Borowski und Sahin

Kommissar Klaus Borowski

Man könnte sagen, Kriminalhauptkommissar Klaus Borowski sei „typisch norddeutsch“: Manchmal etwas mürrisch und wortkarg, doch im Grunde herzensgut und aufrichtig. Aus Hannover kam Borowski, seit 2003 von Axel Milberg verkörpert, nach Kiel, um hier für die Gruppe „KK7 gegen Leib und Leben“ der Mordkommission als leitender Ermittler zu arbeiten.

Den Chef der Kommission Kiel, Roland Schladitz, kennt der alte Knurrhahn Borowski schon ewig. Dennoch fällt ihm die Eingliederung in das neue Team schwer, denn warm wird er mit Fremden nicht sofort. Bei Borowski braucht nun einmal alles seine Zeit. Auch das Kollegium muss schnell feststellen, dass der Hannoveraner am liebsten alleine tätig wird. Der skeptische Borowski hat eben seine eigenen Methoden entwickelt und lässt sich ungerne hetzen oder in seine Ermittlungen reinreden.

Nicht nur im Berufsleben, auch privat gilt der Fahnder als Einzelgänger. Borowski, Jahrgang 1959, ist geschieden; die Ehe mit Gabrielle, einer Tanzlehrerin, hielt nur wenige Jahre. Er verguckte sich heimlich in Gabrielles Freundin Heike, sie flirtete ebenfalls mit anderen Männern. Aus der Ehe ging eine Tochter namens Carla hervor, mit der der eigenwillige Kommissar allerdings so gut wie keinen Kontakt hat. Seit Carlas Pubertät kommt Klaus mit der heranwachsenden Frau immer weniger gut zurecht: Gefühlsschwankungen sind einfach nicht sein Metier. Er mag es lieber ruhig und berechenbar.

So kommt es, dass Klaus Borowski seit seiner Scheidung in einer kleinen Single-Wohnung in Kiel lebt. Nach Feierabend trinkt sich der einsame Kommissar gerne ein Bier oder ein großes Glas guten Rotwein. Eines seiner wenigen Hobbys ist das Aufnehmen von Hörspielen aus dem Radio auf Kassette – Borowski mag die guten alten Medien. Streaming-Dienste und MP3-Player sind nichts für ihn, nur schleppend freundet er sich mit den modernen technischen Möglichkeiten an.

Wenn Borowski einmal Urlaub macht, dann besonders gerne in den skandinavischen Ländern. Er ist ein begeisterter Hobbysegler und liebt die nordische See. Er spricht zwar etwas Spanisch, doch in den Süden zieht es den Norddeutschen nicht besonders. Die Melancholie des Nordens würde ihm zu sehr fehlen.

Als Mensch ist Kriminalhauptkommissar Borowski zuvorkommend und sympathisch – sofern man genügend Geduld und Zeit hatte, seine harte Schale zu durchdringen. Der Kern ist tatsächlich äußerst humorvoll und herzlich. Nur wenn man den Fahnder unnötig reizt, teilt er aus. Dann kann Borowski sogar zum Choleriker werden und als Chef knallhart durchgreifen. Doch das passiert äußerst selten, denn eigentlich respektiert Klaus Borowski seine Mitarbeiter, Zeugen und die Angehörigen von Opfern sehr, das ist für ihn selbstverständlich. Grenzen, egal welcher Art, werden möglichst nicht überschritten. Dafür ist der Kieler Kommissar zu klug und geleitet vom Verstand.

Auch wenn Borowski als Einzelkämpfer gilt, so vermisst er doch seine frühere Ermittlungspartnerin Dr. Frieda Jung, mit der er sieben Jahre lang nicht nur den Schreibtisch, sondern zeitweise auch das Bett teilte. Am Ende wollte er sie heiraten, doch daraus wurde nichts: Frieda ging nach Helsinki und hinterließ einen trauernden Klaus.

Im Jahr 2010 verließ die Darstellerin Maren Eggert alias Polizeipsychologin Dr. Frieda Jung die Tatort-Reihe mit dem Fall 761 „Tango für Borowski“ (Erstausstrahlung: 4. April 2010). Den darauf folgenden Einsatz Nummer 785 „Borowski und der vierte Mann“ (Erstausstrahlung: 26. Dezember 2010) bestritt Borowski alleine.

Schon eine Folge später, im Tatort 777 „Borowski und eine Frage von reinem Geschmack“ (Erstausstrahlung: 24. Oktober 2010), schnupperte Sibel Kekilli in ihrer Rolle als Kommissaranwärterin Sarah Brandt in den Tatort Kiel hinein. Ab dem Jahr 2011 und dem Tatort „Borowski und die Frau am Fenster“ wurde Brandt dann die feste neue Kollegin an Borowskis Seite. Das Duo trennte sich nach 15 gemeinsam aufgeklärten Kapitalverbrechen am 18. Juni 2017 wieder. Letztmalig waren Borowski und Brandt in „Borowski und das Fest des Nordens“ (Tatort-Folge 1025) zu sehen.

Die nunmehr dritte Assistentin von Borowski zog im September 2018 in den Tatort Kiel ein: Mila Sahin, 28 Jahre, auf eigenen Wunsch von Berlin in die nördlichste Landeshauptstadt gezogen. Ihr erster Einsatz an der Seite des ruhigen Ermittlers trägt den Titel „Borowski und das Haus der Geister“ (Tatort-Folge 1065).

Kommissarin Mila Sahin

Mila Sahin, im Jahr 1990 in Berlin-Wilmersdorf als Kind türkischer Eltern aufgewachsen, ist Kriminalkommissarin in der Mordkommission Kiel und arbeitet seit 2018 an der Seite von Klaus Borowski; verkörpert wird Sahin von der Schauspielerin Almila Bagriacik.

Die 28-Jährige Ermittlerin hat sich freiwillig von Berlin nach Kiel versetzen lassen, um Distanz zwischen sich und ihren missglückten beruflichen Vorstellungen zu schaffen. Ein Neuanfang musste her, weg vom hektischen Großstadtdschungel an die Küste, zum Salzgeschmack auf den Lippen, frischen Fischbrötchen und viel Wind.

Als Sahins Eltern aus der Türkei nach Deutschland kamen, war Mila noch gar nicht geboren. 1986 war das. Das kleine Mädchen wuchs in Berlin zweisprachig auf; ihr Vater ist Lehrer für die Fächer Geschichte und Geografie, ihre Mutter praktizierende Tierärztin. Mila Sahins Elternhaus ist in seiner Lebensweise westlich orientiert, entsprechend offen und liberal wurde die spätere Kommissarin erzogen. Mila hat noch einen älteren Bruder namens Kemal.

Nach einem Abitur im Jahr 2009, das sie zur Enttäuschung ihre Familie mit einer Note von 3,4 abschloss, bewarb sich Mila für ein Medizinstudium. Sie versuchte es ihrem Bruder gleich zu tun. Den Medizinertest, den sie aufgrund ihrer schlechten Abi-Note absolvieren musste, schloss Mila mit Bravour ab – doch das Studium reizte sie nicht. Sie brach es nach zehn Monaten ab.

Ohne berufliche Orientierung fing die sportliche Deutsch-Türkin mit dem Boxen an. Sie erlebte dabei erstmals das Zusammenprallen von zwei Welten: Hier trafen Menschen aufeinander, die aus dem Drogenmilieu stammten, die gewaltbereit und aggressiv waren. Auf der anderen Seite zählten beim Sport Teamgeist, Freundschaft und Loyalität. Es ging um viel mehr als nur darum, als Sieger aus dem Boxring zu steigen. In Mila Sahin formte sich ein neues Weltbild und sie beschloss, sich hinter dem Rücken ihrer Eltern bei der Berliner Kriminalpolizei zu bewerben. Die Bewerbung glückte.

Sie begann ein zweites Studium, dieses Mal an der Polizeifachhochschule. Ihre Fächer waren Straf- und Strafverfahrensrecht, Kriminologie und Kriminalistik. Sie absolvierte eine Schießausbildung, Selbstverteidigungstraining, hatte Waffenkunde und biss sich beim praktischen Einsatztraining durch. Damit, dass ein Großteil ihrer Kommilitonen männlich waren, hatte Mila Sahin kein Problem – sie wusste sich zu behaupten. Im praktischen Teil war Sahin immer vorne dabei, beim theoretischen hatte sie leichte Schwierigkeiten. Sie ist eben jemand, der handelt anstatt Bücher zu wälzen. Dennoch schloss sie das Studium erfolgreich ab und landete 2013 im LKA Dezernat 11 „Tötungsdelikte und erpresserischer Menschenraub“.

Der Job erfüllte jedoch nicht ihre Erwartungen, die Operative Fallanalyse war Sahins angepeiltes Ziel. Um dahin zu kommen, waren jedoch viele Dienstjahre in – in ihren Augen – langweiligen Abteilungen Pflicht. Sie versuchte, den Weg abzukürzen und scheiterte kläglich. Menschlich und beruflich enttäuscht, entschloss sich die junge Kommissarin für die Versetzung nach Kiel.

Im Jahr 2018 lernen sich also Sahin und Borowski kennen: Sahin hat sich als leidenschaftliche Boxerin ihren Kampfgeist bewahrt und zeigt sich Autoritäten gegenüber auf Augenhöhe. Einschüchtern lässt sich die schmal gebaute Frau nicht. Um auch im Büroalltag zwischendurch Dampf ablassen zu können, hängt sie sich gleich am ersten Tag ihren Boxsack „Walter“ unter die Zimmerdecke. Borowski und der Polizeirat Schladitz staunen nicht schlecht angesichts so viel Frauen-Power.

Mit dem alten Polizeihasen Klaus Borowski kommt sie gleich gut zurecht. Sie weiß sehr wohl, was sie zu den Ermittlungen beitragen kann und dass sie ein Gewinn für das Kommissariat Kiel ist. Die impulsive Berlinerin Sahin analysiert mit messerscharfem Verstand, ist aber gleichzeitig sehr empathisch. Spätestens, als sie mit Borowski auf dem Parkdeck zur Musik einer Telefon-Warteschleife tanzt, ist das Eis zwischen den beiden Ermittlern gebrochen.


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Tatort Folge 1065: Borowski und das Haus der Geister

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