Tatort Folge 331: Fetischzauber



Die beiden Hamburger Kommissare Stoever (Manfred Krug) und Brockmöller (Charles Brauer) bekommen in dem Tatort „Fetischzauber“ bei ihren Ermittlungen in mehreren Todesfällen einen Einblick in die afrikanische Religion und werden auch mit Vodoozaubern konfrontiert.

Zu Beginn des Tatort „Fetischzauber“ kommt es gleich zu zwei Todesfällen in Hamburg, die die Ermittler aufklären müssen. Zum einen endet ein fröhlicher Tanzabend in einem Zentrum für afrikanische Kultur blutig. Während alle Anwesenden noch ausgelassen feiern, taumelt plötzlich ein Farbiger auf das Tanzparkett, in dessen Körper ein Messer steckt. Kurz darauf stirbt der Mann an seinen Verletzungen. Zum anderen kommt ein weiterer Hamburger zu Tode: So soll der Bauunternehmer Mewes in dem Tatort „Fetischzauber“ Selbstmord begangen haben.

Zunächst scheinen diese beiden Todesfälle keinerlei Verbindung zu haben. Dann stoßen Stoever und Brockmöller in dem Krimi jedoch auf ein interessantes Detail, das ihren Blick auf die beiden Toten verändert. So suchen die Fahnder bei ihren Ermittlungen im Mordfall des Farbigen bald den Tatort auf, wo sie jedoch von dem Leiter des afrikanischen Kulturhauses, der gleichzeitig Vodoopriester ist, wenig freundlich empfangen werden. Der Mann sieht in den beiden Polizisten nur Eindringlinge, die nicht offen sind für einen fremden und andersartigen Glauben. Stoever lässt sich von der fehlenden Hilfsbereitschaft des Priesters in dem Tatort „Fetischzauber“ jedoch nicht abhalten und kann seine Forderung, sich für die Morduntersuchungen auch im angegrenzenden Vodootempel umzusehen, schließlich durchsetzen. Stoever kann, wie der Leiter des Zentrums es vermutet hat, mit all den Vodooreliquien tatsächlich nichts anfangen, während Brockmöller die fremde Religion fasziniert. Beide Kommissare werden jedoch aufmerksam, als sie in dem Tatort „Fetischzauber“ in dem Tepel eine Vodoopuppe finden, der das Gesicht des toten Bauunternehmers Mewes aufgeklebt wurde. Besteht also doch ein Zusammenhang zwischen den Fällen? Und wurde des Mann durch einen religigiösen Zauber getötet?

Alles Humbug denkt Stoever, Brockmöller ist sich da jedoch nicht so sicher. Doch die Faszination des Kommissars endet abrupt, als irgendwann auch eine Vodoopuppe mit seinem Gesicht auf dem Alter liegt…

Doch damit reicht es in dem Tatort „Fetischzauber“ nicht an Arbeit und seltsamen Vorkommnissen für die Ermittler Stoever und Brockmöller. Bald darauf gibt es in dem Krimi nämlich einen weiteren Toten: Der Sohn des Bauunternehmes stirbt bei einem tödlichen Autounfall. Anscheinend trauern jedoch nicht alle Beteiligten wegen des tragischen Todes. So war Mewes Junior in den Augen des ehrgeizigen Prokuristen schon lange etwas zu neugierig geworden und hatte einige Fragen über die Geschäfte seines Vaters gestellt. Besonders hatten den Erben in dem Tatort „Fetischzauber“ mögliche Schwarzgeschäfte mit Haiti interessiert.

Nach den drei Todesfällen kommen Brockmöller und Stoever bei ihren Ermittlungen in Hamburg nicht weiter. Den ausschlaggebenden Hinweis erhalten sie im Tatort „Fetischzauber“ erst von Celine, die Vodoopriesterin ist, aber gleichzeitig bei den Mewes als Hausmädchen arbeitet…

 

Basierend auf einer Idee von Nicole Schürmann verfasste der Regisseur der Tatort-Folge 331 „Fetischzauber“ Thorsten Nätern auch das Drehbuch für den Krimi selbst. Seine Fernsehpremiere feierte der vom NDR produzierte Film am 05.05.1996.

Besetzung
Hauptkommissar Stoever – Manfred Krug
Kommissar Brockmöller – Charles Brauer
Celine Martial – Chantal de Freitas
Gracieux Bisainthe – Faria de Derval
Oberstaatsanwalt – Rolf Becker
Jensen – Udo Schenk
Stefan Struve – Kurt Hart
Marianne Mewes – Elisabeth Schwarz

Stab
Regie – Thorsten Nätern
Idee – Nicole Schürmann
Buch – Thorsten Näter nach einer Idee von Nicole Schürman

Erstausstrahlung der Tatort – Folge „Fetischzauber“ – 05.05.1996
Bilder – NDR/Studio HH


4 Meinungen zum Tatort Folge 331: Fetischzauber

  • Dirk • am 20.8.16 um 18:36 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 331 aus Hamburg. Die beiden Hauptkommissare Brockmöller und Stoever, von der hanseatischen Mordkommission, glauben, nach jahrzehntelanger Ermittlungsarbeit, so ziemlich an alles, selbst an mehreren Morden, angeblich durchgeführt durch Vodoo-Zauber, diesen durch unklare Drogen durchgeführten karibischen Cocktail, welcher Menschen, gerne Schwarze, willenlos macht. Hier nennt man diese „Wesen“ Somnambulen. Dieses ist unter anderem ausführlich im Film von Robert Wiene „Das Cabinet des Doktor Caligari“ anschaulich zu sehen. Lil Dagover ist hier neben vielen anderen Darstellern bemerkenswert zu erleben. Tja, für mich eher eine Null-Nummer der akripischen Tatort-Kommissare, aber dennoch ein sehenswerter und wiederholungswürdiger Tatort-Streifen, mit torso-psychologischer Wirkung auf die Tatort-Beamten. Amen.


  • Henning • am 14.10.17 um 21:22 Uhr

    Zuerst einmal ist es ziemlich mutig, das heiße Eisen einer fremden Religion anzufassen. Und der Film bekommt am Ende wirklich die Kurve, die Geschehnisse ohne Vodoo-Zauber zu erklären, ohne diese Religion als Hokuspokus zu verunglimpfen. Chapeau! Die Hauptrolle nehmen aber weder der kränkelnde Brocki noch der deswegen hilflos und aggressiv ermittelnde Stöver ein, sondern eine bezaubernde Chantal de Freitas, deren frühen Tod ich bis heute sehr bedaure!


  • WW • am 4.12.17 um 17:55 Uhr

    Ein guter Tatort aus Hamburg, unterhaltsam uns spannend. Sehenswert.


  • MadMonkey • am 10.3.21 um 16:28 Uhr

    Guter Tatort aus Hamburg. Kommissar Brockmöller wird vom Voodoo verzaubert köstlich. Das Allheilmittel laut Stoever selbst gemachte Ravioli. Köstlich. Netter Tatort echt köstlich. 4 Sterne


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