Kurz und knapp – darum geht’s
Ein Anwalt meldet seine Frau als vermisst und verdächtigt seinen Freund, einen wohlhabenden Fabrikbesitzer, sie getötet zu haben, weil sie ihre Affäre beenden wollte. Als am Bodenseeufer eine bis zur Unkenntlichkeit verstümmelte Frauenleiche gefunden wird, verneint der Ehemann überraschend, dass es sich um seine Elisabeth handelt – trotz gegenteiliger Indizien. Für Hauptkommissarin Klara Blum und ihren Kollegen Kai Perlmann beginnt ein gefährliches Verwirrspiel mit wechselnden Verdächtigen und widersprüchlichen Zeugenaussagen, bis sie erkennen, dass jemand ein perfides Spiel mit ihnen treibt – und die falschen Karten ausspielt…
Inhalt der Tatort-Folge „Die Spieler“
Nebelschwaden ziehen über den Bodensee, als Hauptkommissarin Klara Blum am frühen Morgen einen Anruf erhält, der sie zum Seeufer führt. Die aufgequollene, von einer Schiffsschraube entstellte Leiche einer Frau liegt im kalten Januarlicht wie eine makabre Mahnung an die Vergänglichkeit. Noch ahnt Blum nicht, dass dieser Fund sie in ein psychologisches Labyrinth führen wird, aus dem es kein einfaches Entkommen gibt.
Der elegante Anwalt Louis Sobeke, gespielt mit diabolischer Präzision von Jan Niklas, steht mit sorgenvollem Gesicht im Kommissariat und berichtet von seiner verschwundenen Frau Elisabeth. „Weyrauch hat sie umgebracht, da bin ich sicher“, behauptet er mit einer Überzeugung, die keinen Widerspruch duldet. Sobeke beschuldigt seinen eigenen Freund, den Fabrikanten Volker Weyrauch, Elisabeths Geliebten, sie getötet zu haben, weil sie die Affäre beenden wollte.
Klara Blum, deren Instinkt für menschliche Abgründe geschärft ist, spürt sofort, dass etwas an der Geschichte nicht stimmt. Ihre Fassade professioneller Distanz bekommt erste Risse, als sie erkennt, wie sehr dieser Fall an ihre eigenen Verlusterfahrungen rührt. Während ihr Kollege Perlmann die Fakten akribisch sammelt, folgt Blum ihrer Intuition – ein Spannungsfeld, das die Ermittlerarbeit am Bodensee seit jeher prägt.
Die Identifizierung der Wasserleiche gerät zum ersten Wendepunkt: Entgegen aller Erwartungen verneint Sobeke entschieden, dass es sich um seine Frau handelt. Doch warum existieren dann so viele Indizien, die genau darauf hindeuten? Die Ermittlungen gleichen einem Backgammon-Spiel, bei dem die Steine ständig neu gesetzt werden müssen.
Als die Künstlerin Charlotte Mayer auftaucht und behauptet, gesehen zu haben, wie Sobeke selbst seine Frau ins Wasser gestoßen hat, scheint der Fall gelöst. Doch kaum ist der Anwalt in Gewahrsam, widerruft die Zeugin ihre Aussage und beschuldigt plötzlich Weyrauch. Das Spiel der Masken und Täuschungen verdichtet sich wie der Nebel, der hartnäckig über dem See hängt.
„Ich bin keine Spielfigur!“, fährt Blum den aalglatt lächelnden Sobeke an, als sie erkennt, dass jemand die Ermittler wie Marionetten tanzen lässt. In einer Stadt, in der jeder mit jedem verbunden scheint, wird die Suche nach der Wahrheit zum Psychoduell zwischen der Kommissarin und einem Gegenspieler, der seine Züge präzise kalkuliert. Während die herrschaftlichen Villen am See in winterlicher Kälte zu erstarren scheinen, verdichten sich die Hinweise auf ein perfides Täuschungsmanöver, dessen wahres Ausmaß erst am Ende sichtbar wird…
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Die Spieler“ wurde unter der Regie des renommierten Michael Verhoeven gedreht, für den es erst die zweite Regiearbeit innerhalb der Tatort-Reihe war. Verhoeven, der durch Filme wie „Die weiße Rose“ internationale Anerkennung erlangte, inszenierte am Bodensee ein psychologisches Kammerspiel, das die Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge kunstvoll verwischt.
In den Hauptrollen brillieren Eva Mattes als Hauptkommissarin Klara Blum und Sebastian Bezzel als ihr Kollege Kai Perlmann. Besonders herausragend ist die Gastrolle des Jan Niklas als enigmatischer Anwalt Louis Sobeke, den der Schauspieler, bekannt aus der Fernsehproduktion „Peter der Große“, mit „mephistophelischer“ Präsenz verkörpert. Die Besetzungsliste wird abgerundet durch etablierte Darsteller, die dem komplexen Ensemblestück die nötige Tiefe verleihen.
Die Dreharbeiten fanden hauptsächlich in Konstanz und Umgebung statt, wobei die winterliche Bodenseelandschaft als atmosphärischer Hintergrund für das düstere Geschehen dient. Die Erstausstrahlung am 9. Januar 2005 im Ersten erreichte beachtliche 7,33 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 18,8 Prozent entsprach.
Als sechster Fall des Konstanzer Ermittlerteams festigte „Die Spieler“ den Ruf des Bodensee-Tatorts als psychologisch tiefgründige Variante innerhalb der Krimireihe. Kritiker hoben besonders die geschickt konstruierte Handlung hervor, die den Zuschauer „lange Zeit im Dunkeln tappen lässt“ und mit „hübschen Volten“ überrascht. Nach der Ausstrahlung diskutierten Zuschauer intensiv über die moralischen Grauzonen der Charaktere und die Frage, inwieweit die Wahrheit selbst zum Spielball persönlicher Interessen werden kann.
Hallo,
ich brauche Hilfe. In dem Tatort der Spieler wurde auf dem Revier eine wunderschöne Musik gespielt, Lateinamerikanische.
Weiß jemand wie die Interpreten heißen?
Danke
Peter
Der Tatort mit der Nummer 585 aus dem schönen Konstanz am Bodensee, diesem deutschsprachigen Dreiländereck. Die beiden Tatort-Hauptkommissare der dortigen Mordkommission, die Frau Blum und der Herr Perlmann, beide erfahrene Profis in diesem Dienstgeschäft, ermitteln im Falle einer verschwundenen Rechtsanwaltsgattin, welche später, tatsächlich und unwiderruflich, als beschädigter Leichnam aus dem großen See gefischt wird. Ein guseliger und spannender Polizei- und Kriminalfilm aus dem Jahre 2005, in dem solide denkerische Polizeiarbeit, gern erwähnt, sich filmisch wiederspiegelt. Sehenswert- und wiederholungswürdig, meine ich.
Gräuliche Musikuntermalung, aber sonst ein old-fashioned Krimi.
schöner Klassiker aus der analogen TO Welt – heute kaum noch vorstellbar : Abhörtechnik mit Tapekassette und Bandmaschine – oder auch , daß sich das Ermittlerduo Jahre später in Niederkaltenkirchen einfindet .
Ja, bei diesem TO hat man den Eindruck, dass er schon mehr als 18 Jahre zurück liegt …
Ich mag die Konstanzer Tatorte eigentlich, aber DER?
Die Dialoge ware ja unterirdisch.
So ein aufgesetztes Gehabe der Charaktere.
Mannomann…..