Oberinspektor Max Becker ist ein resoluter Wiener Ermittler alter Schule, der in seinem einzigen Fall mit der gefährlichen Vermengung von persönlicher Betroffenheit und professioneller Pflicht konfrontiert wird.

Das Profil: Der unbeugsame Einzelkämpfer

Max Becker

Oberinspektor Max Becker ist ein erfahrener, resoluter Polizist, der seine Dienstwaffe offen trägt und wenig von gemütlichem „Wiener Schmäh“ hält. Sein Markenzeichen ist eine Wollmütze, die er fast nie abnimmt, und eine Flasche Mineralwasser, an deren Verschluss er nachdenklich spielt. Hinter der harten Schale verbirgt sich jedoch ein sentimentaler Kern, der ihn in seinem einzigen dokumentierten Fall massiv behindert. Als er auf Walter Sedlak trifft, einen Mann, den er einst wegen eines tragischen Totschlags festgenommen hatte, ist Beckers Urteilsvermögen von persönlicher Betroffenheit und der Loyalität zum Vater des damaligen Opfers getrübt. In Vernehmungen verliert er schnell die Geduld, wird laut und greift Verdächtige sowohl verbal als auch körperlich an, was seinen unbeugsamen, aber auch kompromisslosen Charakter unterstreicht.

Der Ermittlungsstil: Gefangen in der Vergangenheit

Max Beckers Ermittlungsansatz wird in Mein ist die Rache von einer einzigen, bestimmenden Motivation getrieben: der festen Überzeugung von der Schuld eines alten Bekannten. Sein Stil ist geprägt von einem fast tunnelartigen Fokus, der ihn für andere Beweise und Perspektiven blind macht. Sein knapper Befehl „Den nehmen wir uns vor“ gegenüber seinem Team offenbart eine voreingenommene Entschlossenheit. Becker agiert dabei weniger als Teamplayer, sondern eher als bestimmender Einzelkämpfer, der sich von Zweifeln nicht beirren lassen will. Sein Ansatz wird zu einer Gratwanderung zwischen professionellem Pflichtbewusstsein und persönlicher Rache, die ihn an den Rand eines folgenschweren Fehlurteils bringt.

Wien als Schauplatz

Wien zeigt sich in diesem Fall nicht als strahlende Kaiserstadt, sondern als Ort, an dem sich hinter der prächtigen Fassade der Ringstraße düstere Abgründe menschlicher Rachegelüste verbergen. Die winterliche, kühle Atmosphäre der Stadt spiegelt perfekt die emotionslose Kälte des Verbrechens und die distanzierte, harte Art von Max Becker wider. Die Stadt ist mehr als nur Kulisse; sie wird zum Symbol für den Zwiespalt zwischen äußerem Schein und innerer Zerrissenheit, der sowohl den Fall als auch den ermittelnden Kommissar definiert.