Die Hauptkommissare Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (Miroslav Nemec) aus München schauen sich gerade die Live-Übertragung eines Fußballspiels an, als sie in den Südwesten der Stadt, in die überfüllte Schlachthofkneipe von Adi Duswald, gerufen werden. Im Keller der Schankwirtschaft machen die beiden Kripo-Beamten einen grausigen Fund: Xaver Ostler, ein Mitglied der Stammtischrunde, hat sich erhängt. Aber war es überhaupt ein Selbstmord? Der Mann wurde von seinem Tod offensichtlich brutal zusammengeschlagen.
Batic und Leitmayr übernehmen die Ermittlungen im Fall „Vorstadtballade“ und beginnen, im Milieu des Münchner Schlachthofviertels zu recherchieren.
Oberkommissar Carlo Menzinger von der Kripo München unterstützt Batic und Leitmayr bei ihren Ermittlungen. Er versucht, die Beziehungen der Stammtischbrüder untereinander zu entwirren. Eine umfangreiche Arbeit, denn alle Mitglieder der Gruppe weisen ein langes Vorstrafenregister auf. Ivo Batic und Franz Leitmayr suchen in der Zwischenzeit die Lebensgefährtin des Opfers, Fanny Bichler, auf. Die Geschäftsfrau und Hausbesitzerin hatte sich Xaver Ostler in der langjährigen Beziehung offenbar stark untergeordnet; sie war ihm hörig. Die beiden Ermittler lernen außerdem Gundi kennen, Fannys Tochter. Sie sorgt sich um ihre Mutter, deren Unterwürfigkeit Gundi schon immer ein Dorn im Auge war. Die junge Frau arbeitet in Duswalds Kneipe und würde alles dafür tun, um aus dem Münchner Viertel, dem Milieu ihrer Kindheit, herauszukommen. Gundi träumt von einer Karriere als Sängerin, denn sie hat eine gute Stimme, die unter der Anleitung von Karl Worschak regelmäßig geschult wird.
Plötzlich, inmitten der polizeilichen Untersuchungen, geschieht ein zweiter Mord im Tatort „Vorstadtballade“. Ein weiteres Mitglied des Stammtischs wird tot im Lokal von Adi Duswald aufgefunden. Nun geht die Angst in der Kneipe umher. – Wer wird das nächste Opfer des Serientäters sein? Ganz zäh und allmählich finden die Ermittler heraus, dass ein Vorfall, der bereits ein halbes Jahr zurückliegt, etwas mit dem aktuellen Fall zu tun haben könnte: Damals suchten Simon Schwendtner und seine Verlobte Burgi Wiese vor einem Gewitter Schutz in Adi Duswalds Schlachthofkneipe. Gundi machte gerade Feierabend, als das Paar eintraf. Die Stammtischbrüder kümmerten sich stattdessen um die zurückhaltenden Neuankömmlinge… Franz Leitmayr und sein Kollege Batic kommen dem Auslöser für einen grauenhaften Rachefeldzug auf die Spur.
Der BR-Tatort „Vorstadtballade“ wurde am Sonntag, den 12. Dezember 2004, erstmals im Ersten Programm der ARD ausgestrahlt. Die Tatort-Folge 583 erreichte an dem Abend einen Marktanteil von 20,9 Prozent.
Besetzung
Hauptkommissar Franz Leitmayr – Udo Wachtveitl
Hauptkommissar Ivo Batic – Miroslav Nemec
Oberkommissar Carlo Menzinger – Michael Fitz
Gundi Bichler – Anna Brüggemann
Fanny Bichler – Monika Baumgartner
Feri Schegger – Michael Tregor
Hermann Ganser – Philipp Sonntag
Xaver Ostler – Leopold Gmeinwieser
Adi Duswald – Franz Buchrieser
u.a.
Stab
Drehbuch – Robert Hültner
Regie – Martin Enlen
Musik – Dieter Schleip und Fabian Römer
Szenenbild – Su Proebster
Bilder: NDR/BR/Lämmerer
Für mich einer der besten „Tatorte“ überhaupt.
Das Vorstadtflair kommt hier wunderbar zur Geltung.
Der Münchener Tatort Nummer 583 mit den sehr bekannten Hauptkommissaren Batic und Leitmary. Ein sehr tragischer und trauriger Tatort aus dem Schlachthofviertel von München. Ein junges Paar begibt sich in die Obhut einer Gastwirtschaft, flüchtend vor schlechtem Wetter. Der Junge wird betäubt, seine Jugendliebe vergewaltigt. Später begeht sie Selbsttötung, aus Scham und Zerbrochenheit und der Bräutigam beginnt einen tödlichen Rachefeldzug, der ihm letztendlich selbst das Leben kostet. Fesselnder und ans Herz gehender Tatort-Thriller über die menschliche Triebhaftigkeit. Den muß man nicht zweimal schauen. Für die Bilder stand Su Proebster.
Bin ganz geschafft – so einen wunderbaren Tatort habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
Es stimmte alles – von den Schauspielern über die Locations, einfach alles.
Trotzdem regte er mich zum Nachdenken an und ich bin auch ein wenig traurig.
Aber das allerschönste: Hab mein München mal wieder gesehen, so oft komm ich leider nicht nach Hause.
Sehr wenige Kommentare hier; erstaunlich.
Und Edith Smieskol schwärmt von diesem TO, gibt ihm aber bloß drei Sternderl. Ich finde, für die „Vorstadtballade“ kann es nur die volle Punktzahl geben, und zwar in jeder Hinsicht!
Für mich persönlich der beste Tatort überhaupt, einfach weil er mich am nachhaltigsten berührt hat.
Schon am Anfang ahnt man, dass gleich etwas Schlimmes passiert – man sieht es aber (zum Glück) nicht. Dann setzt die Handlung 6 Monate später wieder ein, es gibt einen Toten, und natürlich ahnt der Zuschauer sofort, wer der Täter ist, während die Polizei völlig im Dunkeln tappt. Bis man am Ende die traurige Geschichte des Täters erfährt. Für mich einer der besten Tatorte mit Batic und Leitmayr.
Habe jetzt erst die anderen Kommentare gelesen. Schade, dass Dirk die ganze Handlung spoilert.
@Nelly vom 22.01.2021
Besser jetzt erst lesen können, als gar nicht. Aber Danke für die Erwähnung meiner Meinung.
Nachvollziehbar, logisch, übersichtlich. 1a
Wie kann man erfahren welche Musikstücke in diesem Tatort gespielt wurden?
Klassischer „old school“-TO.
Nach etlichen eher schwachen neuen TO´s an den letzten Sonntagen ist es in dieser Folge aus 2004 schön anzusehen, wie man es damals mit relativ wenig Aufwand schaffte, in der erzählten Geschichte einen „Spannungsbogen“ aufzubauen.
Anna Brüggemann begeistert wie immer in ihrer Parade-Rolle als „scheues Reh“.
Nur das Ende gerät zu melodramatisch, daher nur 4 Sterne.
@Hans-Joachim
Die Musik zum Tatort Vorstadtballade
Belle nuit, ô nuit d’amour
Written by Jacques Offenbach
Tatort Theme Song
Written by Klaus Doldinger
L’Internationale
Music by Pierre Degeyter
Lyrics by Eugène Pottier
Performed by Nymphenburger Männerchor e.V.
Es steht ein‘ Lind‘ in jenem Tal
Written by Johannes Brahms
Performed by Lucy Scherer
Isarmärchen
Written by Ludwig Prell
Performed by Nymphenburger Männerchor e.V.
Der Tatort aus München mit der Nummer 583 und aus dem Jahr 2004. Düster, tragisch und spannend ist der zu sehen, bis heute.
Die Meinung vom 20.11.2015 halte ich.