Tatort Folge 692: Seenot



Zusammen mit dem Schweizer Chef der Seepolizei in Thurgau Reto Flückiger (Stefan Gubser) ermitteln Klara Blum (Eva Mattes) und ihr Kollege Kai Perlmann (Sebastian Bezzel) von der Kriminalpolizei in Konstanz in der Tatort-Folge 692 „Seenot“ nach dem Mord an einem Werftbesitzer.

Es ist Winter und mitten in der Nacht, als Kommissarin Klara Blum aus dem Fenster ihres Hauses auf den stillen Bodensee guckt. Plötzlich beobachtet die Fahnderin, wie über dem Wasser eine Seenotrakate abgeschossen wird. Schnell teilt sie ihre Beobachtung mit der Wasserschutzpolizei, welche sie aber beruhigen kann – die Kollegen in der Schweiz haben sich bereits des Falles angenommen. Bald darauf erfährt die Fahnderin im Tatort „Seenot“, dass sich in der Nacht keiner in Seenot befunden hatte. Die Schweizer Kollegen Steiner und Flückinger hatten auf dem Bodensse nur Kurt Weingarten getroffen, der für die örtliche Stähli Werft arbeitet und gerade von dem Besuch bei einem Kunden zurückgekehrt war. Weingarten hatte die Rakete nicht abgeschossen, sondern vermutet, dass es jemand an Land getan hat und es sich damit also um einen falschen Alarm handelte.

Doch schon einen Tag später wird im Tatort „Seenot“ klar, dass die Rakete vielleicht doch etwas zu bedeuten hatte. Wieder ist es Blum, die eine wichtige Entdeckung macht: Nahe ihres Hauses treibt auf dem Bodensee ein Yacht, welche laut ihrer Flagge aus der Schweiz stammt, aber nicht besetzt zu sein scheint. Bei einer Überprüfung entdeckt die Kommissarin Blutflecken auf dem Schiff, von einer Besatzung fehlt jedoch auch weiterhin jede Spur. Gemeinsam mit Flücker, dem Schweizer Seepolizisten, und dessen Assistenten Steiner machen sich Blum und Perlmann jetzt auf die Suche nach einem Verbrechen.

Das Schiff können die Fahnder als „Pandora“ identifizieren, welche wegen Schäden eigentlich zur Reparatur in der Stähli Werft gelegen und noch keine neue Fahrerlaubnis bekommen hatte. Und doch war die Yacht draußen auf dem See, wer war also illegalerweise mit dem Schiff gefahren? Steiner vermutet, dass Stähli, der die gleichnamige Werft besitzt, auf dem Schiff gewesen sei, um Drogen zu schmuggeln. Für diesen Verdacht finden sich im Tatort „Seenot“ aber selbst nach einer Durchsuchung der Werft und einer Befragungen von Weingarten keine Beweise.

Die Nächste auf der Liste der möglichen Zeugen ist die Ehefrau des Werftleiters. Während Perlmann mit dieser spricht, macht die Polizei in Konstanz eine traurige Entdeckung. Der Werftbesitzer Stähli lebt nicht mehr – der Täter hatte ihn lebendig ins Wasser geschmissen, nachdem er ihn zuvor grausam niedergeschlagen hatte. Für Blum deutet die Todesursache im Tatort „Seenot“ nicht auf einen Mord im Drogenmilieu hin, da Profis nur selten ihr Opfer lebendig ins Wasser schmeißen und nicht gleich töten. Daraufhin erinnert sich die Kommissarin an Weingartens Aussage und entdeckt einige Widersprüche zu den offiziellen Ermittlungsakten bei der Polizei in der Schweiz. Als Blum deswegen mit Steiner spricht, flüchtet der Polizist. Obwohl diese Flucht merkwürdig ist und Steiner anscheinend Notizen in der Zentrale gelöscht hatte, versucht der Chef Flückinger, seinen Mitarbeiter zu schützen. Doch Blum bleibt skeptisch, wodurch die Kooperation zwischen den Beamten in Kostanz und ihren Kollegen in der Schweiz erschwert wird.

Für Klara Blum wird der geflohene Seepolizist Steiner bald zum Hauptverdächtigen. Denn dieser hatte bereits eine Weile den Werftbesitzer Stähli überwacht, ohne das mit seinem Chef Flückinger abzusprechen oder diesem Bescheid zu sagen. Der Flüchtige hatte im Tatort „Seenot“ nämlich beweisen wollen, dass der Wertbesitzer wirklich in Drogengeschäfte verwickelt ist. Diese Erkenntnis kommt in dem Krimi jedoch sehr spät, denn Perlmann ist plötzlich weg…


Erstmals gibt es im Tatort „Seenot“ eine Zusammenarbeit der Fahnder aus Konstanz Blum und Perlmann mit den Kollegen aus dem Nachbarstaat. Kommissar Flückinger, der in dem Krimi die Thurgauer Seepolizei leitet, wird später selbst zum Tatort-Kommissar in Luzern, wo er seit 2010 ermittelt. Regisseur des aktuellen Tatort war René Heisig. Das Drehbuch zu dem am 13.01.2008 erstausgestrahlten Krimi stammte von Dorothee Schön.

Video 30 Sekunden aus den ersten 30 Minuten



Besetzung

Klara Blum, Kripo Konstanz – Eva Mattes
Reto Flückiger, Chef Seepolizei Thurgau – Stefan Gubser
Kai Perlmann, Kripo Konstanz – Sebastian Bezzel
Marcel Steiner, Seepolizist Thurgau – Ralph Gassmann
Beate Stähli – Johanna Klante
Urs Stähli, Stähli-Werft Kreuzlingen – Daniel Rohr
Annika Beck, «Beckchen» – Justine Hauer
Kurt Weingarten – Hinnerk Schönemann
Walter, Wasserschutzpolizei – Kristian Wanzl
Spusi Hellmann, KTU – Mike Maas
Hausmeister im Supermarkt – Stephan Bieker
Filialleiter im Supermarkt – Holger Bonrath
Beates Vater – Franz Michael
Beates Mutter – Birgit Koch
Thurgauer Seepolizist – Stefan Merki

Stab

Regie – René Heisig
Produzent – Uwe Franke
Buch – Dorothee Schön
Kamera – Carola Hülsebus
Kamera – Jürgen Carle
Produktionsleitung – Dieter Streck
Herstellungsleitung – Wolfgang Krenz, Maran Film
Herstellungsleitung – Michael Reusch, SWR
Musik – Rainer Michel
Besetzung – Birgit Geier
Szenenbild – Christian Kettler
Media Relations – David Affentranger
Schnitt – Carola Hülsebus
Kostümbild – Claudia Unger

Bilder – SWR/Hollenbach


9 Meinungen zum Tatort Folge 692: Seenot

  • meyer norbert • am 24.3.08 um 22:07 Uhr

    grossartig,wie alle mit blum und perlmann


  • Florian Borowski • am 25.3.08 um 21:58 Uhr

    Sorry, Herr Meyer. Was war denn an dem Tatort großartig? Es ist doch komisch, wie Blum und Perlmann zwischen der Schweiz und Deutschland hin- und herermitteln und ihnen dabei kein einziger Schweizer Offizieller, außer der Wasserschutzpolizei begegnet. Außerdem war der Spannungsbogen ja wohl mehr als dürftig: ein Verdächtiger, von dem klar war, dass er nicht gewesen sein kann und bereits zwanzig Minuten vor Schluss ist klar, dass es das Pärchen war. Die Spannung wird künstlich durch eine Entführung hochgehalten, von wir Tatortprofis doch eh wissen, dass sie gut ausgeht.
    Fazit: Langweilig, wie alle Bodenseetatorte.


  • Udo B • am 29.7.13 um 0:28 Uhr

    Wieder ein Spitzentatort mit Bodenseeflair


  • Michael Frings • am 17.7.15 um 8:31 Uhr

    Wieso wurde Tatort 692 am 13.01.08 gesendet, 687 erst am 27.01.08?
    Fehler der Seitenpfleger?


  • Dirk • am 23.8.16 um 20:35 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 692 aus Konstanz am Bodensee. Da tummeln sich verschiedene Staats-Polizeien herum, aufmerksam und wissbegierig erscheinend. Auf deutscher Seite sind es die Hauptkommissare Blum (w) und Perlmann (m), welche zusammen mit ihrem Schweizer Kollegen Flückinger, der auch für abgängige Amtskollegen zuständig erscheint, in einem nicht uninteressanten Tatort-Fernsehfilm gemeinsame Ermittlungen aufnehmen dürfen.. Ein durchschnittlicher Kriminal- und Polizeifilm, hinter schöner Kulisse abgedreht, aus dem Jahr 2008, den man sich durchaus auch zweimal anschauen kann. Für das Kostümbild war Claudia Unger verantwortlich und das unter der Regie von Rene Heisig.


  • slice me nice • am 23.12.18 um 18:05 Uhr

    Ein schöner Klara-Blum-Tatort – Eva Mattes ist sowieso klasse! Psychologisch stimmig, bis in die Nebenrollen sehr gut besetzt. Und ein funktionierender Spannungsbogen, der geschickt vom übergriffigen jungen Kollegen bis hin zu Bonnie-und-Clyde-Action auf dem winterlichen Bodensee reicht. Eigentlich geht es um Drogenkriminalität im großen Stil, aber der Fokus wurde auf die gefühlsmäßige „Befangenheit“ aller Beteiligten gesetzt. Fazit: Spannend und stimmig bis ins Detail mit einer klarsichtigen Klara Blum.


  • HerrBert • am 25.8.21 um 23:39 Uhr

    Ganz guter Durchschnitt, gefällige Geschichte, wenn auch ein bisschen holprig dargeboten, schauspielerisch nicht gerade erste Sahne.

    Was mich aber eigentlich stört, ist, dass die Protagonisten nicht überzeugend ausgearbeitet wurden. Personen, insbesondere die Täter, schlüpfen in Verhaltensmuster, gerade so, wie es dem Drehbuch genehm erscheint. Leider kommt das nicht plausibel rüber.


  • Der Fremde • am 26.8.21 um 12:56 Uhr

    Inhaltlich zwar durchschnittliche „Massenware“.
    Sehr positiv finde ich jedoch, dass in dieser Folge dem Bodensee (inkl. Haus am See der Kommissarin Blum und einigen schönen See-Motiven, einerseits mit Schwänen, etc., aber auch Aufnahmen abseits von „Postkarten-Bildern“) viel Platz eingeräumt wurde, was dieser m.E. auch verdient.
    An sich hätten sich die Handlungsorte, an welchen dieses Team ermittelte, durch die größere Einbindung des Elements „See“ von anderen Teams deutlich(er) abheben können. Leider spielte der Bodensee in den sonstigen Folgen dieses Teams nur selten eine wesentliche Rolle.
    Aufgrund der starken Einbindung des Sees – und weil ich die Rolle des Komm. Reto Flückiger in dieser Folge „erfrischender“ angelegt fand als in den späteren Luzern-TO´s, gefällt mir diese Folge vom Team Konstanz am besten.


  • slice me nice • am 28.8.21 um 21:56 Uhr

    Schauspielerisch hervorragend, sehr gut inszenierte und sehr plausible Story, immer wieder gern gesehen!


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