Der erste Ermittler in Kiel war Kommissar Finke, gespielt von Klaus Schwarzkopf. Zwischen 1971 und 1978 brachte er es auf sieben Folgen, sechs davon unter dem mittlerweile weltberühmten Regisseur Wolfgang Petersen („Das Boot“ u.a.). Unvergessen und noch heute oft wiederholt ist die Folge „Reifezeugnis“ mit Nastassja Kinski in ihrer ersten großen Rolle. Bei der Erstausstrahlung erreichte die Sendung mit über 25 Millionen Zuschauern die zweithöchste Quote aller Tatort-Filme – nicht zuletzt wohl deshalb, weil die Kinski nackt zu sehen war. Eine weitere Folge mit Finke, „Nachtfrost“, erzielte die bis heute höchste Haushaltsreichweite mit 76 Prozent.
Danach war lange Pause angesagt in der nördlichsten Tatort-Stadt.
Erst seit 2003 gibt es wieder einen Kieler Kommissar: Klaus Borowski, gespielt von Axel Milberg. Sein Markenzeichen ist das „Ich höre“, wenn er sich am Telefon meldet. Vierzehn Fälle löste er zusammen mit der Psychologin Frieda Jung (Maren Eggert), mit der er auch privat verbandelt war, bis sie aus beruflichen Gründen nach Helsinki zog. Danach war er für zwei Folgen solo unterwegs.
Zwischen 2011 und 2017 stand Borowski die Kollegin Sarah Brandt (Sibell Kikelli) zur Seite. Als auch die sich versetzen ließ, löste der knurrige Ermittler wiederum einen Fall im Alleingang, bis ihm schließlich die junge Mila Sahin (Almila Bagriacik) 2018 zugeteilt wurde. Ihr erster gemeinsamer Fall hieß „Borowski und das Haus der Geister“ (Erstausstrahlung: 2. September 2018).
Für „Borowski und der vierte Mann“ sowie „Borowski und der coole Hund“ lieferte übrigens Bestsellerautor Henning Mankell die Drehbuchvorlagen.
Borowski ist kein einfacher Charakter – ein Eigenbrötler, Einzelgänger, einer, der sich nicht gerne einordnet. Er kann sich in aller Ruhe alte Hörspiele anhören und im nächsten Moment cholerische Anfälle bekommen: alles in allem ein sehr individueller Ermittler.