kollegin vollkommen frei von jeglichem Standesdünkel ist – ganz im Gegenteil: Manchmal scheint es ihr, als verachte Tessa ihre Familie geradezu, als wolle sie sich so weit wie möglich von ihrer Herkunft distanzieren. Ihre unkonventionelle und rebellische Art ist zwar ziemlich weit entfernt von Grandjeans Zielstrebigkeit und Disziplin, aber die Gegensätze ziehen sich an und ergänzen sich gut beim Ermitteln – der Erfolg spricht jedenfalls für sich. Auch wenn Isabelle lieber auf Distanz zu Kollegin Ott bleibt, während diese sie ungefragt duzt: Die beiden ungleichen Ermittlerinnen raufen sich immer wieder zusammen und bilden mittlerweile ein eingespieltes Team.
Die Kriminalbeamte Isabelle Grandjean privat
Als Isabelle Grandjean beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag gekündigt hat, hat sie ihre Familie offenbar dort zurückgelassen: Ihr Mann und der gemeinsame Sohn leben noch immer dort. In Zürich wohnt und lebt Grandjean zusammen mit dem Sternekoch Milan Mandic. Grundsätzlich hält die Kommissarin ihr Privatleben aber aus den Ermittlungen heraus – es sei denn, es hilft ihr beim Lösen eines Falles. So erleben wir in der Tatort-Folge 1208 „Risiken mit Nebenwirkungen“ eine rappende Isabelle – das hat sie wohl von ihrem Sohn gelernt.
Über die Darstellerin Anna Pieri Zuercher
„Die Sprache ist keine Grenze“, findet die Schweizerin Anna Pieri Zuercher, und bei ihrer Herkunft verwundert eine solche Aussage nicht. Zuercher wurde 1979 in Bern geboren, ihre Mutter ist Italienerin, ihr Vater Deutschschweizer. Bei dieser multikulturellen Prägung liegt eine gewisse Sprachgewandtheit mehr als nahe. So bezeichnet Zuercher Italienisch und Französisch als ihre Muttersprachen, aber natürlich beherrscht sie auch Englisch und Deutsch. In allen vier Sprachen spielt sie Filmrollen, ist aber auch auf der Theaterbühne zu Hause. Zunächst absolvierte Zuercher ein Klavierstudium, hat dann aber schnell gemerkt, dass sie gerne kreativer arbeiten möchte. Also schloss sie ein Schauspielstudium an. Erste Engagements hatte sie unter anderem an Theatern in Paris, Lausanne und Genf. Seit ihrer ersten Filmrolle im Jahr 2004 folgten zahlreiche weitere, 2019 erhielt Zuercher den Schweizer Fernsehfilmpreis als beste Hauptdarstellerin für die Serie „Doppelleben“ („Double vie“). Seit 2020 ermittelt sie gemeinsam mit Carol Schuler als Kommissarin Isabelle Grandjean im Tatort Zürich. Die beiden sind die Nachfolger des Schweizer Ermittlerduos Flückiger und Ritschard, das von Stefan Gubser und Delia Mayer verkörpert wurde.
FAQ – Kommissarin Anna Pieri Zuercher
Zuercher und ihr Ehemann
Anna Pieri Zuercher ist seit 2016 mit dem Kameramann Pietro Zuercher verheiratet. Sie leben in Lausanne, haben aber auch ein kleines Ferienhaus im Tessin, wo sich Anna mit Vorliebe der Gartenarbeit hingibt. Weil Ehemann Pietro aus dieser italienischsprachigen Region der Schweiz stammt, geht es im Familienalltag der Zuerchers auch oft multilingual zu.
Hat Anna Pieri Zuercher Kinder?
Ja, Zuercher hat einen Sohn, Salomon, der 2011 geboren wurde.
Wie erhalte ich Autogramme?
Wer ein Autogramm von Anna Pieri Zuercher erhalten möchte, kann es über das Kontaktformular auf ihrer Website https://www.annapieri.com/ versuchen. Alternativ gibt es noch die Adresse des SRF die Autogramme zusendet:
Kundendienst SRF
Schweizer Radio und Fernsehen
Fernsehstrasse 1-4
8052 Zürich
Schweiz