Tatort Folge 196: Wunschlos tot



Erscheinungsjahr: 1987
Kommissar: Passini
Ort: Tatort Wien


Der erste und einzige Tatort-Einsatz für den Wiener Revierinspektor Herbert Passini (Christoph Waltz): In „Wunschlos tot“ klärt der junge Inspektor den Mord an einer alten Dame auf und tritt dabei den falschen Leuten auf die Füße.

 

Es ist ein Haus wie es hunderte, tausend andere in Wien gibt: nicht unbedingt vornehm, aber ganz bestimmt auch nicht heruntergekommen. Ein Haus, dessen Bewohner wunschlos glücklich sein könnte – rein wohntechnisch. Und dann ist plötzlich eine Mieterin tot. Und so hat Inspektor Passini seinen ersten Tatort.

Die Tote ist eine ältere Dame, die alte Springer, wie ihre Nachbarn sie nennen. Eine unauffällige Dame mit unauffälligem Lebenslauf, unauffälligem Kontostand und auch sonst einem ganz unauffälligen Alltag. Feinde hatte sie keine – nur einen nichtsnutzigen Neffen, wie Inspektor Passini bei seinen Nachforschungen am Tatort von den Nachbarn erfährt. Hat er etwas damit zu tun, dass seine Tante nun statt wunschlos glücklich, plötzlich wunschlos tot ist?

Der Neffe, Robert Hauser, studiert angeblich an der Wiener Universität. Die Wahrheit aber sieht anders aus, dunkler. Robert ist heroinabhängig und scheint zudem in ernste Probleme geraten zu sein. Passinis Ermittlungen führen den Inspektor schon bald in Wiens Unterwelt, in die Drogen- und Rotlichtszene.

Massive Indizien weisen in Richtung Peischl, einem stadt- und vor allem polizeibekannten Unterwelt-König. Sein Name taucht eigentlich immer auf, wenn es um kriminelle Machenschaften geht. Doch Peischl scheint zu mächtige Beschützer „ganz oben“ zu haben. Denn bisher in jeder Sache ungeschoren davon. Aber nun hat er es ja mit dem Neuen bei der Wiener Polizei zu tun – mit dem Tatort-Ermittler Herbert Passini. Weil der ahnt, wer die Fäden im Hintergrund zieht, lässt er nicht locker. Und je mehr Zeugen Passini befragt, desto näher kommen er und seine Kollegen Peischl – der Druck steigt. Es scheint, als könnten die Gesetzeshüter Peischl diesmal wirklich gefährlich werden.

Doch dann wird Robert Hauser tot aufgefunden. War es sein Wunsch zu sterben oder ist er wunschlos tot? Inspektor Passini wagt sich in seinen weiteren Ermittlungen zu weit vor und wird vom Dienst suspendiert. Wer zieht hier die Fäden? Und kommt der heimliche Chef aus der Unterwelt – oder etwa doch von ganz oben? Passini lässt sich nicht so leicht abschütteln – und beginnt nebenbei an seinem Beruf zu zweifeln.

 

Der Wiener Tatort „Wunschlos tot“ wurde vom Österreichischen Rundfunk produziert. Zum ersten Mal war die Tatort-Folge 196 am 30. August 1987 im Ersten Programm der ARD zu sehen. Neben dem Oscar-prämierten Waltz in der Rolle des jungen Kommissars, hat auch ein anderer Bekannter einen Gastauftritt: der Münchener Inspektor Lenz alias Helmut Fischer.

 

Stab:
Regie: Kurt Junek
Buch: Kurt Junek
Produktion: ORF

Schauspieler
Oberinspektor Pfeifer – Bruno Dallansky
Inspektor Fichtl – Michael Janisch
Inspektor Hollocher – Michael Bukowsky
Inspektor Passini – Christoph Waltz
Hofrat Dr. Putner – Gerhard Dorfer
Kriminalkommissar Lenz – Helmut Fischer
Kriminalobermeister Schneider – Georg Einerdinger
Peischl – Heinrich Schweiger
Jenny Angelika Meyer
Brauneder -Gerhard Ernst
Demmer – Günter Clemens
Rita – Ingrid Ahrer
Barmädchen Susi – Eva Roth
die Dicke – Michaela Mock
Frau Nemec – Hilde Nerber
Spanntaler – Karl Krittl
Frau Neuhold – Regine Weingart
die rote Trude – Johanna Tomek
Robert Hauser – Heinz Weixelbraun
Frau Grünwald – Helli Servi
Polizeiarzt Dr. Köstling – Erik W. Goeller
Funkstreifenpolizist – Heinz Wustinger
Kaffeesieder – Joe Berger
Briefträger – Fritz Dietrich
Oberinspektor Marek – Fritz Eckhardt


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4 Meinungen zum Tatort Folge 196: Wunschlos tot

  • Nico Haupt • am 20.3.13 um 2:22 Uhr

    Da ist er also wieder ; doppelter Oskar-Gewiner Christoph Waltz in einer aalglatten Fruehrolle im TATORT, ohne dessen verzwickte Rotlicht-Millieushandlung es weniger unterhaltsam gewesen waere.
    Da kann man in einem ehemalig bieder-wirkendem Oesterreicher TATORT „ablesen“, wie begabt Waltz schon frueh war und sogar den Polizeidienst in Frage gestellt hatte, um „Herrenoberbekleider“ zu werden, das hatte fast ‚Kottan-style‘ ; ; Stattdessen ist der seit ’77 aktive Waltz sogar Inglourious Basterds und Django Unchained geworden ;
    ps: long live the Wiener Prater (*1766).


  • Dirk • am 15.9.15 um 21:11 Uhr

    Der Tatort Nummer 196 aus Wien. No Name Kommissare ermitteln im Zuhälter-Milieu. Ja, Oberinspektor a.D. Marek hat man wieder erkannt, der mußte sich einfach zeigen. Dann war da noch einer aus München, auch erkannt. Kommissar Lenz, ganz ohne KHK Veigel. Ansonsten damals eher unbekannte Schauspieler in einem eher mässig wirkenden Tatort-Spielfilm. Der Wiener Slang wie immer ein wenig obszön wirkend, die dortigen Zuhälter brutal wie in den letzten Jahrzehnten immer wieder geschildert. Wie sagte man in den 1960iger Jahren auf dem Hamburger Kiez. Die Österreicher, Serben und Albaner sind die Schlimmsten. Ja, mei. Wie kamen die den hierher? Als erstmaliger Zuschauer dieses Fernsehfilms war ich am Ende tatsächlich darauf fixiert, wer die alte Dame auf den Gewissen hat. Wurde offiziell nicht geklärt, aber vielleicht habe ich ein kleines Komma im Film überhört. Schaue diesen Streifen aber deswegen nicht ein zweites Mal. Ehrlich.


  • Ta Tort • am 14.3.20 um 1:23 Uhr

    thema rotlichtmilieu, wie so oft. nix dolles.
    der mord mit dem die geschichte beginnt, nicht mal aufgeklärt.
    schweift alles irgendwie ganz komisch ab.
    weder spannung, noch action. alles plätschert nur vor sich hin.
    das drehbuch scheint mir etwas konzeptlos.


  • MadMonkey • am 18.2.21 um 4:33 Uhr

    Ein wahres österreichisches Klassentreffen an Kommissare. Der Fall selber ist sehenswert. 4 Sterne


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