Hauptkommissar Siegfried Riedmüller (gespielt von Günther Maria Halmer), wird mit Ende 30 der neue Leiter der Mordkommission in München. Der Regensburger zog in die Landeshauptstadt, nachdem ihn seine Frau verlassen hat. Zur Seite steht ihm sein Assistent Hauptmeister Gerulf Wislitschek, der sich selbst Hoffnungen gemacht hatte, die Leitung des Morddezernats übernehmen zu können – entsprechend schwierig gestaltet sich anfangs die Zusammenarbeit. Auch der zweite Assistent, der junge Anton Augenthaler, und die Sekretärin Gerda Bleyfuß stehen „dem Neuen“ skeptisch gegenüber.

Kein Wunder, denn Kommissar Riedmüller hat einige ungewöhnliche Marotten: auch in den unpassendsten Situationen fragt er sein Gegenüber nach dem Vornamen und versucht dann, aus diesem bestimmte Charaktereigenschaften herzuleiten. Darüber hinaus zitiert der eigentümliche Ermittler unverhofft Auszüge aus dem Nibelungenlied und anderer mittelalterlicher Literatur. Für viele Mitarbeiter ist der neue Chef ein Kuriosum. Er wirkt etwas linkisch und unbeholfen, nervös und schüchtern. Doch eigentlich ist er auf eine verhaltene Weise charmant und durchaus intelligent.

Bei seinen Ermittlungen arbeitet Hauptkommissar Riedmüller sehr gewissenhaft, zielgerichtet und erfolgreich. Für seine Fahrten durch München, wo er sich schon bestens auskennt, steht ihm als Dienstwagen ein 5er BMW zur Verfügung. Manchmal reagiert er aufbrausend und wird sogar handgreiflich, sowohl gegenüber Verdächtigen als auch Zeugen. Wislitschek stoppt seinen Vorgesetzten dann, damit es zu keinen Dienstbeschwerden und –verfahren kommt. So unbeherrscht er sein kann, so melancholisch und selbstzweiflerisch ist Siegfried Riedmüllers Auftreten auf der anderen Seite. Oftmals bereut er seine Ausbrüche gleich danach, dann lehnt er sich an Türrahmen, Schränke oder Autos, um seine Haltung zu bewahren.

Die Gesundheit macht dem Kommissar zu schaffen, der Raucher leidet schon seit langer Zeit unter Gastritis – der berufliche Stress schlägt ihm im wahrsten Sinne des Wortes auf den Magen. Trotzdem hat sich der Ermittler seinen feinen, ironischen Humor und sein verschmitztes Lächeln bewahrt.

Kommissar Riedmüller klärte lediglich einen Fall auf, zu sehen in der Episode 181 „Riedmüller, Vorname Sigi“ (Erstausstrahlung: 19. Mai 1986).