Für einen einzigen, unvergesslichen Fall ermittelte der ungewöhnliche Quereinsteiger Herbert Passini im Wiener Sicherheitsbüro – ein Mann, der sich zwischen Pflichtgefühl und Selbstzweifeln verlor.

Das Profil: Der Herrenausstatter im Trenchcoat

Herbert Passini ist ein Ermittler, der niemals ganz anzukommen scheint, weder in seinem Team noch in seiner eigenen Haut. Sein kurzer Einsatz beim Wiener Sicherheitsbüro hinterlässt den bleibenden Eindruck eines zutiefst menschlichen und verletzlichen Kommissars.

Herbert Passini

Passini ist ein Mann der Widersprüche. Der ehemalige Herrenausstatter, der stets auf ein gepflegtes Äußeres mit Jackett und Weste achtet, wirkt in seiner neuen Umgebung wie ein Fremdkörper. Sein hochdeutsches Deutsch grenzt ihn von den Wiener Kollegen zusätzlich aus. Sein mangelndes Selbstvertrauen manifestiert sich in seiner Körpersprache; er versteckt seine Hände im langen Trenchcoat und bezeichnet sich selbst als „das letzte Radl im Getriebe“. Statt sich aktiv einzubringen, übernimmt er widerstandslos Aufgaben wie das Kaffeekochen.

Doch unter dieser unsicheren Fassade schlummert ein leidenschaftlicher und impulsiver Kern. In Vernehmungen kann seine Geduld reißen, was dazu führt, dass er Verdächtige bedrängt, anschreift oder sogar körperlich angreift. Sein Idealismus und sein Gerechtigkeitssinn treiben ihn im Fall „Wunschlos tot“ an, auch gegen massive Widerstände aus der eigenen Behörde und der korrupten Unterwelt weiterzuermitteln. Als er vom Dienst suspendiert wird, ermittelt er auf eigene Faust weiter – ein Beweis für seinen unbeirrbaren Charakter, der letztlich aber an der brutalen Realität zerbricht. Die Unfähigkeit, die Zeugin Jenny und den drogenabhängigen Robert Hauser zu schützen, sowie das Gefühl, dass der ursprüngliche Mord an der alten Frau Springer in den größeren Machenschaften untergeht, führen dazu, dass er seine Polizeikarriere beendet und in seinen alten Beruf zurückkehrt.

Die Dynamik: Ein Einzelgänger im Teamgefüge

Passini bleibt ein Solitär innerhalb der ermittelnden Gruppe um Oberinspektor Pfeifer. Die Chemie zu den Kollegen Michael Fichtl und Michael Hollocher ist distanziert; Passini hält sich lieber im Hintergrund. Sein Verhältnis zu Oberinspektor Pfeifer ist von Respekt, aber auch von einer gewissen Hierarchiedistanz geprägt. Pfeifer schätzt Passinis Arbeit, kann ihn aber nicht im Amt halten. Die eigentliche Rückendeckung erhält Passini überraschenderweise von Hofrat Dr. Putner, der seinen idealistischen Eifer erkennt und unterstützt. Diese ungewöhnliche Allianz gegen die Korruption innerhalb der eigenen Reihen ist ein bestimmendes Element seines einzigen Falls.

Wien als Schauplatz

Wien der späten 80er Jahre ist in diesem Fall kein Ort des schönen Scheins, sondern der gesellschaftlichen Abgründe. Die Handlung spielt in durchschnittlichen Mietshäusern, zwielichtigen Bars und den undurchsichtigen Strukturen des Rotlichtmilieus. Diese düstere, realistische Atmosphäre ist der perfekte Nährboden für Passinis Geschichte. Er, der ohnehin nicht dazugehört, bewegt sich in einer Stadt, die von undurchsichtigen Machenschaften und Machtgeflechten geprägt ist, die bis in „höchste Kreise“ reichen. Der Ort unterstreicht seine Isolation und seinen Kampf gegen ein System, das viel mächtiger ist als ein einzelner, aufrechter Beamter.

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